Du hast mir erzählt, ich hätte dich mit einem Geschlechtsmerkmal angesprochen.
Der Begriff "Frau" bezeichnet kein Geschlechtsmerkmal. Vulven und Busen sind Geschlechtsmerkmale. Als solche habe ich dich aber nicht betitelt.
Mit dem Motorrad über die Landstraße zu brettern ist selbstverständlich kein Fortschritt, sondern einfach nur Dummheit, durch die man sich selbst und andere gefährdet. Fortschritt hingegen wäre es, wenn man die Landstraße entsprechend ausbaut und gestaltet, sodass 200km/h mit bedeutend geringerem Risiko möglich sind. Aber so, wie du dein Beispiel formuliert hast, ist es halt nur Dummheit und kein Fortschritt.
Inwiefern non-binäre Personen sich selbst und andere gefährden, wenn sie Pronomen für sich beanspruchen, ist mir schleierhaft. Dein Vergleich hinkt also hinten und vorne und dient nicht mal dazu, den "Kern des Ganzen" zu erfassen. Ich frage mal lieber nicht, wie du auf so einen hanebüchenen Vergleich kommst. Hier besteht weder Selbst-, noch eine Fremdgefährdung durch die Anrede mit Neopronomen.
Subjektive und ggf. auch selektive Wahrnehmung ist allerdings auch keine besonders gute Diskussionsgrundlage. Mir kommt auch so einiges komisch vor, was aber nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen muss.
Nebenbei bemerkt fehlt mir auch das Verständnis dafür, wie sich non-binäre Personen oder Trans-Menschen fühlen. Das kommt mir komisch vor. Aber nicht im Sinne einer Ablehnung, sondern weil ich mir ganz simpel nicht vorstellen kann, wie es ist, eine non-binäre Geschlechtsidentität zu haben oder sich im falschen Körper zu fühlen. Würde sich wohl auch nicht ändern, wenn ich direkten Kontakt zu einer non-binären Person hätte.
Aber ich kann mir ja auch nicht vorstellen, wie es ist, zu menstruieren oder schwanger zu sein. Ich würde trotzdem nie auf die Idee kommen, Menstruation zu tabuisieren oder Beschwerden klein zu reden. Und so wie ich für weiblichen Besuch Tampons im Bad stehen habe, bin ich durchaus dazu bereit, non-binäre Personen mit dem entsprechenden Pronom anzureden. Dadurch reiß ich mir kein Bein raus und ich gefährde niemanden.
In einem Punkt kann ich dir aber guten Gewissens entgegen kommen. Leute, die mit Klischees um sich werfen, sind Spinner. Aber die von dir genannte Gruppe ist da mit Sicherheit nicht die einzige, die mit teils bösartigen Klischees um sich wirft.
Das ist, gelinde gesagt, eine sehr "mutige" Behauptung. Übrigens auch eine, die ich schon so oft gehört habe, aber die mir niemand jemals belegen konnte. Daher lasse ich das auch einfach mal so stehen. Solange hier nix belegt ist, ist diese Aussage potentiell falsch.
Da ich aber nun wieder mehr geschrieben habe, als ich eigentlich vor hatte, werd ich jetzt die restliche Zeit nutzen und was zocken gehen. Gehab dich wohl.
PS: Und danke für die aufschlussreiche Diskussion.