Also nein, es ist somit unstrittig, dass diese unverfrorene, organisierte Art noch nicht da gewesen ist.
Das Problem ist, daß den Tätern ein "organisiertes Verbrechen" nachgewiesen werden muß, denn objektiv gesehen haben wir es sonst mit lauter Einzeltätern zu tun, die lediglich zufällig zur selben Tatzeit aktiv waren und dann auch nur dementsprechend verurteilt werden.
Das ist aber alles nicht der springende Argumentationspunkt:
Oh doch:
gerade daß es scheinbar
ein organisiertes Vorgehen war, ist möglicherweise ein
sehr wichtiger Punkt.
Wir haben ja nicht erst seit gestern Asylbewerber, Nordafrikaner und wen-auch-immer im Land. Und
jetzt gibt es plötzlich synchron - nein, nicht Massen
vergewaltigungen, wie es jetzt mancherorts schon wieder heißt, denn Vergewaltigungen nach der gesetzlichen Definition sind bisher immer noch nur eine Handvoll Fälle, sondern - diese vom Tathergang doch recht gleichen
sexuellen Belästigungen/Diebstähle.
- Warum sollten die Täter sich
gerade jetzt und warum
organisiert "daneben benehmen", wenn es doch bisher solche Vorfälle in dieser Dimension noch nicht gegeben hat?
Warum nicht zum Oktoberfest, auf Weihnachtsmärkten, oder - wenn man ja schon mal "das Abendland islamisieren will" - direkt an Weihnachten?
- Wie könnte eine solche Organisation abgelaufen sein?
1. Irgendwer hat eine Idee
2. andere diskutieren über die Idee, bringen eigene Vorschläge ein
3. letztendlich "geplant" werden muß ja nur was in der Richtung "Wir sammeln uns um 22:Uhr rechts am Hauptausgang der folgenden HBfs und schlagen dann ab 23:00 Uhr zu."
Das heißt, es muß bei dieser Massentat irgendeine Facebookgruppe, ein Forum oder ähnliches gegeben haben, auf dem man viele potentielle Täter sammeln konnte.
und jetzt wird's interessant:
- Wer hat von einer so
organisierten Tat einen Nutzen?
Nicht die Kriminellen selbst(!), denn für deren dauerhaften Erfolg wäre es weitaus günstiger, wenn der Vorfall so unbemerkt wie möglich bliebe. Wenn man zB als eine einzelne Gruppe von 20 Leuten 3 Massenvergewaltigungen durchgezogen hätte oder auf diversen Weihnachtsmärkten über Wochen verteilt Taschen- und Trickdiebstähle durchgeführt hätte, wäre man deutlich unauffälliger und hätte weitaus mehr und dauerhaften Erfolg, weil Polizei und Politik nicht aufgrund von massivem öffentlichen Interesse plötzlich unter Druck gesetzt würden, jetzt was unternehmen zu müssen.
Profitieren tun jetzt am meisten Gruppierungen, die die negativen Auswirkungen der Flüchtlinge in Deutschland als Thema haben. Sprich: Pegiden, AfD und sonstige recht(sextrem)e Gruppen.
- Wer profitiert von diesem Zeitpunkt der Tat?
Nun, wir haben gerade christlich-abendländisch unser Weihnachtsfest verbracht und (der Großteil der Bevölkerung) auch noch ein friedliches, traditionelles Silvester gefeiert.
Nun beginnt das neue Jahr - ebenso traditionell der Zeitpunkt, in dem man sich Dinge eben für dieses Jahr vornimmt.
Was könnte es für eben jene rechten Gruppen besseres geben, als wenn möglichst viele Leute sich auf ihre Jahres Agenda schreiben
"Jetzt ist aber Schluß mit den neuen Flüchtlingen! Ich werde mich (wie auch immer) dagegen engagieren!"
- Wie könnte man als Nicht-Täter so etwas organisieren?
Ich halte es durchaus für möglich, daß Fremdenfeindliche irgendwelche Asylantenforen oä infiltriert haben und da Gerüchte, Falschinformationen oder Ähnliches gestreut haben.
So daß man zum einen einen unschuldigen Mob hat, der mit irgendwelchen Versprechungen zu den Bahnhöfen gelockt wurde und zum anderen die Täter, denen eben diese Menschenmasse zum Untertauchen angeboten wurde.
Das ist jetzt erstmal nur bloße Gedankenspinnerei, aber der strategische Zeitpunkt , der gefühlte Kontrast zum Weihnachtsfest, die Aufbruchstimmung des neuen Jahres und eben, daß die Taten bundesweit passiert sind und dementsprechend organisiert wurden, lassen diese Spinnerei sehr real erscheinen.
Dieses "Argument" wird den Pegiden/AfD etc ein wenig
zu gut auf dem Silbertablett serviert. Das ist ja im Prinzip
genau das, worauf die gewartet haben ...