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News - "Killerspiele": "Der bayerische Landtag könnte verhindern, dass Herr Beckstein verfolgt wird"

AW: News -

Boesor am 08.03.2007 19:27 schrieb:
Sondern?
Es können Umstände gegeben sein (z.B. Tyrannenmord) die ein solches Handeln rechtfertigen, aber es bleibt dennoch Mord


wie definiert ihr denn mord ?
juristisch ? :-o
 
AW: News -

Boesor am 08.03.2007 19:27 schrieb:
Sondern?
Es können Umstände gegeben sein (z.B. Tyrannenmord) die ein solches Handeln rechtfertigen, aber es bleibt dennoch Mord

zB Notwehr ist selbst in der christlichen Ethik nicht als Mord zu behandeln.

wie definiert ihr denn mord ?
juristisch ?

Nein, eben nicht. Dann wäre die Sache ja vergleichsweise einfach.
 
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Fimbul am 08.03.2007 19:18 schrieb:
Boesor am 08.03.2007 19:10 schrieb:
Vielleicht meint er das ja nicht rechtlich sondern unter dem Aspekt der christlichen Ethik.
In diesem Fall würde zumindest stimmen das jeder Soldat (aber natürlich auch jeder andere mensch) der jemanden tötet ein Mörder ist.

Nein, da auch in der "Ethik" nicht jeder der jmd. tötet immer zwingend ein Mörder ist.

Ich bin ebenfalls Soldat gewesen und habe mich ganz bewusst FÜR die Bundeswehr und gegen den Zivildienst entschieden.
Ich habe lange darüber nachdenken müssen ob ich mich nun zum Soldaten ausbilden lasse oder lieber verweigere..... letztendlich ist mir in den Sinn gekommen warum es Soldaten geben muss. Ein Soldat tötet natürlich.... er muss töten im schlimmsten Fall wenn sich der Gegner nicht ergeben will. Das gleiche geschieht auch bei der Polizei. Wenn ein bewaffneter Räuber eine Geisel hat oder droht auf andere zu schiessen MUSS die Entscheidung getroffen werden das Leben der Zivilpersonen zu schützen. Wenn diese Entscheidung bedeutet diesen Menschen zu erschiessen um noch mehr Leid zu verhindern bin ich gerne bereit dazu.
Es ist eine Frage des Gewissens.... macht es mich zu einem "besseren" Menschen nichts zu tun und nicht zu töten (und dafür zuzusehen wie der Geiselnehmer oder Räuber oder der feindliche Soldat einen anderen Menschen erschiesst) oder entschliesse ich mich selbst die Person töten?!

Meine linksgerichtete Deutschlehrerin hat damals immer nur diesen einen Satz gesagt "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin." Leider hat Sie damals "vergessen" den GANZEN Text vorzulesen..... denn ansonsten hätte Sie dieses Zitat bestimmt nicht genommen. Man sieht anscheinend immer nur das, was man sehen will:

Zitat:

"Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin - dann kommt der Krieg zu Euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."

Bertolt Brecht (1898 - 1956)
 
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Kinorenegade am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Zitat:

"Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin - dann kommt der Krieg zu Euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."

Bertolt Brecht (1898 - 1956)

Das Zitat ist so, in diesem Zusammenhang, nicht wirklich von Brecht. Ändert aber nichts daran, daß es inhaltlich stimmt.
 
AW: News -

Kinorenegade am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Wenn diese Entscheidung bedeutet diesen Menschen zu erschiessen um noch mehr Leid zu verhindern bin ich gerne bereit dazu.
Tja... ich war auch Soldat und ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass in einem Ernstfall alles so toll schön schwarz und weiss ist!
 
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pirx am 08.03.2007 19:44 schrieb:
Kinorenegade am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Wenn diese Entscheidung bedeutet diesen Menschen zu erschiessen um noch mehr Leid zu verhindern bin ich gerne bereit dazu.
Tja... ich war auch Soldat und ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass in einem Ernstfall alles so toll schön schwarz und weiss ist!

Hab ich auch nie behauptet..... aber ich bin bereit dazu. Ein Krieg ist niemals nur schwarz und weiss. Wenn man über die Konsequenzen nicht nachdenkt kann das schon schwere Folgen für den Soldaten haben. Aber wie gesagt.... ich bin Soldat aus Überzeugung.
 
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Fimbul am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Nein, eben nicht. Dann wäre die Sache ja vergleichsweise einfach.


und wie dann ?

jedwedes töten ist gleich mord, oder wie ? :-o
 
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Bonkic am 08.03.2007 19:52 schrieb:
und wie dann ?

jedwedes töten ist gleich mord, oder wie ? :-o

So kommts rüber.

Hier in dem Fall gehts wohl um die Annahme, die Aussage wurde unter Gesichtspunkten der "christlichen Ethik" getroffen. Aber selbst diese definiert nicht direkt Mord, sondern eher grobe Richtlinien.
- "Die Absicht zählt, nicht das Ergebnis".
- "Tue das was Du vor Gott rechtfertigen kannst"
- "Jede Handlung muß situationsbedingt betrachtet werden."

Ein Problem der christlichen Ethik ist, daß sie, wie man vielleicht im letzten Punkt sieht, nicht festgeschreiben werden kann. Sie ist immer dem Wandel der Zeit und freien Interpretationen unterlegen.
 
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Kinorenegade am 08.03.2007 19:48 schrieb:
pirx am 08.03.2007 19:44 schrieb:
Kinorenegade am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Wenn diese Entscheidung bedeutet diesen Menschen zu erschiessen um noch mehr Leid zu verhindern bin ich gerne bereit dazu.
Tja... ich war auch Soldat und ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass in einem Ernstfall alles so toll schön schwarz und weiss ist!

Hab ich auch nie behauptet..... aber ich bin bereit dazu. Ein Krieg ist niemals nur schwarz und weiss. Wenn man über die Konsequenzen nicht nachdenkt kann das schon schwere Folgen für den Soldaten haben. Aber wie gesagt.... ich bin Soldat aus Überzeugung.

Nehmen wir an du machst einen Fehler und erschiesst einen unschuldigen Zivilisten weil du ziemlich sicher übermüdet und nervös bist... bist du dann immer noch Soldat aus Überzeugung?
 
AW: News -

http://magazine.web.de/de/themen/digitale-welt/games/hintergrund/3730338-Strafanzeige-gegen-Beckstein,cc=000005480300037303381jJxQp.html
web.de berichtet nun auch darüber. Interessant auch die dazugehörige Umfrage mit bisherigem Ergebnis:

Finden Sie die Anzeige gerechtfertigt?
Ja, steh' ich voll dahinter.
71%
Nein, völlig überzogen.
23%
Ist mir egal.
6%
Abgegebene Stimmen: 2052
 
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Fimbul am 08.03.2007 19:40 schrieb:
Kinorenegade am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Zitat:

"Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin - dann kommt der Krieg zu Euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und läßt andere kämpfen für seine Sache, der muß sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will, denn er wird kämpfen für die Sache des Feindes, wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."

Bertolt Brecht (1898 - 1956)

Das Zitat ist so, in diesem Zusammenhang, nicht wirklich von Brecht. Ändert aber nichts daran, daß es inhaltlich stimmt.

Ich muss dir recht geben.... Erst ab "Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt...." ist tatsächlich von Brecht. Ich musste selbst nochmal nachlesen.
Ändert aber, wie du schon sagtest, nicht wirklich was an der Aussage.
 
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Fimbul am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Boesor am 08.03.2007 19:27 schrieb:
Sondern?
Es können Umstände gegeben sein (z.B. Tyrannenmord) die ein solches Handeln rechtfertigen, aber es bleibt dennoch Mord

zB Notwehr ist selbst in der christlichen Ethik nicht als Mord zu behandeln.

Ahso meinst du das, ich bezog mich jetzt nur auf die üblichen Situationen für Soldaten.
 
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Zu spät fürs Edit

Ich halte ja die "Mord"- (bzw Totschlags-)definition im österr. Strafrecht für die treffenste.
Die bdt. ist mir da etwas zu weitgreifend.

Ahso meinst du das, ich bezog mich jetzt nur auf die üblichen Situationen für Soldaten.

Ok. Dann steht aber immer noch die Problematik im Raum, die ich grad für Bonkic etwas ausgeführt habe.
 
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Fimbul am 08.03.2007 20:02 schrieb:
Bonkic am 08.03.2007 19:52 schrieb:
und wie dann ?

jedwedes töten ist gleich mord, oder wie ? :-o

So kommts rüber.

Hier in dem Fall gehts wohl um die Annahme, die Aussage wurde unter Gesichtspunkten der "christlichen Ethik" getroffen. Aber selbst diese definiert nicht direkt Mord, sondern eher grobe Richtlinien.
- "Die Absicht zählt, nicht das Ergebnis".
- "Tue das was Du vor Gott rechtfertigen kannst"
- "Jede Handlung muß situationsbedingt betrachtet werden."

Ein Problem der christlichen Ethik ist, daß sie, wie man vielleicht im letzten Punkt sieht, nicht festgeschreiben werden kann. Sie ist immer dem Wandel der Zeit und freien Interpretationen unterlegen.

Wobei du indem Fall das ganze recht liberal siehst, da gibt es auch schärfere Ansichten drüber
 
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pirx am 08.03.2007 20:07 schrieb:
Kinorenegade am 08.03.2007 19:48 schrieb:
pirx am 08.03.2007 19:44 schrieb:
Kinorenegade am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Wenn diese Entscheidung bedeutet diesen Menschen zu erschiessen um noch mehr Leid zu verhindern bin ich gerne bereit dazu.
Tja... ich war auch Soldat und ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass in einem Ernstfall alles so toll schön schwarz und weiss ist!

Hab ich auch nie behauptet..... aber ich bin bereit dazu. Ein Krieg ist niemals nur schwarz und weiss. Wenn man über die Konsequenzen nicht nachdenkt kann das schon schwere Folgen für den Soldaten haben. Aber wie gesagt.... ich bin Soldat aus Überzeugung.

Nehmen wir an du machst einen Fehler und erschiesst einen unschuldigen Zivilisten weil du ziemlich sicher übermüdet und nervös bist... bist du dann immer noch Soldat aus Überzeugung?

Gegenfrage: Nehmen wir an du zögerst oder hast Angst jemanden zu erschiessen weil du dich nicht zum Mörder machen willst und du musst zusehen wie die andere Person einen unschuldigen erschiesst.

Fehler passieren immer in einem Krieg oder in einer Kriesensituation..... aber wäre es dir lieber wir schicken alle Bewaffneten Soldaten, Polizisten, GSG9 Leute nach hause? Machen wir lieber die Tür zu und tun so als wäre nichts? Drehen wir uns weg und waschen uns unsere Hände dadurch in Unschuld??
Ich sagte schon das ich darüber viel nachgedacht habe.... aber unschuldig oder reinen Gewissens bin ich auch dann nicht, wenn ich zu hause bleibe.

Wenn ich im Ernstfall tatsächlich einen Unschuldigen erschiessen sollte, muss ich die Konsequenzen tragen und für den rest meines Lebens damit zurecht kommen. Aber das ändert nichts an meiner Haltung das es Notwendig ist das es solche Menschen geben muss.
 
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Boesor am 08.03.2007 20:11 schrieb:
Wobei du indem Fall das ganze recht liberal siehst, da gibt es auch schärfere Ansichten drüber

Stimmt.
Diese betrachten aber mMn den Punkt "immer dem Wandel der Zeit unterlegen" nicht. Ich kann schlicht keine Regeln aufstellen, die bis ans Ende der Zeit gültig sind.
 
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Kinorenegade am 08.03.2007 20:19 schrieb:
pirx am 08.03.2007 20:07 schrieb:
Kinorenegade am 08.03.2007 19:48 schrieb:
pirx am 08.03.2007 19:44 schrieb:
Kinorenegade am 08.03.2007 19:35 schrieb:
Wenn diese Entscheidung bedeutet diesen Menschen zu erschiessen um noch mehr Leid zu verhindern bin ich gerne bereit dazu.
Tja... ich war auch Soldat und ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass in einem Ernstfall alles so toll schön schwarz und weiss ist!

Hab ich auch nie behauptet..... aber ich bin bereit dazu. Ein Krieg ist niemals nur schwarz und weiss. Wenn man über die Konsequenzen nicht nachdenkt kann das schon schwere Folgen für den Soldaten haben. Aber wie gesagt.... ich bin Soldat aus Überzeugung.

Nehmen wir an du machst einen Fehler und erschiesst einen unschuldigen Zivilisten weil du ziemlich sicher übermüdet und nervös bist... bist du dann immer noch Soldat aus Überzeugung?

Gegenfrage: Nehmen wir an du zögerst oder hast Angst jemanden zu erschiessen weil du dich nicht zum Mörder machen willst und du musst zusehen wie die andere Person einen unschuldigen erschiesst.

Fehler passieren immer in einem Krieg oder in einer Kriesensituation..... aber wäre es dir lieber wir schicken alle Bewaffneten Soldaten, Polizisten, GSG9 Leute nach hause? Machen wir lieber die Tür zu und tun so als wäre nichts? Drehen wir uns weg und waschen uns unsere Hände dadurch in Unschuld??
Ich sagte schon das ich darüber viel nachgedacht habe.... aber unschuldig oder reinen Gewissens bin ich auch dann nicht, wenn ich zu hause bleibe.

Wenn ich im Ernstfall tatsächlich einen Unschuldigen erschiessen sollte, muss ich die Konsequenzen tragen und für den rest meines Lebens damit zurecht kommen. Aber das ändert nichts an meiner Haltung das es Notwendig ist das es solche Menschen geben muss.

Ich stimme dir voll und ganz zu.
Finde aber auch das muss jeder mit sich selbst ausmachen; bzw. auf diesen Fall (Beckstein) kommt es woll auf die Staatsanwaltschaft an wie sie sich entscheidet. Wollen wir mal abwarten!
 
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Sebi0704 am 08.03.2007 21:34 schrieb:
auf diesen Fall (Beckstein) kommt es woll auf die Staatsanwaltschaft an wie sie sich entscheidet. Wollen wir mal abwarten!

Nochmal, die Staatsanwaltschaft kann Kopfstehen, weil die Immunität wegen Delikten der freien Meinungsäußerung in aller Regel nicht aufgehoben wird.
 
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