• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Boesor am 15.01.2009 03:35 schrieb:
Warten wir mal das kommende jahr und die Entwicklung des Ölpreises ab, mal schauen, was dann bei einigen Ländern noch von diesen zweifellos schönen Zielen übrig ist.
danke, dass du mir die antwort ersparst. :)
 
AW: Neues Konjunkturpaket, für jeden ne Currywurst!

Anscheinend sind arme Leute aber tendenziell doch dümmer, sonst könnten sie ihre viele Freizeit (als Erbwerbsloser z.B.) ja mal nutzen um mit ihren KIndern zu lernen. Man muss nicht aufs Gymnasium gegangen zu sein um den Zusammenhang zwischen schulischer Laufbahn und Einkommen zu verstehen und dementsprechend sich für die Förderung seines Nachwuchses zu interessieren. Und wenn man das nicht kann, ist man schlicht und einfach dumm.
Nö. Ich kenne persönlich einige eigentlich kluge Menschen, die aus anderen Gründen mehr oder weniger freiwillig sich selbst unwissend halten, die zB lieber Galileo und Dschungelcamp gucken als Tagesschau und Monitor. Und die auch ihren Kindern nichts anderes vermitteln. Die Ursachen sind vielfältig ... mangelnde Perspektiven, dass sich anzustrengen zu etwas führt, zB. Genügsamkeit. Faulheit. Erziehung.
Was aber halt nicht stimmt, ist die Gleichung Arm = Dumm. Jemand der sich aus deiner Sicht dumm verhält, ist nicht automatisch dumm. Potentiell könnten viele von denen genauso gebildet sein.


Damaskus am 15.01.2009 01:28 schrieb:
Zum Teil habe ich den Eindruck, man würde gerne (im linken Lager) die oberen Einkommensbezieher am besten ganz abschaffen (sind ja dekadent, tun nichts für ihr geld, hinterziehen eh alle steuern), aber ob die ALG2-Schicht dann noch genau soviele Sozialleistungen bekäme?

Wie Wolf-V schon sagte: Am besten beide Schichten abschaffen. Das heißt ja nicht Lohngleichheit. 1500 netto bis 20.000 netto ist ja wohl auch immer noch ein gewaltiger Unterschied. Ein Maximum gesetzlich vorzuschreiben, würde ich aber nicht machen. Dann hätte man am Ende lauter Manager, die alle 20k verdienen, und man wüsste nicht mehr, wer von denen gut ist und wer nicht.

Wenn der Staat was machen könnte, dann wäre das Regeln zu entwerfen, die das marktwirtschaftliche Zustandekommen dieser Gehälter so zu beeinflussen, dass sich die Schere nicht mehr öffnet (im Moment müsste man sie erst mal wieder zusammendrücken). Das geht zB über die Steuerprogression. Aber auch aktionärsrechtliche Vorschriften müssen geändert werden. Wie schon geschrieben wurde, werden Manager ja nicht nur nach Leistung bezahlt, sondern oft auch anhand des Status, den ihre Rolle ausfüllt (sie müssen mehr verdienen als ihre Broker an den Handelsplätzen), anhand ihrer Bestechlichkeit (mE ein irrwitziger Grund, der leider real ist) und ganz oft einfach nur aufgrund von Seilschaften (man kennt sich in diesen Kreisen halt und gibt sich gern gegenseitig reichlich).

Zunächst müssen alle möglichen Bonuszahlungen eingeschränkt werden oder mit langfristigen Erfolgen verknüpft werden. Was spricht dagegen Bonusaktien so zu beschränken, dass man sie frühestens nach 10 Jahren verkaufen darf und sie in der Zeit auch nicht beliehen werden dürfen? Abfindungen für Manager, die eindeutig versagt haben, müssen gesetzlich strikter untersagt werden. Die Gesetze gibt es ja schon, nur werden sie von den betroffenen Aufsichtsräten nicht angewandt - wieso wohl? (s.o. Punkt Seilschaften)
Die Steuerprogression muss so extrem angehoben werden, dass sich gigantische Gehälter automatisch relativieren. Und letzendlich muss dringend wieder eine Vermögenssteuer für besonders hohe Vermögen eingeführt werden, damit man auch dort greift, wo - durch welche Schlupflöcher auch immer - jemand diese Regeln ad absurdum geführt hat. Wer 10 Mrd. hat, dem tun 1% pro Jahr nicht weh.

Meinen Berechnungen zufolge sind auf diese Weise bis zu 100 Mrd. Euro pro Jahr mehr rauszuholen, ohne dass es jemandem wehtut. Die Ausgaben für Hartz-IV sind gerade mal 20 Mrd..
 
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Boesor am 15.01.2009 03:32 schrieb:
Wolf-V am 15.01.2009 03:05 schrieb:
da maße ich mir m,al an, mich zum sogenannten linken lager zu zählen und gebe dir recht, die oberen einkommensbezieher würde ich gerne abschaffen weil es ungerecht ist. nehmen wir den beliebten herrn ackermann als beispiel: ohne den kleinen bankangestellten, die fondsmanager, den hausmeister und die klofrau, könnte er den laden nicht schmeißen. das er soviel wichtiges zu entscheiden hat, verdankt er einer großen menge an "kleinen" angestellten, die dann aber teilweise noch nicht mal gut leben können. und dann fällt eine seiner entscheidungen so aus, dass bei einem rekordgewinn (alte zeiten ;) ) noch tausende dieser angestellten entlassen werden.

Ich denke, jeder hier wird dir zustimmen, wenn du das mit den Entlassungen bei rekordgewinn aufgrund eines ziemlich willkürlichen und durchgedrehten renditeziels anprangerst.
Aber eine interessante frage wäre doch, wieviel ist denn die Arbeit von Ackermann (oder einem beliebigen Industriekapitän) wert?
Soll der jetzt genauso viel wie seine Sekretärin verdienen? oder das doppelte? das hundertfache?
Immerhin legt der Mann sein Gehalt ja nicht selbst fest, er ist ja auch "nur"ein Angestellter.
Das heißt, den Anteilseignern (zumindest den meisten), sowie dem Aufsichtsrat ist er dieses Geld wert..
und genau das ist das was viele nicht raffen....
niemand wird gezwungenfür einen Herrn Ackermann zu arbeiten......
und doe "Oberen" abschaffen....wenn ich sowas höre :rolleyes:
was wird wohl der Chef von Intel verdienen?
selbst 10 Positionen unter dem Microsoft Boss liegt der Tagesverdienst über dem was hier die Leute im Jahr verdienen....aber der Ackermann ist der Böseschwerreiche :B

wenn die Schwerreichen kein Geld mehr haben kaufen sie nichts mehr, lassen sich weniger bauen usw usw usw :schnarch:
Und warum der kleine Bankangestellte nicht das bekommt was der Vorstand bekommt ist ganz einfach; der Vorstand könnte das tun was der Angestellte macht, aber ist das auch umgekehrt?
Diese pauschalen Antisprüche gegen Reiche kommen doch meist von Leuten die überhaupt keine Ahnung haben in welchem Verantwortungsbereich dort gearbeitet wird, und bei den Allermeisten ist eine Woche mit weniger als 60Std eine Seltenheit....
kommt mal runter von eurem ParisHiltenDurchschnittsgedanken :S

Diese neumodischen Investment_Neureichen sind da schon ein anderes Kaliber, schnell Kohle machen egal was aud der Firma wird.... :hop:
das hat aber nichts mit einem durchschnittlichen Firmeninhaber zu tun ;)
 
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SCUX am 15.01.2009 00:06 schrieb:
Bonkic am 14.01.2009 23:43 schrieb:
zumindest in moralischer hinsicht, tue ich das durchaus- ja
:-o also haben moralisch gesehen arme Menschen eher das Recht Gesetze zu brechen wie Reiche :haeh:


wo soll ich das geschrieben haben?
ich hab doch explizit nur von der moralischen vorwerfbarkeit gesprochen.

auch wenn ich mich wiederhole; für mich macht es einen unterschied, ob jemand -willkürliches beispiel- der 15.000 € verdient steuern hinterzieht oder ob das jemand tut, der 1,5 millionen € verdient.

über die jeweilige justiziabilität hab ich damit kein wort verloren.


Und warum der kleine Bankangestellte nicht das bekommt was der Vorstand bekommt ist ganz einfach; der Vorstand könnte das tun was der Angestellte macht, aber ist das auch umgekehrt?

du glaubst im ernst, dass jedweder topmanager all das könnte, was jeder seiner untergebenen beherrscht? :-o :B
 
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Bonkic am 15.01.2009 12:32 schrieb:
auch wenn ich mich wiederhole; für mich macht es einen unterschied, ob jemand -willkürliches beispiel- der 15.000 € verdient steuern hinterzieht oder ob das jemand tut, der 1,5 millionen € verdient.
und für mich liegt der Unterschied darin das der eine tausende-oder zehntausende an Euros Jährlich sowieso an anderen Stellen Steuern zahlt,
und der andere der sowieso nur wenig zahlt, dann auch noch hinterzieht =)
vom Gesetz her gehören beide gleich gestellt, da sind wir uns ja einig.

Mag sein das das etwas Materialistisch ist, aber mir tut der Mensch mehr leid der wenn er sich sowieso viel beteiligt....


du glaubst im ernst, dass jedweder topmanager all das könnte, was jeder seiner untergebenen beherrscht? :-o :B
du wirst dich wundern, auf Bankenebenen sieht der "normale" Weg so aus das man Stellen durchlaufen muss bevor man oben ist ;)
das geht nicht so wie in der Politik das ein Handwerker mal eben Minister wird....

Bei Familienunternehmen ist das sehr unterschiedlich, die einen müssen nichts tun ausser zu lernen wie man verwaltet.....die anderen werden extra hart rangenommen von den Eltern, dabei verlieren die dann auch den Spaß und schlagen eine andere Richtung ein (viele Geschäfte machen zu wegen mangelndem Nachwuchs)

bin jetzt seit gut 5Jahren im Laden in dem ich arbeite,
und habe einige Kunden die sich während dieser Zeit von der Mitte des Hochhauses gegenüber bis ins obere Drittel hochgearbeitet haben....ab einer gewissen Position sehn wir unsere Kunden nur sehr kurz, da kommt nur der Fahrer um die Sachen zu holen...mal Mittags einkaufen gehn ist da nicht....die Yacht kommt auch erst später....die Familie sieht man eh kaum noch.....und wenn man sich mal Zeit nimmt lauern dutzende Andere um die Position zu bekommen....
"leicht" Kohle machen sieht da anders aus.....

und wie das Gefühl ist, für 10 - 100 -1000 Menschen verantwortlich zu sein mit seinem eigenen Unternehmen kann hier, ich auch nicht, wohl niemand nachempfinden.
An anderer Stelle hab ich schon mal erwähnt das es nicht selten ist das Menschen die viel Verantwortung haben, wenn einmal die Firma pleite geht oder zu machen muss, seelische Probleme bekommen..was nützt da ein pralles Konto :|
Wie würdest du dich fühlen wenn aufgrund deiner Entscheidung 50 Menschen arbeitslos sind? .....
Seelenlose Manager die nicht mal wissen wer für sie arbeitet bilden nicht mal die dünne Spitze des Geldes.....
Neben Glück oder Zufall ist es harte Arbeit die den Menschen das Geld bringt =)
 
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SCUX am 15.01.2009 12:53 schrieb:
Wie würdest du dich fühlen wenn aufgrund deiner Entscheidung 50 Menschen arbeitslos sind? .....
Offenbar fühlen sich einige richtig gut, wenn sie gar 1000e auf die Straße setzen.

Seelenlose Manager die nicht mal wissen wer für sie arbeitet bilden nicht mal die dünne Spitze des Geldes.....
Da sag ich: Du irrst gewaltig, die bilden die Mehrheit. Beweise für die Behauptungen haben wir beide nicht.
Neben Glück oder Zufall ist es harte Arbeit die den Menschen das Geld bringt =)

Genauso harte Arbeit bringt vielen Menschen aber auch oft kein Geld. Was soll diese Aussage also?

Man muss es doch mal so sehen: Wir können nicht aus einer Gesellschaft bestehen, wo es nur gut verdienende Manager gibt. Also gibt es diese Schicht automatisch, unabhängig von ihrer Leistung. Letztere war in den letzten Jahren ausgesprochen schlecht, wie man an der Krise sieht. Verdienten sie deshalb weniger? Keineswegs, im Gegenteil.

Sprich: Manager gibt es immer. Nur wenige Menschen sind Manager. Manager verdienen immer weit mehr als andere. Es ist egal, ob sie dabei sonderlich gut sind.
 
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SCUX am 15.01.2009 12:53 schrieb:
An anderer Stelle hab ich schon mal erwähnt das es nicht selten ist das Menschen die viel Verantwortung haben, wenn einmal die Firma pleite geht oder zu machen muss, seelische Probleme bekommen..was nützt da ein pralles Konto :|
Wie würdest du dich fühlen wenn aufgrund deiner Entscheidung 50 Menschen arbeitslos sind? .....
bestes Beispiel ist doch aktuell Herr Merckle, der mir dieser Last nicht mehr weiter leben konnte.
Seelenlose Manager die nicht mal wissen wer für sie arbeitet bilden nicht mal die dünne Spitze des Geldes.....
Neben Glück oder Zufall ist es harte Arbeit die den Menschen das Geld bringt =)
Um im Leben was zu erreichen, muss man früh aufstehen, hart arbeiten, und Öl finden.

Ich finde aber, dass den Managern hier im Thread durchweg unrecht getan wird. Wie viele Manager gibt es in Deutschland? Zich tausende. Und wenn man bedenkt, dass die meisten, die mal richtig was verbockt haben, in die Presse kommen, sieht man auch, wie viele Manager alles richtig machen. Vllt. sind 5% der Manager korrupt, ohne Gefühle und im Überhöhtem Maße Geldgierig. Aber 5%? In jeder anderen Berufsgruppe ist die Zahl nicht anders, ob bei den Handwerkern oder bei den Lehrern, Schwarze Schafe gibt es überall.
Natürlich fallen die SChandtaten eines Managers in der Gesellschaft viel mehr ins Gewicht, aber dafür fallen auch die guten Dinge, die Manager machen, sehr stark ins Gewicht. Und gerade wir in Deutschland sollten uns über Korrupte und Seelenlose Manager nicht beschweren, ich gehe davon aus, dass in 95% der Länder die Missbrauchung der Macht durch Manager viel größer ist.
 
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SCUX am 15.01.2009 12:53 schrieb:
und wie das Gefühl ist, für 10 - 100 -1000 Menschen verantwortlich zu sein mit seinem eigenen Unternehmen kann hier, ich auch nicht, wohl niemand nachempfinden.
Nur was ist mit den Arbeitnehmern in der Gesellschaft, die mal eben für 10 - 100 Menschen verantwortlich sind (was in der Altenpflege keine Seltenheit ist), dafür aber nur einen Hungerlohn bekommen, keine Boni erhalten und sich im schlimmsten Fall (falls eine falsche Medikation angesetzt wird) sogar für schwere Köperverletzung verantworten müssen? Die tragen tatsächliche Verantwortung, die nah am Menschen ist. Versagt ein Manager, dann landen Arbeitnehmer auf der Straße (was ja scheinbar recht häufig einkalkuliert wird). Versagt ein Pfleger bei der Umsetzung der ärztlichen Weisungen, dann sterben im schlimmsten Fall Menschen.
An anderer Stelle hab ich schon mal erwähnt das es nicht selten ist das Menschen die viel Verantwortung haben, wenn einmal die Firma pleite geht oder zu machen muss, seelische Probleme bekommen..was nützt da ein pralles Konto :|
Da hält sich mein Mitleid eigentlich in Grenzen. Wie auch bei Herr Merckle, der ja den Freitod gewählt hat. Die Manager, die tatsächlich moralisch aufrichtig sind, werden ja im Regelfall auch nicht so extrem getroffen, und müssen plötzlich 3 Milliarden kompensieren, die im Wahn verspekuliert wurden.

Eine Pauschalverurteilung bezogen auf alle Manager halte ich natürlich auch für falsch. Aber einen Welpenschutzbonus ebenfalls. Jeder einzelne muss zeigen, wie kompetent er ist. Müssen wir in unseren Berufen ja auch. Nur werden wir schneller an die Luft gesetzt, als ein Manager - und da liegt dann wohl das Hauptproblem. Scheinbar sind Aufsichtsräte nicht die kompetentesten Kontrollsysteme.

Neben Glück oder Zufall ist es harte Arbeit die den Menschen das Geld bringt =)
Sag das mal einer guten Freundin von mir. Die arbeitet sich als Altenpflegerin den Hintern wund, trägt medizinische Verantwortung für 30 Leute, muss im Schichtdienst arbeiten und hat am Ende des Monats dennoch nur einen Lohn, der eher bescheiden wirkt. Selbst ein Kellner in einem gehobenen Restaurant verdient mehr (trägt der Verantwortung für Leib und Leben?). Würde sie nicht die gesellschaftliche Verantwortung lieben, dann würde sie wohl kaum für DAS Geld DEN Knochenjob mit hoher Verantwortung unter Berücksichtigung einer permanenten Unterbesetzung von Pflegestellen machen. Hinzu kommt sogar noch das Problem, dass der Beruf der examinierten Altenpflegerin kein Job mit Lobby ist, bzw. man diese Leute gar noch als Urinkellner oder Putzkräfte verunglimpft.

Regards, eX!
 
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eX2tremiousU am 15.01.2009 14:01 schrieb:
Nur werden wir schneller an die Luft gesetzt, als ein Manager - und da liegt dann wohl das Hauptproblem. Scheinbar sind Aufsichtsräte nicht die kompetentesten Kontrollsysteme.

Das halte ich aber auch für ein gerücht. Wie schnell werden wir denn beim geltenden Arbeitsrecht und den oftmals zusätzlichen Tarifverträgen auf die Straße gesetzt?
Ein Großteil der festangestellten unfähigen "klein"arbeitnehmer fliegt genauso wenig raus wie manager.
 
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eX2tremiousU am 15.01.2009 14:01 schrieb:
Sag das mal einer guten Freundin von mir. Die arbeitet sich als Altenpflegerin den Hintern wund, trägt medizinische Verantwortung für 30 Leute, muss im Schichtdienst arbeiten und hat am Ende des Monats dennoch nur einen Lohn, der eher bescheiden wirkt. Selbst ein Kellner in einem gehobenen Restaurant verdient mehr (trägt der Verantwortung für Leib und Leben?). Würde sie nicht die gesellschaftliche Verantwortung lieben, dann würde sie wohl kaum für DAS Geld DEN Knochenjob mit hoher Verantwortung unter Berücksichtigung einer permanenten Unterbesetzung von Pflegestellen machen. Hinzu kommt sogar noch das Problem, dass der Beruf der examinierten Altenpflegerin kein Job mit Lobby ist, bzw. man diese Leute gar noch als Urinkellner oder Putzkräfte verunglimpft.

Aber herr Ex, alte Leute waschen kann jeder, Geld waschen gelingt nur der Elite :B

Aber hoffen wir mal das sich das durch die demographische Entwicklung etwas bessert, so wie es im moment ist klappt es nicht mehr lange...
 
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Maulwurf2005 am 15.01.2009 13:51 schrieb:
bestes Beispiel ist doch aktuell Herr Merckle, der mir dieser Last nicht mehr weiter leben konnte.

Tolles Beispiel! Gerade dieser (ich erspare mir diverse Kraftausdrücke) offensichtlich geldgeile Zocker, der sich massiv verspekuliert hatte, begeht dann auch noch auf die wohl asozialste und feigeste Art "Selbstmord", die man sich vorstellen kann. Er legt sich auf die Gleise und lässt sich von einem Zug überrollen und macht auf diese Weise einen unschuldigen Zugführer zu seinem "Mörder".
Kannst Du Dir vorstellen, was das für eine Belastung für jemanden ist, wenn man einen Menschen - wenn auch unschuldig - auf dem Gewissen hat?

Wenn man schon unbedingt Selbstmord begehen will, dann wenigstens so, dass keine Unbeteiligten in Mitleidenschaft gezogen werden...

:pissed:
 
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Boesor am 15.01.2009 14:16 schrieb:
eX2tremiousU am 15.01.2009 14:01 schrieb:
Nur werden wir schneller an die Luft gesetzt, als ein Manager - und da liegt dann wohl das Hauptproblem. Scheinbar sind Aufsichtsräte nicht die kompetentesten Kontrollsysteme.

Das halte ich aber auch für ein gerücht. Wie schnell werden wir denn beim geltenden Arbeitsrecht und den oftmals zusätzlichen Tarifverträgen auf die Straße gesetzt?
Ein Großteil der festangestellten unfähigen "klein"arbeitnehmer fliegt genauso wenig raus wie manager.
Bei betriebsbedingten Kündigungen, in der Probezeit und bei Zeitarbeitern scheint das aber durchaus flott zu gehen.

@ Spassbremse: Das lag mir irgendwie auch auf der Zunge, wollte es dann aber doch nicht schreiben. Danke, dass du meinen nicht ganz sachlichen Gedankengang ausformuliert hast. ^^

Wobei ich da noch anfügen möchte, dass es für die Passagiere des Zuges auch nicht angenehm ist, wenn es mal wieder zu "Personenschäden auf der Strecke" kommt. Einerseits emotional, andererseits aber auch auf "angepisste" Art. 2 Stunden im Nirwana zu stehen geht mir dann schon massiv auf den Keks.

Regards, eX!
 
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eX2tremiousU am 15.01.2009 14:23 schrieb:
Boesor am 15.01.2009 14:16 schrieb:
eX2tremiousU am 15.01.2009 14:01 schrieb:
Nur werden wir schneller an die Luft gesetzt, als ein Manager - und da liegt dann wohl das Hauptproblem. Scheinbar sind Aufsichtsräte nicht die kompetentesten Kontrollsysteme.

Das halte ich aber auch für ein gerücht. Wie schnell werden wir denn beim geltenden Arbeitsrecht und den oftmals zusätzlichen Tarifverträgen auf die Straße gesetzt?
Ein Großteil der festangestellten unfähigen "klein"arbeitnehmer fliegt genauso wenig raus wie manager.
Bei betriebsbedingten Kündigungen, in der Probezeit und bei Zeitarbeitern scheint das aber durchaus flott zu gehen.

Regards, eX!

logisch, daher schrieb ich ja auch "oftmals" und "Großteil"
Aber du wirst auch Manager finden, die bei Fehlleistungen rausgeworfen werden (ich konnte sowas bei uns in der Lokalpresse über jahre sehr schön verfolgen)
Aber solange unsere Wahrnehmung von "Manager" nur durch Ackermann & Co bestimmt ist bleibt sie verzerrt.
Da gibt es sehr viel mehr und die müssen eben häufig den Kopf genauso hinhalten.
 
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Boesor am 15.01.2009 14:27 schrieb:
Aber solange unsere Wahrnehmung von "Manager" nur durch Ackermann & Co bestimmt ist bleibt sie verzerrt.
Da ist natürlich zweifelsfrei der Hund begraben.
Da gibt es sehr viel mehr und die müssen eben häufig den Kopf genauso hinhalten.
Ehrlich gesagt baue und vertraue ich darauf, dass es irgendwo noch Kontrollmechanismen gibt, die dafür sorgen. Aber nach dem Untergang diverser (internationaler!) Banken mit zuvor guter Reputation ist mein Vertrauen in diese Selbstverständlichkeit stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Regards, eX!
 
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Boesor am 15.01.2009 14:27 schrieb:
Aber du wirst auch Manager finden, die bei Fehlleistungen rausgeworfen werden (ich konnte sowas bei uns in der Lokalpresse über jahre sehr schön verfolgen)
Aber solange unsere Wahrnehmung von "Manager" nur durch Ackermann & Co bestimmt ist bleibt sie verzerrt.
Da gibt es sehr viel mehr und die müssen eben häufig den Kopf genauso hinhalten.

Den Kopf? Zeig mir diese Manager. Wie erging es ihnen in der Folgezeit? Und wussten sie nicht schon im Voraus, dass es ihnen nicht schlecht gehen wird?

Das ist ein nicht vergleichbarer Unterschied zu unvermögenden Zeitarbeitern.
 
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Also ich find das Konjunkturpaket ja auch nicht so gut






:rolleyes:
 
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aph am 15.01.2009 14:34 schrieb:
Den Kopf? Zeig mir diese Manager. Wie erging es ihnen in der Folgezeit? Und wussten sie nicht schon im Voraus, dass es ihnen nicht schlecht gehen wird?

Das ist ein nicht vergleichbarer Unterschied zu unvermögenden Zeitarbeitern.

Was ist denn für dich ein Manager? In meinem Beispiel wurde eine eigentlich gut gehende mittelständische Maschinenbaufirma durch ziemlich klare Managementfehler vor die Wand gefahren.
Das Unternehmen wurde übernommen, die alte Geschäftsführung komplett aus dem Unternehmen entfernt.
Du wirst mir verzeihen, dass ich dir nicht den Werdegang der leute nach dem Rausschmiss (der übrigens ohne millionenabfindungen ablief (ja, sowas gibts auch!)) aufzeigen kann.

Von einem weiß ich, dass der nach ein paar Wochen/Monaten Arbeitslosigkeit wieder einen Job gefunden hat, aber in welcher Position (Gehaltsstufe) weiß ich leider nicht.

Wie bereits gesagt, diese klassenkämpferische Wahrnehmung von Managern sollte man dringend ablegen. Die sind weder alle stinkreich, noch dürfen die alle machen was sie wollen oder laufen ständig mit dem Victory zeichen rum.
 
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Boesor am 15.01.2009 14:27 schrieb:
logisch, daher schrieb ich ja auch "oftmals" und "Großteil"
Aber du wirst auch Manager finden, die bei Fehlleistungen rausgeworfen werden (ich konnte sowas bei uns in der Lokalpresse über jahre sehr schön verfolgen)
Aber solange unsere Wahrnehmung von "Manager" nur durch Ackermann & Co bestimmt ist bleibt sie verzerrt.
Da gibt es sehr viel mehr und die müssen eben häufig den Kopf genauso hinhalten.

Da stimme ich Dir zu. Man darf nicht den Fehler machen, blind zu pauschalieren, und jeden *Manager* in diesem Land über einen Kamm zu scheren.

Wobei ich persönlich den Begriff "Manager" mittlerweile nur noch im negativen Sinne verwende:

"Manager" sind (nach meiner eigenen Definition) geilgeile Turbokapitalisten, deren Handlungsmaxime einzig und allein auf Rendite und Profit ausgerichtet ist;

Diejenigen jedoch, die sich durch umsichtiges und nachhaltiges Handeln auszeichnen (gerade bei vielen famliengeführten Unternehmen zu beobachten), denen der Betrieb inklusive Belegschaft am Herzen liegt, bezeichne ich als "Unternehmer".
 
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Boesor am 15.01.2009 14:41 schrieb:
In meinem Beispiel wurde eine eigentlich gut gehende mittelständische Maschinenbaufirma durch ziemlich klare Managementfehler vor die Wand gefahren.
Das Unternehmen wurde übernommen, die alte Geschäftsführung komplett aus dem Unternehmen entfernt.
Du wirst mir verzeihen, dass ich dir nicht den Werdegang der leute nach dem Rausschmiss (der übrigens ohne millionenabfindungen ablief (ja, sowas gibts auch!)) aufzeigen kann.

Ich glaube aber, dass dieser Werdegang ziemlich aufschlussreich für unsere Diskussion wäre. Die haben also klare Fehler gemacht, das Unternehmen musste verkauft werden, vermutlich auch Angestellte auf die Straße gesetzt werden?

Schön und gut, aber wenn diese Manager jetzt nicht Hartz-IV kriegen, dann war der Rausschmiss ja umsonst. Oder was haben die da jetzt draus gelernt?
 
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Spassbremse am 15.01.2009 14:20 schrieb:
Maulwurf2005 am 15.01.2009 13:51 schrieb:
bestes Beispiel ist doch aktuell Herr Merckle, der mir dieser Last nicht mehr weiter leben konnte.

Tolles Beispiel! Gerade dieser (ich erspare mir diverse Kraftausdrücke) offensichtlich geldgeile Zocker, der sich massiv verspekuliert hatte, begeht dann auch noch auf die wohl asozialste und feigeste Art "Selbstmord", die man sich vorstellen kann. Er legt sich auf die Gleise und lässt sich von einem Zug überrollen und macht auf diese Weise einen unschuldigen Zugführer zu seinem "Mörder".
Kannst Du Dir vorstellen, was das für eine Belastung für jemanden ist, wenn man einen Menschen - wenn auch unschuldig - auf dem Gewissen hat?

Wenn man schon unbedingt Selbstmord begehen will, dann wenigstens so, dass keine Unbeteiligten in Mitleidenschaft gezogen werden...

:pissed:


dem ist nichts hinzuzufügen! :top:
den genannten herrn noch als "opfer" hinzustellen, also manchmal...
 
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