Ich mag ja ein alter Wortextremist sein, aber du willst doch nicht einen seid vielen Jahrzehnten gängigen Ausspruch wie "den Schuss nicht gehört" mit "müsste man auch an sich mal mit einem Vorschlaghammer das Hirn zurechtbügeln" in einen Topf werfen?
Die Nutzung und Bedeutung von Smileys scheint Dir wohl fremd zu sein? ^^
Sorry, aber wenn man nicht einmal seinen privaten Scheiß von seinem Job trennen kann, dann hat man sich den falschen Job ausgesucht - bitte schnell kündigen und sich etwas anderes suchen, vielleicht Landschaftsmalerei?
Relotius hätte zum Beispiel als Märchenonkel bei der Augsburger Puppenkiste bestimmt einen erfüllenden Job gefunden.
Du hast offenbar den Punkt komplette missverstanden. Niemand ist privat unvoreingenommen, das ist nun mal so. Und natürlich soll man im Job "Journalist" dann trotzdem komplette neutral sein. Aber das geht nun mal in der Praxis nie zu 100%, da Menschen keine Maschinen sind. Und es gibt ja auch nicht wie bei Jura klare Gesetze oder wie bei der Medizin klare auf Studien basierende Leitlinien, die man abarbeitet. Es ist unvermeidbar, dass man AUCH von persönlichen Gefühlen geleitet wird. Das heißt ja nicht, dass am Ende etwas komplett einseitiges rauskommt. Aber evlt kommt in einem Bericht über Zeitarbeit von einem Reporter, dessen Eltern Fabrikarbeiter waren,, Leiharbeiter mit seinen Sorgen mehr zu Wort als der Chef, der um seine Firma bangt und nur deswegen Leiharbeiter nicht fest anstelltt, so dass letzterer als "böser" dasteht als er er vlt. ist. Und der Journalist, dessen Vater eine eigene Firma hatte, lässt den Chef mehr zu Wort kommen. Optimal ist es, wenn mehrere an einem Bericht arbeiten, dann passiert so was eher nicht.
Und Relotius ist nun echt ein Sonderfalls, der ist nun mal ein Betrüger und Aufschneider. Das ist aber nicht was ich meine. Relotius hat bewusst falsch berichtet und sich Sachen ausgedacht, das ist etwas völlig anderes als wenn ein Journalist nach bestem Wissen und Gewissen handelt und durch seine Erfahrungen und sein Wissen möglicherweise unbewusst ein wenig zu einer Seite tendiert, falls es denn überhaupt so was wie "Seiten" gibt. Und es ist auch etwas ganz anderes als wenn ein Chef sagen würde "berichte mal bitte pro XY und nicht versus XY". Relotius ist ja aufgeflogen, WEIL er irgendwann auch mal mit einem Kollegen zusammenarbeiten musste, dem Ungereimtheiten auffielen.
Journalistische Tätigkeiten beinhalten grundlegende Recherche, also Butter & Brot in dem Job...siehe oben...schnell kündigen, wenn man nicht mal das kann.
Ich bin immer wieder beeindruckt wie du selbst den größten Scheiß kleinreden kannst, daß meine ich sogar durchaus positiv...ich kann das absolut nicht.
und ich bin beindruckt, wie du meine Erklärungsversuche als "Kleinreden" interpretieren kannst. Ich habe doch nur erklärt, wie es dazu kommen konnte, denn das hatte damals halt seine Grüne. Ich habe nicht gesagt, dass es okay war und dass man nicht besser hätte recherchieren müssen, Die seriösen Medien waren sich dessen dann auch bewusst, nachdem das Thema mal wirklich genauer betrachtet wurde, und haben daraus gelernt (bis auf Boulevardmedien). Damals wurde auch vorschnell gehandelt, da das Thema brandaktuell war und man vermutlich auch so gut wie keine Kenntnis darüber hatte, wer denn aus der Gamerszene als "Experte" in Frage kommt.
Da brauch ich aber ganz dringend eine Quellenangabe, sonst fällt das unter die Kategorie "hab ich irgendwo gehört".
Denn ich habe zu der Zeit noch mehr als sonst die entsprechenden Magazine und die Diskussion darüber verfolgt, also bitte eine Quelle bzw. entsprechendes Magazin der ÖR von 2007 oder 2008 und nicht viele Jahre später.
Ich kann Dir da keine Quelle nennen, da die ÖR ihre Inhalte nicht ewig vorhalten dürfen. Es gab und gibt aber das Magazin "zapp", das quasi im eigenen Haus aufräumt, wenn mal was falsch oder verzerrend berichtet wurde UND man es bemerkt hat.
https://www.ndr.de/fensehen/sendungen/zapp/index.html ich habe das damals selbst gesehen, wie Zapp einige der Talkrunden und die Hysterie kritisierte. Das war natürlich nicht schon 2 Wochen nach dem Beginn der Debatte, da ja auch erstmal die Reaktion der Gamer-Gemeinde bei der damals noch völlig Gamer-Szene-fernen Gruppe der typischen Redakteure ankommen musste und die Leute sich bewusst werden mussten, dass es nicht um ein paar Tausend verpickelte Nerds geht . Aber es war auch nicht Jahre später.
Die Frage ist eher - welche deutsche Serie oder Film ist nicht durch die ÖR mitfinanziert.
Ich bezog mich auf eine Mitfinanzierung und Kooperation mit Sky oder ähnlichen kommerziellen Anbietern. Dass die ÖR bei der Filmförderung und kleinen Produktionen oft dabei sind oder auch etliche Filme und Serien von externen Produktionen stammen, an denen man ich entweder beteiligt oder denen man die Senderecht abkauft, ist klar.
Dir ist aber schon bewußt, daß die Filmförderung nur im Falle eines Erfolges zurückgezahlt werden muß - bei einem Flop nicht?
Nicht gerade ein Ansporn für Qualität...
Nö, ein Extra-Ansporn isses nicht. Aber warum sollte jemand absichtlich eine schlechte Qualität liefern? Theoretisch könnte natürlich jemand das Geld reinholen und große Teile der Arbeit und Rechnungen "faken" - das würde aber auch im Nachhinein auffallen, das macht ein Regisseur oder Produzent 1x, vlt 2x, und dann ist sein Name in der Branche verbrannt.
Der Sinn der Förderung ist, dass eine kulturelle Vielfalt erhalten bleibt und auch Filme, die kommerziell niemals tragbar wären, umgesetzt werden können. Ebenso soll es auch (oftmals junge) Filmschaffende absichern, denn die müssen ja auch irgendwie lernen - mit rein kommerziellen Motivationen würde dabei viel an Kunst und Kreativität verloren gehen. Und ohne die Förderung wären viele Beteiligten einfach nur arbeitslos - da ist es mir echt lieber, wenn die durch einen geringen Teil meiner Monatsgebühr ihren Job machen können, obwohl der sich eigentlich nicht rentiert. Theater und Opern bekommen ja zB auch so gut we immer Subventionen - warum nicht auch Filme?