Die Meldungen vom Selbstmord machte mich betroffen (in Maßen, schließlich kannte ich Enke nicht persönlich), alles was seitdem geschieht eher wütend..
Diese Art von enthemmtem Journalismus legitimiert sich gern selbst durch die vermeintliche Pflicht, informieren zu müssen. Doch wie kann diese Information an einem solchen Abend aussehen? Archive werden durchwühlt, Formkrisen und Schicksalsschläge des Robert Enke bilden Resonanzräume, in die man gierig hinein lauscht. Gerüchte werden zu Fakten, Hypothesen zu Erklärungen. Aus der scherenschnittartigen Charakteristik der öffentlichen Person, die Robert Enke war, werden Diagnosen für eine private Person konstruiert, von der niemand, der sich daran beteiligt, behaupten kann, dass er sie kannte.
dito!
Mir ist vorhin fast die Kinnlade runtergefallen, als einige Statements von Politikern auf ntv gezeigt wurden.
Da meint doch unser neuer Minister für Wirtschaft und Technologie Rainer Brüderle von der FDP ungefähr in dem (vorwurfsvollen) Wortlaut, "daran sehe man ja, dass der Zusammenhalt in der Nationalmannschaft in Wirklichkeit gar nicht so gross ist, denn es hat ja niemand gemerkt...."
Hoffe, ich werd das Interview im Laufe des Tages nochmal sehen und werde auf den exakten Wortlaut achten..
Aber was für eine Unverschämtheit, was einige da für einen Senf abgeben.
