...bis zum bitteren ende...
Bis zum bitteren Ende
Ein einzelner Mann hält die Welt als Geisel und bringt Leid und Verderben über grosse Teile des Globus. Die steigenden Preise für Grundnahrungsmittel, Gas und Öl werden wieder mal vor allem die ärmeren Länder und Menschen treffen. Jedes zweite Kind in der Ukraine wurde von seinem Zuhause vertrieben. Mehr als zwei Millionen Flüchtlinge überfluten Polen. Tote russische Soldaten werden angeblich in mobilen Krematorien eingeäschert, während andere auf den auftauenden Feldern und Strassen liegen und bei den steigenden Temperaturen zum Problem werden. Die NATO bringt auf der Ostflanke immer mehr Streitkräfte in Stellung, während Taiwan über eine Verlängerung der Wehrpflicht debattiert. Das autoritäre China spielt das Zünglein an der Waage – dabei ist dieser Krieg genau das: Der Konflikt zwischen Demokratie und Autoritarismus. Wir, der Westen, dachten fälschlicherweise, dass wenn wir die Autoritären dieser Welt nur mit genug Geld, zum Beispiel in Form von Wirtschaftsbeziehungen, überschütten, dass diese dann die Vorteile unserer Staatsformen erkennen und diese übernehmen würden. Falsch gedacht, wie sich herausstellt: Jemanden der denkt, nein, überzeugt davon ist, dass man nur mit Stärke regieren kann, dass es nur Unterwerfer und Unterworfene gibt, während Demokratie ein System darstellt, welches inhärent träge, ineffizient und letztendlich zum Scheitern verurteilt ist, den wird man nie eines Besseren belehren.
Putin wird dereinst in der Geschichte gleich nach Hitler als eines der furchtbarsten Monster eingehen – es sei denn er macht dem Führer den ersten Platz dadurch streitig, dass er dafür verantwortlich zeichnet, den 3. Weltkrieg ausgelöst zu haben. Und die Wahrscheinlichkeiten dafür steigen von Tag zu Tag: Einen langwierigen Abnutzungskrieg kann er sich wohl eher nicht leisten. Aber er hat leider die Mittel, die Ukraine auf einen – atomaren, taktischen – Schlag in die Knie zu zwingen, oder auch nur mit chemischen oder biologischen Waffen: Kann dann die NATO tatsächlich einfach nur noch «zuschauen»? Und selbst wenn er dann doch die Variante Abnutzungskrieg wählt und diesen auch tatsächlich gewinnt. Was heisst denn dann gewinnen? Die ukrainische Führung kapituliert und wird durch eine Marionetten-Regierung ersetzt? Das werden sich weder die Ukrainer, noch der Westen gefallen lassen. Und wie will er eine solche ungewollte Marionetten-Regierung an der Macht halten? Eine permanente Besatzung der Ukraine kann sich Russland ebenfalls nicht leisten.
Und wie weit Putin sich von der Realität entfernt hat sieht man schon daran, dass er beabsichtigt, im Herbst am G20-Gipfel auf Bali teilzunehmen…