Diese
Abstrafungen in den Userscores scheinen mir mittlerweile in
Teilen ein bisschen eine Gegenreaktion darauf zu sein, dass: In der Spielekritik überspitzt ausgedrückt alles, was ordentlich aussieht, wummst und a bissl Spaß macht, eine 6-7/10 default ist. Siehe auch Starfield und seine User-Scores. Sprich, Spielekritik ist überwiegend noch immer recht technisch. Stiftung Spieletests und so. Das Umgekehrte gibts übrigens auch: Spiele, die bei der Kritik (vor allem wegen Technik) nicht so gut wegkommen. Aber dann von Fans Höchstwertungen bekommen, weil sie inhaltlich überzeugen. Beispiel? Terminator Resistance. Technisch ein Durchschnittsshooter, der oft selbst gegen das x-te Call Of Duty abstinkt. Der aber offensichtlich von großen Fans gemacht wurde. Und Terminator-Feels besser rüberbringt als all die Kinoflops. Entsprechend nutzen Spieler Userreviews gerne mal als Gegendarstellungen zum Presseecho. Und das ist normalerweise durch die Bank sehr wohlwollend.
Ich bin meinem Bauchgefühl mal nachgegangen letztens. Und hatte die
Archive bei Metacritic aufgerufen. Von 16000 Filmen listet Metacritic über 700 mit einem Metascore von unter 30. Games? 60-70 ... von 13000 Spielen. In Jahrzehnten. Letztes Jahr hatte das nicht mal Gollum gepackt. Filme mit einem Score unter 50? 5000, also etwa ein Drittel. Spiele? 1.000. Also jedes Dreizehnte. Das hat nur
teilweise damit zu tun, dass Filme andere Bewertungsskalen nutzen. Und es hat garantiert nichts damit zu tun, dass die Spielebranche eine bislang einmalige Qualitätsbranche wäre, die sich nur alle zwei Schaltjahre mal eine Gurke leistet.
Jedenfalls: Aus dem Borderlands-Film oder Quatsch wie AvP hätte man besser ein Videospiel gemacht. Zumindest bei der Kritik wären sie dann nicht ganz so durchgerauscht.
Aber davon ab: Verkaufszahlen und Qualität hatten noch nie 1:1 korreliert. Sonst wären Michael-Bay-Filme alle durch die Bank Kassenflops gewesen -- und Looking Glass Studios genau wie Arkane Austin (Prey+Dishonored 1) noch alive and kicking.
Re:
Performance von Outlaws. Überrascht mich aber auch was. Erstens, Star Wars. Zweitens, so viele Blockbuster gibts nicht mehr am Markt (ewig lange Entwicklungszyklen, große Kosten). Drittens, wie bei Filmen mussten Spiele noch nie Ausnahmetitel sein, um Menschen abzuholen. Die Leute scheinen aktuell relativ picky -- günstig ist der Titel ja auch nicht. Der letzte richtige Ubi-Hit scheint aber generell was her. Mal sehen, wie sich Indiana Jones so machen wird.