• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Linke "Diktatur" = Rechtsextremismus

TBrain am 11.05.2006 14:36 schrieb:
Spassbremse am 11.05.2006 14:21 schrieb:
Ich gehe sogar soweit, und sage, die Börsen müssten abgeschafft werden.
Ich war früher mal so naiv zu glauben, Börsenkurse hingen in erster Linie vom tatsächlichen Marktwert eines Produkts ab und nicht von durch Spekulanten, Großinvestoren, etc. erzeugten "Hypes".

Mit welchem Ziel?

Ich halte (Finanz-)Börsen neben Kapitalgesellschaften und Versicherungen für die größten Erungenschaften der moderen Ökonomie.

Das Problem am Börsenhandel ist aber, dass dort nicht Wohlstand für die Gesellschaft kreiert wird, sondern nur für einige wenige Akteure.
Die Börsen tragen meines Erachtens ihren Teil dazu bei, dass Wirtschaften ruiniert werden; als Beispiel hierfür kann ich Dir empfehlen, einen Blick auf die US-Wirtschaft der 80er zu werfen, wo gut gehende Industrieunternehmen durch Wallstreet-Spekulanten bewußt runiniert wurden, um selbst maximale Profite einzuheimsen.

Und wenn jetzt das Argument kommt, "Kann doch jeder selbst spekulieren/investieren" - ja, sicher, aber den Gewinn greifen trotzdem die "Großen" ab, da das ganze einem Pyramidenspiel gleicht...

Gruss,
Bremse

EDIT: Zu Deiner Beruhigung, TBrain, von einem windigen Wendehals wie Lafontaine halte ich selbst auch nichts. ;)
 
Spassbremse am 11.05.2006 14:47 schrieb:
EDIT: Zu Deiner Beruhigung, TBrain, von einem windigen Wendehals wie Lafontaine halte ich selbst auch nichts. ;)

Was man von ihm politisch hält, ist ja die eine Sache. Aber dumm ist er ganz bestimmt nicht, und wer ihm vorwirft, Keynes nicht verstanden zu haben, stellt sich damit selbst ein Armutszeugnis aus, denke ich. LaFontaine verfügt über einen ausgezeichneten analytischen Verstand. Und wenn man ihn nicht persönlich kennt, kann man ohnehin schlecht über seine Klugheit urteilen. So viel Anstand sollte jeder mitbringen.

PS: Finde auch nicht, dass er ein Wendehals ist, sondern stets zu seinen Überzeugungen stand. Diese bringen natürlich in verschiedenen Zeiten verschiedene Schlussfolgerungen. Das ist bei mir genauso, da sich die Faktenlage ändern kann.
 
Spassbremse am 11.05.2006 14:47 schrieb:
Und wenn jetzt das Argument kommt, "Kann doch jeder selbst spekulieren/investieren" - ja, sicher, aber den Gewinn greifen trotzdem die "Großen" ab, da das ganze einem Pyramidenspiel gleicht...

Gruss,
Bremse

Nein damit komme ich nicht, ich hab' da was besseres *g

Ich weis dass mit der übermäßigen Spekulation sehr große Schäden angerichtet wurden und werden können. Sowas ist ja teilweise kriminell, wenn vorsätzlich Unternehmen zerstört werden. Das wäre dann Aufgabe einer starken Aufsichtsbehörde (die auch nur international funktionieren könnte)

Was man aber nicht vernachlässigen darf - und worin imo die große gesellschaftliche Leistung von Börsen besteht - ist die stabilisierende Wirkung auf das Gesamtgefüge. Durch die Verteilung der Aktien auf viele tausend verschiedene Personen und Institutionen tragen sehr viele die Risiken von wenigen, und werden im Gegenzug dafür entlohnt.

Auch gehört der Handel mit Geld heute wohl zu den transparentesten Märkten überhaupt. Wucherzinsen wie im Mittelalter gibt es nicht mehr, eben weil eine ständige Überprüfung des Zinses an internationalen Märkten stattfindet und Informationsunterschiede sehr weit minimiert sind.

Also ich frage mich wirklich ob man das aufgeben kann, ob das wirklich in unserem Interesse liegt.
 
äm ja, es ging doch aber um das Währungsbeispiel und weitere unberechtigte benachteiligungen die das restliche Ausland dem armen fiktiven Österreich aufgrund einer Verschwörung zugefügt hat. Ich glaub schon dass ich den Subtext dieser Aussagen verstanden habe, und habe mit einem "ja und was habt ihr (wir) denn erwartet?"

Du hast es tatsächlich nicht verstanden: Ich habe im äußerst groben die Situation beschrieben, wie sie der Ostdeutsche vor der Wende vorfand und erklärt, dass er faktisch nur die VORTEILE "hinter der Mauer" mitbekam. Von politischem Ränkelspiel war hierbei nie die Rede, das findet weiter unten im Thread statt - sondern es ging einzig und allein um die Denkweise der Leute, welche die Mauer fallen sehen wollten, weil sie im Prinzip einzig die Vorteile der Marktwirtschaft kannten.
 
davidian2000 am 11.05.2006 10:52 schrieb:
Spassbremse am 09.05.2006 16:46 schrieb:
Machen wir doch ne neue "Mini"-DDR für Ostalgiker auf, z.B. auf dem Gebiet von Meck-Pom; will ja sonst eh keiner hin.

:top:
aber bitte ohne länder-finanzausgleich ;)

und nicht unbedingt meck-pom - die haben wenigstens noch die see und entsprechenden tourismus, besser sachsen-anhalt oder thüringen nehmen, diese beiden länder braucht kein mensch :-D

Du wirst Dich putzen, wenn Du im Alter anfängst Berge zu mögen, auf den Brocken steigen möchtest, und Dir jemand in den Hintern schiesst. *fg*
Und als Sachsen-Anhaltiner darf ich Dir auch sagen: Die restlichen Bundesländer braucht auch kein Mensch. Dieses Republikgedöns in Form von Bundesländern kostet nur unnötig Geld, blockiert die Politk (Bundestag/Bundesrat), und ist völlig überholt.
 
aph am 11.05.2006 15:05 schrieb:
Was man von ihm politisch hält, ist ja die eine Sache. Aber dumm ist er ganz bestimmt nicht, und wer ihm vorwirft, Keynes nicht verstanden zu haben, stellt sich damit selbst ein Armutszeugnis aus, denke ich. LaFontaine verfügt über einen ausgezeichneten analytischen Verstand. Und wenn man ihn nicht persönlich kennt, kann man ohnehin schlecht über seine Klugheit urteilen. So viel Anstand sollte jeder mitbringen.

Mag ja sein, ich brauch ihn aber nicht persönlich zu kennen wenn er Forderungen als Keynesianismus ausgibt die es gar nicht sind, darf man denke ich schon so urteilen dass er es nicht verstanden hat sondern nur das Schlagwort benutzt. Um mal auf den zentralen Punkt zu kommen. Keynes meinte mit nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik die Steuerung der Staatsausgaben konkret die Staatsnachfrage und nicht die Erhöhung der Haushaltsnachfrage aufgrund einer Erhöhung von Transferzahlungen. Die Transferzahlungen fließen im Gegensatz zu der Staatsnachfrage - laut Theorie - nicht komplett in den Wirtschaftskreislauf zurück, wodurch die erhofften positiven Wirkungen wieder auf null rediziert werden.

Dann soll man halt eine Erhöhung von Transferzahlungen mit Umverteilungsabsichten fordern.
 
TBrain am 11.05.2006 15:31 schrieb:
Mag ja sein, ich brauch ihn aber nicht persönlich zu kennen wenn er Forderungen als Keynesianismus ausgibt die es gar nicht sind, darf man denke ich schon so urteilen dass er es nicht verstanden hat sondern nur das Schlagwort benutzt. Um mal auf den zentralen Punkt zu kommen. Keynes meinte mit nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik die Steuerung der Staatsausgaben konkret die Staatsnachfrage und nicht die Erhöhung der Haushaltsnachfrage aufgrund einer Erhöhung von Transferzahlungen. Die Transferzahlungen fließen im Gegensatz zu der Staatsnachfrage - laut Theorie - nicht komplett in den Wirtschaftskreislauf zurück, wodurch die erhofften positiven Wirkungen wieder auf null rediziert werden.

Dann soll man halt eine Erhöhung von Transferzahlungen mit Umverteilungsabsichten fordern.

Also erstens mal heißt das nicht, dass er Keynes nicht "verstanden" hat, wenn er ihn fälschlich etikettiert. Das kann auch Absicht wider besseren Wissens sein. ;)

Zweitens ist das nicht so eindeutig, dass Transferzahlungen schlechter zurück in die Wirtschaft fließen als Direktinvestitionen. Ich denke ohnehin, dass zB sowas wie der Aufbau Ost oder HartzIV ziemlich rasch wieder zurück fließen - in den Westen bzw. in die Wirtschaft. Nehmen wir als Vergleich dazu öffentliche Bauaufträge. Wieviel davon fließt denn davon dorthin, wo wir es haben wollen? Und nicht zum Beispiel nach Polen oder in die Bilanzen von internationalen Kreditinstituten? Es ist alles nicht so 100%ig wie man meinen möchte. Es gibt über all ein Grau zwischen Schwarz und Weiß, ein Für und Wider.

Keynes Ansatz scheitert heutzutage wie so vieles, was richtig ist, an der Internationalisierung der Finanzflüsse und Produktionsketten. In einem abgeschotteten System funktioniert das prächtig, aber wenn es in der heutigen Zeit nicht global gemacht wird, funktioniert keines der eigentlich richtigen Konzepte. Die Alternative: Es wird alles den freien Marktkräften überlassen und führt so geradewegs in die Krise.
 
Es ist nicht eine Frage nach dem momentanen Zustand oder wie es nicht entwickelt hat, sondern wie es sich entwickeln könnte oder wie es sich hätte entwickeln können. An der Presselandschaft hat sich übrigens sehr viel getan und hier liegt auch das größte Potential.

Ich bin mir sicher, mit Einführung der der repräsentativen Demokratie geht immer einher, dass einzig die für die Oberen Bequemen es immer nach oben schaffen, und diejenigen die wirklich etwas verändern wollen, bereits auf den untersten Ebenen erledigt werden. Entweder man passt sich an - oder wird in dieser Art von Demokratie schneller demontiert, als man "Hallodri" sagen kann.

Danke für die nette Unterstellung, du könntest es mir (und den anderen) natürlich auch versuchen zu erklären anstatt diese Argumentation ständig zu wiederholen.

Was ich hier in diesem Thread schon alles erklärt habe (und etliche wohl auch verstanden haben), passt auf keine Kuhhaut mehr. Ich kann natürlich gegen eine Wand reden, wenn die Meinung fest verankert ist. Es ist keine Unterstellung gewesen, sondern vielmehr eine Feststellung. Ich kann nunmal labern soviel ich will, wenn mein Gegenüber einzig die durchaus als ausgesucht zu entlarvenden Erzählungen, vermeintlicher "Insider" glauben schenkt. Ich kenne auch noch einige Menschen aus meiner Heimat, die auch heute noch kein gutes Wort an der DDR lassen - ironischer Weise verweisen diese immer auf "Berichte" aus der Presse/Fernsehen. Sie selbst scheinen niemals direkte Erfahrungen mit STASI und Co. gemacht zu haben. Aber man muss heute halt "gegen" etwas sein, das öffentlich grunsätzlich als durchgehend böse deklariert wurde.

langfristige Stabilität, effektivere Güterverteilung, individuelle Freiheit

So stehts vielleicht im Lexikon. Aber gehen wir mal in die Realität:
Vorprogrammierte Weltwirtschaftskrisen Aufgrund von Börsenspekulationen, bzw. der Uneinsichtigkeit führender Wirtschaftsbosse, das Menschen nur die teuren Produkte kaufen können, wenn sie entsprechend verdienen.

Was hilft eine effektive Güterverteilung, wenn nur wenige über die entsprechende Kaufkraft verfügen? Vielleicht haben wir uns auch schon ohne es zu merken aus der Marktwirtschaft verabschiedet?!

In Sachen "individuelle Freiheit" haben wir uns ja eigentlich genug ausgetauscht. Eine richtige "individuelle Freiheit" gibt es ausschliesslich in der Anarchie. Vielleicht weisst Du auch nur in Deinem Alltagsgeschäft gerade nicht, wieviele "Vergehen" Du an diesem Tag begangen hast, und es hat nur niemand den es interessiert gesehen. Wie ich irgendwo bereits erwähnte; Mir sind beide Ergebnise zuwider: Im einen System bekommt man Schwierigkeiten mit den Behörden, im jetzigen System interessierts niemanden den es betrifft - wo bleibt also im Ergebnis der Unterschied?! Bei 1 wirst Du eingesperrt, bei 2 regst Du Dich auf und verkürzt anderweitig damit Dein Leben. ;o)

Im November 89 war ich 9 1/2 Jahre alt also in der 4. Klasse (und du?). An sehr viele Dinge habe ich eine klare Erinnerung und kann ohne mir etwas einzureden heute sagen, dass es sich genau so zugetragen hat, das stammt aus meiner direkten Erinnerung.

Im November 89 war ich fast 13, und auch wenn Deine Erinnerungen lebendig sein mögen (also ich kann meine Erinnerungen vor meinem 15-16 Lebensjahr, nur äußerst unzuverlässig temporär einordnen), so sind sie offensichtlich mit Sicherheit auch von den Aussagen anderer geprägt oder "verschärft".
Was natürlich die anderen Quellen wie Schule, TV und Bücher angeht - hm - das ist letztlich genauso glaubwürdig wie "Der schwarze Kanal" und für den Normalbürger selten vollständig nachvollziehbar.
 
mal ne frage an all jene, die das kommunistische manifest gefrühstückt haben:
wie geht die kommunistische theorie mit arbeitsunwilligen bürgern praktisch um ? :-D

*hehe* Mir dieser Frage schneidet sich so mancher "Demokrat" immer gern ins eigene Fleisch. Vom hören-sagen kenne ich die Aussage, dass arbeitsunwillige in der DDR in "Umerziehungslager" gesteckt wurden. Inwiefern das stimmt - weiss ich nicht.

Letztendlich ist dies aber auch offensichtlich der Wunsch vieler "Demokraten", welche sich ständig darüber aufregen, dass Faulenzer Geld vom Staat erhalten... *schmunzel*
Hierbei unterscheiden sich manch "radikale" Vorschläge nur wenig vom angeblichen System der DDR.
 
aph am 11.05.2006 15:46 schrieb:
Keynes Ansatz scheitert heutzutage wie so vieles, was richtig ist, an der Internationalisierung der Finanzflüsse und Produktionsketten. In einem abgeschotteten System funktioniert das prächtig, aber wenn es in der heutigen Zeit nicht global gemacht wird, funktioniert keines der eigentlich richtigen Konzepte. Die Alternative: Es wird alles den freien Marktkräften überlassen und führt so geradewegs in die Krise.

Weiß nicht. Wenn ich mir Keynes Ansatz so ansehe, dann kommt es mir so vor, als würde jemand versuchen einen Wirtschaftsraum zu schaffen indem sich alle Menschen gegenseitig die Wäsche von der Stange klauen würden.

Und was den freien Markt angeht: Wenn und nur der "unfreie" Markt vor der Katastrophe retten kann, wieso sind die Regelungen und besteuerungen desselben dann so unglaublich dämlich?

Oder, mit einem Wort ausgedrückt: Aggrarsubventionen.
 
Knochenmann am 11.05.2006 15:55 schrieb:
Weiß nicht. Wenn ich mir Keynes Ansatz so ansehe, dann kommt es mir so vor, als würde jemand versuchen einen Wirtschaftsraum zu schaffen indem sich alle Menschen gegenseitig die Wäsche von der Stange klauen würden.
Keynes Vorschläge zielten lediglich darauf ab, die natürlichen Schwankungen der Konjunktur zu dämpfen, und nach einer Schwächephase den Aufschwung zu reinitieren. Wir kennen alle die selbstverstärkenden Effekte in beide Richtungen. Da kann der Staat viel tun, indem er als Investor auftritt.

Ein wichtiger Grund, warum Keynesianisten oft versagten ist, dass sie sich nicht daran hielten, in guten Zeiten Reserven anzulegen, um in schlechten Zeiten gegensteuern zu können.

Und was den freien Markt angeht: Wenn und nur der "unfreie" Markt vor der Katastrophe retten kann, wieso sind die Regelungen und besteuerungen desselben dann so unglaublich dämlich?

Oder, mit einem Wort ausgedrückt: Aggrarsubventionen.
Weil Politiker Wahlen gewinnen müssen. ;)
 
aph am 11.05.2006 18:01 schrieb:
Keynes Vorschläge zielten lediglich darauf ab, die natürlichen Schwankungen der Konjunktur zu dämpfen, und nach einer Schwächephase den Aufschwung zu reinitieren. Wir kennen alle die selbstverstärkenden Effekte in beide Richtungen. Da kann der Staat viel tun, indem er als Investor auftritt.

Das Ziel ist mir schon klar, der Weg ist es, der mich stört. Diese extreme fixierung auf Konsum, Konsum, und noch mal Konsum. "Alles wird gut solange nur jeder tonnenweise Geld hat".

Bemerkenswert finde ich in dem Zusammenahng immer noch Ben Bernake der, wenn die Leitzinsen auf null sind, "Geld aus Hubschraubern abwerfen würde".

Wenn eine Intervention des Staates überhaupt erfolgen muss, dann (meiner Meinung nach) nicht auf der Konsum, sondern auf der Produktionsseite.
 
Trancemaster am 11.05.2006 10:02 schrieb:
Ich frage mich wieso die DDR eigentlich untergegangen ist, war doch alles Klasse da. OK. diese komische Mauer störte n bischen und man musste jeden erschießen der in den Westen wollte, aber hey, das waren ja nur n paar Wirrköpfe die einfach nicht wussten wie schlecht es dort ist.

Allen anderen hat es einfach super in der DDR gefallen, vom berühmten 17.Juni bis 1989


Aber etwas hat mir dieser lustige Thread schon gebracht, ich verstehe jetzt wo diese "Ostalgie" herkommt.............

Ich bezweifel arg, das Du IRGENDETWAS verstanden hast... ;o)




Natürlich bezweifelst du das, aber wenn man so wirr redet wie du es hier tust ist das eigentlich n Kompliment
 
Hier etwas für die "Presse-Freiheitsliebenden"

Journalisten in größerem Umfang bespitzelt?

Der Bundesnachrichtendienst hat angeblich in einem weit größerem Ausmaß als bisher bekannt Journalisten bespitzelt. Die Agenten sollen sie bis ins Privatleben hinein beschattet haben. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag. Der ehemalige Vorsitzende Richter am Bundesgerichtshof, Gerhard Schäfer, soll das Parlamentarische Kontrollgremium über den Umfang der Bespitzelung unterrichtet haben. Das Gremium tagt streng geheim.

Kollegen bespitzelt?
Wie die Zeitung erfahren haben will, belegen die Untersuchungen Schäfers, dass der BND nicht nur einzelne Journalisten beschattet hat. Der für die Auslandsaufklärung zuständige Geheimdienst habe Journalisten auch gezielt auf Kollegen angesetzt, um zu erfahren, an welchen Themen diese gerade arbeiteten. Namentlich soll Schäfer fünf Journalisten genannt haben, die entweder selbst Informationen über Kollegen anboten oder vom BND befragt worden seien. Besonders interessiert sei der BND demnach an Redakteuren des Magazins "Spiegel" gewesen.

"Eindeutig rechtswidrig"
Noch im Herbst 2005 soll der Geheimdienst Informationen über einen bekannten deutschen Journalisten eingeholt haben. Auch Gaststätten, von denen der Dienst vermutete, dass Redakteure dort Informanten träfen, seien überwacht worden, berichtet das Blatt. Schäfer soll die Praktiken vor dem Kontrollgremium als "unverhältnismäßig" und "eindeutig rechtswidrig" bezeichnet und einen eklatanten "Eingriff in die Pressefreiheit" festgestellt haben.

Leck in den eigenen Reihen
Der BND hatte in der Vergangenheit Observationen unternommen, um ein Leck in den eigenen Reihen zu finden. Dafür überwachten Geheimdienstmitarbeiter insbesondere das Haus des Publizisten Erich Schmidt-Eenboom, Autor eines BND-kritischen Buches. Der Bericht des Ex-Richters hat nach "SZ"-Informationen mehr als 170 Seiten und ist als geheim eingestuft.

Unter "freiheitlich demokratischer Geheimdienstarbeit" verstehe ich irgendwie was anderes...
 
AW: Hier etwas für die "Presse-Freiheitsliebenden"

Trancemaster am 12.05.2006 08:31 schrieb:
Unter "freiheitlich demokratischer Geheimdienstarbeit" verstehe ich irgendwie was anderes...

was denn ?
8 stunden lang im büro sitzen und zeitung lesen ? :schnarch:

so scheinen sich empörte leute nachrichtendienstliche arbeit vorzustellen... :-D
 
AW: Hier etwas für die "Presse-Freiheitsliebenden"

davidian2000 am 12.05.2006 08:45 schrieb:
Trancemaster am 12.05.2006 08:31 schrieb:
Unter "freiheitlich demokratischer Geheimdienstarbeit" verstehe ich irgendwie was anderes...

was denn ?
8 stunden lang im büro sitzen und zeitung lesen ? :schnarch:

so scheinen sich empörte leute nachrichtendienstliche arbeit vorzustellen... :-D

Nein, dass man sich auf Verfassungsfeindliche Gruppierungen konzentriert. Oder ausländische Spionage vereintelt/selbst ausführt.
 
Knochenmann am 11.05.2006 12:54 schrieb:
Spassbremse am 11.05.2006 12:23 schrieb:
Ich verweise in dem Zusammenhang nur auf John Maynard Keynes; der sich offen zu einigen merkantilistischen Thesen bekannte - und der gute Mann gilt sozusagen als einer der "Väter" der modernen Marktwirtschaft.

Keynes stelle ich inzwischen auf eine Stufe mit Marx: geistige Vollversager deren Ideen das Leid von Millionen nachsich ziehen. Den Einfluss von Keynss auf die moderne Ökonomie und die Finanz halte ich schlichtweg für vernichtent. Es ist doch wohl offensichtlich das Keynes mit seiner nachfrageorientierten Theorie sowas von danebenliegt und das Jean-Baptiste Say mit seinem Theorem recht hatte.


Saysches Theorem?

Blöd nur das dir da kein Wirtschaftswissenschaftler zustimmen wird.........
 
Trancemaster am 11.05.2006 15:47 schrieb:
Ich bin mir sicher, mit Einführung der der repräsentativen Demokratie geht immer einher, dass einzig die für die Oberen Bequemen es immer nach oben schaffen, und diejenigen die wirklich etwas verändern wollen, bereits auf den untersten Ebenen erledigt werden. Entweder man passt sich an - oder wird in dieser Art von Demokratie schneller demontiert, als man "Hallodri" sagen kann.

Eine andere Lösung ist aber dummerweise nicht bekannt. Mit deiner Argumentation unterstellst du irgendwie auch dass "die die etwas verändern möchten" Recht haben und die die es nicht wollen eben einfach falsch liegen. Demokratie bedeutet nicht unbedingt, dass der der etwas verändern will sich durchsetzt, sondern dass die Mehrheit sich durchsetzt. Was ist wenn sich die Mehrheit garnicht verändern will?

Was ich hier in diesem Thread schon alles erklärt habe (und etliche wohl auch verstanden haben), passt auf keine Kuhhaut mehr. Ich kann natürlich gegen eine Wand reden, wenn die Meinung fest verankert ist.

also erklärst du es jetzt oder nicht? Zur Erinnerung hier nochmal die Frage:

"Das paradoxe ist ja dass du anscheinend hier versuchst das System DDR zu verteidigen indem zu zeigst dass z.B. Bürgerrechte oder Demokratie in Deutschland nicht im vollen idealistischen Umfang stattfinden und daraus schliesst dass das System was diese Werte in noch geringerem Umfang gewährte das bessere sei."

Also bitte würdest du - oder jemand anderes der dieses Paradoxon auflösen kann - es mir erklären?

langfristige Stabilität, effektivere Güterverteilung, individuelle Freiheit

So stehts vielleicht im Lexikon. Aber gehen wir mal in die Realität:
...

Macht wenig Sinn sich darüber weiter auszutauschen. Ich sehe das alles mit hinnehmbaren Einschränkungen stattfindet, du siehst alles als gescheitert - Diskussion sinnlos. Zumal das alles schon an anderer Stelle durchgekaut wurde.

Im November 89 war ich fast 13, und auch wenn Deine Erinnerungen lebendig sein mögen (also ich kann meine Erinnerungen vor meinem 15-16 Lebensjahr, nur äußerst unzuverlässig temporär einordnen), so sind sie offensichtlich mit Sicherheit auch von den Aussagen anderer geprägt oder "verschärft".
Was natürlich die anderen Quellen wie Schule, TV und Bücher angeht - hm - das ist letztlich genauso glaubwürdig wie "Der schwarze Kanal" und für den Normalbürger selten vollständig nachvollziehbar.

Ich habe sehr gute Erinnerung an meine Kindheit ab etwa meinem 3. Lebensjahr, nicht lückenlos aber ich erinnere mich sehr deutlich an viele Ereignisse die aus irgendeinem Grund haften geblieben sind. Zeitlich kann ich das alles mit einer Genauigkeit von 1 bis maximal 2 Jahren einordnen. Die Wende war doch ein ziemlicher Einschnitt, wesshalb ich genau sagen kann was vor- und was nachher passierte.

Ich kann auch differenzieren zwischen dem was mir passiert ist und was anderen passierte, "verschärft" ist allerhöchstens die Beurteilung die ich heute ziehe - was sich aber völlig von selbst versteht, da wir uns heute unterhalten und nicht vor 16 Jahren.

Dass du hier TV und Bücher als Quellen angreifst war mir völlig klar - es ist das einzige was du mir mit dieser Argumentation nehmen könntest. Aber tut mir leid wenn ich die Wahl zwischen der einen Seite (Berichte die zeigen wie es war und Quellen anführen) und der anderen Seite (das ist alles nur beeinflusst und ist nie so gewesen) und die genauso gut einfach alles vergessen oder verdrängt haben kann - dann nehm ich das erste, und empfehle jeden das auch zu tun.

Der zentrale Punkt sind aber immer noch die eigenen Erinnerungen.
 
Knochenmann am 11.05.2006 21:28 schrieb:
aph am 11.05.2006 18:01 schrieb:
Keynes Vorschläge zielten lediglich darauf ab, die natürlichen Schwankungen der Konjunktur zu dämpfen, und nach einer Schwächephase den Aufschwung zu reinitieren. Wir kennen alle die selbstverstärkenden Effekte in beide Richtungen. Da kann der Staat viel tun, indem er als Investor auftritt.

Das Ziel ist mir schon klar, der Weg ist es, der mich stört. Diese extreme fixierung auf Konsum, Konsum, und noch mal Konsum. "Alles wird gut solange nur jeder tonnenweise Geld hat".

Bemerkenswert finde ich in dem Zusammenahng immer noch Ben Bernake der, wenn die Leitzinsen auf null sind, "Geld aus Hubschraubern abwerfen würde".

Wenn eine Intervention des Staates überhaupt erfolgen muss, dann (meiner Meinung nach) nicht auf der Konsum, sondern auf der Produktionsseite.

Wenn nicht konsumiert wird, hilft dir das genau: Gar nichts.
 
Boesor am 12.05.2006 13:35 schrieb:
... und das Jean-Baptiste Say mit seinem Theorem recht hatte.
Saysches Theorem?

Blöd nur das dir da kein Wirtschaftswissenschaftler zustimmen wird.........

So kann man (wissenschaftlich) dummerweise nicht argumentieren.

Das Saysche Theorem und Keynes und jedes andere in sich konsistente ökonomische Modell gilt! Ökonomische Modelle oder Theorien sind keine Naturgesetze von denen man sagen könnte das ist richtig, das ist falsch!

Diese Modelle funktionieren immer innerhalb ihrer Annahnen. Denn aus ihren jeweiligen Annahmen ziehen all diese Modelle sicherlich die logisch richtigen Schlussfolgerungen! Wenn man also ökonomische Modelle kritisiert muss (!!!) man ihre Annahmen kritisieren. Man muss also argumentieren "diese Annahme ist unrealistisch..." oder "das ist zu einfach hier müsste eine weitere Annahme eingefügt werden..." etc.
 
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