• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Fidel Castro zurückgetreten!

AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 21.02.2008 13:25 schrieb:
Sicher haben die Russen einiges rausgeholt und die ganze Zeit über profitiert. Nur genutzt hat es ihnen ja auch nichts. Sie sind ja auch den Bach runter gegangen.

Du vermischst Äpfel mit Birnen. Die Tatsache, dass der Abtransport von Maschinen und anderem in die UdSSR die ostdeutsche Wirtschaft geschädigt hat, ist doch völlig unabhängig davon, wie dieser Abtransport am Zielort gewirkt hat.

Edit:

TBrain am 21.02.2008 13:25 schrieb:
Das ist ja eben das Problem bei gelenkten Systemen. Die Ressourcen werden nur durch einen großen Aufwand und mit Glück an der prädiktivsten Stelle eingesetzt - bei ungelenkten Systemen passiert das Verteilen automatisch und kostenlos über die Preise.

Ach, bevor ich's vergesse: Es gibt keine real-existieren "ungelenkten Systeme". ;)
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Boesor am 21.02.2008 12:32 schrieb:
Zu dem Zeitpunkt nicht, da, wie du selbst schon sagst, der Staat den bankrott zunächst vertuschen kann.
Langfristig hätte es aber natürlich dasselbe bedeutet.

Da bin ich mir gar nicht mal sicher, weil so eine Planwirtschaft halt anders funktioniert. Klar: Wenn die Gläubiger darauf bestanden hätten, dass die DDR einen wie auch immer gearteten Offenbarungseid leisten und zB ihre gesamte Industrie abliefern müsse, dann hätte das Auswirkungen gehabt.

Das wäre aber meines Erachtens nie passiert. Stattdessen hätte man einfach weitergewurschtelt. Für das Funktionieren einer LPG ist es völlig unerheblich, ob der Staat auf dem Papier Schulden hat.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 21.02.2008 13:25 schrieb:
Fanator-II-701 am 20.02.2008 15:30 schrieb:
TBrain am 20.02.2008 13:22 schrieb:
Fanator-II-701 am 20.02.2008 13:09 schrieb:
TBrain am 20.02.2008 12:57 schrieb:
Dann Hätte es ja den Russen blendend gehen müssen - ..............

Geschichtsrevisionsmus funktioniert in beide Richtungen........ :S

Hö? :-o

Da ich nicht deinen ganzen Beitrag zitieren wollte, hab ich mich nur auf die Anfangszeilen beschränkt. Mir ging es vornehmlich um die "gleiche" Ausgangssituation beim Aufbau der deutsch/deutschen Wirtschaft der Nachkriegszeit.
Siehe auch mein Post @ boesor..... Wiki, google, etc.

Gleiche Ausgangssituation = Es war überall alles zerbombt. Was dann danach kam war vorrangig eine Frage des Systems.

...............................

Sehr pauschal.
Das kann ich auch:

Amerika pumpt Milliarden und zusätzlich Produktionsmittel nach Deutschland (West) rein, Russland zieht Milliarden und fast alle Produktionsmittel aus Deutschland (Ost) raus.
Als es dann ca. 40 Jahre später zum Zusammenschluß kommt, hat Deutschland (Ost) eine um 2/3 geringere Staatsverschuldung bei einem um 2/3 geringeren Produktivaufkommen. Und das bei nur 1/3 der Einwohner und Fläche sowie unter einem ständigen Handelsbojkott bei Hochtechnologien stehend.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

aph am 21.02.2008 13:30 schrieb:
TBrain am 21.02.2008 13:09 schrieb:
... um Längen voraus im falsch verstehen. Genau das habe ich nicht geschrieben, auch wenn du mir das immer und immer wieder unterschieben willst. Seltsame Art, die du da an dir hast.
Nein ganz ernsthaft: Ich halte nicht meine Weltsicht für die "Realität". Da du das nach eigener Aussage tust, besteht hier ein eklatanter Unterschied (mal ganz wertugnsfrei gesprochen).

Sorry ich halte Dinge für die Realität, die für mich und unabhängige andere eindeutig und nachprüfbar wahrnehmbar sind. Und dazu zählt die Tatsache, dass die sozialistischen Staaten in Europa allesamt massive Finanzprobleme hatten, und dass der (materielle) Lebensstandard dort generell schlechter war. Das sind Dinge, die man jederzeit nachprüfen kann, die sind damit nicht "nur" eine Weltsicht sondern Fakt.

Ich bin hier erst rein, als ich deine undifferenzierten Angriffe auf alle lesen musste, die irgendwas Positives über die DDR geschrieben haben, oder die deine Weltsicht anzweifeln, dass die DDR allein am Wirtschaftssystem gescheitert ist.

Unsinn. Weder hab ich jemanden undifferenziert angegriffen (im Gegenteil ich hab sogar aufwendig Fakten aufgezählt), noch habe ich behauptet die DDR wäre allein am Wirtschaftssystem gescheitert. Noch nichtmal in erster Linie. In erster Linie ist sie am diktatorischen Regime gescheitert. Trotzdem hängt das eine mit dem anderen untrennbar zusammen. Das Regime brauchte dieses Wirtschaftssystem, das Wirtschaftssystem brauchte dieses Regime.

aph am 21.02.2008 13:32 schrieb:
Du vermischst Äpfel mit Birnen. Die Tatsache, dass der Abtransport von Maschinen und anderem in die UdSSR die ostdeutsche Wirtschaft geschädigt hat, ist doch völlig unabhängig davon, wie dieser Abtransport am Zielort gewirkt hat.

Sicher

Ein weiteres Indiz dafür, dass diese Handlungen in diesem System absolut irrational waren.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Fanator-II-701 am 21.02.2008 14:02 schrieb:
Sehr pauschal.
Das kann ich auch:

Amerika pumpt Milliarden und zusätzlich Produktionsmittel nach Deutschland (West) rein, Russland zieht Milliarden und fast alle Produktionsmittel aus Deutschland (Ost) raus.
Als es dann ca. 40 Jahre später zum Zusammenschluß kommt, hat Deutschland (Ost) eine um 2/3 geringere Staatsverschuldung bei einem um 2/3 geringeren Produktivaufkommen. Und das bei nur 1/3 der Einwohner und Fläche sowie unter einem ständigen Handelsbojkott bei Hochtechnologien stehend.

Ich weiß nicht ob das von dir beabsichtig war aber das heißt (ohne die Zahlen nachzuprüfen), dass die DDR etwa die gleiche Staatsverschuldung pro Kopf hatte, also kein großer Unterschied.

Wie hoch das tatsächliche Produktivaufkommen war weiß ich jetzt gerade nicht, entscheidend war aber eher die Arbeitsproduktivität, die bei geschätzt 1/3 des Westens lag. Das heißt, dass man 3 DDR-Arbeiter brauchte um die Arbeit zu erledigen, die 1 BRDler geschafft hat. Und ist eben ein eklatanter Unterschied, der vor allem auf zu geringe oder falsche Investitionen zurückzuführen ist.

Für eine Übersicht über die finanziellen Probleme des DDR-Staates siehe:
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Pleite
und
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit_Schlu%DFfolgerungen
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 21.02.2008 14:44 schrieb:
Fanator-II-701 am 21.02.2008 14:02 schrieb:
Sehr pauschal.
Das kann ich auch:

Amerika pumpt Milliarden und zusätzlich Produktionsmittel nach Deutschland (West) rein, Russland zieht Milliarden und fast alle Produktionsmittel aus Deutschland (Ost) raus.
Als es dann ca. 40 Jahre später zum Zusammenschluß kommt, hat Deutschland (Ost) eine um 2/3 geringere Staatsverschuldung bei einem um 2/3 geringeren Produktivaufkommen. Und das bei nur 1/3 der Einwohner und Fläche sowie unter einem ständigen Handelsbojkott bei Hochtechnologien stehend.

Ich weiß nicht ob das von dir beabsichtig war aber das heißt (ohne die Zahlen nachzuprüfen), dass die DDR etwa die gleiche Staatsverschuldung pro Kopf hatte, also kein großer Unterschied.

Wie hoch das tatsächliche Produktivaufkommen war weiß ich jetzt gerade nicht, entscheidend war aber eher die Arbeitsproduktivität, die bei geschätzt 1/3 des Westens lag. Das heißt, dass man 3 DDR-Arbeiter brauchte um die Arbeit zu erledigen, die 1 BRDler geschafft hat. Und ist eben ein eklatanter Unterschied, der vor allem auf zu geringe oder falsche Investitionen zurückzuführen ist.

Wenn du die Produktivität ohne die äußeren Einflüsse siehst, stimmt deine Aussage. Nur ist die geringere Produktivität aber nicht auf falsche oder zu geringe Investitionen zurückzuführen, sondern darauf, daß niemand investiert hat /investieren konnte sondern im Gegenteil Kapital und Produktionsmittel ohne Gegenleistung ins Ausland abgeführt wurden und da liegt der Fehler bei deiner Denkweise.

Diesen Nachteil aufzuholen, hätte auch ein kapitalistisch orientierter Staat nicht geschafft. Das Russland wiederum aus den Reparationen und Produktionsmitteln keinen Nutzen ziehen konnte ist doch für das ostdeutsche Modell völlig unerheblich.

Und zu deinem ersten Absatz hieße das genau, daß nach gängiger Auffassung auch Westdeutschland zu dem Zeitpunkt ebenso bankrott gewesen wäre wie die DDR.

Nachdem sich aber wieder neue Absatzmärkte im Osten auftaten und massiv Subventionen und Transferleistungen abgeschöpft, mit öffentlicher Mithilfe Konkurrenz ausgeschaltet und ins eigene System integriert werden konnte, hat man sich die letzten Jahre doch noch recht gut über Wasser gehalten, oder?
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 21.02.2008 14:44 schrieb:
Für eine Übersicht über die finanziellen Probleme des DDR-Staates siehe:
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Pleite
und
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit_Schlu%DFfolgerungen

Ja das werde ich mir mal entspannt zu Gemüte führen.

Was ich nicht ganz verstehe, wo du mir aber sicher weiterhelfen kannst, ist die Frage, ab welcher Staatsverschuldung es einem kapitalistisch orientierten Staat anempfohlen ist, bankrott anzumelden und ob sich daß bei einem sozialistisch orientierten Staat (unter den - wirklich - gleichen Voraussetzungen) unterscheidet?

;)
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 21.02.2008 14:19 schrieb:
Sorry ich halte Dinge für die Realität, die für mich und unabhängige andere eindeutig und nachprüfbar wahrnehmbar sind. Und dazu zählt die Tatsache, dass die sozialistischen Staaten in Europa allesamt massive Finanzprobleme hatten, und dass der (materielle) Lebensstandard dort generell schlechter war. Das sind Dinge, die man jederzeit nachprüfen kann, die sind damit nicht "nur" eine Weltsicht sondern Fakt.
Wenn du "generell" in "durchschnittlich" änderst, könnte ich dir zustimmen, was den Lebensstandard betrifft. Es gab im Westen ja sehr viele Menschen, die ein schlechteres Leben fristeten als jeder DDR-Bürger.

In erster Linie ist sie am diktatorischen Regime gescheitert. Trotzdem hängt das eine mit dem anderen untrennbar zusammen. Das Regime brauchte dieses Wirtschaftssystem, das Wirtschaftssystem brauchte dieses Regime.
Das hast du so nicht ausgedrückt. Dass Regime und Wirtschaftssystem nicht zwingend zusammen gehörten, zeigt das Beispiel des heutigen Chinas. Und auch in die Wirtschaft der DDR hätte man marktwirtschaftliche Mechanismen einfließen lassen können. Hätte.
Ich betrachte das wie gesagt auf rein theoretischer Ebene. Es ist halt nicht alles schwarz-weiß. Ein sozialistisches Planwirtschaftssystem kann Elemente von Markt enthalten. Ein marktgesteuertes System enthält IMMER auch Elemente von Planwirtschaft und Kontrolle durch Machteliten. So groß sind die Unterschiede nämlich nicht, vor allem für die Betroffenen.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Fanator-II-701 am 21.02.2008 15:12 schrieb:
TBrain am 21.02.2008 14:44 schrieb:
Für eine Übersicht über die finanziellen Probleme des DDR-Staates siehe:
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Pleite
und
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit_Schlu%DFfolgerungen

Ja das werde ich mir mal entspannt zu Gemüte führen.

Was ich nicht ganz verstehe, wo du mir aber sicher weiterhelfen kannst, ist die Frage, ab welcher Staatsverschuldung es einem kapitalistisch orientierten Staat anempfohlen ist, bankrott anzumelden und ob sich daß bei einem sozialistisch orientierten Staat (unter den - wirklich - gleichen Voraussetzungen) unterscheidet?

;)

ch würd mal sagen: bei einem kapitalistischen Staat kann man über die Bankroterklärung nachdenken, wenn die Zahlungen für die Zinsen der Schulden 50% des Haushaltsplans ausmachen.

Wenn in einem sozialistischen Staat die Leute anfangen zu verhungern, dann ist zumindest die moraliche Bankrotterklärung angebracht.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Fanator-II-701 am 21.02.2008 15:12 schrieb:
Was ich nicht ganz verstehe, wo du mir aber sicher weiterhelfen kannst, ist die Frage, ab welcher Staatsverschuldung es einem kapitalistisch orientierten Staat anempfohlen ist, bankrott anzumelden und ob sich daß bei einem sozialistisch orientierten Staat (unter den - wirklich - gleichen Voraussetzungen) unterscheidet?

;)

Das ist wie bei privaten haushalten oder auch bei unternehmen, nicht die Höhe der Schulden ist entscheidend, sondern was man dem entgegensetzen kann, wie es um die eigene Liquidität bestimmt ist, kurz: Kannst du die eigenen Schulden bedienen.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Maria-Redeviel am 21.02.2008 15:20 schrieb:
Fanator-II-701 am 21.02.2008 15:12 schrieb:
TBrain am 21.02.2008 14:44 schrieb:
Für eine Übersicht über die finanziellen Probleme des DDR-Staates siehe:
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Pleite
und
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?Analyse_der_%F6konomischen_Lage_der_DDR_mit_Schlu%DFfolgerungen

Ja das werde ich mir mal entspannt zu Gemüte führen.

Was ich nicht ganz verstehe, wo du mir aber sicher weiterhelfen kannst, ist die Frage, ab welcher Staatsverschuldung es einem kapitalistisch orientierten Staat anempfohlen ist, bankrott anzumelden und ob sich daß bei einem sozialistisch orientierten Staat (unter den - wirklich - gleichen Voraussetzungen) unterscheidet?

;)

ch würd mal sagen: bei einem kapitalistischen Staat kann man über die Bankroterklärung nachdenken, wenn die Zahlungen für die Zinsen der Schulden 50% des Haushaltsplans ausmachen.

Wenn in einem sozialistischen Staat die Leute anfangen zu verhungern, dann ist zumindest die moraliche Bankrotterklärung angebracht.

was aber leider keine antwort auf seine frage ist. (ich kann aber auch keine geben :( )
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Fanator-II-701 am 21.02.2008 14:53 schrieb:
Nachdem sich aber wieder neue Absatzmärkte im Osten auftaten und massiv Subventionen und Transferleistungen abgeschöpft, mit öffentlicher Mithilfe Konkurrenz ausgeschaltet und ins eigene System integriert werden konnte, hat man sich die letzten Jahre doch noch recht gut über Wasser gehalten, oder?

Wer jetzt? Der dt Staat? Oder die Wirtschaft?
Der deutsche Staat ist und war verschuldet, aber der hat ja durch die dt. Einheit nichts gewonnen, zumindest nicht finanziell.
Die dt. Wirtschaft ist und wahr nicht überschuldet
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

aph am 21.02.2008 15:16 schrieb:
Es gab im Westen ja sehr viele Menschen, die ein schlechteres Leben fristeten als jeder DDR-Bürger.

Ja, aber doch nur wenn man es von der materialistischen Warte aussieht.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Fanator-II-701 am 21.02.2008 14:53 schrieb:
Wenn du die Produktivität ohne die äußeren Einflüsse siehst, stimmt deine Aussage. Nur ist die geringere Produktivität aber nicht auf falsche oder zu geringe Investitionen zurückzuführen, sondern darauf, daß niemand investiert hat /investieren konnte sondern im Gegenteil Kapital und Produktionsmittel ohne Gegenleistung ins Ausland abgeführt wurden und da liegt der Fehler bei deiner Denkweise.

Da liegt ja auch das Problem bei einer Zentralverwaltungswirtschaft. Der einzige der in Produktionsmittel investieren darf ist der Staat. Und wenn er das nicht tut dann ist das eben genau die Schuld dieses Systems. Es sein denn man erwischt zufällig einen Staat der immer richtig investiert.

Diesen Nachteil aufzuholen, hätte auch ein kapitalistisch orientierter Staat nicht geschafft. Das Russland wiederum aus den Reparationen und Produktionsmitteln keinen Nutzen ziehen konnte ist doch für das ostdeutsche Modell völlig unerheblich.

Ob das so ist, würde ich zumindest mal bezweifeln. Einleuchtend ist aber, dass kapitalistische Staaten flexibler auf solche äußeren Einflüsse reagieren können als Staaten mit Gemeinschaftseigentum an Produtionsmitteln. Bei kapitalistischen Staaten gibt es viele einzelne Einheiten, bei Gemeinschaftseigentum gibt es nur eine Große. Äußere Einflüsse treffen bei ersteren nur wenige direkt, bei letzteren auf jeden Fall DEN einen voll.

Fanator-II-701 am 21.02.2008 15:12 schrieb:
Was ich nicht ganz verstehe, wo du mir aber sicher weiterhelfen kannst, ist die Frage, ab welcher Staatsverschuldung es einem kapitalistisch orientierten Staat anempfohlen ist, bankrott anzumelden und ob sich daß bei einem sozialistisch orientierten Staat (unter den - wirklich - gleichen Voraussetzungen) unterscheidet?

;)

Naja Bankrott ist ein ziemlich ungenauer Begriff. Praktisch bietet es sich mehr an von "Zahlungsunfähigkeit" (~Insolvenz) zu sprechen. Das ist es, was in der Praxis allem ein Ende macht. Nicht die Höhe der Schulden ist entscheidend, sondern ob man die bedienen kann - so lange man das kann ist man nicht zahlungsunfähig.

(Das gilt auch für Privatpersonen und besonders für Unternehmen. Eine gescheite Finanzplanung muss in aller erster Linie die Zahlungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt sicherstellen und erst dann Gewinn etc. In der Praxis scheitern vor allem kleine Unternehmen aber genau daran)

Wann dieser Zustand eintritt hängt von vielen weiteren Faktoren ab.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Boesor am 21.02.2008 15:23 schrieb:
Fanator-II-701 am 21.02.2008 14:53 schrieb:
Nachdem sich aber wieder neue Absatzmärkte im Osten auftaten und massiv Subventionen und Transferleistungen abgeschöpft, mit öffentlicher Mithilfe Konkurrenz ausgeschaltet und ins eigene System integriert werden konnte, hat man sich die letzten Jahre doch noch recht gut über Wasser gehalten, oder?

Wer jetzt? Der dt Staat? Oder die Wirtschaft?
Der deutsche Staat ist und war verschuldet, aber der hat ja durch die dt. Einheit nichts gewonnen, zumindest nicht finanziell.
Die dt. Wirtschaft ist und wahr nicht überschuldet

Der Staat.

Und genau da liegt der Knackpunkt. Es kann in Deutschland nur 10.000 Menschen gut gehen und 80 Mio. können sich vom Fliegensch... ernähren, denn ist der Staat bankrott aber die Wirtschaft funktioniert. Umgekehrt würde das System niemals funktionieren.
Was interessiert es aber die Menschen wenn es der Wirtschaft gut geht? Die Wirtschaft interessiert es einen Sch.... ob es den Menschen gut geht.
Diesen Mißstand versucht der "Sozialismus" zu beheben. Mit dem "klitzekleinen" Manko, daß er aufgrund der Einheit von Staat und Wirtschaft viel eher aus dem Gleichgewicht geworfen wird,eben weil soziale Belange nicht hinter wirtschaftlichen zurückstehen dürfen (sollten).
Das bedeutet im Umkehrschluß geringeres Wachstum, langsameres Wachstum und schlimmer noch, manchmal sogar zeitweise Stagnation.

Das Ziel bleibt jedoch: die Verbesserung der sozialen Situation aller Menschen.

Diese Vorgänge lassen sich auch sehr gut aus den von TBrain verlinkten Artikeln ableiten. Die Lektüre ist empfehlenswert, denn die dort aufgezeigten Parallelen, gerade im Bezug auf die Staatsfinanzierung sind denkwürdig.

Wie lange ist denn der Staat Deutschland noch kreditwürdig?
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Fanator-II-701 am 21.02.2008 15:52 schrieb:
Der Staat.

Und genau da liegt der Knackpunkt. Es kann in Deutschland nur 10.000 Menschen gut gehen und 80 Mio. können sich vom Fliegensch... ernähren, denn ist der Staat bankrott aber die Wirtschaft funktioniert. Umgekehrt würde das System niemals funktionieren.

Na endlich ist es herraus - hat ja auch lange genug gedauert.

Allein für diese Aussage sollte man Leute wie dich verprügeln.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 21.02.2008 15:40 schrieb:
Naja Bankrott ist ein ziemlich ungenauer Begriff. Praktisch bietet es sich mehr an von "Zahlungsunfähigkeit" (~Insolvenz) zu sprechen. Das ist es, was in der Praxis allem ein Ende macht. Nicht die Höhe der Schulden ist entscheidend, sondern ob man die bedienen kann - so lange man das kann ist man nicht zahlungsunfähig.

(Das gilt auch für Privatpersonen und besonders für Unternehmen. Eine gescheite Finanzplanung muss in aller erster Linie die Zahlungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt sicherstellen und erst dann Gewinn etc. In der Praxis scheitern vor allem kleine Unternehmen aber genau daran)

Wann dieser Zustand eintritt hängt von vielen weiteren Faktoren ab.

Aber eben nicht für einen Staat.
Die damalige DDR war nicht insolvent oder bankrott und stand auch nicht an der Schwelle dazu, da die Bedienung von Schulden für einen Staat völlig unerheblich ist. Und genau darauf will ich die ganze Zeit hinaus.

Wie viele Staaten der Neuzeit haben Insolvenz erklärt? Welche Konsequenzen würden sich globalpolitisch daraus ergeben? Was machen Swasiland, Bangladesh, Tschechien und der gesamte noch immer in Staatenform existente, ehemalige Ostblock sowie alle anderen Staaten auf der Welt, wenn sie "zahlungsunfähig" sind?

Inflation, Schuldenabbau, danach folgt der Schuldenerlaß und dös war´s. Alle wurschteln vor sich hin und nur die dumme DDR hat es mal wieder nicht gepackt?
;) :-D

Ich denke, das Schachbrett ist viel größer und wir waren ein gutes Bauern"opfer" auf dem Weg nach vorn.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Maria-Redeviel am 21.02.2008 15:59 schrieb:
Und genau da liegt der Knackpunkt. Es kann in Deutschland nur 10.000 Menschen gut gehen und 80 Mio. können sich vom Fliegensch... ernähren, denn ist der Staat bankrott aber die Wirtschaft funktioniert. Umgekehrt würde das System niemals funktionieren.

Um meine Spontanreaktion ein bischen ausführlicher zu erklären:

Ich nehme mal nicht an, das du dich zu den obereb 10.000 zählst, wellche allein ein menschenwürdiges Leben führen. Und selsbtvertändlich möchtest du dein Los verbessern - welcher Flegenscheisefresser würde das nicht? Und da dir so gar und absolut keine Aufstiegsmöglichkeiten zur Verfügung stehen steht fest: Nur der Sozialismus kann garantieren das alle Menschen in Deutschland einen Porsche Cayenne fahren können (Davon gitbs in Deuschland ca 12.000 Stück). Erst das macht ja das Leben erst lebenswert.

Ich hab Menschen in Kriegsgebieten gesehen, die in Müll leben und sich von Müll ernähren.

Und im Namen dieser hunderter Millionen gehörst du verprügelt.
 
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Fanator-II-701 am 21.02.2008 16:12 schrieb:
Aber eben nicht für einen Staat.
Die damalige DDR war nicht insolvent oder bankrott und stand auch nicht an der Schwelle dazu, da die Bedienung von Schulden für einen Staat völlig unerheblich ist. Und genau darauf will ich die ganze Zeit hinaus.

Wie viele Staaten der Neuzeit haben Insolvenz erklärt? Welche Konsequenzen würden sich globalpolitisch daraus ergeben? Was machen Swasiland, Bangladesh, Tschechien und der gesamte noch immer in Staatenform existente, ehemalige Ostblock sowie alle anderen Staaten auf der Welt, wenn sie "zahlungsunfähig" sind?

Inflation, Schuldenabbau, danach folgt der Schuldenerlaß und dös war´s. Alle wurschteln vor sich hin und nur die dumme DDR hat es mal wieder nicht gepackt?
;) :-D

In zahlungsunfähigen Staaten muss Der Staat zunächst die Versorgung des Volkes mit Leistungen zurückfahren (Rechtssicherheit, Infrastruktur,... Sozialleistugnen). Darunter leidet die Wirtschaft was dazu führt dass, Irgendwann die ersten anfangen zu verhungern bis sagen wir ~25.000 Menschen pro Jahr verhungern und die restliche Welt darauf aufmerksam wird und anfängt Hilfslieferungen zu starten.

So sieht es in zahlungsunfähigen Staaten auf der ganzen Welt aus.

Zur Drohenden Zahlungsunfähigkeit der DDR solltest du nochmal den Link oben lesen:

Bei der Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines Landes wird international davon ausgegangen, daß die Schuldendienstrate - das Verhältnis von Export zu den im gleichen Jahr fälligen Kreditrückzahlungen und Zinsen - nicht mehr als 25% betragen sollte. Damit sollen 75% der Exporte für die Bezahlung von Importen und sonstigen Ausgaben zur Verfügung stehen. Die DDR hat, bezogen auf den NSW-Export, 1989 eine Schuldendienstrate von 150%.

[...]

Es wird eingeschätzt, daß zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit folgende Exportüberschüsse erreicht werden müssen:

Mrd. VM 1990 1991 1992 1993 1994 1995
Exportüberschuß 2,0 4,6 6,7 9,2 10,2 11,3
[...]
Für einen solchen Exportüberschuß bestehen jedoch unter den jetzigen Bedingungen keine realen Voraussetzungen.

Ich denke, das Schachbrett ist viel größer und wir waren ein gutes Bauern"opfer" auf dem Weg nach vorn.

Ich wiederhole nocheinmal meine Aufforderung nach Tschechien, Polen, oder noch schlimmer in die Slowakei zu fahren und dir das anzuschauen. Danach hätte ich gern eine neue Einschätzung wer das Opfer war und wer nicht ;)
 
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