Und das ist nur ein Beispiel wie die Grünen den eigenen praktizierten Umweltschutz sehen. Flugverbote und Drangsalierung der Autofahrer für Steuerzahler als politisches Ziel, aber selbst einmal um die halbe Welt jetten, um das Klima zu retten – das ist grüne Heuchelei wie es schlimmer nicht mehr geht.
Wenn es eine Privatreise wäre, dann wäre es Heuchelei. Ansonsten müssen Aktivisten und Politiker aber nun mal auch gewisse Reisen unternehmen, um dadurch dann für so viel Aufsehen und ein Umdenken bei einigen Leuten zu sorgen, so dass man in der Summe CO2 spart. Überleg mal: WEIL es eben eine bekannte Politikerin ist, lesen viel mehr Leute etwas über diese Sache. Wenn jetzt deswegen nur 10 Leute umdenken und keine Fernreisen mehr machen, hat es sich ja schon gelohnt. Wenn die Bilder von den Inseln von einem der dortigen Einwohner per Internet gepostet worden wären, hätte aber kaum jemand etwas über das Thema gelesen. Oder auch zB Reporter, die in Polargebiete reisen. Natürlich wäre es für die Umwelt besser, wenn die zu Hause bleiben. Aber durch ihre Reportagen wird man auf Dinge aufmerksam, durch die sich so viele Leute anders verhalten, dass sich die "Verschmutzung" durch die Reise lohnt.
Auch am Beispiel des Autos, sofern die Zahlen überhaupt stimmen: wenn jetzt wegen dieser Reise und damit verbundenen Überlegungen zum Umweltschutz nur 10 Leute in D ihr Auto nicht mehr nutzen, oder 20 Leute die Hälfte der Fahrten sein lassen, oder 40 Leute 1/4 der Fahrten einsparen, dann ist die komplette kritisierte CO2-Menge schon nach einem Jahr eingespart. Und trotzdem sind 10 Autos quasi nix bei fast 60 Millionen in D zugelassenen PKW... daran sieht man, wie wenig dieser Flug selbst durch die kritische Rechnung am Ende ausmacht. Man sieht dabei auch: die Zahlen kann man sich zurechtdrehen, wie man will. Aus dem einen Winkel sind sie Pipifax, aus dem anderen irrsinnig hoch...
Diese "whatsaboutism" (also mit dem Finger auf die Leute zeigen, die scheinbar entgegen ihrer Agenda handeln, um davon abzulenken, dass sie trotzdem Recht haben) ist aber so oder so eine falsche Herangehensweise. Wenn der kettenrauchende besoffene und übergewichtige Arzt Dir sagt, dass du weniger rauchen und trinken sowie Sport machen solltest, wird es ja nicht falsch, nur weil der Arzt es selber nicht so macht...
D.h. selbst wenn ein Klimaaktivist 5x pro Jahr privat eine Fernreise macht: er hat dann trotzdem nicht Unrecht, wenn er fordert, dass man weniger Flugreisen machen sollte. Das man GAR keine mehr machen dürfen soll, fordern meines Wissens nicht mal Hardcore-Grüne.
ganz nebenbei ist Frau Roth schon längst nicht mehr relevant für die heutigen Grünen, die hat da nicht mehr viel zu sagen. Selbst falls es also pure Heuchlerei von der ollen Roth wäre, kann man davon nicht auf die aktuellen Bewerber für die EU-Wahl schließen. Genauso wie man von einem Herrn Stoiber nicht auf die CDU/CSU-Bewerber schließen kann, oder von einem Schulz auf die der SPD.