JohnCarpenter am 05.09.2005 16:55 schrieb:
Die blöde Christiansen mußte wieder mal spätestens bei jedem zweiten Satz dazwischenreden.
Schröder hat sich, wie zu erwarten, etwas besser präsentiert. Auffällig war, daß er Merkel bei fast allen ihren Ausführungen dreckig angegrinst hat. Das fand ich unsympathisch. Daß er eigentlich nur gesagt hat,was er nicht machen will (Mehrwertsteuererhöhung) und kein politisches Programm für die Zukunft ankündigt, fand ich auch .... seltsam. Ist wohl wieder in seine Politstarre der ruhigen Hand zurückgefallen.
Es bleibt jedenfalls immer noch Fakt, daß Deutschland beim Wirtschaftswachstum von einer führenden Position unter sieben Jahren Rot-Grün auf den letzten Platz in Europa gerutscht ist. Da nützt auch die oft bemühte Exportbillanz nix.
Dreckig angegrinst würde ich es nicht nennen. Man kann zwar sagen, dass es etwas arrogant war, aber wenn jemand auf die Frage, wieso es die Liste der 400 Steuerstreichungen nicht gibt, antwortet, man möge in die Bahnhofsbuchhandlung gehen (und das war noch eins ihrer besseren Statements, ich denke nur an ihre Sozialhilfe-Antwort auf die New-Orleans-Frage), würde ich auch lachen müssen, von wegen "Na, Frau Merkel, das klappt aber jetzt gerade nicht so gut."
Es ist gerade Schröders irgendwie spitzbübische Art, die ich ihm da hoch anrechnen würde. Merkel wirkte doch wie ein Schulmädchen, die auswendig gelernte Antworten auf völlig unpassende Fragen
gab, während Schröder halt den jovialen Typen gab, der offensichtlich einfach mal so weiß, dass er die besseren Argumente hat.
Was nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass es unter Rot-Grün im Punkt Arbeitslosigkeit (ob das mit oder ohne Wachstum geschieht, ist mir schnuppe) ein definitives
geben muss.
Was mir noch aufgefallen ist: kann das sein, dass Merkel insbesondere mit dem Kirchhoff-Dämon immer relativ schwierige Fragen vorgeworfen bekam, während Schröder den Ball mitunter nur noch ins Tor pusten musste ("Darf Ihre Frau sich frei äußern?").