Micha2 am 09.01.2006 14:29 schrieb:
das glaub ich wohl eher nicht. produzierende machen sich immer gedanken um ihre abnehmer. ist ein grundprinzip, auf dem ein erfolgreiches unternehmen aufgebaut ist.
dann erklär mir mal die hohen zahlen entlassener arbeiter..
die firmen machen sich über die abnehmer gedanken, die nicht bei ihnen sondern bei der konkurrenz einkaufen.
dass man erstmal n paar arbeiter bezahlen muss, damit es ne breite konsumentenschicht gibt, spielt keine rolle.
was dieser rifkin ebenfalls ausser acht läßt, ist: wenn es keine abnehmer mehr gibt, braucht man auch keine produzenten mehr.
was rifkins szenario eigentlich noch verschärfen würden
[/quote]
nein, verschärfen tut´s nichts. es zeigt aber auf, wie kurzsichtig rifkins theorie ist.[/quote]
rifkin sagt: die arbeit wird weniger.
die aktuelle wirtschaftslage sagt: die kaufkraft sinkt.
du sagst: wenn weniger gekauft wird, werden weniger produzierende gebraucht.
folglich werden diese entlassen (unnütze arbeitskraft)
die kaufkraft sinkt weiter.
in wie fern kann man daraus eine kurzsichtigkeit rifkins theorie ableiten
(sorry, aber ich checks echt nicht)
es wird also immer arbeit geben!
die schlussfolgerung kapier ich jetzt endgültig nicht mehr
warum nicht? was gibts da nicht zu verstehen?
[/quote]wieso es immer arbeit, vor allem immer genug arbeit geben wird, wenn die arbeit immer weniger wird
nonprofitsektor? was ist das für ein quatsch. wo gibt es denn sowas? vielleicht bei der caritas! was bedeutet denn kapitalismus. man versucht doch aus etwas kapital zu schlagen. meine erfindung, ordentlich patentiert, bringt ne menge kapital. was ist denn deiner meinung nach arbeit?
meiner meinung nach ist geistige tätigkeit auch arbeit.
ich verstehe dein drumherum gerede nicht. was ist den deiner meinung nach "kapitalistische wirtschaft"? so wie du hier schreibst, könnte man meinen, nur wenn ich verdreckt aus einer fabrik komme, bin ich ein arbeiter
ich werds langsam müde, jedes zweite posting zu erwähnen, dass "forschung" ein klitzekleines bißchen mehr als der letzte kleine schritt zu einem angewandten produkt ist - nämlich ein jahrzehnte, oft jahrhunderte wärende aufeinanderstockung von erkenntnissen, die noch lange keinen gewinn bringen und ohne staatlich/durch spenden finanzierte forschung schlichtweg inexistent währen.
nenn mir einen bereich neuer technologien der letzten jahre, die durch wirtschaftliche forschung entstanden sind.
mal gucken..
-genetisch modifizierte lebensmittel? genomforschung wird seit den 20er betrieben, seit den 60er befasst man sich gezielt mit der dna, das ganz baut auf züchtungs- und embryonalexperimenten aus, die seit über 500jahren durchgeführt wurden.. - garantiert nicht von gewinnorientierten unternehmen finanziert.
-brennstoffzellen. hmm - wieviel hat nochmal die freie wirtschaft ins apolloprogramm investiert, bei dem sie zum ersten mal im praktischen einsatz waren? was hat sie den chemikern und physikern gezahlt, die den effekt entdeckt haben? denen, die mit ihren arbeiten zum atombau die grundlagen gelegt haben? nichts? genau.
-das internet. glaube mich da dunkel an eine militärische, nicht gewinnbringende infrastruktur zu erinnern.
die noch verdammt viel glück hatte, das irgendwann mal ein her hertz n paar untersuchungen über funken&wellen gemacht haben oder das überhaupt so etwas wie ein gewisse volta rausgefunden hat, wie ströme fließen
-computer. transistor? logische schaltungen? rechenarchitekturen? wo ist die "von neumann gmbh"? welche firma hat den eniac zur kommerziellen marktreife entwickelt und gewinn gescheffelt? welches unternehmen gab konrad zuse den auftrag für seine grundlegende maschienen? mikrochips sind afaik auch nicht fernab einer uni entwickelt worden..
-das auto. nein - nicht benz. der hat lediglich einen bereits weit verbreiteten verbrennungsmotor in ne kutsche eingebaut. die idee ist deutlich älter, den ersten autounfall gabs im 18.jhd. .. wer hat sowas damals bezahlt? die fahrzeugindustrie? oder vielleicht doch eher n paar spleenige adelige?
-das flugzeug. wright? wiederum nur der letzte schritt.. ohne nen lilienthal hätten die gar nichts zu stande bekommen, wären nicht mal auf die idee gekommen
-überhaupt luftverkehr: graf zeppelin hat ja ganz schön losgelegt -auf grundlage von spenden. aber bewiesen, das luftschiffe einsatzfähig sind, hat eher santos dumont.
braucht noch jemand n beispiel?
von den errungenschaften der medizin möchte ich gar nicht erst anfangen.. (man bedenke: allein die ausbildung eines diplommediziners, also jemanden, der überhaupt zur forschung beitragen kann, kostet in deutschland rund 30000€. für jedes der mindestens 10semester. wüsste nicht, dass das von großen konzernen getragen wird..