@Thorgul75
Das war genau genommen schon immer so.
Man hat nie wirklich das Eigentum an einem Spiel selbst gekauft, auch nicht auf Datenträgern.
Die Daten an sich haben sich nach wie vor, bzw. das geistige Eigentum daran befinden und befanden sich immer im Besitz des Urhebers, der die Rechte daran besitzt, nie im Eigentum des Käufers des Datenträgers.
Auch wenn man ein Spiel auf einem physischen Datenträger erwirbt, kauft man lediglich die Nutzungsrechte.
Hält so ein Datenträger ewig, hat man Glück. Gibt er irgendwann seinen Geist auf, habe ich auch keinen Anspruch auf Ersatz, weil es mir nie wirklich gehört hat.
Wir müssen auch nicht so tun, als sei das Thema Anthem stellvertretend und als ob das ständig passiert. So ist ist ja nicht.
Das Einzige was duch die Digitalisierung anders wurde, war die Möglichkeit physische Datenträger weiterzuverkaufen, wenn man möchte oder bei Bücher oder CD‘s, diese mal zu verleihen.
Aber was ist heute? Da wird Account-Sharing in großem Maße betrieben. Mit dem Unterschied, dass da Zugriff auf ganze Spielebibliotheken weitergegeben wird. Als würde ich mein ganzes Bücherregal anderen zugänglich machen.
Wir sollten nicht ignorieren, dass auch das Verhalten der User selbst eine Mit-Ursache dafür war, dass Firmen lieber auf Digital-Vertrieb setzten, denn die Raubkopiererei hatte immense Ausmaße angenommen.
Zum eigentlichenThema Preis: Ich sage, Videospiele zu spielen war noch nie so „günstig“ wie heute. Abo-Modelle, Angebote, Sales, regelmäßige kostenlose Spiele. Gabs das früher auch schon alles so? Gab es nicht.
Auch in der „guten alten Zeit“ hatten Spiele ihren Preis, nicht selten kosteten Spiele 100 DMark oder120 DMark, bis vereinzelt 150 DMark.
Ein Beispiel: Wing Commander 3 und 4 habe ich für jeweils 120 DMark gekauft. Inflationsbereinigt wären das heute über 100 Euro.
Und auch in der „guten alten Zeit“ war haufenweisen Schrott dabei, mit dem Unterschied, dass Schrott auch Schrott blieb, weil noch nicht gepatcht werden konnte.
Es gab nicht wenige Spiele, die liefen auf bestimmten PC-Systemen plötzlich nicht mehr, hatten Probleme mit den damals neuen Pentium Prozessoren oder DOS-Spiele verweigerten ihren Dienst unter Windows, liefen auf AGP super, aber nicht mehr unter PCI Express oder liefen nicht mehr mit einer neuen DirectX Version.
Wünsche ich mir das zurück? Auf garkeinen Fall.
Ich will damit nichts verteidigen, was heute zurecht kritisiert werden kann und sollte, aber wir sollten auch nicht so tun, als wäre es jemals wirklich besser oder „billiger“ oder sonstwas gewesen. Das war es nämlich nicht.