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    Vielen Dank

Kulturelle Aneignung - ein rein "kaukasisches" Problem?

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Wurde mir passend zum Thema vorgeschlagen:
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Da Frau hat es übrigens zu einer traurigen Berühmtheit geschafft.
Die Community, für die sie eigentlich einstehen wollte, hat sich von ihr abgewendet.
Wenn mir ihr Name einfällt, poste ich später Mal einen Link.
Hier ein interessantes Youtube Video dazu.
Gut recherchiert.
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Ja, die Väter der Väter unserer Väter haben die Sünde des Kolonialismus begangen. Eine Sünde die zweifelsohne bis heute nachwirkt und vielen von uns Weissen ein privilegiertes Leben ermöglicht. Aber bedeutet dies denn nun, dass Sippenhaft besteht? Dass die begangene Sünde eine Erbsünde ist, für die wir - als Erben - uns immer und immer wieder entschuldigen müssen?

entschuldigen? nein. und ich glaube auch kaum, dass sich hier irgendwer auch nur ein einziges mal für die verbrechen seiner vor(vor)väter bei irgendwem persönlich entschuldigt hat. insofern ne ziemliche phantomdiskussion.

aber verantwortung tragen? ja, selbstverständlich.
denn wie du ja richtig sagst, wirken die folgen des kolonialismus bis zum heutigen tage und zwar sehr konkret nach. einen einseitigen schlussstrich ziehen, geht da meiner ansicht einfach nicht: "ja, war halt so. dumm gelaufen. aber WIR können dafür doch nix." so einfach kann man sich da, jedenfalls als gesellschaft, eben doch nicht aus der affaire ziehen. und dass die nach wie vor im vergleich stinkreichen, ehemaligen europäischen kolonial-staaten zu viel diesbezüglich tun würden, kann beim blick auf die zustände in die damals ausgebeuteten und ausgebluteten "provinzen" wohl kaum ernsthaft behauptet werden. zumal "wir" ja selbst heute noch, wenn auch teilweise nur indirekt, auf deren kosten leben. gerade war earth-overshoot-day: an der spitze der länder mit höchsten "welt-verbrauch" stehen, von einigen winz-ländern mal abgesehen, (logischerweise) überwiegend die westlichen industriestaaten plus japan, china und südkorea. auf der anderen seite lassen wir flüchtlinge zu hunderten im mittelmeer absaufen. und keiner schert sich drum.

das ist jetzt alles natürlich brutal oberflächlich, aber ich glaube kaum, dass das eine dezidiert "linke" oder "woke" sicht auf die dinge ist. das sind meiner ansicht nach realitäten, denen wir uns stellen müssen. wie, weiß ich auch en detail nicht. nur vogel-strauß-spielen ist mit sicherheit nicht die richtige umgangsweise. das wurde lange genug versucht, mit den bekannten folgen. so diskutieren wir heute bspw ernsthaft noch über die rückgabe von raubkunst. da wird kein juristisches hintertürchen ausgelassen.

wenn man das nun alles in betracht zieht, wirkt diese diskussion um kulturelle aneignung plötzlich ziemlich klein. da wurde ein konzert abgesagt, da wurde einer sängerin nahegelegt, sich die haare abzuschneiden, um auftreten zu dürfen. finde ich auch beides komplett lächerlich, um das ganz klar zu sagen. in beiden fällen steckte mit ziemlicher sicherheit keine ausbeuterische absicht oder eine versuchte verächtlichungmachung dahinter. nur dann ist imo kulturelle aneignung überhaupt gegeben und dann natürlich auch verwerflich. allerdings zeigt die ausschließliche fokussierung auf dieses thema doch, wie merkwürdig eindimensional der diskurs verläuft. jedenfalls hab ich hier noch keinen thread über die nachfolgen des kolonialismus und der sklaverei gesehen. und kam das doch mal aufs tapet, ging es immer sehr schnell darum, weshalb eigentlich so viele schwarze in us-knästen sitzen...
 
KA wie ich das Einordnen soll, ist es so ähnlich wie bei Wikipedia wo gewisse "Entscheider" manche Dinge nach ihrem Weltbild hinbiegen ? ?
Ich glaub, es ist am einfachsten, das ich meine "Quelle" hier poste

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Im Grunde das, was SpiritOgre schon ausführlich geschrieben hatte. Man könnte auch sagen "Geld verdirbt den Charakter"

Und noch was lustiges zum Thema "kulturelle Aneignung"

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jedenfalls hab ich hier noch keinen thread über die nachfolgen des kolonialismus und der sklaverei gesehen.
Was natürlich auch daran liegen könnte das man da ohnehin durch Schule/Dokus/etc mehr als bestens versorgt ist. ?

und kam das doch mal aufs tapet, ging es immer sehr schnell darum, weshalb eigentlich so viele schwarze in us-knästen sitzen...
Auch hier kann man abseits der sozialen Umstände sich fragen warum es deutlich mehr aus selbigen Umfeld gibt, die nicht den kriminellen Weg einzuschlagen. ?
Alle anderen Begebenheiten drumherum dazu mal ausgeblendet !

So oder so, beides hat nichts mit einer "kulturellen Aneignung" zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein interessanter Artikel auf watson.ch. Insbesondere der folgende Teil bestätigt, was ich bereits erwähnt hatte (Zitat):

Es gibt aber auch grundlegende Kritik am Konzept. Einer der gewichtigsten Einwände verweist darauf, dass Kultur mitnichten etwas Statisches, Gegebenes sei, das quasi unabänderlich einem bestimmten Kollektiv eigen ist. Sie sei im Gegenteil etwas Dynamisches.
Wer meint, dass es EINE "echte" Kultur gäbe, der lebte die letzten hundert Jahre unter einem Stein.
Die Menschen vermischen sich seit jeher.
Das ist ja rein genetisch für das Tier/Spezies Mensch von Vorteil.
Zuerst mit einem anderen Stamm, dann mit Nachbardörfern, über immer grössere Distanzen.

Der Mensch hat sich so hoch entwickelt(?) und hat genug Zeit seine individuelle Kultur zu erschaffen (eine Art von Luxus, welche andere Spezies praktisch nicht aufweisen, meines Wissens nach).
Das geht einher mit den jeweiligen Geschichten, Göttern und Ritualen.
Durch die Durchmischung mischen sich auch diese Dinge.

Die Menschheit ist seit jeher im Wandel und das wird auch weiter so gehen.
 
Idioten sterben halt nicht aus ... Idiocracy wird zunehmend zur Realsatire auch wenn das Thema dort nicht abgehandelt wird. ?
Wir leben halt inzwischen in der Clown World. Urban Priol sagte mal in seinen Auftritten "Um mein Programm zu erstellen muß ich heute nur noch die Nachrichten laufen lassen, dann den Drucker anschließen und ausdrucken"
 
Kulturelle Aneignung die xte

Kinderhäuptling Winnetou

Wäre das eigentlich kulturelle Aneignung, wenn in Hollywood mal wieder ein Film mit Nazis gedreht wird? Ich hab vor Jahren schon gescherzt, das, wenn Aktivisten fordern, das Rollen in Filmen nur von bestimten Personen (z.B. Transmenschen) gespielt werden sollen, dann dürfte eine Filmfigur Hitler nur noch von Österreichern gespielt werden.
 
Kulturelle Aneignung die xte

Kinderhäuptling Winnetou

Wäre das eigentlich kulturelle Aneignung, wenn in Hollywood mal wieder ein Film mit Nazis gedreht wird? Ich hab vor Jahren schon gescherzt, das, wenn Aktivisten fordern, das Rollen in Filmen nur von bestimten Personen (z.B. Transmenschen) gespielt werden sollen, dann dürfte eine Filmfigur Hitler nur noch von Österreichern gespielt werden.
Finde ich persönlich einen schwierige Punkt, weil ich durchaus bedeutend mehr im Raum steht, als bei Frisuren. Ich wurde tatsächlich eine Kultur genommen und sehr verzerrt dargestellt und eben Genozid ausgeblendet, sowie dieser Teil der Geschichte romantisiert. Sprich: Ich finde die Kritik hier gerechtfertigt. Gleiches gilt auch für Pocahontas, wo sich die gleiche Problematik wiederfindet.

Der Artikel, den Frullo zuvor geposted hat, kann ich in dem Zuge nochmal erwähnen, wo der angesprochene Wissenschaftler auch darauf eingeht, dass es eben auch davon abhängig ist, welche Kultur im historischen Kontext eine andere Kultur ausgebeutet hat. Davon ab, ist Österreicher keine eigene Gruppe, sondern in dem Falle eben kaukasisch (oder wie man das nennt)
 
Am besten die gesamte Kolonialzeit aus dem geschichtlichen Kontext streichen, dann ist alles wieder gut und es fehlen da halt ein paar Jahre wie in diesem Beispiel?:
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Finde ich persönlich einen schwierige Punkt, weil ich durchaus bedeutend mehr im Raum steht, als bei Frisuren. Ich wurde tatsächlich eine Kultur genommen und sehr verzerrt dargestellt und eben Genozid ausgeblendet, sowie dieser Teil der Geschichte romantisiert. Sprich: Ich finde die Kritik hier gerechtfertigt. Gleiches gilt auch für Pocahontas, wo sich die gleiche Problematik wiederfindet.
Jain, bei Winnetou schlagen sich einige weiße Helden auf Seiten der Indianer aber letztlich geht es doch sehr viel um den Kampf der Apachen gegen böse Weiße "Aasgeier". D.h. die Indianer selbst werden schon in einem romantisierten Licht dargestellt, was für die damalige Zeit sicher außergewöhnlich war.
In erster Linie sind es aber nun mal tatsächlich Abenteuergeschichten und gehören zur deutschen literarischen Kultur genau wie Goethe oder Erich Kästner.

Winnetou wird als positiver am Ende tragischer Held empfunden, hier werden Indianer nicht abgewertet, sondern im Gegenteil, sogar gefeiert und dienen als Vorbild. Hier von "cultural appropriation" ist einfach nicht angebracht.

Auch bei Pocahontas (dem Film von Disney) kann man sich streiten. Auch hier werden die Weißen Eroberer nicht im besten Licht dargestellt, die Indianer zugegeben aber auch nicht, es geht eher rein um die Liebesgeschichte. Dass der Film sich dann Null an die Realität hält, immerhin starb Pocahontas in der Realität kurz darauf in England, ist dem Genre geschuldet. Es soll halt am Ende eine leichtherzige, kindertaugliche Abenteuergeschichte mit Blick auf Umweltschutz etc. sein.

Wer es etwas düsterer und "realistischer" mag muss halt Der letzte Mohikaner schauen. Der hat aber eben eine etwas ältere Zielgruppe. Oder Lederstrumpf, hier sind die Filme allerdings sehr alt und ich kenne auch nur das Buch, das ich mal als Kind gelesen habe. Das würde ich auf einer Ebene mit Robin Hood (dem Buch) einordnen. Auch dort sind letztlich immer die Reichen oder Weißen die Bösewichte und die Geschichte endet tragisch als warnendes Mal.

Tatsächlich fällt mir kein einziger Western der letzten 60 Jahre ein, wo Indianer jetzt die bösen wären.
 
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