PiusQuintus am 28.07.2009 07:54 schrieb:
.... Sollte es dort unten wieder einmal zu einem Krieg kommen (und leider zweifle ich daran nicht), wäre es doch den meisten in Deutschland (mich explizit eingeschlossen!) lieber, Israel behielte darin die Oberhand...
Warum?
Was hast du persönlich (oder andere) davon?
Abgesehen davon steht für mich und jeden anderen diesen Konflikt realistisch einschätzenden Menschen völlig außer frage, dass Israel (durch Unterstützung der USA, GB, etc.pp.) aus einem bewaffneten Konflikt als Sieger hervorgehen wird. Ich zweifele auch nicht an einem Konflikt in diesem Raum, nur befürchte ich, dass hier das Bedrohungspotential komplett ins Gegenteil verkehrt dargestellt wird und der Agressor in dem Fall aus übereiltem Präventivaktionismus heraus nicht der Iran sein wird.
Was mich wiederum zu der Frage veranlasst, wie man darauf kommt, dass die Machthaber des Iran (A. ist ja nur eine Marionette) weitab jeglicher vollmundiger Rethorik tatsächlich so irre sein könnten, einen bewaffneten Konflikt anzustrengen, von dem sie von Anfang an genau wissen, dass sie ihn nicht gewinnen können?
MMn wird dieses Bedrohungspotential lediglich aufgebaut um von inneren Unzulänglichkeiten abzulenken. Und das sowohl hier als auch im Iran. Eine so genannte win-win-Situation der jeweiligen Machthaber um ihre eigenen Interessen in den eigenen Ländern wahr nehmen zu können. Und die Medien beider Seiten betätigen sich, durch existenzielle Zwänge an das System gebunden, als Erfüllungsgehilfen, indem sie den Konflikt am Laufen halten, anstatt wirklich aufklärend tätig zu werden, wie es ihrem eigentlichen journalistischen Auftrag entsprechen würde.
Deshalb ist es ja auch unerheblich, wie man zu dem fiktiven bewaffneten Konflikt steht. Es ging eigentlich nur um die Aussage lucdecs, dass unsere Medien im Fall Iran tendenziell berichten und dass das nicht richtig ist.
Und da hat er nun mal, objektiv betrachtet, Recht (auch wenn das manche nicht wahr haben möchten und dementsprechend reagieren).