• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Das Kanzlerduell!

Burtchen am 05.09.2005 17:36 schrieb:
Mir ist auch klar, dass die reale Lohnentwicklung in Deutschland in letzter Zeit eher nicht so rosig war, und das könnte man angehen :top: - aber warum als einziges Mittel mit dementsprechend wirkenden Gegeneffekten? Und warum nicht über Senkung der Lohnzusatzkosten (ohne Mehrwertsteuererhöhung an anderer Stelle, die die Kaufkraft zum Nullsummenspiel macht) oder Reduktion der staatlichen Aufgabenbereiche?

klingt doch schon vernünftig ;)
übrigens ist die kaufkrafterhöhung des volkes nicht der einzige ansatzpunkt "die linke/pds", und das gesamtkonzept auch nicht so naiv, wie du suggeriert hast. senkung der lohnnebenkosten (der ottonormalverdiener) gehört beispielsweise dazu...
 
JohnCarpenter am 05.09.2005 17:48 schrieb:
Zeigt, da hast keine Ahnung,unter welchen Bedingungen in vielen Ostblockländern produziert wird und welchen Standarts unsere Industrie bereits heute genügt.

ich glaube da hast du etwas mißverstanden.
das weiß ich daher, weil ich in einem landstrich wohne, der vor ungefähr 15jahren noch dazu gezählt hat. ;)

ich sehe nur nicht, was ein rückfall in schlechtere zeiten bewirken kann.du glaubst doch nicht ernsthaft, dass bei reduktion des umweltschutzes plötzlich die industrie wieder brummt?
 
TBrain am 05.09.2005 17:39 schrieb:
Naja die Kaufkraft ist ja theoretisch da, es wird nur nicht ausgegeben. Die Sparquote liegt bei etwa 10 Prozent. Das Problem liegt, schätze ich, woanders als an zu niedrigen Löhnen.

So einfach kannst du es dir nicht machen. Ja, es ist genug da. Ja, es wird zu viel gespart. Aber wo? Bei denen, die zu niedrige Löhne haben? Wohl kaum. Ich kenne diese Leute jedenfalls nicht, die zu viel sparen.
Du müsstest dir also die Sparquote, gestaffelt nach Einkommen anschauen. Und wenn wir dabei feststellen, dass die Reichen zu viel sparen und von ihrem Vermögen zu wenig in den Konsum pumpen - na was spricht denn dann dagen es den Armen zu geben? Die geben es garantiert sofort aus, und die Sparquote sinkt. Dann solltest du glücklich sein.
 
Sardaykin am 05.09.2005 17:50 schrieb:
Burtchen am 05.09.2005 17:36 schrieb:
Mir ist auch klar, dass die reale Lohnentwicklung in Deutschland in letzter Zeit eher nicht so rosig war, und das könnte man angehen :top: - aber warum als einziges Mittel mit dementsprechend wirkenden Gegeneffekten? Und warum nicht über Senkung der Lohnzusatzkosten (ohne Mehrwertsteuererhöhung an anderer Stelle, die die Kaufkraft zum Nullsummenspiel macht) oder Reduktion der staatlichen Aufgabenbereiche?

klingt doch schon vernünftig ;)
übrigens ist die kaufkrafterhöhung des volkes nicht der einzige ansatzpunkt "die linke/pds", und das gesamtkonzept auch nicht so naiv, wie du suggeriert hast. senkung der lohnnebenkosten (der ottonormalverdiener) gehört beispielsweise dazu...

Entweder im Programm muss man ähnlich viel zwischen den Zeilen lesen wie früher im ND ;) , oder aber ich habe die falsche Version - jedenfalls steht nichts zur Pflege, zu den Lohnnebenkosten und zur Arbeitslosenversicherung drin. Ob die Bürgerversicherung jetzt die Lohnnebenkosten senkt, steht auf einem anderen Blatt.
 
Sardaykin am 05.09.2005 17:55 schrieb:
JohnCarpenter am 05.09.2005 17:48 schrieb:
Zeigt, da hast keine Ahnung,unter welchen Bedingungen in vielen Ostblockländern produziert wird und welchen Standarts unsere Industrie bereits heute genügt.

ich glaube da hast du etwas mißverstanden.
das weiß ich daher, weil ich in einem landstrich wohne, der vor ungefähr 15jahren noch dazu gezählt hat. ;)

ich sehe nur nicht, was ein rückfall in schlechtere zeiten bewirken kann.du glaubst doch nicht ernsthaft, dass bei reduktion des umweltschutzes plötzlich die industrie wieder brummt?
Von einer Reduktion war nie die Rede. Es handelt sich doch lediglich um EU-Richtlinien, die ganz aktuell umgesetzt werden/wurden. Wenn du dir die mal reinziehst, wirst du feststellen, daß hier bereits ein relativ hohes Niveau gefordert wird. Da zur Zeit eh fast nix investiert und damit kaum Anlagen errichtet werden, gehts doch darum, daß durch eine ständige Verschärfung der Auflagen die Betreiber einen weiteren Grund haben,den Standort aufzugeben.(Besonders,wenn eben in EU-Nachabrländern niedrigere Auflagen gelten)
 
TBrain am 05.09.2005 17:39 schrieb:
Naja die Kaufkraft ist ja theoretisch da, es wird nur nicht ausgegeben. Die Sparquote liegt bei etwa 10 Prozent. Das Problem liegt, schätze ich, woanders als an zu niedrigen Löhnen.

nun ja, das mag in großen teilen westdeutschlands (noch) so sein.
hier in der gegend (jena/thüringen) sieht das etwas anders aus, und das obwohl meine heimatstadt laufend als ein "leuchtturm des ostens" bezeichnet wird.

es kommt natürlich auch etwas auf die verteilung der kaufkraft an, nicht wahr. sicher kann die nicht einfach verschwinden.
 
Burtchen am 05.09.2005 17:58 schrieb:
Entweder im Programm muss man ähnlich viel zwischen den Zeilen lesen wie früher im ND ;) , oder aber ich habe die falsche Version - jedenfalls steht nichts zur Pflege, zu den Lohnnebenkosten und zur Arbeitslosenversicherung drin. Ob die Bürgerversicherung jetzt die Lohnnebenkosten senkt, steht auf einem anderen Blatt.

naja, wahlprogramme sind meist nicht besonders ausführlich, gibt ja genug andere informationsquellen wie fernsehen und printmedien.
 
JohnCarpenter am 05.09.2005 18:02 schrieb:
Von einer Reduktion war nie die Rede. Es handelt sich doch lediglich um EU-Richtlinien, die ganz aktuell umgesetzt werden/wurden. Wenn du dir die mal reinziehst, wirst du feststellen, daß hier bereits ein relativ hohes Niveau gefordert wird.

gibts dazu nen (glaubhaften) link?

aus erfahrung weiß ich , dass speziell in umweltfragen gerade aus der rechten ecke alles andere als sachlich und fundiert argumentiert wird. meine freundin hat landespflege studiert, was auch viel mit naturschutz zu tun hat. was da aus der schwarz-gelben richtung teilweise an unqualifizierten aussagen kam, war erschreckend.
 
Christian2510 am 05.09.2005 16:10 schrieb:
SatPK am 04.09.2005 22:45 schrieb:
quintus2 am 04.09.2005 22:42 schrieb:
Bernd5681 am 04.09.2005 22:41 schrieb:
na sowas interessiert mich...

die zeigen die immer von der seite...

da sieht man ihre schönen äpfel %)

nerv nicht >:|


bernd steht halt auf ältere damen :finger:

Die von der Brigitte war höchstens 36 Jahre alt.

die is 41... :haeh:

GUCKST DU

%) :X
 
Sardaykin am 05.09.2005 18:19 schrieb:
gibts dazu nen (glaubhaften) link?

aus erfahrung weiß ich , dass speziell in umweltfragen gerade aus der rechten ecke alles andere als sachlich und fundiert argumentiert wird. meine freundin hat landespflege studiert, was auch viel mit naturschutz zu tun hat. was da aus der schwarz-gelben richtung teilweise an unqualifizierten aussagen kam, war erschreckend.
Feinstaub: www.bundestag.de/bic/analysen/2005/2005_03_21.pdf
Lärm:www.laermkontor.de/deutsch/PULS/ PULS_downloads/ULR-Zusammenfassung.pdf
(recht witzig, ganz Europa soll mit einem Lärmkataster kartographiert werden)
Energierecht und Emissionshandel:http://www.iwr.de/recht/richtlinien_eu.html
Bundesrecht allgemein:http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/index.html
Übrigens hoffe ich, du meinst mit rechter Ecke nicht mich.
War übrigens nur ein Auszug von vielen Dingen, die die EU regeln will. Z.B. Gefahrstoffe, Arbeitsschutz, etc.
 
Interessantes zum Thema Fernsehduell: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,373269,00.html
:-D
 
drunkenmonkey am 05.09.2005 20:31 schrieb:
Interessantes zum Thema Fernsehduell: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,373269,00.html
:-D


Warum sind nicht die anderen parteien da gewesen? Wär doch super.
 
JohnCarpenter am 05.09.2005 20:25 schrieb:
Feinstaub: www.bundestag.de/bic/analysen/2005/2005_03_21.pdf
Lärm:www.laermkontor.de/deutsch/PULS/ PULS_downloads/ULR-Zusammenfassung.pdf
(recht witzig, ganz Europa soll mit einem Lärmkataster kartographiert werden)
Energierecht und Emissionshandel:http://www.iwr.de/recht/richtlinien_eu.html
Bundesrecht allgemein:http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/index.html
Übrigens hoffe ich, du meinst mit rechter Ecke nicht mich.
War übrigens nur ein Auszug von vielen Dingen, die die EU regeln will. Z.B. Gefahrstoffe, Arbeitsschutz, etc.

rechte ecke im sinne von cdu/csu, nicht rechtsradikal, falls du das meinst.
werd mir mal bei gelegenheit deine links durchlesen.
 
Um-NroKKet am 05.09.2005 15:15 schrieb:
Al-Kaida-Höhle "Zum Warlord"
Dschihad-Weg 19
c/o Fam. bin Laden
AFG 51673 Kabul
Afghanistan

Kannst mich ja mal besuchen kommen. Du bist herzlich eingeladen. :B

Mal schauen, ich habe noch einen Termin in nem Erdloch nahe Bagdad, das könnte sich etwas hinziehen...

Also, jetzt mal im Ernst: Unheilig (und das hat überhaupt nichts mit Religion zu tun!) ist die Allianz, weil ihre Motive unehrlich sind.

"Heilig" hat im allg.Sprachgebrauch immer mit Religion zu tun, und hat in diesem auch keinen Zusammenhang mit Attributen wie ehrlich.
Das Ganze kommt von "Heil". Wer das Heil hat, der hat das Glück, das Schicksal auf seiner Seite (das ist übrigens keine Nazi-Wortschöpfung, sondern schon sehr viel älter).

Wenn du meinst, die Motive sind unehrlich, dann nenn das Ganze einfach eine "unehrliche Allianz", dann gibts da keine Verwirrungen bzgl. deiner Aussageintention.

Wenn Schröder wirklich gegen den den Krieg wäre, so pazifistisch wäre, wir er zu sein vorgibt, dann hätte die Bundesregierung den amerikanischen Streitkräften während des Irakkrieges verbieten müssen, ihre Basen in Deutschland für den Krieg zu benutzen, hätte den Amerikanern die Überflugrechte über deutsches Territorium verbieten müssen (Ein großer Teil der Luftoperationen im Irakkrieg wurde über die US-Basis Rammstein abgewickelt!) und hätte keine Polizeikräfte zum Schutz von US-Einrichtungen abstellen dürfen, um amerikanische Soldaten für den Kriegseinsatz freizustellen. Wäre das geschehen, hätte ich Schröder zumindest für standhaft und konsequent gehalten.
Leider ist das dann aber nicht geschehen. So hat die Bundesregierung den Irakkrieg letztlich über die Hintertür doch untzerstützt - und das ist scheinheilig.

Das ist ja nu wirklich Unsinn. Die Amis haben Ihre Basen halt in Deutschland (die übrigens auch US-Hoheitsgebiet sind, da kann kein Deutscher sagen "ihr müßt jetze alle weg hier"), und es hätte mit Sicherheit eine einschneidendere Verschlechtung des Verhältnis USA-BRD gegeben, wenn man verboten hätte, die anzufliegen (keine Überfluggenehmigung).
Denk mal weiter, nach deiner Definition müßte ja auch jeder, der sich den amerikanischen Truppen nicht aktiv ENTGEGEN gestellt hätte, mitschuldig am Irak-Krieg gemacht haben.
Die aktive Unterstützung zu verweigern zeugt von deutlich mehr gesundem Menschenverstand als ihn z.B. ein Herr Berlusconi oder auch eine Frau Merkel in der Situation hatte, und das allein muss man sowohl Schröder als auch Chirac anrechnen.


Mit seiner Haltung hat Schröder bei Chirac und Putin ein Zuhause gefunden. Dass Frankreich uns Russland schon immer gegen die USA eingestellt waren, ist nichts neues. Die USA sind die einzige verbliebene Weltmacht - und Frankreich und Russland als ehem. Weltmächte neiden den USA diese Position, weil Russland und Frankreich heute in der internationalen Politik keine Rolle mehr sielen.
Chirac und Putin sind beileibe keine Pazifisten. Sie haben vielmehr versucht, sich mit ihrer Haltung zum Irakkrieg zu profilieren. Das ist aller Ehren wert - nur leider steht da eine andere Motivation hinter - die Großmachtssucht und der Wunsch, den USA die - vermeintliche - eigene Macht zu demonstrieren. Das ist unehrlich und scheinheilig - und deshalb nenne ich das eine "unheilige Allianz".

Großmacht oder nicht Großmacht... ich glaube nicht, dass das der primäre Antrieb ist, der in der Situation die Entscheidungen geprägt hat. Man hätte sich doch mit einer Beteiligung an der "Koalition der Willigen" mächtige Freunde gemacht. Man hat aber das getan, was man für richtig hielt, und was (auch nicht vernachlässigbar) den UN-Ansichten entsprach.

Und natürlich ist das eine Form des Antiamerikanismus'! Antiamerkanismus ist ja nicht per se verkehrt, sondern durchaus auch wichtig und richtig, aber er muss auf Ehrlichkeit und nicht auf Neid gegründet sein!
Dann müßte es ja auch Antisemitismus sein, wenn ich ab und zu nicht mit Herrn Friedman oder Herrn Spiegel übereinstimme. Das sind Pauschalisierungen, die absolut unangebracht sind.

Was eine Weltmacht ist, weißt Du sehr genau, das brauche ich nicht zu definieren. Und nein, eine Weltmacht muss nicht durch Angriffskriege glänzen, wie Du es zynisch formulierst. Die USA sind das Paradebeispiel für eine Nation, die ohne Angriffskriege zur Weltmacht wurde. Dass eine Weltmacht Kriege führen muss, um ihren Status zu sichern und weil sie im eigenen Interesse auch in der Verantwortung für die Sicherheit der Welt ist, steht außer Frage. Was das für Kriege sind, ist Ansichtssache. Da kann man beim Vietnamkrieg drüber streiten und auch beim Irakkrieg. Manche halten den Irakkrieg für einen illegitimen Angriffskrieg, manche für einen legitimen Präventivkrieg - ob gegen den Terrorismus oder für die Sicherung des Zugangs zum Öl sei dahingestellt.

In meinen Augen zeichnet sich eine Weltmacht dadurch aus, dass sie verantwortungsvolle Politik betreibt, die Souveränität anderer Staaten anerkennt und Konflikte diplomatisch löst, denn so schafft man sich Freunde/Verbündete, Stabilität und vor allen Dingen Frieden ! Man kann auch alles mit Panzern und Bombern in Schutt und Asche legen, was einem nicht paßt, aber dann steht man recht schnell allein da - entweder weil man keine Freunde mehr hat oder weil man alle anderen annektiert hat.
Kriege schaffen NIEMALS Sicherheit, nicht für die angreifende Nation und auch nicht für den Rest der Welt. Die Ergebnisse des Irak-Kriegs zeigen das doch wieder : Terror an der Tagesordnung und das überall : Im Irak selbst, in Nachbarländern (Ägypten), auf dem Staatsgebiet der Aggressoren (Londen, Madrid).
Derartige Cowboy-Mentalität hat überhaupt nix mit Verantwortung zu tun, das ist einfach pure Arroganz. Von solchem Verhalten MUSS man sich als halbwegs intelligenter Regierungschef distanzieren.
 
lustige anzeige in der heutigen ausgabe der BILD :

zitat von iris berben (von der anscheinend auch die anzeige stammt)

ich wähle schröder,
weil er nicht wil. dass jemand wegen seiner lebensart, hautfarbe oder religion angst haben muss.

er sorgt für ein freies und liberales klima in deutschand

hört sich an, als stünden wir kurz vor der machtergreifung :B
 
aph am 05.09.2005 17:56 schrieb:
So einfach kannst du es dir nicht machen. Ja, es ist genug da. Ja, es wird zu viel gespart. Aber wo? Bei denen, die zu niedrige Löhne haben? Wohl kaum. Ich kenne diese Leute jedenfalls nicht, die zu viel sparen.
Du müsstest dir also die Sparquote, gestaffelt nach Einkommen anschauen. Und wenn wir dabei feststellen, dass die Reichen zu viel sparen und von ihrem Vermögen zu wenig in den Konsum pumpen - na was spricht denn dann dagen es den Armen zu geben? Die geben es garantiert sofort aus, und die Sparquote sinkt. Dann solltest du glücklich sein.

Klar ist meine Aussage stark vereinfacht, leider kenne ich keine Statistiken die eine weitere Aufspaltung der Sparquote aufzeigen also kann ich hier nur von einer Tendenz sprechen. Es gibt ja definitiv Länder mit teils noch drastischeren Einkommansunterschieden in denen (durchschnittlich) nicht so viel gespart wird, man sollte sich in Dt. (imo) mal fragen wieso die mittleren und hohen Einkommen dieses nicht verkonsumieren und an diesem Punkt ansetzen anstatt es ihnen zu nehmen.

Sardaykin am 05.09.2005 18:03 schrieb:
nun ja, das mag in großen teilen westdeutschlands (noch) so sein.
hier in der gegend (jena/thüringen) sieht das etwas anders aus, und das obwohl meine heimatstadt laufend als ein "leuchtturm des ostens" bezeichnet wird.

es kommt natürlich auch etwas auf die verteilung der kaufkraft an, nicht wahr. sicher kann die nicht einfach verschwinden.

Nunja ich komme selbst aus Thüringen, etwas südlich von Jena um genau zu sein und um ehrlich zu sein ich kenne niemanden der finanziell derart mit dem Rücken an der Wand steht, dass es keinerlei Spielraum mehr gäbe. ALGII empfänger vielleicht aber die Leute die Arbeit haben (und die ich kenne) machen nicht den Eindruck, dass sie finanziell handlungsunfähig sind.

Bei der Binnannachfragedebatte wird häufig auch vergessen, dass zu dieser eben auch die Investitionsgüternachfrage von Unternehmen zählt, würden Unternehmer wieder investieren hätte das sicher einen großen Einfluss.
 
GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
[q= Um-NroKKet]Also, jetzt mal im Ernst: Unheilig (und das hat überhaupt nichts mit Religion zu tun!) ist die Allianz, weil ihre Motive unehrlich sind.
"Heilig" hat im allg.Sprachgebrauch immer mit Religion zu tun, und hat in diesem auch keinen Zusammenhang mit Attributen wie ehrlich. [...] Wenn du meinst, die Motive sind unehrlich, dann nenn das Ganze einfach eine "unehrliche Allianz", dann gibts da keine Verwirrungen bzgl. deiner Aussageintention.[/quote]
Okay, eingesehen.

GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
[...] Die Amis haben Ihre Basen halt in Deutschland (die übrigens auch US-Hoheitsgebiet sind, da kann kein Deutscher sagen "ihr müßt jetze alle weg hier") [...]
Nein, niemand kann sagen: "Raus hier!" Aber die Bundesregierung hätte den Amerikanern die Überflugrechte verweigern können. Denn ihre Basen in der BRD kann die US-Armee nur über deutschen Luftraum erreichen. Bei verweigerten Überflugrechten hätten die Amerikaner ihre Basen in Deutschland also nur nutzen können, wenn sie den deutschen Luftraum verletzt hätten. Das wäre dann ein feindlicher Akt gewesen.

GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
[...] und es hätte mit Sicherheit eine einschneidendere Verschlechtung des Verhältnis USA-BRD gegeben, wenn man verboten hätte, die anzufliegen (keine Überfluggenehmigung).
Klar, hätte das das Verhältnis noch weiter verschlechtert. Aber das Verhältnis war schon in dem Moment auf lange Sicht ruiniert, als Schröder seine Ablehnung des Irakkrieges (als dieser noch längst nicht als letztes Mittel zur Diskussion stand!) verkündete. Das hat Schröder auch nicht gekümmert. Ich hätte die Verweigerung der Überflugrechte o.ä. Kindereien auch idiotisch gefunden, aber es wäre immerhin konsequent vom Kanzler gewesen.

GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
[...] nach deiner Definition müßte ja auch jeder, der sich den amerikanischen Truppen nicht aktiv ENTGEGEN gestellt hätte, mitschuldig am Irak-Krieg gemacht haben.
Nein nicht jeder. Ein Land wie z.B. Papua-Neuginea hat keine Macht sich den USA aktiv entgegenzustellen. Ein Land wie Deutschland, von dessen Territorium aus militärische Operationen im Irak durchgeführt wurden (oder damals noch werden sollten), hat diese Macht aber sehr wohl.

GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
Großmacht oder nicht Großmacht... ich glaube nicht, dass das der primäre Antrieb ist, der in der Situation die Entscheidungen geprägt hat. Man hätte sich doch mit einer Beteiligung an der "Koalition der Willigen" mächtige Freunde gemacht. Man hat aber das getan, was man für richtig hielt, und was (auch nicht vernachlässigbar) den UN-Ansichten entsprach.
Mit dem Beitritt zur "Koalition der Willigen" hätte man sich aber den USA untergeordnet und seine Opposition gegenüber den USA nicht ausdrücken können. Insofern mag man es konsequent nennen, dass Frankreich und Russland den Irakkrieg abgelehnt haben.
Trotzdem bleibe ich dabei: Chirac und Putin ging es weniger um Friedens- als um Machtpolitik, Schröder wollte sich innenpolitisch auf Kosten der USA profilieren. Es geht immer nur um Machtpolitik. Franzosen, Deutsche und Russen sind eben keine besseren Menschen als Amerikaner.

GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
[q=Um-NroKKet]Und natürlich ist das eine Form des Antiamerikanismus'! Antiamerkanismus ist ja nicht per se verkehrt, sondern durchaus auch wichtig und richtig, aber er muss auf Ehrlichkeit und nicht auf Neid gegründet sein!
Dann müßte es ja auch Antisemitismus sein, wenn ich ab und zu nicht mit Herrn Friedman oder Herrn Spiegel übereinstimme. Das sind Pauschalisierungen, die absolut unangebracht sind.[/quote]
Dein Vergleich hinkt. Es geht nicht darum, dass Putin und Chirac nicht mit Bush redeten (Das haben sie ja sogar getan.) Es geht darum, dass sie (meiner Meinung nach) den Amerikanern mit einer negativen Einstellung gegenüberstehen. Wenn Du nicht mit einem Juden redest, ist das noch kein Antisemistismus. Wenn Du aber nicht mit ihm redest, weil Du ihm als Juden gegenüber negativ eingestellt bist (weil er Jude ist), dann ist das sehr wohl Antisemitismus.
Dein Vergleich ist auch gefährlich. Ich habe nämlich argumentiert, dass Antiamerikanismus nicht per se verkehrt ist. Wenn Du zu meinem Vergleich eine Analogie mit Antisemitismus bildest (Man sollte nicht immer gleich die alles erschlagende "Antisemitismusvergleich-Hitlervergleich-Keule" rausholen!), dann steht mit einem Mal die sehr bedenkliche Aussage im Raum, das Antisemitismus akzeptabel sei. Ich weiß, dass Du das nicht gemeint hast, es zeigt aber, das der Vergleich nicht angebracht ist.

GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
In meinen Augen zeichnet sich eine Weltmacht dadurch aus, dass sie verantwortungsvolle Politik betreibt, die Souveränität anderer Staaten anerkennt und Konflikte diplomatisch löst, denn so schafft man sich Freunde/Verbündete, Stabilität und vor allen Dingen Frieden!
Das ist eine Idealvorstellung. Diplomatie ist schön. Keine Kriege sind es auch. Aber leider funktioniert unsere Welt nicht nach diesem Idealrinzip. Soweit ist die Menschheit noch nicht. Diplomatische Lösungsmöglichkeiten müssen ausgeschöpft werden, keine Frage. Aber es darf nicht heißen: Frieden um jeden Preis.
Beim Münchner Abkommen 1938 wollten England und Frankreich um jeden Preis einen neuen Waffengang gegen Deutschland vermeiden. Nach dem Abkommen waren sie glücklich, den Frieden gesichert zu haben ("Peace in our time."). Ein Jahr später hatten sie dann den Krieg, den sie nicht wollten und den sie gemeint hatten, verhindert zu haben. (Damit hab ich die "Nazivergleichs-Keule" rausgeholt, auch wenn ich das vorhin noch kritisiert hab...)

GenVaughn am 06.09.2005 01:56 schrieb:
Kriege schaffen NIEMALS Sicherheit, nicht für die angreifende Nation und auch nicht für den Rest der Welt.
Ein gutes Gegenbeispiel ist der Zweite Weltkrieg. Auch wenn die Ziele des Aggressors andere waren, so war das Ergebnis des Krieges eine stabile Friedensordnung in (West-) Europa. Seit dem Ende des Kalten Kriegs ist es in Europa so sicher wie nie zuvor und wie sonst nirgendwo auf der Welt (mit Ausnahme Nordamerikas).

Bonkic am 06.09.2005 10:54 schrieb:
ich wähle schröder,
weil er nicht wil. dass jemand wegen seiner lebensart, hautfarbe oder religion angst haben muss. er sorgt für ein freies und liberales klima in deutschand
hört sich an, als stünden wir kurz vor der machtergreifung :B
Angies Machtergreifung steht ja auch kurz bevor! ;)
 
TBrain am 06.09.2005 13:17 schrieb:
Nunja ich komme selbst aus Thüringen, etwas südlich von Jena um genau zu sein und um ehrlich zu sein ich kenne niemanden der finanziell derart mit dem Rücken an der Wand steht, dass es keinerlei Spielraum mehr gäbe. ALGII empfänger vielleicht aber die Leute die Arbeit haben (und die ich kenne) machen nicht den Eindruck, dass sie finanziell handlungsunfähig sind.
Das ist seltsam ... die Bevölkerung Berlins und Brandenburgs besteht praktisch nur aus Arbeitslosen und so genannten "working poors". Naja, wenn Frau Merkel dran kommt, dürfte sich das auch bis Thüringen ausweiten.

Bei der Binnannachfragedebatte wird häufig auch vergessen, dass zu dieser eben auch die Investitionsgüternachfrage von Unternehmen zählt, würden Unternehmer wieder investieren hätte das sicher einen großen Einfluss.
Stimmt. Aber die Unternehmer investieren nicht, wenn sie keine Absatzerwartungen haben. Sprich: Wenn die Leute kein Geld haben.
 
TBrain am 06.09.2005 13:17 schrieb:
Nunja ich komme selbst aus Thüringen, etwas südlich von Jena um genau zu sein und um ehrlich zu sein ich kenne niemanden der finanziell derart mit dem Rücken an der Wand steht, dass es keinerlei Spielraum mehr gäbe. ALGII empfänger vielleicht aber die Leute die Arbeit haben (und die ich kenne) machen nicht den Eindruck, dass sie finanziell handlungsunfähig sind.

keinerlei finanzieller spielraum heißt noch lange nicht, dass in dem, in diesem system, nötigen maße konsumiert wird. oder dass aus purem spaß an der freude der konsum beukotiert wird, warum immer das jemand machen sollte. andererseits kann ich dir versichern, dass die wenigsten leute eine vernünftige altersvorsorge haben. das weiß ich daher, da meine freundin als (unabhängige) finanzberaterin arbeitet.

was mich aber an der momentanen situation am meisten befremdet: es ist ja nicht etwa der mangel an arbeit das problem, sondern es will nur niemand dafür bezahlen. meine (zukünftige) schwiegermutter arbeitet als verküferin mehr als 40 stunden die woche, auch am wochenende. läuft aber unter teilzeit, sie verdient 500 euro BRUTTO (!!!). eine mir bekannte putzfirma sucht händeringend nach mitarbeitern, der lohn natürlich miserabel. ähnlich die situation bei krankenschwestern, wochenarbeitszeiten m die 60 wochenstunden, geld lächerlich.
das dehnt sich in etwas anderer ausprägung in anspruchsvollere bereiche aus. kostenlose praktika, diplomarbeiten, studienarbeiten in firmen en masse. praktika, die wohlgemerkt von ausgebildeten diplomanden absolviert werden, in der hoffnung jobmäßig irgendwo reinzurutschen.
das ganze ist kein problem des arbeitsmangels, sondern des geldes, bzw. er verteilung desselben.
 
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