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[Diskussion] Pegida, Hogesa und Co. - Was wollen die Migrations-Gegner eigentlich?

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Das ist schade - also liebst du deine Heimat nicht und hast kein persönliches Interesse, oder Engagement, dass Deutschland und damit die hier lebenden Menschen eine möglichst positive Zukunft haben.

Nein, das stimmt so nicht. Allerdings geht unsere "Definition" von Heimat vermutlich weit auseinander. Heimat, das ist für mich erst einmal der Ort, an dem ich lebe und vlt. noch die unmittelbare, umgebende Region. Dort engagiere ich mich auch politisch und gesellschaftlich. Ferner werde ich wohl immer so etwas wie "Heimatverbundenheit" zu dem Ort in Bayern haben, an dem ich aufgewachsen bin, auch und weil dort ein nicht unerheblicher Teil meiner Familiengeschichte verwurzelt ist.

Darüber hinaus sind mir die mir ansonsten völlig unbekannten "Restdeutschen" relativ gleichgültig. Mit einem mir unbekannten Hamburger verbinde ich in etwa genauso viel wie mit einem x-beliebigen Pariser, Römer, New Yorker, etc.
D. h., ich habe natürlich überhaupt nichts gegen diese Person, aber ich fühle mich ihr jetzt auch nicht zwingend verbunden, nur weil sie die gleiche Muttersprache spricht, oder den gleichen Pass besitzt.


Denn am Ende sind es Individuen, herausragende Köpfe, die vereinzelt das Potential haben, die Welt zu verändern (ja, sogar auch zu verbessern), die "uns" ausmachen.

Ich habe es so korrigiert, wie ich es sehe. Die Nationalität spielt keine Rolle, Wissenschaft ist schon lange keine nationale Disziplin mehr; gerade die "Science Community" ist international (zwingend!) bestens vernetzt und arbeitet Hand in Hand - müssen sie auch.

Schade um das "Land der Dichter und Denker".

Ein schöner Mythos, aber eben ein Mythos. Denn zu dem Zeitpunkt, als dieses geflügelte Wort entstand, gab es die Nation "Deutschland" überhaupt nicht - sondern viele deutschsprachige (Kleinst-)länder, Königreiche, winzige Fürstentümer, etc.
Deutschland dagegen als eine Art echter Nationalstaat existierte erst seit 1871.

Dann hast du sicher auch keinerlei Bezug zur deutschen Vergangenheit, die uns besonders sensibel gegenüber rechtsextremen Auswüchsen machen müßte.

Intellektuellen, akademischen Bezug? Sicherlich.
Emotionalen? Nein.

Wenn aber z.B. eine Universitätsstadt zehn Nobelpreisträger hervorgebracht hat, dann beeindruckt mich das, dann verbinde ich das mit Deutschland und empfinde die Rahmenbedinungen, die das ermöglicht haben, als besonders schützenswert.

Wenn diese zehn Nobelpreise weit in der Vergangenheit liegen sollten, bin ich eher weniger beeindruckt. Wenn eine Universität (wieso Stadt? Die ist eigentlich egal) dagegen in jüngster Zeit viele Preisträger hervorgebracht haben sollte, dann freut mich das natürlich; denn das zeigt mir, dass diese Universität offensichtlich exzellent ist und alles richtig gemacht hat. Die Nation dahinter spielt für mich aber absolut keine Rolle.

Um's aber klar zu sagen: Natürlich habe ich Deutschland gegenüber auch keine negativen Gefühle, wie das wohl bei manchen durchgeknallten "Deutschlandhassern" der Fall ist. Natürlich ist hierzulande nicht alles perfekt, aber grundsätzlich ist Deutschland sicherlich alles andere als ein übler Ort zum leben. Ich mag es hier und mir gefällt's, nur hege ich eben keinerlei "patriotische" Gefühle.
 
Deshalb frage mich immer, was das Geheule der "Patrioten" um ihr ach so geliebtes Vaterland soll. Patriotismus hat den Menschen noch nie etwas gebracht, außer unnötigem Blutvergießen.

Das ist eine ganz schöne Vereinfachung, und von allen bist du es, der das weiß :-D

Der Kampf der Griechen, die türkische Herrschaft loszuwerden, war unsinniges Blutvergießen? Angesichts der osmanisch-griechischen Geschichte wohl mitnichten.
Der 80jährige Krieg? Der Kampf der Iren um Unabhängigkeit? Die Erhebungen der Kolonien gegen ihre Herrscherländer? Etc.

Sie alle waren zu großen Teilen von Patriotismus geprägt, und es gehörte für mich schon eine große Portion "moderner Herablassung" dazu, heute, in der modernen BRD mit all ihren Fehlern sagen zu wollen, dass all diese Unabhängigkeitskriege seit Beginn der frühen Neuzeit "unnötiges Blutvergießen" waren.

Es ist der Luxus des 21. Jahrhunderts, auf den Patriotismus herabsehen zu können, aber man sollte deswegen nicht davon ausgehen, dass er in jede Epoche und jeder Gesellschaft absolut sinnlos sei. Auch über die heutige Zeit wird erst die Geschichte ihr (ungerechtes?) Urteil fällen.
Dennoch ist Patriotismus auch heute noch eine ziemlich normales und gewöhnliches Gefühl, sich wenigstens mit denen, welche die gleiche Sprache sprechen und die das selbe geopolitische Schicksal teilen, solidarisieren zu wollen, kann also, in meinen Augen, sämtliche Immigranten, die das möchten mit einschließen (passiert mit Einschränkungen z.B. in Kanada, den USA und sogar noch Australien) . Eine prinzipiellen Fehler vermag ich also dabei nicht zu entdecken
 
Der Kampf der Griechen, die türkische Herrschaft loszuwerden, war unsinniges Blutvergießen? Angesichts der osmanisch-griechischen Geschichte wohl mitnichten.
Der 80jährige Krieg? Der Kampf der Iren um Unabhängigkeit? Die Erhebungen der Kolonien gegen ihre Herrscherländer? Etc.

Es ist sicherlich nicht verkehrt, sich gegen Unterdrückerregime aufzulehnen und diese -auch unter Anwendung von Gewalt- zu "entsorgen".
Wenn für Dich "Patriotismus" das bedeutet, dann kann ich nichts dagegen sagen.

[...]und die das selbe geopolitische Schicksal teilen,

Da wir allesamt den gleichen Planeten bewohnen, teilen in meinen Augen auch alle Menschen letztlich das gleiche geopolitische Schicksal.
 
Also beim Tango sind Argentinier ungeschlagen ...
Genau so was meine ich: Das ist doch jetzt wieder eine reine Klischee Behauptung ohne jeglichen statistischen Rückhalt, auf den dann wieder das übliche "Alle?" - "Nicht alle, aber ..." folgt.

Dass "shake it" von Samba und Co. kann der durchschnittliche Brasilianer aber sicherlich problemlos hinbekommen.
Und warum sollte der durchschnittliche Deutsche das nicht hinbekommen? Immerhin schwappt hier ja durchaus auch schonmal ein Samba/Tango/whatever durch die Charts, es ist also nicht so, daß man sowas hierzulande noch nie gehört hätte.

Und noch ein Klischee: Deutsche sind, was "performing arts" angeht, einfach unter aller Sau, heißt, ich kenne kein Land, das musikalisch und tänzerisch so verkommen ist wie Deutschland, wo wirklich scheinbar niemand wirklich gut singen oder wenigstens komponieren kann, weil uns da nach dem 2. WK einfach die eigene Kultur nach und nach ausgetrieben wurde und das wurde ab den 90ern dann auf die Spitze getrieben, ...
Äh ... ja. Sicher. Hierzulande kann keiner ordentlich komponieren, singen oder vernünftig ein Instrument bedienen ... und natürlich wurde das aktiv von wem-auch-immer "ausgetrieben" und ist in den 90ern in keinster Weise auf einen Sättigungseffekt nach der Neuen Deutschen Welle der 80er zurückzuführen ...

btw: wo wir gerade von Klischees reden: die fetten McDonalds Amis können aber besser tanzen als wir Deutschen ...?


Es gibt kein anderes Land auf der Welt, das unpatriotischer ist als Deutschland und wo Lieder in eigener Sprache so unpopulär sind. In praktisch jedem anderen Land der Welt sind die landessprachlichen Popsongs in den Charts und nur gelegentlich mal ein englischsprachiges Stück. In Deutschland ist es andersrum.
Und? Ist das jetzt irgendwie schlimm?

Bei den Plattitüden, die in so manchen Songtexten enthalten sind, ist es definitiv besser, wenn man die nicht ungefiltert versteht, weil sie in einer fremden Sprache gesungen werden.

Zudem finde ich Englisch als Sprache deutlich melodiöser als das mitunter doch recht harte Deutsch - von der freieren Grammatik mal ganz zu schweigen.
 
In anderen Ländern wäre so was undenkbar!
Zum Beispiel Länder, in denen es keine Meinungsfreiheit gibt und Politiker für eine oppositionelle Meinung in den Knast wandern oder noch Schlimmeres.

Das ist schade - also liebst du deine Heimat nicht und hast kein persönliches Interesse, oder Engagement, dass Deutschland und damit die hier lebenden Menschen eine möglichst positive Zukunft haben.
Was hat denn Heimatliebe mit einer "positiven Zukunft" zu tun? Das sind doch zwei komplett unterschiedliche Schuhe.

Da ist es dann nicht angebracht, das mit einem "aber" zu relativieren
Ach, da dann plötzlich nicht. Wie praktisch, wenn man das selbst definieren kann, wo ein "aber" erlaubt ist und wo nicht ...

Dann hast du sicher auch keinerlei Bezug zur deutschen Vergangenheit, die uns besonders sensibel gegenüber rechtsextremen Auswüchsen machen müßte.
In der Vergangenheit wurde des öfteren der Wert der eigenen Nation über den von anderen gestellt - teilweise (wie eben im WW II) mit katastrophalen Folgen.
Gerade deshalb ist es doch angebracht, dem Nationalstolz nicht zuviel Platz einzuräumen - außerdem basiert der auf einer Leistung, die man nichtmal selbst erbracht hat.

Ich gehe jedes Jahr zu der Gedenkveranstaltung an der Ruine der jüdischen Synagoge - aber nicht weil ich Deutscher bin, sondern, um als Mensch ein Zeichen zu setzen, daß man sowas nicht wiederholt.
 
Die selbe Politikerin, zusammen mit Jutta Ditfurth und Angelika Beer, halten ein Transparent hoch mit der Aufschrift "Nie wieder Deutschland".

Angelika Beer kenne ich sogar persönlich, ich war lange mit ihrem Sohn befreundet (der wuchs aber beim Vater auf, Kontakt ging leider vor einigen Jahren verloren) und hatte durch meinen Beruf einige Male mit ihr zu tun. Vom Fazit würde ich sagen im Vergleich zu einer Claudia Roth ist sie ziemlich harmlos.
 
Genau so was meine ich: Das ist doch jetzt wieder eine reine Klischee Behauptung ohne jeglichen statistischen Rückhalt, auf den dann wieder das übliche "Alle?" - "Nicht alle, aber ..." folgt.
Nicht wirklich. Ich hatte mal eine argentinische Freundin. Die konnte selbst tatsächlich nicht so gut tanzen aber Tango war für sie eine der nationalen Ikonen.

Und warum sollte der durchschnittliche Deutsche das nicht hinbekommen? Immerhin schwappt hier ja durchaus auch schonmal ein Samba/Tango/whatever durch die Charts, es ist also nicht so, daß man sowas hierzulande noch nie gehört hätte.
Die hüftsteifen Deutschen und gut im Tanzen? Muhahahaha das war ein guter Witz!

Äh ... ja. Sicher. Hierzulande kann keiner ordentlich komponieren, singen oder vernünftig ein Instrument bedienen ... und natürlich wurde das aktiv von wem-auch-immer "ausgetrieben" und ist in den 90ern in keinster Weise auf einen Sättigungseffekt nach der Neuen Deutschen Welle der 80er zurückzuführen ...
Woran das liegt kann ich nicht genau sagen, jedenfalls sind deutschprachige Musik und gute deutsche Filme und TV Serien praktisch am Aussterben. Und das war bis in die späten 80er halt anders.

btw: wo wir gerade von Klischees reden: die fetten McDonalds Amis können aber besser tanzen als wir Deutschen ...?
Klischee der fetten Amis!? Noch ein Klischee. Übrigens auch eines das stimmt. Die Bevölkerung in den USA haben unglaubliche Probleme mit der Gesundheit durch Übergewicht und Diabetes und die medizinischen Kosten dort steigen aktuell ins unermessliche.

So ein Klischee heißt eben nicht, dass alle betroffen sind sondern das überdurchschnittlich viele (im Vergleich zu anderen) davon betroffen sind.

Und? Ist das jetzt irgendwie schlimm?
Bei den Plattitüden, die in so manchen Songtexten enthalten sind, ist es definitiv besser, wenn man die nicht ungefiltert versteht, weil sie in einer fremden Sprache gesungen werden.
Zudem finde ich Englisch als Sprache deutlich melodiöser als das mitunter doch recht harte Deutsch - von der freieren Grammatik mal ganz zu schweigen.
Es ist halt schade, wenn keine eigene Kultur mehr vorhanden ist. Natürlich ist lokale Kultur inzwischen weltweit beeinflusst aber hierzulande halt hauptsächlich aus dem amerikanischen Raum und in extremer Stärke. Wäre es nicht viel spannender und vielschichtiger, wenn wir hier eine eigene Färbung mit in Kunst und Medien reinbringen täten?

Ich staune jedes Mal wenn ich im (nicht englischsprachigen) Ausland bin, wie anders die musikalischen Geschmäcker dort sind und welche eigene Note Popmusik dort durch nationale in landessprache singende Musiker bekommt. Das geht mir hierzulande komplett ab, diese Vielfalt haben wir einfach nicht (mehr).

Wie man eine Sprache empfindet ist relativ. Einige finden französisch als sehr wohlklingend, andere als gar schrecklich. Es ist immer eine Gewöhnungssache und deutsch ist für mich halt der Standard, mit dem ich aufgewachsen bin. Da könnte eine andere Sprache zunächst also durchaus interessanter klingen, da sie neu und anders ist. Da aber gerade Englisch letztlich zum Großteil aus (altem) deutsch und einigen romanischen Sprachen hervorging und es im englischen auch unglaublich viele Akzente und Dialekte gibt (Australier klingen z.B. lange nicht so "melodiös") sehe ich das differenzierter. Ich mag eher einige deutsche Dialekte nicht, berlinerisch / sächsisch z.B. klingt für mich wie Ohrenfolter, bayrisch wiederum klingt für mich irgendwie niedlich und holländisch (die Holländer werden mich wohl Vierteilen, da ich ihre Sprache als deutschen Dialekt ansehe) klingt manchmal süß und manchmal grausig, je nachdem wer gerade spricht.
 
Woran das liegt kann ich nicht genau sagen, jedenfalls sind deutschprachige Musik und gute deutsche Filme und TV Serien praktisch am Aussterben. Und das war bis in die späten 80er halt anders.

Ernsthaft? Ich habe eher den Eindruck, dass es genau umgekehrt ist - war bis in die 80/90er eher der "Trend", auch deutsche Künstler englisch "singen" zu lassen (ich sage nur "Modern Talking") ist doch seit 20+ Jahren das genaue Gegenteil zu beobachten.

Nur Bands/Künstler, die mir auf Anhieb einfallen: Deichkind, 2-Raumwohnung, Ich & Ich, Juli, Silbermond, Wir sind Helden, Max Herre, Christina Stürmer (Österreicherin, ich weiß), Tim Bendzko, Revolverheld, Mia, Sportfreunde Stiller, Andreas Bourani, ...

Von älteren, bereits lange Etablierten wie Die Ärzte, Die Hosen, Grönemeyer, etc., will ich gar nicht erst anfangen.

EDIT: Beim Thema Film & Fernsehen gebe ich Dir allerdings recht. Seit vielen Jahren wird da eigentlich nur noch Schrott produziert, auch bei den ÖR.
Selbst das alte Flaggschiff "Tatort" ist z. T. unglaublich billig produziert.
Für die Filmschaffenden tut's mir leid, denn ich *weiß*, dass es *auch* in Deutschland genügend talentierte Leute gibt, die problemlos etwas in der Qualität von Netflix/HBO produzieren könnten. :|
 
Die hüftsteifen Deutschen und gut im Tanzen? Muhahahaha das war ein guter Witz!
Na bei dem tollen Gegenargument können die Mitglieder der ganzen Tanzvereine in Deutschland ja nach Hause gehen.

Klischee der fetten Amis!? Noch ein Klischee.
Respekt, daß du ein Klischee erkannt hast, das ich genau als solches angekündigt und verwendet habe. :top:

So ein Klischee heißt eben nicht, dass alle betroffen sind sondern das überdurchschnittlich viele (im Vergleich zu anderen) davon betroffen sind.
Ähm: nein.
Ein Klischee ist eine zugeschriebene Eigenart einer Gruppe, die einem sofort dazu einfällt - völlig egal, ob die stimmt oder nicht.

Oder wie es in der Wikipedia zitiert wird:

Jeder von uns hat bestimmte Klischees im Hinterkopf, mittels derer er ihm erzählte Geschichten befüllt. Beispiel: Irgendwer erzählt was von einem x-beliebigen Bänker: Zack: haben wir ein bestimmtes Bild vor Augen, wie unserer Meinung nach ein Bänker aussieht, was er so macht, was er für Wertvorstellungen hat etc.
Die intellektuelle Leistung, die man jetzt als aufgeklärter Mensch des 21ten Jahrhunderts erbringen können sollte, ist es, diese reflexartige Vorstellung - das Klischee - mit der Realität abzugleichen und sich zumindest klar zu machen, daß diese Vorstellung nur ein plakativer Platzhalter ist, bis man Genaueres über jene Person weiß.

Denkaufgabe: Das eben Gelesene alternativ für einen Moslem und einen Flüchtling statt einem "Bänker" nachvollziehen.

Es ist halt schade, wenn keine eigene Kultur mehr vorhanden ist.
So? Ist sie das nicht? Haben wir hierzulande keine deutschen Musiker mehr? keine Schauspieler? keine Kultur Events wie zB Museumsnächte? keinen Tatort im Fernsehen? keine anspruchsvollen oder nicht ganz so anspruchsvollen Satiresendungen wie die Anstalt oder die Heute Show? keine Kultur- und Förderpreise? ...?

Wäre es nicht viel spannender und vielschichtiger, wenn wir hier eine eigene Färbung mit in Kunst und Medien reinbringen täten?
Dir ist schon bekannt, daß beisipelsweise die Einstürzenden Neubauten oder Rammstein international bekannt sind? und das wir mit die Ärzte und Helge Schneider durchaus eine sehr eigene Färbung in unserer Kulturlandschaft haben? (von den ganzen in Englisch künstelnden Künstlern mal ganz abgesehen)

Wie man eine Sprache empfindet ist relativ.
"relativ" zu was? Was du meinst, ist "subjektiv". (übrigens beides keine deutschen Worte ;))

... klingt manchmal süß und manchmal grausig, je nachdem wer gerade spricht.
Natürlich gibt es in jeder Sprache Dialekte und Aussprechende, bei denen man sich wünschen würde, derjenige würde doch jetzt bitte mal die Ohrenfolter abstellen.

Dennoch hat das Englische in Vergleich zum Deutschen, in dem alles immer korrekt eindeutig sein muß, aus Sicht des poetischen Künstlers mehr Möglichkeiten, da dort zB Wortspiele geläufiger sind.
Und vor allem hat man im Englischen das "the" statt dem hierzulande völlig unstimmig verwendeten "der, die, das".
 
Wer sich heutzutage noch vorschreiben läßt, in welcher Sprache er Songs aufzunehmen hat, ist kein ernstzunehmender Künstler, sondern nur eine Performance Marionette.

War doch schon immer so.

Allerdings ist das auch schon immer ein relativ hartes Business gewesen, dass mit Kunst nicht unbedingt viel zu tun hat.

Produziert wird in erster Linie das, was sich verkauft. Klar gibt's den Ausnahme-Künstler, der erfolgreich ist. Aber daneben tausende "Acts", die einfach für einen bestimmten Markt/Zielgruppe zusammengecastet sind.
 
War doch schon immer so.

Allerdings ist das auch schon immer ein relativ hartes Business gewesen, dass mit Kunst nicht unbedingt viel zu tun hat.

Produziert wird in erster Linie das, was sich verkauft. Klar gibt's den Ausnahme-Künstler, der erfolgreich ist. Aber daneben tausende "Acts", die einfach für einen bestimmten Markt/Zielgruppe zusammengecastet sind.
Pssst ...

... man darf auch Musik abseits der Top 100 hören. Wirklich! :-D
 
@ Worrel:
Bei den Klischees drehen wir uns im Kreis. Klischees haben nun einmal einen Ursprung und der kommt irgendwoher aus irgend einem Grund und eben nicht einfach aus dem Nichts. Man kann ihren Wahrheitsgehalt soviel abstreiten wie man will, sie sind dennoch praktisch nie ganz unbegründet.

Dass Englisch erheblich einfacher ist als Deutsch bestreitet keiner, es ist eben auch eine simplifizierte Sprache, insbesondere grammatisch, einzig Spanisch kann da noch ganz gut mithalten. Von daher trifft sogar eher das Gegenteil zu, im deutschen lassen sich tolle Wortschöpfungen schaffen, die so im englischen nicht möglich sind. Und Sprachwitze / Wortwitze sind relativ, die sind weniger vom Wortreim als vom Kontext abhängig. Ein "its raining cats and dogs" klingt weder toll noch macht es generell irgend einen Sinn.

Ich hatte auch mal so eine Englischphase in den 20ern, wo ich alles auf Englisch konsumieren wollte, weil ich das cool fand. Nur ist mir dann irgendwann klar geworden, dass Englisch letztlich nur so cool war, weil es nicht meine Muttersprache ist und deswegen neu und fremdartig und einfach anders war. Wenn man sich dann aber richtig dran gewöhnt hat ist es eben auch nur eine Sprache und ich denke sogar, eine nicht sehr besondere. Spanisch, Französisch und sogar Chinesisch finde ich wesentlich spannender und interessanter.
 
@ Worrel:
Bei den Klischees drehen wir uns im Kreis. Klischees haben nun einmal einen Ursprung und der kommt irgendwoher aus irgend einem Grund und eben nicht einfach aus dem Nichts. Man kann ihren Wahrheitsgehalt soviel abstreiten wie man will, sie sind dennoch praktisch nie ganz unbegründet.
Aha ... ähnlicher Argumentation bedienen sich auch Rechtsradikale bzw. war das Propaganda im dritten Reich, Thema Juden und Schwarze ... ;)
 
Es ist sicherlich nicht verkehrt, sich gegen Unterdrückerregime aufzulehnen und diese -auch unter Anwendung von Gewalt- zu "entsorgen".
Wenn für Dich "Patriotismus" das bedeutet, dann kann ich nichts dagegen sagen.

Nicht ausschließlich. Aber ja, ohne "Patriotismus" hätte es möglicherweise einige dieser Versuche nicht gegeben. Auch der Versuch, Erdogan an die Wand zu stellen wäre für mich ein mit "Patriotismus" zu erklären, nämlich derjenigen Türken, die Wert auf die atatürk'schen Werte legen.

Im übrigen kann ich deine Sicht der Dinge, insbesondere der geopolitischen Situation nachvollziehen. Nur glaube och nicht, dass die Mehrheit so weit ist, wie du. Ich glaube auch nicht an eine Abschaffung oder ein Ausblenden des "Patriotismus", so wie es bei dir der Fall ist, sondern an einen fließenden Wandel. Aus deutschem Patriotismus würde dann ein europäischer werden, usw.

Zur anderen Diskussion: Kolumne Jan Fleischhauer: Der Ostdeutsche, das Feindbild - SPIEGEL ONLINE Fleischhauers Kolumne heutige passt irgendwie dazu, was man von ihm auch halten mag.

Dass es so etwas wie einen Volkscharakter gibt, ist eine ebenso oft bestrittene wie durch die Anschauung bewiesene Tatsache des Lebens. Ich bediene mich in meinen Kolumnen regelmäßig nationaler Stereotypen.Der Chauvinismus beginnt da, wo man meint, aus den Unterschieden ein Überlegenheitsgefühl ableiten zu können. Wenn vom Ostler die Rede ist, bleibt es ja nicht bei der Feststellung, dass er anders ist. Auf die Generalisierung folgt in der Regel die Abwertung. Der Ostdeutsche ist weniger weltgewandt, geistig ein wenig unbeweglich und ökonomisch zurückgeblieben, weshalb aus dem Osten ja auch die guten Frauen weglaufen.

Seine Sicht der Dinge. Ob es einen "bewiesenen" Volkscharakter gibt, darüber kann man durchaus streiten. Andererseits, wer hat noch niemals eine klischeehafte Erfahrung mit einem Engländer, Griechen oder Italiener gemacht?
Seine Meinung zum Chauvinismus jedoch teile ich.
 
@ Worrel:
Bei den Klischees drehen wir uns im Kreis. Klischees haben nun einmal einen Ursprung und der kommt irgendwoher aus irgend einem Grund und eben nicht einfach aus dem Nichts. Man kann ihren Wahrheitsgehalt soviel abstreiten wie man will, sie sind dennoch praktisch nie ganz unbegründet.
Falsch: Stereotypen | wissen.de

Von daher trifft sogar eher das Gegenteil zu, im deutschen lassen sich tolle Wortschöpfungen schaffen, die so im englischen nicht möglich sind. Und Sprachwitze / Wortwitze sind relativ, die sind weniger vom Wortreim als vom Kontext abhängig. Ein "its raining cats and dogs" klingt weder toll noch macht es generell irgend einen Sinn.
Natürlich macht es keinen großen Unterschied, ob ich jemandem am Bein ziehe oder auf den Arm nehme - Sinn machen beide Ausdrücke nicht. Es geht darum, daß Wortspiele im Englischen verbreiteter sind und es daher nicht sonderlich auffällt, wenn man selbst ein solches verwendet oder sich gar ein eigenes ausdenkt. Im Deutschen hingegen tendiert ein Satz mit einem Wortspiel eher direkt in Richtung Comedy.

Ich hatte auch mal so eine Englischphase in den 20ern, wo ich alles auf Englisch konsumieren wollte, weil ich das cool fand. Nur ist mir dann irgendwann klar geworden, dass Englisch letztlich nur so cool war, weil es nicht meine Muttersprache ist und deswegen neu und fremdartig und einfach anders war.
Wobei es gerade wegen dem Einfluß englischsprachiger Kultur in unseren Konsumgütern auch diverse sinnvolle Gründe gibt, Filme & Co im Originalton Englisch zu sehen:
Unübersetzbare Wortspiele ( "Why a duck?" Dialog der Marx Brothers); Anspielungen auf unübersetzte Film- oder Musiktitel oä (Quest in WoW: "All along the watchtowers" (Jimi Hendrix Song)); Zusammenspiel von Aussprache und Gestik; Lippensynchronizität; Synchro-fehler; ...
 
Seine Sicht der Dinge. Ob es einen "bewiesenen" Volkscharakter gibt, darüber kann man durchaus streiten. Andererseits, wer hat noch niemals eine klischeehafte Erfahrung mit einem Engländer, Griechen oder Italiener gemacht?
Seine Meinung zum Chauvinismus jedoch teile ich.

Ich würde sagen, dass es durchaus milieuspezifische Mentalitäten gibt, weniger nationale. Arbeiter in Land A werden Arbeiten in Land B vermutlich ähnlicher sein, als das bei Arbeitern und Oberschicht im gleichen Land der Fall ist.

Oder meinetwegen "Gamer" vs. "Sportler" - sicherlich gibt's da auch Überschneidungen, aber ich denke, bei beiden Gruppen gibt's zutreffende Klischees.
 
Aha ... ähnlicher Argumentation bedienen sich auch Rechtsradikale bzw. war das Propaganda im dritten Reich, Thema Juden und Schwarze ... ;)

Na und?

Nur weil ein Rechtsradikaler etwas sagt, heißt es noch lange nicht dass es falsch ist.

Es ist wie nach der Wahl in Meck-Pomm, da haben die anderen Parteien sofort verkünden lassen, egal was die AfD auch vorschlagen wird, sie werden dagegen stimmen, einfach nur weil es die AfD ist.

Welch ein dämliches und kindisches verhalten. Also lieber aus trotz das falsche tun, als jemandem zustimmen der einen schlechten ruf hat? Und nochmal, einfach nur dämlich.

Manchmal liegt die Wahrheit und die Lösung für ein Problem zwei schritte links der Mitte, und manchmal zwei schritte rechts der Mitte.

Wenn die Ultralinken eine -10 darstellen würden, und die Ultrarechten eine +10, dann gibt es noch 19 stufen dazwischen.
 
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