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Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

HanFred am 15.01.2009 11:54 schrieb:
Boesor am 15.01.2009 03:35 schrieb:
Warten wir mal das kommende jahr und die Entwicklung des Ölpreises ab, mal schauen, was dann bei einigen Ländern noch von diesen zweifellos schönen Zielen übrig ist.
danke, dass du mir die antwort ersparst. :)
leider werden wir nächstes jahr nicht mehr an dieses "mal sehen" denken und auch dann wie schon die letzten jahre wird es heißen, mal sehen wie es nächstes jahr aussieht und was davon übrig ist, das geht hinischtlich der bolivarischen bewegeung schon seit 11 jahren so, deshalb freuen mich solche anmerkungen mittlerweile.
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

aph am 15.01.2009 14:44 schrieb:
Boesor am 15.01.2009 14:41 schrieb:
In meinem Beispiel wurde eine eigentlich gut gehende mittelständische Maschinenbaufirma durch ziemlich klare Managementfehler vor die Wand gefahren.
Das Unternehmen wurde übernommen, die alte Geschäftsführung komplett aus dem Unternehmen entfernt.
Du wirst mir verzeihen, dass ich dir nicht den Werdegang der leute nach dem Rausschmiss (der übrigens ohne millionenabfindungen ablief (ja, sowas gibts auch!)) aufzeigen kann.

Ich glaube aber, dass dieser Werdegang ziemlich aufschlussreich für unsere Diskussion wäre. Die haben also klare Fehler gemacht, das Unternehmen musste verkauft werden, vermutlich auch Angestellte auf die Straße gesetzt werden?

Schön und gut, aber wenn diese Manager jetzt nicht Hartz-IV kriegen, dann war der Rausschmiss ja umsonst. Oder was haben die da jetzt draus gelernt?

Also zunächst mal glaube ich schon, dass man auch was lernen kann, ohne direkt auf hartz4 abzustürzen.
Und was ist das bitte für eine Einstellung? Also sollen für dich menschen, die Fehler gemacht haben keinen Job mehr finden?
Gilt das für alle oder nur für Manager?
Muss ich dem KFZ Mechaniker, der mein Auto falsch repariert hat gleich den beruflichen Ruin gönnen oder darf er ne zweite Chance bekommen?

Mitarbeiter wurden übrigens nicht auf die Straße gesetzt (auch wenn das dein scheinbar hier ziemlich festgefahrenes Weltbild ins Wanken bringen sollte)
 
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Ein Beispiel zum Thema "unfähiges Management" aus meinem eigenen Umfeld:

Unsere Ecke war früher einmal ein wichtiges Zentrum für die deutsche Porzellanindustrie, bis es zum starken Niedergang in den 90er Jahren des vergangenen Jahrtausends kam.

Einige wenige Firmen jedoch hatten sich entsprechend dem Markt angepasst, und konnten auch trotz der sich abzeichnenden Krise erfolgreich weiter wirtschaften.
Zu diesen zählte auch die Fabrik einer mir bekannten Familie. Der Vater war ein Unternehmer alter Schule, machte jedoch irgendwann den saublöden Fehler, in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen und die Fabrik/Firma seinem Sohn zu übertragen.

Knappe 10 Jahre älter als ich, hatte dieser so gar nichts mit seinem Vater gemeinsam; eine Vorliebe für teure Sportautos und Rennmaschinen, inklusive einem überbordendem Selbstbewußtsein. Von Unternehmensführung hatte er dagegen keine Ahnung, denn er hatte sein BWL-Studium nach ein paar Semestern abgebrochen.

Jedenfalls (laut Aussage diverser ehemaliger Mitarbeiter) hinderte ihn dies nicht daran, eine Menge "toller Ideen" einzubringen und einen *völlig* neuen Unternehmenskurs einzuschlagen:

Expansion! Profit! Wachstum!

Interessanterweise war die Firma nach nur eineinhalb Jahren insolvent, mehrere hundert Leute auf der Straße, der Sohn ist verduftet, der Vater aus Scham (ernsthaft!) weggezogen...

Langer Rede kurzer Sinn:

Aus der Geschichte ist niemand mit einem "goldenen Fallschirm" davongekommen.
Dennoch geht es der Unternehmerfamilie heute gewiß alles andere als schlecht, während einige der ehemaligen Mitarbeiter langzeitarbeitslos sind und mit H4 ihr Dasein fristen...
 
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Boesor am 15.01.2009 03:52 schrieb:
Edith: Oh, 4:00 uhr, Zeit zum pennen.
hat ich mir da auch gedacht... aber um mal wieder aufzuschließen

Boesor am 15.01.2009 03:52 schrieb:
Das problem ist, was sind fahrlässige Fehler? Dem eine rechtsgültige Definition zu geben dürfte äußerst schwer werden.
Nochmal Mercedes benz: War es ein Fehler mit Chrysler zu fusionieren? Das dürfte 101% der Befragten so sehen. Aber auch ein fahrlässiger, sprich vorhersehbarer?
fahrlässigkeit ist im recht ja bereits definiert, mal im ansatz definiert "Damit Fahrlässigkeit überhaupt vorliegen kann, bedarf es der Vermeidbarkeit, der Voraussehbarkeit des rechts- beziehungsweise pflichtwidrigen Handelns und der sich daraus ergebenden Folge. Darüber hinaus muss ein alternatives Verhalten in der jeweiligen Situation zumutbar sein."

soweit ich den chrysler fall kenne, würde ich mal nicht von fahrlässigkeit ausgehen, abseits aller ideologie ;) , denke ich dass mercedenz benz damals mit der fusion nicht fahrlässig gehandelt hat. ich sag mal "großmannsucht" wie die von schremp mag fragwürdig sein und letztendlich hat die fusion viel geld gekostet, weil man keine synergien herbeiführen konnte, ja und es war ein risiko, aber das ist halt so bei unternehmen. als klaren fall nimm die hyporeal - das war fast schon mehr als fahrlässig, es gab auch konsequenzen allerdings keinerlei haftung, das geht eben nicht.

Boesor am 15.01.2009 03:52 schrieb:
Und eine Obergrenze würde ich nicht einführen, was ein Unternehmen seinem Angestellten zahlt hat meiner Ansicht nach den Staat nur in Punkto Mindestlohn etwas anzugehen, nicht aber als Maximumlohn.
Zumal, das geld, was die Deutsche bank dann sparen würde, bekäme ja das Unternehmen, also die Anteilseigner. Oder würdest du auch weitergehende Vorschriften erlassen wollen, wie eine feste Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter?
es geht ja nicht darum jeden gewinn zu verbieten - dass ist im übrigen auch beim bolivarismus nicht so - es geht nur darum, dass mitarbeiter vernünftig daran beteiligt werden. eine obergrenze gekoppelt am durchschnittlohn würde das durchaus fördern, denn wenn der größtverdiener mehr geld verdienen möchte muss er dafür sorgen, dass seine mitarbeiter mehr bekommen. heute ist es doch so, dass man am einfachsten merh geld bekommt, wenn man erstmal am personal einspart - mit negativen folgen für arbeiter und angestellte und damit der volkswirtschaft. mindestlohn sollte es auch geben, aber sieh dir an, wie es das nicht gibt bzw. da wo es das gibt, wie es unterwandert wird.
 
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Spassbremse am 15.01.2009 14:20 schrieb:
Maulwurf2005 am 15.01.2009 13:51 schrieb:
bestes Beispiel ist doch aktuell Herr Merckle, der mir dieser Last nicht mehr weiter leben konnte.

Tolles Beispiel! Gerade dieser (ich erspare mir diverse Kraftausdrücke) offensichtlich geldgeile Zocker, der sich massiv verspekuliert hatte, begeht dann auch noch auf die wohl asozialste und feigeste Art "Selbstmord", die man sich vorstellen kann. Er legt sich auf die Gleise und lässt sich von einem Zug überrollen und macht auf diese Weise einen unschuldigen Zugführer zu seinem "Mörder".
Kannst Du Dir vorstellen, was das für eine Belastung für jemanden ist, wenn man einen Menschen - wenn auch unschuldig - auf dem Gewissen hat?

Wenn man schon unbedingt Selbstmord begehen will, dann wenigstens so, dass keine Unbeteiligten in Mitleidenschaft gezogen werden...

:pissed:
Ich möchte jetzt nicht auf den Seelischen Schaden des Zugführers eingehen (kommt ganz auf den Jungen Herren an, viele Lokomotivführer kommen damit sehr gut zurecht, andere weniger, aber das soll hier nicht Thema sein). Aber man muss sich des Zeichens bewusst werden, welches Herr Merckle gesetzt hat. Herr Merckle hat eingesehen, dass er einen Fehler gemacht hat, dass seine Methoden, mit denen er die letzten 40 Jahre zum Milliadär geworden ist, nicht mehr zeitgemäß sind, bzw. an jener Ort und Stelle unangebracht waren. Gibt es denn noch andere Manager, die das einsehen? Also ich habe von noch keinem Bankmanager gesagt: "Ich habe einen Fehler gemacht, und nehme die volle Schuld auf mich, und ich möchte demendsprechend bestraft werden". Alleine durch seinen Selbstmord (ich möchte jetzt auch nicht auf die Art und Weise eingehen, es gäb für die Gesellschaft sicherlich charmantere Methoden, aber auch schlimmere) stellt er doch den Vorreiter dar, auf dem hoffentlich viele andere Manager folgen werden. Dass man auch mal Fehler eingesteht, und sich auch den Konsequenzen stellt (ich rede nicht davon, dass sich jetzt jeder Umbringen soll, das finde ich von Herrn Merckle auch sehr feige, aber besser so ein Zeichen setzten, als einfach durch die Hintertür zu verschwinden und dabei noch viel Geld einsacken.) Vielleicht wird in den nächsten Monaten eine Welle Folgen, in der sich viele andere Manager zu ihren Fehlern bekennen, aus ihrem Amt treten und so den Menschen wieder halbwegs Vertrauen in die Wirtschaft geben. Denn das ist es, was erstmal wieder geschaffen werden muss: Vertrauen in die Wirtschaft (vor allem in die Finanzwirtschaft). Wenn das nicht gegeben ist, werden auch noch 10 weitere Konjunkturpakete nichts bringen.
 
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Boesor am 15.01.2009 14:48 schrieb:
Also zunächst mal glaube ich schon, dass man auch was lernen kann, ohne direkt auf hartz4 abzustürzen.
Und was ist das bitte für eine Einstellung? Also sollen für dich menschen, die Fehler gemacht haben keinen Job mehr finden?
Gilt das für alle oder nur für Manager?
Muss ich dem KFZ Mechaniker, der mein Auto falsch repariert hat gleich den beruflichen Ruin gönnen oder darf er ne zweite Chance bekommen?
Die entscheidende Frage für mich ist doch das Risikobewusstsein. Es ist ein Unterschied, ob ich, während ich in meinem Beruf Entscheidungen treffe, weiß dass ich 100.000 auf der Kante habe, und zudem weiß, dass ich nach spätestens 6 Monaten bei Bekanntem XY in einer ähnlichen Position unterkommen würde, falls ich wirklich gefeuert werde, oder ob im Falle eines Rausschmisses damit rechnen muss, auf 60% meines Gehalts zu sinken, in meinem Alter vermutlich auf absehbare keinen gleichwertigen Job mehr finden werde, die laufenden Kosten in dieser Zeit trotzdem bestreiten muss, wenn ich nicht will, dass meinen Kindern ein Absturz droht und für all das keinerlei Reserven habe.
Wenn wir also von "Risikobereitschaft" reden, reicht es nicht zu sagen "na, die werden dann gefeuert". Das Danach und insbesondere die jeweilige Erwartungshaltung an das Danach sind das Entscheidende.

Mitarbeiter wurden übrigens nicht auf die Straße gesetzt (auch wenn das dein scheinbar hier ziemlich festgefahrenes Weltbild ins Wanken bringen sollte)

Ich weiß nicht, was dieser blödsinnige Nebensatz soll, daher ignoriere ich ihn mal. Schön, wenn es keine Mitarbeiter traf, aber wo war dann die Verfehlung. Dass Unternehmen verkauft werden, ist doch normal.
 
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Maulwurf2005 am 15.01.2009 15:13 schrieb:
Vielleicht wird in den nächsten Monaten eine Welle Folgen, in der sich viele andere Manager zu ihren Fehlern bekennen, aus ihrem Amt treten und so den Menschen wieder halbwegs Vertrauen in die Wirtschaft geben.

Klar - und im Sozialismus haben auch alle freiwillig so hart gearbeitet wie nur möglich, weil sie wussten, dass es für die Menschen ist ...
 
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Merckle mit Ackermann zu vergleichen ist nicht richtig.

Merckle war jemand, der über Jahrzente eine eigene Firma groß gemacht hat.
Ein klassischer Unternehmer.
Ackermann war nur ne zeitlang "chef" einer nichteigenen Firma.

Ich denke wenn sich jemand umbringt, weil er sein Lebenswerk verspielt hat, ist das ein anderer Schuh als wenn er "nur" fremdes Geld verpulvert.
 
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aph am 15.01.2009 15:16 schrieb:
Die entscheidende Frage für mich ist doch das Risikobewusstsein. Es ist ein Unterschied, ob ich, während ich in meinem Beruf Entscheidungen treffe, weiß dass ich 100.000 auf der Kante habe, und zudem weiß, dass ich nach spätestens 6 Monaten bei Bekanntem XY in einer ähnlichen Position unterkommen würde, falls ich wirklich gefeuert werde, oder ob im Falle eines Rausschmisses damit rechnen muss, auf 60% meines Gehalts zu sinken, in meinem Alter vermutlich auf absehbare keinen gleichwertigen Job mehr finden werde, die laufenden Kosten in dieser Zeit trotzdem bestreiten muss, wenn ich nicht will, dass meinen Kindern ein Absturz droht und für all das keinerlei Reserven habe.
Wenn wir also von "Risikobereitschaft" reden, reicht es nicht zu sagen "na, die werden dann gefeuert". Das Danach und insbesondere die jeweilige Erwartungshaltung an das Danach sind das Entscheidende.

Glaubst du, der markierte Satz ist Normalität in den Geschäftsführungen deutscher Unternehmen? Und ich meine damit nicht nur die vielzitierten 30 DAX Unternehmen.
 
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Boesor am 15.01.2009 15:22 schrieb:
Glaubst du, der markierte Satz ist Normalität in den Geschäftsführungen deutscher Unternehmen? Und ich meine damit nicht nur die vielzitierten 30 DAX Unternehmen.

Ab einer bestimmten Größe? Klar. Das glaube ich nicht, das weiß ich.
 
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Boesor am 15.01.2009 15:22 schrieb:
Glaubst du, der markierte Satz ist Normalität in den Geschäftsführungen deutscher Unternehmen? Und ich meine damit nicht nur die vielzitierten 30 DAX Unternehmen.

also bei dem was ich in den Medien so sehe, steigen die zwar nach ner Pleite nicht auf, aber auch nicht markant ab.

Guck mal was die Vorstände die in den letzten Jahren gehen mussten heute machen.
ist ein wenig so wie bei den Fußball-trainern.
 
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SCUX am 15.01.2009 12:53 schrieb:
...
Seelenlose Manager die nicht mal wissen wer für sie arbeitet bilden nicht mal die dünne Spitze des Geldes.....
Neben Glück oder Zufall ist es harte Arbeit die den Menschen das Geld bringt =)
es ist, gerade in schweren zeiten, sicherlich nicht leicht für andere menschen verantworltlich zu sein, selbst wirklich harte hunde gehen vor dieselben wenn sie entlassungen vornehmen müssen und genau wissen, der hat den job verloren und kriegt so schnell keinen neuen. gegen solch ein unternehmertum ist auch nichts einzuwenden und das wird hier wohl auch kaum jemand. auch das man hart und viel arbeiten muss um dahin zu kommen ist im grunde richtig. nur ist das nicht mehr die realität, seit anfang der 90er hat sich einiges durchgesetzt, was eben dieser vernunft nicht mehr folgt. da kommen irgendwelche bwl-stricher in einen gut laufenden laden und um ihre existentenz zu rechtfertigen senken sie erstmal die personalkosten, dann führen sie ein, das rechnungen erst nach der dritten mahnung gezahlt werden, dass bringt je nach unternehmen einen ganze menge geld, das zulieferer und kleinstbetriebe damit probleme haben, ist nicht zu berücksichtigen, gibt ja genug ersatz. dann senken sie qualitätsstandards, ist ja nicht nötig zu teuer einzukaufen, usw. usf. und dabei wissen die genau, dass sowas nur ein paar jahre gutgeht bis es negativ zurückschlägt, qualifiziertes engagiertes personal nimmt ab, bringt ja nichts, gute zulieferer fallen aus, schlechtere qualität macht sich bemerkbar - deshalb sehen die zu, dass sie innerhalb der zeit mit ihren kurzfristerfolgen woanders unterkommen und hinter ihnen aufräumen müssen andere. dieser typus an arbeitenden hat ne menge kaputt gemacht, darunter sehr viele "faire" unternehmer, sie selber haben ihren profit und nur das zählt und das ist die realität die man draußen sieht, nicht mehr der hart von unten nach oben arbeitende, der auch in schlechten zeiten daran denkt, dass er es alleine nie soweit geschafft hätte und sich nicht nur sich selbst sondern auch seinen "zuarbeitern" verantwortlich fühlt - und das ist das was immer mehr menschen sehen und deshalb auf "die da oben" schimpfen.

und leider muss man sagen, wird fairniss und erhlichkeit auch von "denen da unten" kaum noch belohnt, die "geiz ist geil" mentalität fördert genau das gegenteil von ehrlicher, harter arbeit resp. unternehmertum, aber das ist vielen egal, die es sich zwar leisten könnten aber trotzdem aus purer eitelkeit lieber das produkt kaufen, das 5 cent billiger ist (und ich nehme davon ganz klar die aus, die es sich nicht leisten können, was leider immer mehr werden)
 
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aph am 15.01.2009 15:29 schrieb:
Boesor am 15.01.2009 15:22 schrieb:
Glaubst du, der markierte Satz ist Normalität in den Geschäftsführungen deutscher Unternehmen? Und ich meine damit nicht nur die vielzitierten 30 DAX Unternehmen.

Ab einer bestimmten Größe? Klar. Das glaube ich nicht, das weiß ich.

Welche größe? Und woher weißt du das?
 
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der-jo am 15.01.2009 15:31 schrieb:
Boesor am 15.01.2009 15:22 schrieb:
Glaubst du, der markierte Satz ist Normalität in den Geschäftsführungen deutscher Unternehmen? Und ich meine damit nicht nur die vielzitierten 30 DAX Unternehmen.

also bei dem was ich in den Medien so sehe, steigen die zwar nach ner Pleite nicht auf, aber auch nicht markant ab.

Guck mal was die Vorstände die in den letzten Jahren gehen mussten heute machen.
ist ein wenig so wie bei den Fußball-trainern.

Wo kann ich sowas denn nachsehen? Nochmal, ich rede hier nicht von prominenten Konzernen, ich rede von betrieben mit ein paar hundert Beschäftigten.
 
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Boesor am 15.01.2009 15:34 schrieb:
Welche größe? Und woher weißt du das?

Sagen wir mal ... Unternehmen ab 300 Mitarbeitern, die nicht direkt von den Eigentümern gemanaged werden. Wolf-V hat ja gut beschrieben, wie das läuft. "BWL-Stricher" - tolles Wort dafür. ^^

Das Fatale ist dabei: Wenn ein Marktteilnehmer es so macht wie von Wolf beschrieben (und die Zahlungsdisziplin ist wirklich immer schlimmer geworden seit Anfang der 90er, extrem viele Kleinstunternehmer sind an dieser fürchterlichen Methode der GUs zugrunde gegangen), dann wird auch auf seine Konkurrenten Druck ausgeübt, es ebenso zu machen. Denn schließlich hat der Konkurrent, der zur Zeit seine Firma erodiert, einen vorübergehenden Kostenvorteil. Und wenn dann eine Hausbank oder Aktionäre ein Wörtchen mitzureden haben, werden sie die aktuellen Quartalszahlen vergleichen und verlangen, es diesem gleich zu tun.

Ein super Gegenbeispiel ist der Unternehmer Wolfgang Grupp, der gestern in der RTL-Sendung über Deutschlands Einkommensunterschiede zu bewundern war. Seine Firma Trigema (bekannt aus den Schimpansen-Spots) ist seit Jahren und aus Prinzip zu 100% eigenkapitalfinanziert. Er macht, was er für richtig hält und lässt sich nicht von solchen kurzfristigen Berechnungen irritieren. So durchsteht er auch diese Phasen, wo BWL-Stricher kostensenkend durch die Lande ziehen.

Leider ist er die absolute Ausnahme. Ich weiß von einigen Bekannten, wie es zB bei Siemens läuft. Von Effizienz keine Spur, dafür werden von oben ständig neue Controlling-Programme aufgelegt, die erneut im Sande verlaufen. Hauptsache oben wird gut verdient. Oder mein Bruder, der (noch) in einem Baukonzern arbeitet. Seine Aufgabe war, endlich mal ein effizientes Controlling zu erarbeiten. Hat er auch geschafft, leider zeigte das System so viele Verfehlungen auf, dass er von den Abteilungsleitern jetzt rausgemobbt wurde. Die Unternehmensspitze in Schweden bekam davon nicht genug mit um die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Manager, gerade auf der mittleren Ebene, sind sehr gut darin, ihre Pfründe zu sichern.
 
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Maulwurf2005 am 15.01.2009 15:13 schrieb:
Aber man muss sich des Zeichens bewusst werden, welches Herr Merckle gesetzt hat. Herr Merckle hat eingesehen, dass er einen Fehler gemacht hat, dass seine Methoden, mit denen er die letzten 40 Jahre zum Milliadär geworden ist, nicht mehr zeitgemäß sind, bzw. an jener Ort und Stelle unangebracht waren.
da geht ja doch einiges zu weit, der merckle war eben kein geldgeiler zocker, der hat sein unternehmen meines wissen lange zeit ordentlich und verantwortlich geführt (soweit man das in der pharmaindustrie behaupten kann - aber das ist was anderes) - und schon vor ein paar jahren hatte er probleme, dass es hieß sein stil ist nicht mehr zeitgemäß weil er sehr viel mehr profit machen könnte, was er um den preis wohl nicht wollte, bei ratiopharm wurden manager gefeuert weil deren aggressiven vertriebspaktiken der führung "zutiefst zuwider war", dass er dann bei seinen anlagen und spekulationen auf "andere" reingefallen ist, die meinten sie wüssten was sie tun (nunja sie haben ihre provisionen auch mitgenommen) er dann ne menge verloren hat und sein unternehmen jetzt endgültig von den heuschrecken mit ihren aggresiven praktiken übernommen werden soll, dass er sich gegen diese "neue" art nicht durchsetzen konnte, denke das hat ihn zerstört. klar ist der freitod aus diesem grund immer falsch, nicht fair gegenüber den lokführern aber auch nicht fair gegenüber freunden und angehörigen, aber psychologisch ist es zu erklären auch aufgrund seines alters und auch dass er in seiner verzweiflung noch einen sehr egoistischen weg des freitodes gewählt hat - was nicht sein sollte.

aber zu behaupten er ist das paradebeispiel eines geldigierigen managers, das widerspricht nun wirklich den informationen die man über ihn haben kann.
 
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aph am 15.01.2009 15:50 schrieb:
Boesor am 15.01.2009 15:34 schrieb:
Welche größe? Und woher weißt du das?

Sagen wir mal ... Unternehmen ab 300 Mitarbeitern, die nicht direkt von den Eigentümern gemanaged werden. Wolf-V hat ja gut beschrieben, wie das läuft. "BWL-Stricher" - tolles Wort dafür. ^^

Ab 300 Mitarbeitern hat jeder auf Geschäftsführungsebene genug Connections und geld auf der hohen Kante um einen Rauswurf unbeschadet zu überstehen?
Sorry, aber das halte ich für übelste Propaganda, da hätte ich gerne ein paar Zahlen zu.

Ich lass mich ja gerne von fakten überzeugen, aber das kommt mir doch arg unrealistisch vor.

Wo bitte sollen die denn alle unterkommen?
 
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Wolf-V am 15.01.2009 15:31 schrieb:
nur ist das nicht mehr die realität, seit anfang der 90er hat sich einiges durchgesetzt, was eben dieser vernunft nicht mehr folgt. da kommen irgendwelche bwl-stricher in einen gut laufenden laden und um ihre existentenz zu rechtfertigen senken sie erstmal die personalkosten, dann führen sie ein, das rechnungen erst nach der dritten mahnung gezahlt werden, dass bringt je nach unternehmen einen ganze menge geld, das zulieferer und kleinstbetriebe damit probleme haben, ist nicht zu berücksichtigen, gibt ja genug ersatz. dann senken sie qualitätsstandards, ist ja nicht nötig zu teuer einzukaufen, usw. usf. und dabei wissen die genau, dass sowas nur ein paar jahre gutgeht bis es negativ zurückschlägt, qualifiziertes engagiertes personal nimmt ab, bringt ja nichts, gute zulieferer fallen aus, schlechtere qualität macht sich bemerkbar - deshalb sehen die zu, dass sie innerhalb der zeit mit ihren kurzfristerfolgen woanders unterkommen und hinter ihnen aufräumen müssen andere.

Das es das gibt, keine Frage, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das in jeder beliebigen Unternehmensgröße möglich ist.
In meiner Ausbildungszeit als Industriekaufmann habe ich ja durchaus gewisse Einblicke in viele Unternehmen gehabt, aber da war das ehrlich gesagt nie der Fall, während man z.B. das Paradebeispiel Lopez (VW) natürlich kennt.
 
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aph am 15.01.2009 15:50 schrieb:
Leider ist er die absolute Ausnahme. Ich weiß von einigen Bekannten, wie es zB bei Siemens läuft. Von Effizienz keine Spur, dafür werden von oben ständig neue Controlling-Programme aufgelegt, die erneut im Sande verlaufen. Hauptsache oben wird gut verdient. Oder mein Bruder, der (noch) in einem Baukonzern arbeitet. Seine Aufgabe war, endlich mal ein effizientes Controlling zu erarbeiten. Hat er auch geschafft, leider zeigte das System so viele Verfehlungen auf, dass er von den Abteilungsleitern jetzt rausgemobbt wurde. Die Unternehmensspitze in Schweden bekam davon nicht genug mit um die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Manager, gerade auf der mittleren Ebene, sind sehr gut darin, ihre Pfründe zu sichern.

Ja, aber fällt dir was auf? Siemens? Ein Baukonzern? Das sind doch genau nicht die Art von Unetrnehmen, um die es mir ging.
 
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