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Fidel Castro zurückgetreten!

AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 04.03.2008 11:17 schrieb:
Du scheinst nicht zu verstehen, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt. Du kannst doch nicht den grundlegenden Widerspruch leugnen der dieser Sichtweise zugrunde liegt:

-einerseits den freien Markt im Inland verhindern und sich
-andererseits darüber beschweren, dass er beim Handel mit anderen nicht existiert (oder zumindest behindert ist)

das passt einfach nicht zusammen.

Du scheinst dafür nicht zu realisieren, daß das Eine den jeweils Anderen nicht zu interessieren hat, schlimmer noch, wenn es dann auch noch als politisches Druckmittel mißbraucht wurde / wird?
Denn auch wenn es Kontaktpunkte und Zusammenhänge zwischen den zwei unterschiedlichen Wirtschaftssystemen gab, war eine direkte Abhängigkeit nicht gegeben. Gegenteilig hätte eine friedliche Koexistenz der Märkte stattfinden können. Sollte aber nicht sein.

"Lustigerweise" scheint das aber wiederum in China anders zu laufen. Da wird das menschenverachtende sozialistische System toleriert, weil es sich an die marktwirtschaftlichen Vorgaben hält.....? Doppelmoral?

Wie unterscheidet sich China denn wirtschaftlich von Russland? Oder von Kuba?
:confused:
Und menschenrechtlich?
:B

Gibt es denn einen kapital-moralischen Anspruch, der sich je nach Kapitalisierungsaussicht verändert? Wie versteht und definiert sich denn nun unsere Gesellschaft? Über moralisch-gesellschaftliche Werte oder über kapitalorientierte-marktwirtschaftliche "Werte".

Solange darin Widersprüchlichkeit fußt, ist unser Anspruch an eine wirklich "freie, demokratische" UND kapitalistische Gesellschaftsordnung doch nur Augenwischerei.
Welchem der beiden Vorzug gegeben wird, kann man ja durchaus tagtäglich in allen Belangen sehen, da immer zuerst gefragt wird ob sich etwas rechnet (oder wer es denn bezahlen soll) bevor es, obschon moralisch und gesetzmäßig richtig, dann auch durchgeführt wird.
;)

Zwei Seiten der selben Medaille.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Fanator-II-701 am 05.03.2008 09:54 schrieb:
Du scheinst dafür nicht zu realisieren, daß das Eine den jeweils Anderen nicht zu interessieren hat, schlimmer noch, wenn es dann auch noch als politisches Druckmittel mißbraucht wurde / wird?
Denn auch wenn es Kontaktpunkte und Zusammenhänge zwischen den zwei unterschiedlichen Wirtschaftssystemen gab, war eine direkte Abhängigkeit nicht gegeben. Gegenteilig hätte eine friedliche Koexistenz der Märkte stattfinden können. Sollte aber nicht sein.

Sicher hat es den "Anderen" nicht zu interessieren, was anderes hab ich nie behauptet. Aber man kann den "Anderen" auch nicht zum Handel zwingen... sollte doch wohl klar sein.

Wenn der "Andere" - aus welchen Gründen auch immer - nicht mit einem handeln will, dann ist das eben so. Dann muss man entweder damit leben oder seine Standpunkte (sollten sie im Wege stehen) anpassen.

Man hat aber nicht das Recht sich darüber zu beschweren wenn der Andere nicht nach der eigenen Pfeife tanzt. Das ist der Punkt.

Und wie ja auch schonmal erwähnt wurde konnte der Westen ja ohne den Osten, aber der Osten nicht ohne den Westen. Wer hatte da wohl das bessere System? ;)

"Lustigerweise" scheint das aber wiederum in China anders zu laufen. Da wird das menschenverachtende sozialistische System toleriert, weil es sich an die marktwirtschaftlichen Vorgaben hält.....? Doppelmoral?

Wie unterscheidet sich China denn wirtschaftlich von Russland? Oder von Kuba?
:confused:
Und menschenrechtlich?
:B

Gibt es denn einen kapital-moralischen Anspruch, der sich je nach Kapitalisierungsaussicht verändert? Wie versteht und definiert sich denn nun unsere Gesellschaft? Über moralisch-gesellschaftliche Werte oder über kapitalorientierte-marktwirtschaftliche "Werte".

Solange darin Widersprüchlichkeit fußt, ist unser Anspruch an eine wirklich "freie, demokratische" UND kapitalistische Gesellschaftsordnung doch nur Augenwischerei.
Welchem der beiden Vorzug gegeben wird, kann man ja durchaus tagtäglich in allen Belangen sehen, da immer zuerst gefragt wird ob sich etwas rechnet (oder wer es denn bezahlen soll) bevor es, obschon moralisch und gesetzmäßig richtig, dann auch durchgeführt wird.
;)

Zwei Seiten der selben Medaille.

Kapital hat keine Moral, Menschen haben Moral (bzw. Mischform: Humankapital hat dann wieder eine gewisse Moral).

Es gibt nicht diese 2 Seiten zwischen denen man sich entscheiden muss. Es gibt nur einen riesigen Brei von vielen, vielen Menschen, von denen jeder eine Moral hat, die in deren Handlungen zum Ausdruck kommt.

Eine Gesellschaft kann nicht entscheiden welche Werte die einzelnen Mitglieder vertreten sollen, aber jeder einzelne kann das für sich entscheiden...

Liberal geprägten Gesellschaften kann man auch nicht mit moralischer "Widersprüchlichkeit" oder so kommen... denn sie haben keinen vorgegebenen moralischen Anspruch (im Gegensatz zu sozialistischen Gesellschaften). Die Antwort auf eine moralische Frage kann also durchaus heute so, morgen so lauten ohne dass ein Widerspruch entsteht. Je nachdem welche Menschen an diesen Antworten beteiligt sind.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 05.03.2008 11:02 schrieb:
................
Und wie ja auch schonmal erwähnt wurde konnte der Westen ja ohne den Osten, aber der Osten nicht ohne den Westen. .............

Ja und warum das so war und warum dies eben keine Rückschlüsse auf ein bestimmtes System zuläßt, hatten wir hier auch schon. So what?

Kapital hat keine Moral, Menschen haben Moral (bzw. Mischform: Humankapital hat dann wieder eine gewisse Moral).

Elemente, welche Menschen als Kapital (ob nun intelektuelles oder soziales oder allgemeines) ansehen / bezeichnen, haben (obwohl durchaus biologische Ähnlichkeit zu Menschen besteht) keine Moral und verwirken damit den Anspruch auf die Bezeichnung Mensch mit seinen ethischen Vorstellungen, dürfen sich daher ruhig selbst als Humankapital sehen und bezeichnen.
Die Wertigkeit der Bezeichnung spricht allerdings für sich. Daher sehe ich auch Lehren (VWL / BWL), welche diesen Irrsinn zum Inhalt haben als menschenverachtende Irrlehren an - auch wenn sie wissenschaftlich fundiert sind. Aber diesen Anspruch erhebt Theologie ja auch für sich.
;)

Eine Gesellschaft kann nicht entscheiden welche Werte die einzelnen Mitglieder vertreten sollen, aber jeder einzelne kann das für sich entscheiden...

Sehe ich genauso. Nur stellt sich die Frage nach der Ausrichtung des Systems, in dessen Bahnen jeder Einzelne die Gesellschaft bildet. Ist es (das System) menschenverachtend (was auch o.g. Begrifflichkeit des Humankapitals verdeutlicht) werden die Menschen das System, welches ihre Gesellschaft / Gemeinschaft in der freien Entfaltung einschränkt genauso abstreifen wie das Unrechtssystem der damaligen DDR.
Wobei die Gesellschaft, egal ob auf nationaler (Staats-) oder globaler (Menschheitsebene), dabei jedesmal wieder einen Schritt vorankommt, sich also entwickelt und auch weiter entwickeln wird.

Liberal geprägten Gesellschaften kann man auch nicht mit moralischer "Widersprüchlichkeit" oder so kommen... denn sie haben keinen vorgegebenen moralischen Anspruch (im Gegensatz zu sozialistischen Gesellschaften). Die Antwort auf eine moralische Frage kann also durchaus heute so, morgen so lauten ohne dass ein Widerspruch entsteht. Je nachdem welche Menschen an diesen Antworten beteiligt sind.

Nun, dann interpretieren wir beide nicht nur das Grundgesetz und die UN-Menschenrechts-Charta völlig unterschiedlich - sondern auch den Begriff liberale Prägung.
:B

Denn auch (oder gerade) liberale Gesellschaften sind gewissen Grundsätzen unterworfen ohne die sie bestimmte Kriterien, wie bspw. liberal (nicht nur im Namen führend), humanistisch und auch demokratisch genausowenig erfüllen könnten wie Gesellschafften mit sozialer, sozialistischer oder kommunistischer Namensprägung (ohne die jeweilige Ausrichtung) diesem Anspruch gerecht werden konnten und können...
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

Das Land wird sich nicht mehr lange mit Spenden und Tourismus halten können. Da muss ne Sozialdemokratie her. Die ist eben eine echt gut durchdachte Alternative und der Weg zur weiteren Unabhängigkeit von den USA und nicht ihren Ideologien der liberalen/präsidentielle Demokratie und Marktwirtschaft. Gleichzeitig distanziert es sich aber sehr vom Linksextremen.
 
AW: Fidel Castro zurückgetreten!

TBrain am 05.03.2008 11:02 schrieb:
Und wie ja auch schonmal erwähnt wurde konnte der Westen ja ohne den Osten, aber der Osten nicht ohne den Westen.

Genau das zweifle ich an. Ohne die östliche Alternative hätte es im Westen völlig anders ausgesehen. Die Bundesrepublik und die soziale Marktwirtschaft, wie du sie kennst, hätte es nicht gegeben. Auch den Marshall-Plan höchstwahrscheinlich nicht. Deutschland wäre vermutlich sowas gewesen, wie es der Nahe Osten heute ist: Ein Gebiet, dem man aus amerikanischer Sicht zwar den Marktstempel aufdrücken will und als Absatzmarkt braucht, jedoch nicht wirklich will, dass sie aufschließen können.

Soziale Maßnahmen, wie sie zum Erhalt des gesellschaftlichen Friedens angesichts der östlichen Alternative nötig waren, hätte niemand zugelassen.

Dementsprechend hätte es auch die wirtschaftliche Entwicklung nicht gegeben, sondern weit mehr Krisen und Kriege.
 
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