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Der Untergang - Mein Freund Adolf ?

Bonkic

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klasse film (zwar nix was man im kino, wegen der effekte sehen müsste, aber trotzdem) - vor allem die schauspielerichen leistungen waren (soweit ich das beurteilen kann) äusserst beeindruckend, obwohl ich allgemeinhin von deutschen produktionen ´nicht viel halte. - hitler und göbbels waren schlicht genial gespielt.
was mir auf die nerven geht ist die (typisch deutsche ?)diskussion , ob man hitler auch als "menschen", also auch freundlich / mitfühlend , darstellen darf . der mann war nunmal ein mensch und keine ausgeburt der hölle.


(habe keinen thread zum thema gefunden und in kino - reviews konnte ich aus irgendwelchen gründen kein neues thema erstellen :-o )
 
AEV-Fan am 18.09.2004 11:42 schrieb:
Seven am 18.09.2004 11:41 schrieb:
der mann war nunmal ein mensch und keine ausgeburt der hölle.

findest du? :S ... da bin ich ganz anderer Meinung.
Ich muss mir den Film unbedingt noch ansehn!!

Bruno Ganz war einfach nur ein King als Hitler(also nicht das ich Hitler jetzt toll finde...).
Ich könnte mir vorstellen wenn man diesen Film mal ein paar Neonazis zeigt, würde sich sogar deren Meinung ändern...Einfach nur nen geiler Film. :X
 
Bonkic am 18.09.2004 11:36 schrieb:
klasse film (zwar nix was man im kino, wegen der effekte sehen müsste, aber trotzdem) - vor allem die schauspielerichen leistungen waren (soweit ich das beurteilen kann) äusserst beeindruckend, obwohl ich allgemeinhin von deutschen produktionen ´nicht viel halte. - hitler und göbbels waren schlicht genial gespielt.
was mir auf die nerven geht ist die (typisch deutsche ?)diskussion , ob man hitler auch als "menschen", also auch freundlich / mitfühlend , darstellen darf . der mann war nunmal ein mensch und keine ausgeburt der hölle.


(habe keinen thread zum thema gefunden und in kino - reviews konnte ich aus irgendwelchen gründen kein neues thema erstellen :-o )

Ich hab ihn mir gestern abend auch angesehen und war beeindruckt. Ich hab noch nie erlebt, dass als der Film aus war totenstille im kino geherscht hat. Irgendwie waren alle geschockt, vor allem von der Perversion der Magda Göbbels, die ihre eigenen Kinder vergiftet hat.

Schauspielerisch absolut :top: man konnte meinen die hätten alte Filmaufnahmen von Hitler "eingefärbt" und abgespielt.
 
Seven am 18.09.2004 11:41 schrieb:
der mann war nunmal ein mensch und keine ausgeburt der hölle.

findest du? :S ... da bin ich ganz anderer Meinung.
Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Und er war ja nicht nur der "Staatsmann" Hitler. Er war ja durchaus auch Liebenswürdig und Charmant, wie Menschen berichten, die ihn Privat kannten. Aber das sind praktisch alle Massenmörder und Kinderschänder. Und er war Überzeugungstäter. Solchen Menschen fehlt das schlicht Unrechtsbewußtsein für ihre Taten.

Die Geschichte ist voll von solchen Menschen. Könige, Kaiser, sogar mancher Papst hat sich in den Annalen der Massenmörder einen Verddienstvollen eintrag gesichert. Und alle waren der überzeugung das einzig richtige getan zu haben.
Das sollte aber die Untaten Hitlers nicht relativieren. Das könnte man wohl mit keinem auch noch so wohlwollend gemeinten Film bewirken.

Nach 60 Jahren, in denen uns immer nur die Bestie / Massenmörder / Kriegstreiber Hitler um die Ohren gehauen wurde, war es an der Zeit, mal den Menschen hinter all dem zu ergründen.
Das hat nichts mit glorifizierung oder verharmlosung zu tun.

Nur meine Meinung.
 
Ich fande den Film sehr gut.
Besonders Hitler fand ich brilliant gespielt. Man hatte das Gefühl, Hitler persönlich würde das spielen.
Am Schluss saßen alle noch gebannt auf ihren Stühlen als die Schicksale der Personen auf der Kinoleinwand geschrieben waren.

Der Film zeigt auch sehr gut, wie viele Menschen bis zum Ende zu Hitler hielten und noch immer im Wahnsinn an den "Endsieg" glaubten.
 
Schisshase am 18.09.2004 11:52 schrieb:
Seven am 18.09.2004 11:41 schrieb:
der mann war nunmal ein mensch und keine ausgeburt der hölle.

findest du? :S ... da bin ich ganz anderer Meinung.
Er war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Und er war ja nicht nur der "Staatsmann" Hitler. Er war ja durchaus auch Liebenswürdig und Charmant, wie Menschen berichten, die ihn Privat kannten. Aber das sind praktisch alle Massenmörder und Kinderschänder. Und er war Überzeugungstäter. Solchen Menschen fehlt das schlicht Unrechtsbewußtsein für ihre Taten.

Die Geschichte ist voll von solchen Menschen. Könige, Kaiser, sogar mancher Papst hat sich in den Annalen der Massenmörder einen Verddienstvollen eintrag gesichert. Und alle waren der überzeugung das einzig richtige getan zu haben.
Das sollte aber die Untaten Hitlers nicht relativieren. Das könnte man wohl mit keinem auch noch so wohlwollend gemeinten Film bewirken.

Nach 60 Jahren, in denen uns immer nur die Bestie / Massenmörder / Kriegstreiber Hitler um die Ohren gehauen wurde, war es an der Zeit, mal den Menschen hinter all dem zu ergründen.
Das hat nichts mit glorifizierung oder verharmlosung zu tun.

Nur meine Meinung.

Dito.

Den Film muss ich mir unbedingt noch ansehen %)
 
Snow1 am 18.09.2004 11:46 schrieb:
Ich könnte mir vorstellen wenn man diesen Film mal ein paar Neonazis zeigt, würde sich sogar deren Meinung ändern...Einfach nur nen geiler Film. :X
glaueb ich (leider) nicht...
hab mal eine kleine versammlung der npd gesehen (im tv, bevor missverständnisse aufkommen), die verleugnen sogar, dass es jemals kzs gegeben haben soll (jedenfalls längst nicht drastisch... bla bla)
selbst wenn... den meisten geht es imo nicht um hitler, sondern um für ihre eigene unfähigkeit und dummheit in ausländern einen sündenbock zu finden.
 
docsnyder08 am 18.09.2004 13:29 schrieb:
[selbst wenn... den meisten geht es imo nicht um hitler, sondern um für ihre eigene unfähigkeit und dummheit in ausländern einen sündenbock zu finden.


für die horden auf der strasse und die schläger mag das zutreffen , dummerweise gibt es aber hier und vor allem in den usa jede menge (sogenannte) intelektuelle, die die auschwitz lüge propagieren.


warum der film aber neonazis von ihrer ideologie abbringen sollte ist mir auch schleierhaft....
 
neonazis werden wohl wirklich kaum zu anderen MEnschen, weil sie den Film gesehen haben.

Auch mich hat das genervt mit: "Darf man ein Monster als MEnschen darstellen". Diese Diskussion war mal wieder selten sinnlos.

Klasse finde ich vor allem die Reaktionen der ausländischen Presse, vor allem der der englischen. Die ist echt witzig wenn man sich das mal durchließt. Titel wie: "Deutschland vergibt Hitler" find ich einfach irgendwie witzig.

Der FIlm is echt ned schlecht, vor allem Adolf war gut gespielt. Die Goebbels haben mich aber nicht so überzeugt und Speer kommt irgendwie positiv rüber.
 
Der Film war absolut genial, insbesondere die schauspielerische Leistung, Goebbels und Hitler waren erschreckend gut dargestellt. Nunf finde ich aber nicht, dass sie unbedingt menschlich dargestellt wurden. Beide wurden zurecht äußerst negativ dargestellt und ich hatte am Ende keinesfalls Mitleid mit ihnen. Im Gegenteil, man konnte bei dem Film denken, es handele sich schlichtweg um Psychopathen, insbesondere bei den Goebbels.

Der FIlm war wirklich gut (ausnahmsweise was gutes aus der deutschen Filmwelt) und Hitler ist ganz bestimmt nicht mein Freund und wurde sehr gut dargestellt.

mfg fs
 
Schisshase am 18.09.2004 11:52 schrieb:
Die Geschichte ist voll von solchen Menschen. Könige, Kaiser, sogar mancher Papst hat sich in den Annalen der Massenmörder einen Verddienstvollen eintrag gesichert. Und alle waren der überzeugung das einzig richtige getan zu haben.

Das verstehe ich eh nicht das die gläubigen das mit den Kreuzzügen usw. verdrängen oder der Kirche vergeben haben...

Aber die Geschichte zeigt uns das Hitler nicht der einzige war der soetwas grausammes gemacht hat.

Die Aktuellen Wahlen zeigen ja das wir uns fast wieder zurückentwickeln. Damals haben sie Hitler gewählt weil es in Deutschland nurnoch bergab ging und sie mit der aktuellen Politik nicht einverstanden waren.
Jetzt wählen immer mehr wieder "rechte" Parteien, zwar machen das viele "nur" aus Protest aber über die Folgen was das haben kann denken die wohl nicht so richtig nach.
 
Der Film war absolut :top: !
Die Schauspieler waren ja wirklich hervorragend. Da hat wohl jeder besser als je zuvor gespielt. Hitler und vor allem die Goebbels wirkten wirklich richtig krank. Ich wieß nicht, wie der Speer damals so war, aber im Film kam der doch ziemlich positiv rüber. Ansonsten wird alles sehr eindringlich geschildert. Manchmal war es etws anstrengend, weil der Spannungsbogen nie sonderlich abnahm (ist ja nicht unbedingt schlecht) und irgendwann hatte ich einfach genug Kopfschüsse gesehen. *g*
Der Irrsinn einiger Leute, die selbst so spät noch an den "Endsieg" glaubten, wurde ja gezeigt. Wirklich krass!
 
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. "Der Untergang" ist ein selten guter Film. V.a. ist es einer der ersten Filme über Hitler, bei dem die Rolle des Gröfaz nicht ins Lächerliche oder schlimmer noch in den Slapstick abdriftet. (Ich fühle mich dann oft an "Der große Diktator" von und mit Charlie Chaplin erinnert, wobei in diesem Film das Komödiantische ja beabsichtigt war.) Hitler ist eben mehr als das nach ihm benannte Oberlippenbärtchen und der konservative Rechtsscheitel. Dieser Film beweist das deutlich. Vor der Leistung Bruno Ganz' ziehe ich den Hut.

Allerdings habe ich auch zwei Kritikpunkte. Zum einen sind die vielen handelnden Personen mitunter schwer auseinander zu halten, v.a. die, die keine Hauptrolletragen und von keinem besonders bekannten (und damit wiedererkennbaren) Schauspieler verkörpert werden. Noch erschwert wird das dadurch, dass die Bunkerbesatzung mit Adjutanten, Generälen von Wehrmacht und SS, Wachen, Telefonisten, Ärzten etc. in ihren Uniformen sich sehr ähnlich sehen. Das ist selbstverständlich kein ureigener Fehler des Films, denn schließlich sah die Realität 1945 genauso aus, trotzdem fällt die Unterscheidung nicht leicht. UNd das kann zu Verwirrung und Missverständnissen führen. Ich hatte gottseidank das Buch zum Film (Joachim C. Fest - Der Untergang; sehr lesenswert!) gelesen und hatte damit deshalb nicht solche Schwierigkeiten. Für wen die Materie in dieser Ausführlichkeit neu ist, wer alsoz.B. von Hitlers Ordonnanz (Otto Günsche) und Hitlers Adjutant (Johannn Rattenhuber) zum ersten Mal hört, hats nicht leicht.

Der zweite Kritikpunkt ist, dass meiner Meinung nach das Eingesperrtsein, der Bunker als Falle nicht immer deutlich genung dargestellt wird. Klar hört (und sieht) man, das die Rote Armee immer näher rückt, das Regierungsviertel einkreist, aber mitunter schien es nicht so, als wäre die Bunkerbesatzung wirklich hoffnungslos eingesperrt - ohne Flucktmöglichkeit.

Zum Thema Speer: Klar wird der Mann hier positiv dargestellt. Das sehen hier einige als schlecht an. Speer war Hitlers "Leibarchitekt" (er hat wie im Flim zu sehen das Nachkriegsberlin entworfen) und Rüstungsminister, hat sich aber längst nicht so viele Verbrechen zu Schulden kommen lassen wie andere Nazis. Im Film gesteht Speer zum Schluss gegenüber Hitler auch, dass er im Interesse der Zivilbevölkerung die sog. Nerobefehle Hitlers bewusst missachtet und ihnen zuwider gehandelt hat. Im Gegensatz zum Gröfaz lag Speer das Überleben der Zivilbevölkerung am Herzen. Bei den Nürnberger Prozessen ist Speer schließlich auch "nur" zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden, während die "Hauptnazis" hingerichtet wurden.
Speer hat bei den Nazis quasi "mitgemacht", ein Nationalsozialist aus tiefstem Herzen war er aber nicht. Ein Man von guter Schule war er wohl auch. Deshalb ist seine positive Darstellung im Film auch durchaus richtig.
 
Rinderteufel am 26.09.2004 12:22 schrieb:
Der Film war absolut :top: !
Die Schauspieler waren ja wirklich hervorragend. Da hat wohl jeder besser als je zuvor gespielt. Hitler und vor allem die Goebbels wirkten wirklich richtig krank. Ich wieß nicht, wie der Speer damals so war, aber im Film kam der doch ziemlich positiv rüber. Ansonsten wird alles sehr eindringlich geschildert. Manchmal war es etws anstrengend, weil der Spannungsbogen nie sonderlich abnahm (ist ja nicht unbedingt schlecht) und irgendwann hatte ich einfach genug Kopfschüsse gesehen. *g*
Der Irrsinn einiger Leute, die selbst so spät noch an den "Endsieg" glaubten, wurde ja gezeigt. Wirklich krass!

Was mich interessiert: Bietet der Film eigentlich mehr als schauspielerische Qualitäten? Was ist die Moral von der Geschicht'? Ein paar Irre, die am Ende ihrer Tage eingesperrt sind?
 
aph am 26.09.2004 14:06 schrieb:
Was mich interessiert: Bietet der Film eigentlich mehr als schauspielerische Qualitäten? Was ist die Moral von der Geschicht'? Ein paar Irre, die am Ende ihrer Tage eingesperrt sind?

eine klassische botschaft fehlt doch in jedem epischen werk, weil es eben immer nur beschreibt.
ich hab den film aber noch nicht gesehen.
 
aph am 26.09.2004 14:06 schrieb:
Rinderteufel am 26.09.2004 12:22 schrieb:
Der Film war absolut :top: !
Die Schauspieler waren ja wirklich hervorragend. Da hat wohl jeder besser als je zuvor gespielt. Hitler und vor allem die Goebbels wirkten wirklich richtig krank. Ich wieß nicht, wie der Speer damals so war, aber im Film kam der doch ziemlich positiv rüber. Ansonsten wird alles sehr eindringlich geschildert. Manchmal war es etws anstrengend, weil der Spannungsbogen nie sonderlich abnahm (ist ja nicht unbedingt schlecht) und irgendwann hatte ich einfach genug Kopfschüsse gesehen. *g*
Der Irrsinn einiger Leute, die selbst so spät noch an den "Endsieg" glaubten, wurde ja gezeigt. Wirklich krass!

Was mich interessiert: Bietet der Film eigentlich mehr als schauspielerische Qualitäten? Was ist die Moral von der Geschicht'? Ein paar Irre, die am Ende ihrer Tage eingesperrt sind?

Ich sag mal so: Der Film lebt von den Leistungen der Schauspieler und der optischen Präsentation bzw. Inszenierung. Einen tieferen Sinn konnte auch ich nicht erkennen, die Moral der Geschite wird wohl wirklich sein "Abschreckendes Mahnmal" bzw. "Ende eines Wahns". Primär geht es hier einfach darum Hitler als "normalen" Menschen darzustellen bzw. die einzelnen Charaktere in ihrem Wahn so zu schildern wie sie vielleicht damals wirklich waren. Es ist in meinen Augen nicht mehr als als eine Dokumentation mit künstlerischen Freiheiten die einfach von den genialen Leistungen der Schauspieler getragen wird. Schlußendlich muss sich jeder Kinogänger selbst ein eigenes Bild machen. Aber ihm wird durch den Film keine feste Meinung aufgezwungen bzw. vermittelt. Er inspiriert vielmehr dazu die eigene Sichtweise auf das Thema Hitler neu auszurichten.

Regards, eX!
 
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