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    Vielen Dank

Einführung eines muslimischen Feiertages...

AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

Deathangel123 am 17.11.2004 12:29 schrieb:
Find ich auch. Ich möchte aus einem Türken, Italiener etc. keinen Deutschen machen, aber die Leute müssen Ihren Willen zeigen, sich anpassen zu wollen. Ich finde ein muslimischer Feiertag ist genau das Gegenteil.

Du meinst, die Leute die hier leben wollen, haben die christlichen Feiertage zu ehren und dürfen ihre eigenen nicht feiern? Das kann's ja wohl im Sinne einer pluralistischen Gesellschaft nicht sein. Mir als Atheisten gehen religiöse Feiertage eh am Arsch vorbei, ich freu mich lediglich, dass ich frei hab. Ich würd mich auch über einen freien Ramadan-Tag freuen.

Mal unabhängig davon, dass viele der deutschen Muslime von Ausländern abstammen (ich meine aus jüngeren Einwanderungswellen als zB die schon lange integrierten Hugenotten), ist es nun mal ein Fakt, dass wir einen Prozentsatz muslimisch gläubiger Menschen haben. Wenn man das jetzt umrechnet auf die Gesamtzahl der christlichen Feiertage und den Prozentsatz an Christen - dann wäre ein muslimischer Feiertag eigentlich angemessen. Es würde den Muslimen auch zeigen, dass sie hier anerkannt und erwünscht sind und damit die Integration definitiv erleichtern, weil es geistige Schranken abbaut.

Warum muss denn die einfache Mehrheit über die Ausprägung ALLER religiösen Feiertage bestimmen? Ich denke, Verhältnismäßigkeit wäre angebrachter. Schade dass dieser Gedanke auf so viel Ablehnung trifft, sonst wäre das ein guter Beitrag zur Integration. Diese bedeutet nämlich nicht, dass alle Menschen gleichgeschaltet werden, sondern dass sich alle zum Staate zugehörig fühlen und entsprechend verantwortlich handeln.

PS: Warum hast du eigentlich dieses furchtbare Beispiel von der Christenunterdrückung in der Türkei gebracht? Möchtest du, dass wir uns am Rückschritt orientieren oder willst du eine fortschrittliche Gesellschaft in Deutschland?
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

El_Bronchito am 17.11.2004 13:48 schrieb:
BaXX am 17.11.2004 13:22 schrieb:
Gott sei Dank stösst der Vorschlag bei allen anderen Parteien auf Ablehnung.

Nicht nur bei den anderen, auch bei den Grünen. Die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt meint jedenfalls dazu: "Überall werden die Feiertage der Mehrheitsgesellschaft gefeiert. Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen zu fordern, in Saudi-Arabien solle der Pfingstmontag gefeiert werden."

Dort gibts auch bei weitem nicht so viele Christen wie es hier Muslime gibt. Außerdem ist Saudi-Arabien im Vergleich zu Deutschland ein gesellschaftlich extrem rückschrittliches Land, an dem wir uns kein Beispiel nehmen sollten. Oder?
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

aph am 17.11.2004 14:28 schrieb:
Du meinst, die Leute die hier leben wollen, haben die christlichen Feiertage zu ehren und dürfen ihre eigenen nicht feiern? Das kann's ja wohl im Sinne einer pluralistischen Gesellschaft nicht sein. Mir als Atheisten gehen religiöse Feiertage eh am Arsch vorbei, ich freu mich lediglich, dass ich frei hab. Ich würd mich auch über einen freien Ramadan-Tag freuen.

Mal unabhängig davon, dass viele der deutschen Muslime von Ausländern abstammen (ich meine aus jüngeren Einwanderungswellen als zB die schon lange integrierten Hugenotten), ist es nun mal ein Fakt, dass wir einen Prozentsatz muslimisch gläubiger Menschen haben. Wenn man das jetzt umrechnet auf die Gesamtzahl der christlichen Feiertage und den Prozentsatz an Christen - dann wäre ein muslimischer Feiertag eigentlich angemessen. Es würde den Muslimen auch zeigen, dass sie hier anerkannt und erwünscht sind und damit die Integration definitiv erleichtern, weil es geistige Schranken abbaut.

Warum muss denn die einfache Mehrheit über die Ausprägung ALLER religiösen Feiertage bestimmen? Ich denke, Verhältnismäßigkeit wäre angebrachter. Schade dass dieser Gedanke auf so viel Ablehnung trifft, sonst wäre das ein guter Beitrag zur Integration. Diese bedeutet nämlich nicht, dass alle Menschen gleichgeschaltet werden, sondern dass sich alle zum Staate zugehörig fühlen und entsprechend verantwortlich handeln.

PS: Warum hast du eigentlich dieses furchtbare Beispiel von der Christenunterdrückung in der Türkei gebracht? Möchtest du, dass wir uns am Rückschritt orientieren oder willst du eine fortschrittliche Gesellschaft in Deutschland?

Wieso wusste ich, dass du den Vorschlag gut findest? :)

Warum soll man hier Feiertage einführen, die 3 von 83 Millionen Bürgern betreffen? Und warum soll man dann keine jüdischen, buddhistischen, hindu- oder Naturglaubenfeiertage einführen? Wo ist denn da die Grenze? Wie willst du festlegen, dass Moslems einen Feiertag bekommen oder Juden nicht?
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

aph am 17.11.2004 14:33 schrieb:
Dort gibts auch bei weitem nicht so viele Christen wie es hier Muslime gibt. Außerdem ist Saudi-Arabien im Vergleich zu Deutschland ein gesellschaftlich extrem rückschrittliches Land, an dem wir uns kein Beispiel nehmen sollten. Oder?

In dem Punkt schon...
 
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El_Bronchito am 17.11.2004 14:46 schrieb:
Wieso wusste ich, dass du den Vorschlag gut findest?

Naja, soweit würde ich nicht gehen, aber ich denke nun mal stets differenziert. Ich sag mal so: ich kann daran nix schlimmes entdecken, halte es u. U. der Integration förderlich und finds schade, dass das so partout abgelehnt wird.

Warum soll man hier Feiertage einführen, die 3 von 83 Millionen Bürgern betreffen? Und warum soll man dann keine jüdischen, buddhistischen, hindu- oder Naturglaubenfeiertage einführen? Wo ist denn da die Grenze? Wie willst du festlegen, dass Moslems einen Feiertag bekommen oder Juden nicht?

Die Grenze ist die Aufrundung eines halben Tages auf einen ganzen. Wir können ja mal rechnen.

Es gibt in Dtl. je nach Bundesland 7-11 religiös motivierte Feiertage, wobei die 7 bundeseinheitlich sind. Quelle

Von der religiösen Verteilung her gibt es ca. 26,5 Mio. Katholiken und 26,2 Mio Evangelen, wobei man vll. berücksichtigen sollte, dass nur 22,5% der Deutschen angeben, überhaupt religiös aktiv zu sein. Quelle
Daneben gab es 2001 3,2 Mio Muslime. Quelle
Die anderen Religionen kommen max. in den 100.000er-Bereich.

Wenn man die Aktivität der Religiösen unberücksichtigt lässt (ich hab das Gefühl, Muslime üben ihre Religion aktiver aus als Christen), kommt man so auf einen Anteil von etwa 5% der Muslime an den Religiösen.

Verrechnet man 5% auf 7 Feiertage, kommt man auf 0,35 Feiertage, die den Muslimen zustehen, und 0,0... Feiertage für weitere Religionen. In Bundesländern mit 11 Tagen stehen den Muslimen bereits 0,55 Tage zu, was man auf 1 Tag aufrunden müsste.

Ok - 0,35 kann man schlechterdings auf 1 Tag aufrunden. Aber wenn überhaupt jemand außer den Christen einen eigenen Feiertag verdient haben, dann die Muslime. Vielleicht hat ja jemand genau Zahlen über tatsächlich aktiv wahrgenommene Religiösität, dann könnte man den Anteil besser berechnen und würde womöglich auf einen ganzen Tag kommen, der ihnen zusteht.

Generell finde ich ja, dass man jedem Menschen die Tage zugestehen sollte, die in seiner Religion heilig sind. Aber das lässt sich nur sehr schwer mit den Erfordernissen der Arbeitswelt vereinbaren, daher sollte man sich auf gemeinsame einigen und dabei die faktische religiöse Verteilung berücksichtigen.
 
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El_Bronchito am 17.11.2004 14:47 schrieb:
aph am 17.11.2004 14:33 schrieb:
Dort gibts auch bei weitem nicht so viele Christen wie es hier Muslime gibt. Außerdem ist Saudi-Arabien im Vergleich zu Deutschland ein gesellschaftlich extrem rückschrittliches Land, an dem wir uns kein Beispiel nehmen sollten. Oder?

In dem Punkt schon...

Wieso? Findest du es gut, Religionen nicht gleichberechtigt zu behandeln?
 
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Karrenschieber am 17.11.2004 12:25 schrieb:
Es ist doch vollkommen egal was ein Politiker so verbal absondert,

hauptsache man ist auf der Titelseite der Bildzeitung.

wobei eine solche forderung gerade bei der bild nicht besonders gut ankommt, wie man ja auch tatsächlich am trittin-titelbild heute sieht ! :B

zum topic:
total lächerlich !
wir können ja gern den ein oder anderen (christlichen) feiertag abschaffen, hätt` ich absolut nix dagegen, aber einen muslimischen feiertag einzuführen......da fehlen selbst mir die worte und das kommt relativ selten vor ! ;)
wer soll sich eigentlich integrieren: die einwanderer oder die einwohner ??
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

aph am 17.11.2004 15:14 schrieb:
Die Grenze ist die Aufrundung eines halben Tages auf einen ganzen. Wir können ja mal rechnen.

Es gibt in Dtl. je nach Bundesland 7-11 religiös motivierte Feiertage, wobei die 7 bundeseinheitlich sind. Quelle

Von der religiösen Verteilung her gibt es ca. 26,5 Mio. Katholiken und 26,2 Mio Evangelen, wobei man vll. berücksichtigen sollte, dass nur 22,5% der Deutschen angeben, überhaupt religiös aktiv zu sein. Quelle
Daneben gab es 2001 3,2 Mio Muslime. Quelle
Die anderen Religionen kommen max. in den 100.000er-Bereich.

Wenn man die Aktivität der Religiösen unberücksichtigt lässt (ich hab das Gefühl, Muslime üben ihre Religion aktiver aus als Christen), kommt man so auf einen Anteil von etwa 5% der Muslime an den Religiösen.

Verrechnet man 5% auf 7 Feiertage, kommt man auf 0,35 Feiertage, die den Muslimen zustehen, und 0,0... Feiertage für weitere Religionen. In Bundesländern mit 11 Tagen stehen den Muslimen bereits 0,55 Tage zu, was man auf 1 Tag aufrunden müsste.

Ok - 0,35 kann man schlechterdings auf 1 Tag aufrunden. Aber wenn überhaupt jemand außer den Christen einen eigenen Feiertag verdient haben, dann die Muslime. Vielleicht hat ja jemand genau Zahlen über tatsächlich aktiv wahrgenommene Religiösität, dann könnte man den Anteil besser berechnen und würde womöglich auf einen ganzen Tag kommen, der ihnen zusteht.

Generell finde ich ja, dass man jedem Menschen die Tage zugestehen sollte, die in seiner Religion heilig sind. Aber das lässt sich nur sehr schwer mit den Erfordernissen der Arbeitswelt vereinbaren, daher sollte man sich auf gemeinsame einigen und dabei die faktische religiöse Verteilung berücksichtigen.

Ich seh da einfach keine Veranlassung für. Du wirst nicht bestreiten können, dass die Bundesrepublik und die Verfassung auf einem christlichen Menschenbild fußt. Christen sind hier ziemlich in der Mehrzahl und die, die nicht religiös sind, sind ebenfalls christlich geprägt. Warum sollen Moslems denn dann einen Feiertag bekommen? Dann könnte man auch so argumentieren, dass Juden einen Feiertag aufgrund der deutschen Vergangenheit bekommen. Irgendwann muss auch mal Schluss sein.
 
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aph am 17.11.2004 15:17 schrieb:
Wieso? Findest du es gut, Religionen nicht gleichberechtigt zu behandeln?

Du anscheinend ja auch, sonst würdest du ja auch einen Feiertag für Buddhisten fordern.
 
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El_Bronchito am 17.11.2004 15:22 schrieb:
Ich seh da einfach keine Veranlassung für. Du wirst nicht bestreiten können, dass die Bundesrepublik und die Verfassung auf einem christlichen Menschenbild fußt. Christen sind hier ziemlich in der Mehrzahl und die, die nicht religiös sind, sind ebenfalls christlich geprägt. Warum sollen Moslems denn dann einen Feiertag bekommen? Dann könnte man auch so argumentieren, dass Juden einen Feiertag aufgrund der deutschen Vergangenheit bekommen. Irgendwann muss auch mal Schluss sein.

Ich kann deiner Argumentation absolut nicht folgen. Ich fühle mich nicht christlich, ich fühle mich nicht christlich geprägt, auch wenn ich weiß, dass viele meiner Grundsätze in der Vergangenheit u. a. von Christen befürwortet wurden. Meine moralischen Ansichten waren auch schon in der Antike vertreten, bei den alten Griechen z. B. und sicherlich auch schon in Babylon. Meine Eltern waren nie gläubige Christen, die meisten meiner Lehrer auch nicht.

Im Grundgesetz erkenne ich auch nichts, was typisch und ausschließlich christlich wäre. Dafür sehe ich darin ein Gebot zur Gleichbehandlung der Religionen. Was hat das mit der deutschen Vergangenheit zu tun. Und womit genau muss irgendwann mal Schluss sein?
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

El_Bronchito am 17.11.2004 15:23 schrieb:
aph am 17.11.2004 15:17 schrieb:
Wieso? Findest du es gut, Religionen nicht gleichberechtigt zu behandeln?

Du anscheinend ja auch, sonst würdest du ja auch einen Feiertag für Buddhisten fordern.

Ich glaube, du hast meinen Text nicht richtig durchgelesen: Ja, ich finde jeder Religiöse sollte Tage freibekommen, die nötig sind, um seine Religion zu würdigen. Fairerweise sollten sich dann auch die Atheisten ein paar freie Tage aussuchen können.

Pragmatisch gedacht ist es für die Wirtschaft jedoch günstiger, diese freien Tage auf gemeinsame Feiertage zu legen. Dabei sollten die Anteile der Religionen angerechnet werden, was im Falle der Muslims aufgerundet u. U. zu einem vollen Tag führen würde, bei Buddhisten aber nicht.

Nun klar?
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

aph am 17.11.2004 15:27 schrieb:
Ich kann deiner Argumentation absolut nicht folgen. Ich fühle mich nicht christlich, ich fühle mich nicht christlich geprägt, auch wenn ich weiß, dass viele meiner Grundsätze in der Vergangenheit u. a. von Christen befürwortet wurden. Meine moralischen Ansichten waren auch schon in der Antike vertreten, bei den alten Griechen z. B. und sicherlich auch schon in Babylon. Meine Eltern waren nie gläubige Christen, die meisten meiner Lehrer auch nicht.

Ich auch nicht, trotzdem bin ich christlich geprägt, da kann ich auch nichts gegen machen. Deine Ansichten werden sich von einem Moslem aus dem Iran ein bisschen unterscheiden, was an der christlichen Prägung von Deutschland liegt. Oder woran soll das sonst liegen?

Im Grundgesetz erkenne ich auch nichts, was typisch und ausschließlich christlich wäre.

Wie wäre es mit § 1 des Grundgesetzes? Auch wenn andere das Religionen so etwas vielleicht auch geprägt haben könnten, kommt das in Deutschland aus dem Christentum. Die zehn Gebote kommen da zum Teil auch drin vor.

Dafür sehe ich darin ein Gebot zur Gleichbehandlung der Religionen. Was hat das mit der deutschen Vergangenheit zu tun.
Damit wollte ich sagen, dass wenn Moslems einen Feiertag hätten, die deutschen Juden ebenfalls einen Feiertag fordern könnten, was sie auch aus der NS-Zeit ableiten könnten.

Und womit genau muss irgendwann mal Schluss sein?
Mit Forderungen, die die Integration nicht verbessern. Die Herren sollten sich lieber für Sprachkurse oder gegen eine Ghettobildung einsetzen als für einen Feiertag.
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

El_Bronchito am 17.11.2004 15:36 schrieb:
Deine Ansichten werden sich von einem Moslem aus dem Iran ein bisschen unterscheiden, was an der christlichen Prägung von Deutschland liegt. Oder woran soll das sonst liegen?
Zum einen haben sich viele meiner Grundsätze durch Nachdenken herausgebildet. Und wenn sie tatsächlich auf einer Beeinflussung fußen sollten, dann ließe sich diese aus vielen Dingen ableiten, u.a. auch der christlichen Lehre, aber eben nicht nur. Die christliche Lehre selbst beruht ja zu einem großen Teil auf Erfahrungen im Nahen Osten, die die Vorläufer des Islam ebenfalls gemacht haben. Schon mal "Nathan der Weise" gelesen?

Damit wollte ich sagen, dass wenn Moslems einen Feiertag hätten, die deutschen Juden ebenfalls einen Feiertag fordern könnten, was sie auch aus der NS-Zeit ableiten könnten.
Hä? Damals wäre man rechnerisch sicherlich auf einen jüdischen Feiertag gekommen, heute aber nicht mehr. Oder meinst du einen Feiertag zur "Wiedergutmachung"?

Und womit genau muss irgendwann mal Schluss sein?
Mit Forderungen, die die Integration nicht verbessern. Die Herren sollten sich lieber für Sprachkurse oder gegen eine Ghettobildung einsetzen als für einen Feiertag.
Ich denke schon, dass die Anerkennung der Religion ein Beitrag zur Integration wäre. Bist du der Meinung, es wäre besser, wenn alle Ausländer Christen würden? Findest du, auch wenn irgendwann einmal die Hälfte der Deutschen Muslime wären, dass auch dann noch nur christliche Feiertage gelten sollten, weil das GG nun mal auf dem Christentum fuße?

Hast du dir schon mal überlegt, wie es für Nichtchristliche Religiöse ist, den Ramadan oder jüdische Feste nicht mit der gebührenden öffentlichen Würdigung feiern zu können, wie das zB in Ägypten der Fall wäre, während es einer einzigen unter den vielen Religionen gewährt ist, ihre Feiertage voll auszuleben? Für mich ist das Diskriminierung und zumindest nachdenkenswert, wie man das verbessern könnte.

Ich verstehe einfach nicht, wieso hier alle so anti sind. Ich hätte kein Problem mit einem freien Ramadan-Tag. Was sollte mich daran stören? oO
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

El_Bronchito am 17.11.2004 15:36 schrieb:
aph am 17.11.2004 15:27 schrieb:
Ich kann deiner Argumentation absolut nicht folgen. Ich fühle mich nicht christlich, ich fühle mich nicht christlich geprägt, auch wenn ich weiß, dass viele meiner Grundsätze in der Vergangenheit u. a. von Christen befürwortet wurden. Meine moralischen Ansichten waren auch schon in der Antike vertreten, bei den alten Griechen z. B. und sicherlich auch schon in Babylon. Meine Eltern waren nie gläubige Christen, die meisten meiner Lehrer auch nicht.

Ich auch nicht, trotzdem bin ich christlich geprägt, da kann ich auch nichts gegen machen. Deine Ansichten werden sich von einem Moslem aus dem Iran ein bisschen unterscheiden, was an der christlichen Prägung von Deutschland liegt. Oder woran soll das sonst liegen?

Im Grundgesetz erkenne ich auch nichts, was typisch und ausschließlich christlich wäre.

Wie wäre es mit § 1 des Grundgesetzes? Auch wenn andere das Religionen so etwas vielleicht auch geprägt haben könnten, kommt das in Deutschland aus dem Christentum. Die zehn Gebote kommen da zum Teil auch drin vor.

Dafür sehe ich darin ein Gebot zur Gleichbehandlung der Religionen. Was hat das mit der deutschen Vergangenheit zu tun.
Damit wollte ich sagen, dass wenn Moslems einen Feiertag hätten, die deutschen Juden ebenfalls einen Feiertag fordern könnten, was sie auch aus der NS-Zeit ableiten könnten.

Und womit genau muss irgendwann mal Schluss sein?
Mit Forderungen, die die Integration nicht verbessern. Die Herren sollten sich lieber für Sprachkurse oder gegen eine Ghettobildung einsetzen als für einen Feiertag.


Hmmm, ziemlich daneben.
Das Grundgesetz hat mit den 10 Geboten nun mal garnix zu tun. Das kommt vor allem aus der Aufklärung und keineswegs aus dem Christentum. Auch wenn Christen sich gerne damit beweihräuchern, normalerweise aber nichtmal wissen, was in den 10 Geboten denn so drinsteht. geschweige denn, wieviele Varianten davon es überhaupt gibt...
Es geht auch nicht um Wiedergutmachung für irgendwelche Nazigeschichten, sondern darum, ob einer recht großen Minderheit ein öffentlicher Feiertag zugestanden wird. Dein Einwand ist daher falsch, es geht dabei alleine um den Bevölkerungsanteil.

Bei Deiner abschließenden Forderung gebe ich Dir allerdings recht.
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

aph am 17.11.2004 15:48 schrieb:
Zum einen haben sich viele meiner Grundsätze durch Nachdenken herausgebildet. Und wenn sie tatsächlich auf einer Beeinflussung fußen sollten, dann ließe sich diese aus vielen Dingen ableiten, u.a. auch der christlichen Lehre, aber eben nicht nur. Die christliche Lehre selbst beruht ja zu einem großen Teil auf Erfahrungen im Nahen Osten, die die Vorläufer des Islam ebenfalls gemacht haben. Schon mal "Nathan der Weise" gelesen?

Hab ich nicht gelesen. Zwischen dem Islam und dem Christentum bestehen aber auch gravierende Unterschiede, trotz aller Ähnlichkeiten, die auch zu anderen Moralvorstellungen und Gesetzen geführt haben. Sharia möchte ich z.B. nicht haben. Was ich damit sagen will, deine Einstellung ist wohl größtenteils christlich geprägt.

Hä? Damals wäre man rechnerisch sicherlich auf einen jüdischen Feiertag gekommen, heute aber nicht mehr. Oder meinst du einen Feiertag zur "Wiedergutmachung"?
Ich meinte das mit Wiedergutmachung.

Ich denke schon, dass die Anerkennung der Religion ein Beitrag zur Integration wäre. Bist du der Meinung, es wäre besser, wenn alle Ausländer Christen würden? Findest du, auch wenn irgendwann einmal die Hälfte der Deutschen Muslime wären, dass auch dann noch nur christliche Feiertage gelten sollten, weil das GG nun mal auf dem Christentum fuße?
Wie du n der Diskussion wohl merkst, führt allein der Vorschlag solch eines Feiertages nicht gerade zu Integration, sondern zu dem genauen Gegenteil. Jeder soll die Religion haben, die er möchte und diese auch ausüben, solange keine Menschen oder Tiere verletzt werden (z.B. find ich Schächten nicht wirklich in Ordnung, da ist es mir egal, ob das unter Religionsfreiheit fallen würde). Feiertage können die einzelnen Religionsangehörigen auch feiern, aber warum sollten die Feiern einer Minderheit in eine Kultur eingeführt werden, die sehr unterschiedlich ist. Was ist daran Integration? Was trägt da zu besserem Verständnis bei?


Hast du dir schon mal überlegt, wie es für Nichtchristliche Religiöse ist, den Ramadan oder jüdische Feste nicht mit der gebührenden öffentlichen Würdigung feiern zu können, wie das zB in Ägypten der Fall wäre, während es einer einzigen unter den vielen Religionen gewährt ist, ihre Feiertage voll auszuleben? Für mich ist das Diskriminierung und zumindest nachdenkenswert, wie man das verbessern könnte.
WIe fühlen sich die Christen dann in Ägypten, wie die Buddhisten in Kamerun oder Hindus in Österreich? Das ist doch dasselbe und da kommt auch keiner auf die Idee irgendwelche Feiertage einzuführen. Außerdem wird hier doch niemand z.B. am Fasten im Ramadan gehindert.

Ich verstehe einfach nicht, wieso hier alle so anti sind. Ich hätte kein Problem mit einem freien Ramadan-Tag. Was sollte mich daran stören? oO
Fast alle anderen verstehen wohl auch nicht, warum du dafür bist.
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

[quote Snark7 am 17.11.2004 15:59]Hmmm, ziemlich daneben.
Das Grundgesetz hat mit den 10 Geboten nun mal garnix zu tun. Das kommt vor allem aus der Aufklärung und keineswegs aus dem Christentum. Auch wenn Christen sich gerne damit beweihräuchern, normalerweise aber nichtmal wissen, was in den 10 Geboten denn so drinsteht. geschweige denn, wieviele Varianten davon es überhaupt gibt...
Es geht auch nicht um Wiedergutmachung für irgendwelche Nazigeschichten, sondern darum, ob einer recht großen Minderheit ein öffentlicher Feiertag zugestanden wird. Dein Einwand ist daher falsch, es geht dabei alleine um den Bevölkerungsanteil.

Bei Deiner abschließenden Forderung gebe ich Dir allerdings recht. [/quote]

Du willst also sagen, dass ich Grundgesetz und allen anderen demokratischen Verfassung in Europa nichts christliches steckt? Besonders nicht die 10 Gebote? Da bin ich irgendwie anderer Meinung.

Deine ach so große Mehrheit hat einen Anteil von 3 Prozent an der Bevölkerung. Das find ich jetzt nicht so groß. Und das mit der Wiedergutmachung hast du anscheinend nicht richtig verstanden. Ich woltle damit sagen, dass wenn es islamische Feiertage geben würde, auch Juden einen fordern könnten und dafür sogar noch moralische Gründe (falls die noch bestehen sollten) hätten, die Moslems nicht hätten.
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

El_Bronchito am 17.11.2004 16:08 schrieb:
[quote Snark7 am 17.11.2004 15:59]
Deine ach so große Mehrheit hat einen Anteil von 3 Prozent an der Bevölkerung. Das find ich jetzt nicht so groß. Und das mit der Wiedergutmachung hast du anscheinend nicht richtig verstanden. Ich woltle damit sagen, dass wenn es islamische Feiertage geben würde, auch Juden einen fordern könnten und dafür sogar noch moralische Gründe (falls die noch bestehen sollten) hätten, die Moslems nicht hätten.


das finde ich lustig, sobald es darum geht, dass Ausländer mehr Rechte, in dem Fall hier einen Feiertag bekommen sollen, heisst es gleich " jaa lohnt es sich denn überhaupt bei 3 % Ausländeranteil sowas einzuführen , die sind doch so wenig, dat loht sich net %) " .. sonst heisst es doch immer , dass es in der BRD so viele Ausländer gäbe.
Und ja es stimmt, in einigen berliner schulen liegt der ausländeranteil bei 100 %,denke ich, aber keine sorge BaXX, nicht in ganz Deutschland, ich meine bei 3 % ;) .


zu der meinung, dass auch juden oder andere religionsgemeinschaften dann einen feiertag kriegen sollten, verstehe ich nicht. Der ströbele hat diesen vorschlag ja gemacht , weil man so die muslime vielleicht ein wenig besser integrieren könnte und sowas wie ein stärkeres " Wir-Gefühl " bei uns muslimen entstehen könnte. Die juden und die atheisten haben ja nicht solche " Anpassungsprobleme " und es besteht bei denen auch keine Gefahr wie jüngst in Holland.oder sollte ich mich täuschen :haeh:

ich finde diesen vorschlag von ströbele gut gemeint, aber dies ist auch alles, denn sowas kann nicht einmal im aufgeklärten und toleranten Deutschland durchgesetzt werden, wie ich meine :)

mfg
 
AW: Einführung eines muslimischen Feiertages...

El_Bronchito am 17.11.2004 12:23 schrieb:
Dieser Vorschlag war ähnlich gut wie die Verschiebung des Nationalfeiertags...

Die beiden stehen damit aber wohl ziemlich alleine da.

hoffentlich auch, echt bescheuerte ideen haben die politiker heutzutage. hatten sie früher auch schon ;)
 
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hisb am 17.11.2004 22:09 schrieb:
ich finde diesen vorschlag von ströbele gut gemeint, aber dies ist auch alles, denn sowas kann nicht einmal im aufgeklärten und toleranten Deutschland durchgesetzt werden, wie ich meine :)

sicher gut gemeint aber wenig überlegt. integrieren bedeutet nicht in den arsch kriechen. unsere kultur hat ihre feiertage und das muss man nicht ändern, macht sonst auch keiner. schlimm genug, dass die meisten feiertage religiösen ursprungs sind.
 
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