• Aktualisierte Forenregeln

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    Vielen Dank

Der Bahn-Streik

El_Cativo am 18.10.2007 12:36 schrieb:
Vielleicht solltest du deinen eigenen veronkten text nochmal genauer anschauen...

Jup, du und ruyven haben Recht.
;(

Hab vorgestern abend einen Beitrag auf Phoenix gesehen, wo ein Sprecher (weiß aber jetzt nicht mehr ob von der GDL) darauf hinwies, daß diese Erhöhung nicht in diesem Umfang gefordert würde, da
es sich dabei um das Bruttogehalt inkl. Zulagen und Zuschlägen handeln würde und die Nettoerhöhung lediglich ca. 18% betragen würde und dem auch in den offiziellen Verlautbarungen der GDL Rechnung getragen würde.
Das steht leider explizit so nicht drin.
Sry.
:oink:
 
Sgod am 17.10.2007 18:57 schrieb:
Liegt nicht auch mit 30% mehr das Gehalt eines Lokführers noch weit unter dem Gehalt eines Piloten?

es ging nur darum, dass der vergleich mit piloten vollkommen sinnlos ist, nicht ob die lokführer dessen gehalt fordern.

ich persönlich ziehe auch eher den vergleich mit einem busfahrer vor, da wären lokführer+30% ein deutlicher unterschied.


TBrain am 17.10.2007 22:13 schrieb:
Warum denn die "Verantwortung" dafür heranziehen. Wenn man schon unbedingt etwas nehmen muss um seine erfundene Gerechtigkeitsvorstellung irgendwie zu rechtfertigen, dann würde ich z.B. die Ausbildungszeit, oder der Aufwand, der für die Ausbildung nötig ist, vergleichen.

und was bitte schön haben 2-3jahre ausbildung damit zu tun, was jemand 40jahre lang leistet?
verantwortung ist auch imho ein sehr wakeliger maßstab, der sinnvollste ist arbeitsaufwand oder ich versuche so etwas wie "verdienter lebensstandard" zu verwenden.
letzteres führt zum sozialismus, ersteres beginnt mit "einen hebel nach von und nach hinten bewegen, einen knopf rhytmisch drücken" und endet bei nem 1€ job.

deswegen halte ich "verantwortung", trotz aller unstimmigkeiten, noch für die beste ermessensgrundlage.


Fanator-II-701 am 18.10.2007 06:52 schrieb:
Wenn du auch meinen Beitrag darüber gelesen hast und dem Link zur GDL gefolgt bist, wirst du sehr wohl erkennen können, daß keine Forderung von 30% mehr Lohn existiert.

der satz funktioniert mit jeder anderen %-zahl.
 
ruyven_macaran am 18.10.2007 19:48 schrieb:
Sgod am 17.10.2007 18:57 schrieb:
Liegt nicht auch mit 30% mehr das Gehalt eines Lokführers noch weit unter dem Gehalt eines Piloten?
es ging nur darum, dass der vergleich mit piloten vollkommen sinnlos ist,
Hatte das falsch aufgefasst, sorry. Sehe den Vergleich als genauso unsinnig an und wollte das eigentlich mit meinem Post verdeutlichen. ;)
 
ruyven_macaran am 18.10.2007 19:48 schrieb:
TBrain am 17.10.2007 22:13 schrieb:
Warum denn die "Verantwortung" dafür heranziehen. Wenn man schon unbedingt etwas nehmen muss um seine erfundene Gerechtigkeitsvorstellung irgendwie zu rechtfertigen, dann würde ich z.B. die Ausbildungszeit, oder der Aufwand, der für die Ausbildung nötig ist, vergleichen.

und was bitte schön haben 2-3jahre ausbildung damit zu tun, was jemand 40jahre lang leistet?
verantwortung ist auch imho ein sehr wakeliger maßstab, der sinnvollste ist arbeitsaufwand oder ich versuche so etwas wie "verdienter lebensstandard" zu verwenden.
letzteres führt zum sozialismus, ersteres beginnt mit "einen hebel nach von und nach hinten bewegen, einen knopf rhytmisch drücken" und endet bei nem 1€ job.

Hintergedanke war der: Je langwieriger und aufwendiger die Ausbildung, und je schwieriger die fachlichen Anforderungen an den Job, desto knapper ist das Angebot an willigen und fähigen Personen, die für den Job in Frage kommen, und desto höher kann deshalb der Preis (Lohn) sein.

Zum Sozialismus führt da gar nix und zum 1€-Job auch nicht :finger:
 
TBrain am 18.10.2007 22:03 schrieb:
Hintergedanke war der: Je langwieriger und aufwendiger die Ausbildung, und je schwieriger die fachlichen Anforderungen an den Job, desto knapper ist das Angebot an willigen und fähigen Personen, die für den Job in Frage kommen, und desto höher kann deshalb der Preis (Lohn) sein.

oder einfach,
man wird meist nicht dafür bezahlt was man leistet, sondern nachdem wie viele es auch leisten "könnten"
:)
 
SCUX am 18.10.2007 22:49 schrieb:
TBrain am 18.10.2007 22:03 schrieb:
Hintergedanke war der: Je langwieriger und aufwendiger die Ausbildung, und je schwieriger die fachlichen Anforderungen an den Job, desto knapper ist das Angebot an willigen und fähigen Personen, die für den Job in Frage kommen, und desto höher kann deshalb der Preis (Lohn) sein.

oder einfach,
man wird meist nicht dafür bezahlt was man leistet, sondern nachdem wie viele es auch leisten "könnten"
:)
Oder noch kürzer: Angebot und Nachfrage bstimmen den Preis :-D
 
TBrain am 18.10.2007 22:03 schrieb:
Hintergedanke war der: Je langwieriger und aufwendiger die Ausbildung, und je schwieriger die fachlichen Anforderungen an den Job, desto knapper ist das Angebot an willigen und fähigen Personen, die für den Job in Frage kommen, und desto höher kann deshalb der Preis (Lohn) sein.

diese schlussfolgerung ist imho schlichtweg falsch.
die fachlichen anforderungen an einen lokführer sind äußert gering, fähige kandidaten für den posten gibt es jede menge.
dass es nicht soo viele willige gibt, liegt eher an den miesen arbeitsbedingungen (vor allem -zeiten und -orten), aber das ist in anderen jobs auch so - und bislang findet die bahn noch genug freiwillige.
die dauer der ausbildung ist fast ausschließlich wegen der verantwortung zu hoch, eine lok zu bedienen könnte man in wenigen wochen lernen - die ausbildung geht aber so lange, bis man dass (und die reaktion auf jedes denkbare vorkommniss) absolut und immer fehlerfrei hinbekommt.
im gegensatz zu z.b. einer klassischen lehre geht es also eher um übung.
 
aph am 11.10.2007 10:44 schrieb:
Streik war schon immer die einzige Möglichkeit abhängig Beschäftigter, um ihre Forderungen durchzusetzen. Und Streik hat schon immer auch dazu geführt, dass jemand darunter leiden musste - vor allem bei so wichtigen Brachnen wie Verkehr.

Aber da es wie gesagt die einzige Möglichkeit ist, störrische Arbeitgeber zu überzeugen, sehe ich keine Alternative. Ob die 30% nun übertrieben sind, oder aber die längst fällige Anpassung an internationale Standards (auf die sich übrigens auch Mehdorn gern beruft, wenn er seine eigene Gehaltssteigerung um 300% seit seiner Jobübernahme vor ein paar Jahren rechtfertigt ^^) - das Verhalten des Bahnchefs ist unter aller Sau.

womit eigentlich bereits alles gesagt wäre.
Sicherlich wäre es allen lieber wenn der Streik nur dem Unternehmen, nicht aber der Bevölkerung schaden würde.
Geht aber nicht und darauf sollte die Gewerkschaft auch keine Rücksicht nehmen.
 
Boesor am 19.10.2007 21:12 schrieb:
aph am 11.10.2007 10:44 schrieb:
Streik war schon immer die einzige Möglichkeit abhängig Beschäftigter, um ihre Forderungen durchzusetzen. Und Streik hat schon immer auch dazu geführt, dass jemand darunter leiden musste - vor allem bei so wichtigen Brachnen wie Verkehr.

Aber da es wie gesagt die einzige Möglichkeit ist, störrische Arbeitgeber zu überzeugen, sehe ich keine Alternative. Ob die 30% nun übertrieben sind, oder aber die längst fällige Anpassung an internationale Standards (auf die sich übrigens auch Mehdorn gern beruft, wenn er seine eigene Gehaltssteigerung um 300% seit seiner Jobübernahme vor ein paar Jahren rechtfertigt ^^) - das Verhalten des Bahnchefs ist unter aller Sau.

womit eigentlich bereits alles gesagt wäre.
Sicherlich wäre es allen lieber wenn der Streik nur dem Unternehmen, nicht aber der Bevölkerung schaden würde.
Geht aber nicht und darauf sollte die Gewerkschaft auch keine Rücksicht nehmen.

Vor allem, da die Bahn ein Gerichtsurteil erwirkt hat, demzufolge die GDL nur im Nahverkehr streiken darf. Vorher hat die GDL nämlich bevorzugt den Güterverkehr bestreikt. Das tat der Bahn richtig weh und die Fahrgäste hatten kaum Ärger damit.
 
SuicideVampire am 19.10.2007 21:17 schrieb:
Boesor am 19.10.2007 21:12 schrieb:
aph am 11.10.2007 10:44 schrieb:
Streik war schon immer die einzige Möglichkeit abhängig Beschäftigter, um ihre Forderungen durchzusetzen. Und Streik hat schon immer auch dazu geführt, dass jemand darunter leiden musste - vor allem bei so wichtigen Brachnen wie Verkehr.

Aber da es wie gesagt die einzige Möglichkeit ist, störrische Arbeitgeber zu überzeugen, sehe ich keine Alternative. Ob die 30% nun übertrieben sind, oder aber die längst fällige Anpassung an internationale Standards (auf die sich übrigens auch Mehdorn gern beruft, wenn er seine eigene Gehaltssteigerung um 300% seit seiner Jobübernahme vor ein paar Jahren rechtfertigt ^^) - das Verhalten des Bahnchefs ist unter aller Sau.

womit eigentlich bereits alles gesagt wäre.
Sicherlich wäre es allen lieber wenn der Streik nur dem Unternehmen, nicht aber der Bevölkerung schaden würde.
Geht aber nicht und darauf sollte die Gewerkschaft auch keine Rücksicht nehmen.

Vor allem, da die Bahn ein Gerichtsurteil erwirkt hat, demzufolge die GDL nur im Nahverkehr streiken darf. Vorher hat die GDL nämlich bevorzugt den Güterverkehr bestreikt. Das tat der Bahn richtig weh und die Fahrgäste hatten kaum Ärger damit.

Die Fahrgäste, ja aber was ist mit den Firmen?
 
BladeWND am 20.10.2007 12:23 schrieb:
Die Fahrgäste, ja aber was ist mit den Firmen?

Die hatten natürlich auch ein großes problem damit, keine Frage.
Nur wie will man durch einen Streik Druck ausüben, wenn keiner betroffen ist?
Streik sollte das letzte Mittel sein und wenn ich mir den bisherigen Verlauf der Verhandlungen anschaue habe ich in der tat das gefühl, dass die GDL zum letzten Mittel gegriffen hat.
 
ich habe dafür kein verständnis.... die verdienen doch schon um die 1800€ im monat und dann doch 30% mehr..... es sind keine piloten, sonder lokführer^^
 
eXitus64 am 20.10.2007 12:28 schrieb:
ich habe dafür kein verständnis.... die verdienen doch schon um die 1800€ im monat und dann doch 30% mehr..... es sind keine piloten, sonder lokführer^^

Lokführer verdienen:
Brutto-Monatsverdienst:
1821 bis 2179 Euro (ab Januar 2008)

Quelle: WSI Tarifarchiv

Ob das jetzt viel oder wenig ist muss jeder für sich beurteilen.
Wenn man als Vergleichsmöglichkeiten den Verdienst von Lokführern in anderen Ländern nimmt (vor allem Frankreich und die Schweiz) sind die Lokführer hier unterbezahlt.
Gerne wird auch vergessen das die Lokführer, wie alle Bahnangestellten, in den letzten Jahren Lohnverzicht geübt haben.
Da der Konzern jetzt wirtschaftlich sehr gut dasteht (und mit dieser Rechtfertigung hat Mehdorn sein Gehalt um 300% seit Amtsantritt erhöht) wollen die Lokführer eben auch ihren Teil des Kuchens.
 
eXitus64 am 20.10.2007 12:28 schrieb:
ich habe dafür kein verständnis.... die verdienen doch schon um die 1800€ im monat und dann doch 30% mehr..... es sind keine piloten, sonder lokführer^^
Für diese Argumentation gehörst du an den Pranger gestellt -.-

Entweder bist du so Naiv oder tust nur so :confused:
 
Ein Gemisch aus Wirren ;)

Einerseits ist da die Bahn, die möglichst viele Leute dazu bringen will, diese wieder zu nutzen.
Dann sind da die Leute, die lieber mit dem eigenen Auto fahren, weil es einfach billiger ist.

Ich z.B. würde auf Busse und Bahnen umsteigen, wenn der Betrag halbiert würde.

Dann kommen da wohlverdienende Lok-Führer, die sogar eine sehr hohe Chance auf Früh-Rente haben (Eine leichte Hörschwäche reicht bereits aus) und wollen über 2300 € Monatlich für einen Job, den man im Sitzen ausübt und ohne wirklich viel denken zu müssen.
Sie brauchen also theoretisch nur bis 40 zu arbeiten und bekommen dann eine "Rente" (wenn sie sich "taub" stellen) die so manch Arbeiter nicht im Monat als Lohn bekommt.
Sie können sogar noch einen weiteren Job machen, ohne dass die Rente gekürzt wird....usw.

Andererseits gibt es da die Leute, die erst duch Busse und Bahnen ihr Ziel erreichen. Also, Waren transportieren, zur Arbeit fahren etc.
Diese sollten sich klar machen, dass sie selber Schuld sind, sich von einem solchen "Anbieter" abhängig zu machen.

Bei der Bahn gibt es eben den Umstand, dass die breite Masse nicht darauf angewiesen ist. Woher soll also das Druckmittel kommen.
Anders bei den Wasser - und Energieversorgern, die genau wissen , wenn sie Preise diktieren muss der Kunde nachziehen.
Ist die Bahn zu teuer, kaufen die Leute Autos und LKW.
 
onliner am 20.10.2007 12:42 schrieb:
eXitus64 am 20.10.2007 12:28 schrieb:
ich habe dafür kein verständnis.... die verdienen doch schon um die 1800€ im monat und dann doch 30% mehr..... es sind keine piloten, sonder lokführer^^
Für diese Argumentation gehörst du an den Pranger gestellt -.-

Entweder bist du so Naiv oder tust nur so :confused:


hrhr *g* aber es kann nicht sein das streiks von heut auf morgen stattfinden und die gdl zu keinem kompromiss bereit ist.
außerdem kann es nicht sein das wenn eine gruppe der bahn mehr geld fordern, die anderen wie das bahnhofs- oder wartungspersonal in die röhre schauen die arbeiten genaudo hart.....

es sollte eine gleichberechtigung geben von der alle mitarbeiter der sbahn profitieren :top:
 
royalknut am 15.10.2007 19:21 schrieb:
also ich frag mich wirklich was die denken wer die sind. die fliegen kein flugzeug!!!!! :haeh:

hab mal gegoogelt was die so verdienen. nach der ausbildung 1500€ netto, nach 6 jahren 1700€. da halt ich ne forderung von 30% prozent wohl "etwas" (vorsicht, ironie) übertrieben! :hop:

Die fahren nen Zug, der fährt auf Schienen! die müssen nur auf ihrem totmannschalter bleiben. wenn dann ein rotes signal kommt müssen die bremsen. das tut jeder autofahrer auch! da ist busfahren anspruchsvoller und ein busfahrer verdient bestimmt weniger!
N Zugrführer überfährt in seiner Laufbahn im Schnitt 3 Lebensmüde Menschen. Allein deswegen sollten sie meiner Meinung nach mehr verdienen. Zumal die Bahn sich wohl nicht wirklich um psychologische Betreuung kümmert.

Mal davon ab, dass die GDL unter der Hand nicht fest auf den 30% besteht.
 
BlueDevil am 16.10.2007 16:27 schrieb:
Gibt es hier nicht irgendwann auch mal die Möglichkeit durch die Politik, also den Staat da einzugreifen? Streiks sind ja okay...aber nicht wenn dadurch die "Bürger" bestraft sind die auf solche Dienstleistungen angewiesen sind...wer eine Dienstleistung nicht erbringen kann / will, soll Platz für andere Firmen machen!
Also weil ein Teil der Belegschaft der Bahn Streik soll die deutsche Bahn Platz für einen anderes Unternehmen machen? Sinn? Logik? oO
 
Harlekin am 20.10.2007 14:27 schrieb:
Mal davon ab, dass die GDL unter der Hand nicht fest auf den 30% besteht.

sehr weit unter der hand, wenn ich mich recht erinnere, war ein +7%+einmaliger bonus nicht genug, um das problem auch nur an den verhandlungstisch zurück zu verlegen.
 
ruyven_macaran am 20.10.2007 19:26 schrieb:
Harlekin am 20.10.2007 14:27 schrieb:
Mal davon ab, dass die GDL unter der Hand nicht fest auf den 30% besteht.

sehr weit unter der hand, wenn ich mich recht erinnere, war ein +7%+einmaliger bonus nicht genug, um das problem auch nur an den verhandlungstisch zurück zu verlegen.

naja, da wird jetzt natürlich viel taktiert, diese 7% mehr waren doch auch nicht echte 7% mehr, sondern es sollte auch gleichzeitig die Arbeitszeit erhöht werden.
 
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