Ich melde mich hier mal eben zu Wort.
Der Sinn dieses Artikels war zum einen, ein wenig Aufmerksamkeit für Neopronomen zu generieren, da diese in der deutschen Sprache immer mehr Fuß fassen. Ich finde es immer gut, wenn sich Leute genau so identifizieren können, wie sie gerne möchten. Oft fällt es Non-Binary-Menschen nämlich schwer, sich im echten Leben auch als solche zu präsentieren, da sie Angst vor Ablehnung oder ähnlichem haben und deswegen ihr wahres Ich verstecken. Im Gaming-Bereich ist so etwas durch die Anonymität wesentlich einfacher und kann Menschen dabei helfen, sich sicherer in ihrer Identität zu fühlen. Non-Binary-Personen gibt es auch schon sehr, sehr lange (
https://en.wikipedia.org/wiki/Tale_of_Two_Brothers) und sind schlichtweg Teil der Menschheit (
https://de.wikipedia.org/wiki/Public_Universal_Friend).
Weiterhin fand ich es ziemlich nett, dass Amazon nicht einfach "Es" als Pronom gewählt hat, sondern sich eben für eines der Neopronomen entschieden hat, welches in Deutschland relativ beliebt ist. Auch wenn Amazon keine gute Firma ist, das steht gar nicht zur Debatte, finde ich es dennoch wichtig, auf solche Dinge aufmerksam zu machen, da durch die schiere Reichweite Amazons und des Spiels mehr Leute über die Existenz von Neopronomen erfahren und sich nichtbinäre Personen sicherer in ihrer Existenz fühlen können. Es wird wohl keinen von uns wirklich affektieren, dass einige Personen Xier/Xien auswählen können, doch genau für diese Menschen macht das einen riesigen Unterschied, was ich sehr gut finde.
Es gibt zahlreiche Studien zu dem Thema, dass man nur an ein bestimmtes Geschlecht denkt, wenn dieses auch erwähnt wird und Repräsentation erhält (
https://www.nature.com/articles/d41586-018-03346-7). Daher findet auch das Gendersternchen immer mehr Nutzen und den Lesefluss stört das meiner Meinung nach auch überhaupt nicht, schließlich können wir alle das Wort "Theater" aussprechen und müssen nicht erst eine kleine Pause einlegen.
Man kann über das Thema natürlich denken, was man will, doch ich für meinen Teil finde es sehr gut, dass sich nichtbinäre Menschen in Deutschland in New World ein repräsentatives Pronom geben können, da ich der Meinung bin, dass nette Dinge gut sind.