• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Das Ende der Arbeit?

aph am 23.12.2005 16:17 schrieb:
Würde mich gern mit euch darüber austauschen. Lest es mal!
Interessant, so in etwa hab ich mir das auch immer gedacht.

Außerdem witzig/ traurig, dass so einzelne Experten, die fast nie wirklich was zu sagen/entscheiden haben, immer gescheitere/ gehaltvollere Reden halten können wie die "gewählten" Politiker. (Ich bin immer noch für Volksabstimmnung für jeden Blödsinn, da man immer gezwungen ist ein Gesamtprogramm zu wählen, dass ich hinten und vorne zum :$ finde und i.d.R kaum kenne bzw. das sowieso nie eingehalten wird. Direktdemokratie :X )

Die Politiker versprechen ja andauernd "neue" Jobs zu schaffen. Woher denn? Für wen sollen die arbeiten bzw. Güter erzeugen/Dienstleistungen zur Verfügung stellen?
So wie es jetzt aussieht ist ein gewisser Wachstum durch steigenden Konsum in Asien, Afrika und Südamerika noch drin. Wie lange das noch weitergeht, kann ich sicherlich nicht abschätzen. (Für meine Pension reichts sicher noch. *hinter mir die Sintflut* :oink: ) Bevölkerungswachstum ist in den Ländern ja auch nicht mehr viel drin und soweit ich weiß stagniert das sowieso, sobald ein gewisses Niveau an Reichtum erreicht wird. Also wird dieses Wachstum auch irgendwann aufhören.

Problem an diesem möglichen Wachstum ist jedoch, das dazu in diesen Ländern auch Gelder drinbleiben müssen und nicht alles zu uns gesaugt werden darf, daher müssten die Politiker endlich ihre Köpfe aus den Ärschen der Arbeitgebervertreter ziehen, da diese lediglich Großunternehmen unterstützen und daher nur ein stetiger Anstieg des Arm-Reich gefälles fortgesetzt wird bzw. müsste sich das Volk stärker gegen diese Willkür von oben wehren. Die Französische Revolution II war da die Spitze des Eisberges, aber völlig ziellos organisiert.
Die Führungsspitzen müssten sich endlich auf ihre Volksvertreteraufgaben besinnen, am Besten auf EU-Ebene (also nicht Arbeitsplätze zwischenstaatlich hin- und herziehen), die KMUs unterstützen und dann könnte zumindest über längere Zeit eine breite Mittelschicht aufgebaut werden.
Weiters wäre noch wichtig, dass sich die Arbeitszeit kontinuierlich verkürzt, da nur so Vollbeschäftigung möglich ist. Damit meine ich auch Vollbeschäftigung für den Venezuleaner, Nigerianer usw.
Jeder sollte nur eine maximalen Zeitraum von insgesamt 20 Jahren arbeiten dürfen. Die Arbeitszeit entweder duch Verringerung der Wochenarbeitszeit von 40 Stunden und man arbeitet wie bisher bis 65 bzw. man arbeitet mit 40h/Woche bis man 40 ist und Ende. Die Zahlen sollen nur Hausnummern sein. Wichtig ist lediglich, dass jeder seinen Beitrag leistet.
Dazu müsste die EU aber endlich mal etwas mehr zustandebringen als die gescheiterte EU-Verfassung, sondern wirklich einheitliches EU-Recht und als weiteren Schritt einheitliches UN-Recht.


Der Kommunismus/ Marxismus/Utopischer Sozialismus (ist eig. egal wie man das nennt) wäre imo gut- nur muss er weltweit gleichzeitig eingeführt werden und dazu müssten die jetzigen/zukünftigen Demokratien soweit aufeinander abgestimmt sein, dass so schon kaum Unterschiede ziwschen den Staatsformen bestehen würden.


Naja vielleicht schießen wir ja irgendwann einen Earthmaker6000 auf den Mars und das Wachstum/ der Kapitalismus kann fortgesetzt werden und alles ist wieder im grünen Bereich. Wem gehört der Mars eig.? Ich mein für den Mond werden doch auch Grundstücke verkauft. :rolleyes:
 
Micha2 am 29.12.2005 12:22 schrieb:
da der mensch immer weiter forschen wird, ist diese theorie wohl hinfällig.
allein das forschen verursacht immer immenseren arbeitsaufwand.

in dem artikel scheint sich "arbeit" auf physisch zu leistende tätigkeit (arbeit halt) zu beschränken.
nicht umsonst wird als zukunftsperspektive wissenschafltiche tätigkeit genannt:
Besonders wichtig ist der so genannte Nonprofitsektor. Gemeint sind hier Aktivitäten von der Sozialarbeit über die Wissenschaft, Kunst, Religion bis hin zum Sport

zugegeben: ungeschickte wortwahl, aber wenn mans so liest, wie es gemeint ist, liegt er gar nicht so falsch.
in wie weit das ganze mit dem enormen bildungsaufwand zu vereinbaren ist, der ersteinmal erbracht werden muss, ehe jemand produktiv forschen kann, ist ein anderes thema :B

das die weltbevölkerung seit 1995 um mehr als eine milliarde menschen gestiegen ist, kommt in seinen interview erst gar nicht vor. wär vielleicht auch von nachteil für seine theorie. zumindest wenn er ne prozentrechnung einführen würde. nach seinen daten sind ungefähr 200millionen menschen mehr arbeitslos bzw. unterbeschäftigt als 1995. nach meiner simplen rechnung müssten aber 800millionen mehr in lohn un brot stehen als 1995.

erstmal ist sie nicht um "über eine milliarde" sondern um rund eine 3/4milliarde gestiegen (laut u.s. census bureau - ne andere quelle mit exakten zahlen konnte ich so schnell nicht finden, aber die geben für 1995 5,694,418,460menschen an, für 2005 6,451,058,790 . jeweils für mitte des jahres, liegt also im bereich der aktuell vom dsw angegeben gut 6,5milliarden), zum anderen sagt der kerl bei den arbeitslosenzahlen ganz klar, dass er sich auf den zeitraum bezieht, in dem er sein buch geschrieben hat - 1995-2001. nicht 2005.
in dem zeitraum sinds auf einmal nur noch 450millionen bevölkerungswachstum und er spricht von einem anstieg von über 200millionen - also tendenz richtung 50% arbeitslosenquote, was ganz klar ein anstieg ist. (selbst mit deinen 800 zu 200 millionen hättest du 20%, was immer noch nicht wirklich ne verbesserung ist)
ich gehe aber mal ohnehin davon aus, dass die arbeitslosenstatistiken der afrikanischen und südamerikansichen landbevölkerung inexistent sind, die indischen große lücken aufweisen und die chinesischen eh von vorn bis hinten schöngerechnet werden.
was bedeuten würde, dass sich die zahlen auf die 2-3milliarden menschen stützt, die nur für einen bruchteil des bevölkerungswachstums verantwortlich sind. (also eher von 3milliarden wahren 400millionen arbeitslos, jetzt sind es 550millionen von 3,1milliarden, die zahlen von der anderen hälfte der welt sind unzuverlässig)

allein seine aussage über die stahlerzeugung disqualifiziert ihn.
er verschweigt nämlich vehement, das sich in dieser zeit neue wirtschaftszweige gebildet haben.

:confused:

er will klar stellen, dass für die gleiche menge produktion immer weniger arbeitskraft benötigt wird (macht er imho auch sehr schön), was haben andere wirtschaftszweige damit zu tun?
es geht hierbei nicht um eine verschiebung in der produktion in der hinsicht, dass heute weniger plattenspieler und mehr computer gefertigt werden, sondern das für die gleiche menge produkt weniger arbeiter benötigt werden.
sofern die leute also nicht pro kopf mehr konsumieren (was schwerlich geht, schließlich konsumiert der mensch rund um die uhr), sinkt der arbeitsaufwand/konsument(=arbeitskraft), also bleibt weniger arbeit für einen menschen zu tun

was die engländer angeht, kann sich jeder selber ausrechnen, wenn er heute 120% seines jahreseinkommens ausgibt, zahlt er das meisten innerhalb der nächsten 2Jahre ab.

quelle?
bin jetzt echt zu faul, zahlen über das konsumverhalten des durchschnittsbriten zu ergooglen, und "jetzt" ist zugegebenermaßen ein recht dehnbarer zeitraum und wenn er die weihnachtszeit meint, hat er recht ;)
meint er aber die letzten 5-6jahre, könnte er genauso recht haben und dann würden die jetzigen ausgaben zu kosten der kaufkraft in 10-20jahren gehen (wenn die leute ihren kreditrahmen ausgereizt haben und 2-3jobs brauchen, um die zinsen zu tilgen), was tatsächlich langfristig sehr gegen ein weiteres wachstum spricht.



apropos england - mal offtopic:
gb ist neben schweden vermutlich das einzige ( :hop: ) land, dass es schaffen wird, sein kyoto-versprechen zu erfüllen :top:
 
ruyven_macaran am 29.12.2005 14:02 schrieb:
apropos england - mal offtopic:
gb ist neben schweden vermutlich das einzige ( :hop: ) land, dass es schaffen wird, sein kyoto-versprechen zu erfüllen :top:
Wie bitte? :haeh:
Und was ist mit Deutschland? Wir haben Kyoto übertroffen. Höchstens schaffen wir die uns selbst gesteckten Ziele nicht, die ja weit über Kyoto liegen. :-o
 
ruyven_macaran am 29.12.2005 14:02 schrieb:
Micha2 am 29.12.2005 12:22 schrieb:
da der mensch immer weiter forschen wird, ist diese theorie wohl hinfällig.
allein das forschen verursacht immer immenseren arbeitsaufwand.

in dem artikel scheint sich "arbeit" auf physisch zu leistende tätigkeit (arbeit halt) zu beschränken.
nicht umsonst wird als zukunftsperspektive wissenschafltiche tätigkeit genannt:
Besonders wichtig ist der so genannte Nonprofitsektor. Gemeint sind hier Aktivitäten von der Sozialarbeit über die Wissenschaft, Kunst, Religion bis hin zum Sport
zugegeben: ungeschickte wortwahl, aber wenn mans so liest, wie es gemeint ist, liegt er gar nicht so falsch.
in wie weit das ganze mit dem enormen bildungsaufwand zu vereinbaren ist, der ersteinmal erbracht werden muss, ehe jemand produktiv forschen kann, ist ein anderes thema :B
naja, ich sehe die wissenschaft nicht als nonprofitsektor an. warum wohl auch.
das die weltbevölkerung seit 1995 um mehr als eine milliarde menschen gestiegen ist, kommt in seinen interview erst gar nicht vor. wär vielleicht auch von nachteil für seine theorie. zumindest wenn er ne prozentrechnung einführen würde. nach seinen daten sind ungefähr 200millionen menschen mehr arbeitslos bzw. unterbeschäftigt als 1995. nach meiner simplen rechnung müssten aber 800millionen mehr in lohn un brot stehen als 1995.

erstmal ist sie nicht um "über eine milliarde" sondern um rund eine 3/4milliarde gestiegen (laut u.s. census bureau - ne andere quelle mit exakten zahlen konnte ich so schnell nicht finden, aber die geben für 1995 5,694,418,460menschen an, für 2005 6,451,058,790 . jeweils für mitte des jahres, liegt also im bereich der aktuell vom dsw angegeben gut 6,5milliarden), zum anderen sagt der kerl bei den arbeitslosenzahlen ganz klar, dass er sich auf den zeitraum bezieht, in dem er sein buch geschrieben hat - 1995-2001. nicht 2005.
ok. da war ich wohl etwas voreilig. meine zahlen habe ich von der stiftung deutsche weltbevölkerung. da sinds aktuell 6,517Milliarden menschen. aber ansonsten hast du schon recht
in dem zeitraum sinds auf einmal nur noch 450millionen bevölkerungswachstum und er spricht von einem anstieg von über 200millionen - also tendenz richtung 50% arbeitslosenquote, was ganz klar ein anstieg ist. (selbst mit deinen 800 zu 200 millionen hättest du 20%, was immer noch nicht wirklich ne verbesserung ist)
dem kann ich jetzt wohl eher nicht so richtig folgen. laut meiner logik, leben auf der welt heute deutlich mehr menschen und es sind etwas mehr arbeitslos bzw. unterbeschäftigt geworden. sehe ich da etwas falsch? sagen wir mal 400Millionen menschen leben heute mehr auf der welt. es gibt aber nur 200Millionen menschen die in dieser zeit arbeitslos geworden sind. das ist aus meiner sich keine tendenz zu 50% arbeitslosigkeit sondern eher zu null.
und wenn ich dann noch bedenke, das hier unterverdienente mir reingerechnet werden, wird mir vor dieser statisik eher schlecht.
ich gehe aber mal ohnehin davon aus, dass die arbeitslosenstatistiken der afrikanischen und südamerikansichen landbevölkerung inexistent sind, die indischen große lücken aufweisen und die chinesischen eh von vorn bis hinten schöngerechnet werden.
was bedeuten würde, dass sich die zahlen auf die 2-3milliarden menschen stützt, die nur für einen bruchteil des bevölkerungswachstums verantwortlich sind. (also eher von 3milliarden wahren 400millionen arbeitslos, jetzt sind es 550millionen von 3,1milliarden, die zahlen von der anderen hälfte der welt sind unzuverlässig)
naja, das konnte ich aus dem interview nicht erkennen. ich gehe mal von der ganzen welt aus. er spricht ja auch von weltweit. was in meinen augen eher ein begriff für die ganze welt ist, als für einen teil. von daher passt deine rechnung nun garnicht ins bild,oder?
sonst könnte ja jeder sagen" naja ich geh mal davon aus....."
dann kann man alles richtig reden.[/quote]

allein seine aussage über die stahlerzeugung disqualifiziert ihn.
er verschweigt nämlich vehement, das sich in dieser zeit neue wirtschaftszweige gebildet haben.

:confused:

er will klar stellen, dass für die gleiche menge produktion immer weniger arbeitskraft benötigt wird (macht er imho auch sehr schön), was haben andere wirtschaftszweige damit zu tun?
:confused:
naja, es bildeten sich in tausenden von jahren immer neue wirtschaftszweige auf der welt. die einen wurden optimiert. arbeitskräfte wurden frei. es entstanden neue wirtschaftszweige in denen die freien arbeitskräfte eingesetzt wurden. usw. usw. im laufe der zeit hatte das dann den vorteil, das der wohlstand der menschen wuchs.
es geht hierbei nicht um eine verschiebung in der produktion in der hinsicht, dass heute weniger plattenspieler und mehr computer gefertigt werden, sondern das für die gleiche menge produkt weniger arbeiter benötigt werden.
sofern die leute also nicht pro kopf mehr konsumieren (was schwerlich geht, schließlich konsumiert der mensch rund um die uhr), sinkt der arbeitsaufwand/konsument(=arbeitskraft), also bleibt weniger arbeit für einen menschen zu tun
nein, du triffst aber schon den richtigen denkansatz!
die menschen konsumieren mehr. man hat nicht mehr einen plattenspieler in 10 Haushalten. nein man hat einen computer in fast jedem haushalt.
und zusätzlich halten DVD-player/recorder,5.1 Boxensysteme,Digitalreciever und und und einzug ins wohnzimmer.

der mann denkt wie die maschinenstürmer in england!!
hätten die damals recht bekommen, würden wir heute noch mit kutschen durch die gegend fahren. allerdings nur wenn wir uns ne kutsche leisten könnten.
was die engländer angeht, kann sich jeder selber ausrechnen, wenn er heute 120% seines jahreseinkommens ausgibt, zahlt er das meisten innerhalb der nächsten 2Jahre ab.

quelle?
Rifkin?
bin jetzt echt zu faul, zahlen über das konsumverhalten des durchschnittsbriten zu ergooglen, und "jetzt" ist zugegebenermaßen ein recht dehnbarer zeitraum und wenn er die weihnachtszeit meint, hat er recht ;)
meint er aber die letzten 5-6jahre, könnte er genauso recht haben und dann würden die jetzigen ausgaben zu kosten der kaufkraft in 10-20jahren gehen (wenn die leute ihren kreditrahmen ausgereizt haben und 2-3jobs brauchen, um die zinsen zu tilgen), was tatsächlich langfristig sehr gegen ein weiteres wachstum spricht.
das schulden machen ein teil der weltweiten inflation ist, wissen wir doch alle, oder? da braucht man kein konsumverhalten erforschen. das schulden machen bringt eben auch frisches geld in die wirtschaft. ein kreislauf!
apropos england - mal offtopic:
gb ist neben schweden vermutlich das einzige ( :hop: ) land, dass es schaffen wird, sein kyoto-versprechen zu erfüllen :top:
 
bierchen am 29.12.2005 14:38 schrieb:
ruyven_macaran am 29.12.2005 14:02 schrieb:
apropos england - mal offtopic:
gb ist neben schweden vermutlich das einzige ( :hop: ) land, dass es schaffen wird, sein kyoto-versprechen zu erfüllen :top:
Wie bitte? :haeh:
Und was ist mit Deutschland? Wir haben Kyoto übertroffen. Höchstens schaffen wir die uns selbst gesteckten Ziele nicht, die ja weit über Kyoto liegen. :-o

wir haben kyoto noch lange nicht erfüllt, wir liegen derzeit im "zeitplan" - wenn man das ganze linear angibt (1% pro jahr).
dummerweise wird es zunehmend schwerer, co2 einzusparen (keine ostindustrie mehr, die pleite geht) und die politik macht derzeit auch nicht grad den eindruck, als wolle sie die anstrengungen auch nur auf dem aktuellen niveau halten.
 
Micha2 am 29.12.2005 15:11 schrieb:
naja, ich sehe die wissenschaft nicht als nonprofitsektor an. warum wohl auch.

weil wissenschaft zum großteil grundlagenforschung oder zumindest rein staatlich (insbesondere miltitärisch gesteuert) ist und somit nicht profitorientiert?


dem kann ich jetzt wohl eher nicht so richtig folgen. laut meiner logik, leben auf der welt heute deutlich mehr menschen und es sind etwas mehr arbeitslos bzw. unterbeschäftigt geworden. sehe ich da etwas falsch? sagen wir mal 400Millionen menschen leben heute mehr auf der welt. es gibt aber nur 200Millionen menschen die in dieser zeit arbeitslos geworden sind. das ist aus meiner sich keine tendenz zu 50% arbeitslosigkeit sondern eher zu null.

?
rechne dir den trend einfach mal auf 100jahre hoch (nicht, dass ich von keinerlei veränderung ausgehe - aber es macht die richtung deutlich und rechnet sich einfach.), dann hätten wir 6milliarden (ich machs mir sehr einfach ;) ) +40milliarden (dazugekommen)=46milliarden menschen. davon wären 5milliarden (heute schon) +20milliarden(200millionen jobs/jahr) = 25milliarden beschäftigt.
macht also einen beschäftigtenanteil von 25/46, also gut 45% arbeitslose - im vergleich zu 5/6 beschäfftigte heute, die einer arbeitslosenquote von gerademal 16% entsprechen.


geht man jetzt noch von einer sich abschwächenden wachstumsrate aus (nicht infolge von reichtum -imho eher utopisch- aber platz&nahrung ist begrenzt und die zunehmenden auswirkungen des klimawandels machens noch schlimmer), wird das ganze sogar noch heftiger:
arbeit wird trotz allem noch für menschen gemacht - je mehr menschen, desto mehr arbeit. weniger bevölkerungswachstum = weniger arbeitsplatzwachstum.
der angesprochene arbeitsplatzabbau dagegen wurde zwar mit dem bevölkerungswachstum verglichen, resultiert aber aus forschung&automatisierung. wird also auch bei verminderter wachstumsrate genauso eintreten.

und wenn ich dann noch bedenke, das hier unterverdienente mir reingerechnet werden, wird mir vor dieser statisik eher schlecht.

ist zugegebenermaßen blöd - aber da dies bei beiden werten (95 und 01) so gehandhabt wird, dürfte sich der systematische fehler ausgleichen und zumindest die tendenz stimmen, auch wenn die absoluten werte (noch) ein deutliches stück drunter liegen.
aber wie ich schon erwähnte: den arbeitsmarktdaten zu einem nicht unerheblichenteil der weltbevölkerung würde ich eh kein vertrauen schenken.

naja, das konnte ich aus dem interview nicht erkennen. ich gehe mal von der ganzen welt aus. er spricht ja auch von weltweit. was in meinen augen eher ein begriff für die ganze welt ist, als für einen teil. von daher passt deine rechnung nun garnicht ins bild,oder?
sonst könnte ja jeder sagen" naja ich geh mal davon aus....."
dann kann man alles richtig reden.

steht ja auch nicht im interview drinne - sondern ist ein schätzung von mir, bei der ich jeweils davon ausgegangen bin, dass sich die arbeitslosen gleichmäßig über die welt verteilen, ich aber anschließend nur die hälfte der führende(ere)n industrienationen abzüglich china betrachtet habe, die zwar nur einen winzigen anteil am bevölkerungswachstum haben, bei denen man von verlässlichen zahlen ausgehen kann.
ich persönlich kann mir jedenfalls schwer vorstellen, dass es in den meisten dritte welt ländern eine vernünftige erfassung der arbeitslosenquote gibt (wozu auch - es gibt keine arbeitslosen oder sozialhilfe, keine vermittlung,.. für die die daten von praktischer relevanz wären) und insbesondere zahlen aus china sind in jeder hinsicht immer fraglich und werden zumindest in statistischen untersuchungen in anderen bereichen (namentlich weiß ichs aus der fischereibiologie) nach möglichkeit außen vor gelassen, weil sie einfach frei erfunden sind.

:confused:
naja, es bildeten sich in tausenden von jahren immer neue wirtschaftszweige auf der welt. die einen wurden optimiert. arbeitskräfte wurden frei. es entstanden neue wirtschaftszweige in denen die freien arbeitskräfte eingesetzt wurden. usw. usw. im laufe der zeit hatte das dann den vorteil, das der wohlstand der menschen wuchs.

wo wurden arbeitskräfte frei? wo wurde optimiert?
die letzten jahrtausende waren immer davon geprägt, dass rohstoffe und auch abnehmer in sehr großem maße vorhanden waren und man eine optimierung somit für mehr produktion nutzen konnte.
wenn durch neue arten oder anbaumethoden die erträge der landwirtschaftgesteigert wurden, dann überlebten halt mehr menschen die nächste hungerperiode, wenn dank einer wassermühle eine schmiede effizienter arbeitete, dann wurden halt metallerzeugnisse (=luxus) für menschen erschwinglich. da wurde niemand entlassen und fing in einem anderen wirtschaftszweig wieder an.
heutzutage dagegen wird die mehrproduktion in der landwirtschaft zwecks vernichtung von der eu aufgekauft und die stahlwerke wären ohne subventionen längst dicht, weil niemand diese massen an stahl zu seinem eigentlichen wert braucht.
die neuen wirtschaftszweige entstanden in der vergangenheit zusätzlich, nahmen ihre arbeitskräfte aus dem bevölkerungswachstum und steigerten damit die gesamtwirtschaft.
die verdrängung einer wirtschaft durch eine andere gibt es in nenneswerten (aber stetig zunehmenden) maße erst seit beginn der industrialisierung, und selbst da setzte sie verzögert ein. (z.b. wurde holz zwar nach beginn der stahl-massenproduktion in deutlich geringerem maße für bauvorhaben benötigt, aber war anfangs um so begehrter für die holzkohleherstellung)

die menschen konsumieren mehr. man hat nicht mehr einen plattenspieler in 10 Haushalten. nein man hat einen computer in fast jedem haushalt.
und zusätzlich halten DVD-player/recorder,5.1 Boxensysteme,Digitalreciever und und und einzug ins wohnzimmer.

plattenspieler, verstärker, boxen und n bandgerät waren auch früher keine seltenheit (jedenfalls nicht solange nach der jeweiligen einführung wie sie seit den ersten dvd-playern vergangen ist).
lediglich das technische niveau der produkte ist gestiegen, nicht deren verbreitung. da dies aber in erster linie durch technologische weiterentwicklung begründet ist, sind dadurch keine neuen arbeitsplätze entstanden. oder glaubst du, es braucht mehr leute, einen dvd-player oder einen computer zu fertigen als für einen plattenspieler oder für einen schwarz/weiß fernseher?

der mann denkt wie die maschinenstürmer in england!!
hätten die damals recht bekommen, würden wir heute noch mit kutschen durch die gegend fahren. allerdings nur wenn wir uns ne kutsche leisten könnten.

...aber jede hätte arbeit.
er zweifelt ja nicht an, dass der technologische fortschritt dadurch nicht gefördert werden kann, sondern dass es dadurch mehr arbeit gibt.
im übrigen spielt hier auch noch mit rein, was ich weiter oben erwähnt habe:
im 19jhd. war die rohstofflage in england noch ziemlich gut, industriewachstum problemlos möglich. das ist heute nicht mehr so.
hätte man in den 1950er jahren die maschienen gestürmt, hätte das lediglich den niedergang der englsichen schwerindustrie bis in die 80er hinein vornweg genommen.
2. beispiel ruhrgebiet:
solange die kohlevorkommen bis in die 70er hinein leicht zugänglich war und ordentlich eisenerz den reihn runterkam, gings steil bergauf und es gab n wirtschaftswunder.
ist nicht mehr. heute kann man da maschienen stürmen, wie man will (sofern man lust hat, dies in lehrstenden industrieanlagen zu tun), die leute werden so oder so entlassen weil da nicht nur kein wachstum sondern nicht mal das derzeitige niveau möglich ist.
der einzige ansatz überhaupt, noch zuzlegen, wenn man nichts mehr ausbeuten kann (also nicht wie wärend der industriealisierung), wäre halt effizienzsteigerung - und da ist der mensch nur im weg.

was die engländer angeht, kann sich jeder selber ausrechnen, wenn er heute 120% seines jahreseinkommens ausgibt, zahlt er das meisten innerhalb der nächsten 2Jahre ab.

quelle? [/quote] Rifkin?

bezog mich auf
"zahlt er das meiste innerhalb der nächsten 2jahre ab"

rifkin geht es nicht um kurzfristige einkäufe auf pump sondern um einen auf kredit aufgebauten lebensstil.
in 2jahre mag also vielleicht das für heute abgezahlt sein, aber bereits kredit für die nächsten 4jahre aufgenommen worden sein.
(wie gesagt - ich weiß nicht, was mit "jetzt" meint und ob seine zahlen somit passend sind, aber das ist jedenfalls der eindruck, den er erwecken will)

das schulden machen ein teil der weltweiten inflation ist, wissen wir doch alle, oder? da braucht man kein konsumverhalten erforschen. das schulden machen bringt eben auch frisches geld in die wirtschaft. ein kreislauf!

ein kreislauf wäre es, wenn das geld wieder zurückfließen würde - und eben da ist das problem: das muss es in der zukunft tun, es wird aber in der gegenwart ausgegeben.
es handelt sich somit um einen kapitaltransfer von morgen nach heute.
wie das die zukünftige wirtschaftsentwicklung nachhaltig fördern kann, ist mir n bissl schleierhaft - wenn wir prinzipien wie privatkonkurs mal außen vorlassen, die ja i.d.r. nicht unbedingt ein anzeichen für ein wohlbefinden der betroffenen ist. (ebensosolches war aber afaicr das ziel, oder?)
 
Stef1811 am 28.12.2005 10:54 schrieb:
aph am 25.12.2005 20:00 schrieb:
Ich hatte dir ja 2 oder 3 Links gemailt, hast du das alles überhaupt gelesen?
2 Links hattest du mir gemailt. Ja die hatte ich gelesen.
Wer sich wie ich gefragt hat um was es geht:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/423424/ Das Prinzip Wachstum, 09.2005
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=740&sid=136 Die Macht über die Köpfe: Wie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Meinung macht
MONITOR Nr. 539 am 13. Oktober 2005

Konkret zum Thema fand ich noch die drei Artikel interessant:
Für die Vollbeschäftigungsforderung ist das Recht auf Teilhabe und Teilnahme an der Produktion von Reichtum – unabhängig davon, ob er nun kapitalistisch, sozialistisch oder sonst wie organisiert ist – möglichst vieler Mitglieder einer Gesellschaft ebenso Leitziel wie eine solidarische Verteilung der Arbeit....
Es bedarf daher einer vorausschauenden, planenden konstanten Arbeitspolitik, um gesellschaftlich notwendige Arbeit, Produktivitätsentwicklung und Arbeits-kraftangebot in Einklang zu bringen....
Vollbeschäftigung heißt auch nicht automatisch "mehr Arbeit" (größeres gesellschaftliches Arbeitsvolumen). Sie ist durchaus zu verbinden mit einer Politik der Reduzierung des gesellschaftlichen Arbeitsvolumens als auch mit einer Politik der individuellen Arbeitszeitverkürzung...
Unter den bestehenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Massenarbeitslosigkeit, Produktivitätsentwicklung, Gefahren eines rein quantitativen Wachstumsfetischs) ist eine Politik der individuellen Arbeitszeitverkürzung sogar die einzig sinnvolle Politik.
http://www.attac.at/1692.98.html Geisterdebatten um die These vom "Ende der Arbeit", May.2005.

Zusammenfassend kann man sagen, daß es sich bei Kritik am "Arbeitsbegriff" immer darum handelt, aufzuzeigen, daß Arbeit mehr ist als die bekannte Vollzeit-Lohnarbeit, sondern auch "prekarisierte" Jobs, Haus und sonstige unbezahlte Arbeit. Strategien sind dann die Anerkennung dieser Arbeit durch eventuelle Finanzierung, wobei unklar ist, wer dabei zahlen soll: Versicherungen, der Staat, ganz selten die UnternehmerInnen. Es geht immer wieder um Arbeit und Geld....
Die herrschende Gesellschaft wird von zwei Fetischen mitbestimmt, die bis hinein in die Psyche des/der Einzelnen wirken: die "Arbeit" und die Verknüpfung dieser Arbeit mit dem "Geld"......
Das Geld (oder ein sonstiges abstraktes Tauschmittel) erlangt seinen Wert nur dadurch, daß es in einen konkreten Gebrauchswert umgewandelt wird....
Es kommt trotz Produktivitätssteigerungen nicht zu einem massiven Ansteigen der Arbeitslosigkeit. Vielmehr wird die Arbeit umstrukturiert, für die meisten bedeutet es eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.....
Dienstleistungen des Staates sollen nicht mehr nach politischen Kriterien angeboten werden, sondern "privat", allein der Profitlogik gehorchend.
http://www.univie.ac.at/Soziologie-GRUWI/sinn-haft/Nummer 4/Texte/Ende der Arbeit.htm Zeitschrift für soziologische Nomadie Nummer 4, Jänner 1999

Durch Teilzeitarbeit wird die allgemeine Arbeitszeit verkürzt, die Arbeit auf mehr Menschen aufgeteilt – leben kann man/frau nicht davon....
Sollen allerdings ArbeiterInnen und Jugendliche eine Veränderung bewirken, dann liegen ganz andere Schritte nahe: eine Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohn und die Absicherung von Arbeitsverhältnissen......
Seinen ideologischen Hintergrund hat der Dritte Sektor in der Idee einer Zivil- oder Bürgergesellschaft, die den Kern bürgerlicher Demokratie im “zivilen Bereich” losgelöst von Staat und Konzernen sehen.
http://slp.at/index.php/artikel+M5cb5720e44e/ Zeitung Vorwärts 108/Magazin - Dezember 2000/Jänner 2001
 
Micha2 am 29.12.2005 12:22 schrieb:
da der mensch immer weiter forschen wird, ist diese theorie wohl hinfällig.
allein das forschen verursacht immer immenseren arbeitsaufwand.
Worauf gründest du diese Behauptung? In meinem Arbeitsbereich (Spieleentwicklung) sehe ich momentan einen Anstieg der Teamgröße pro Projekt. Allerdings ist sich die Branche auch einig, dass wir dabei gerade den Gipfel erreichen. Schon bald wird auch hier Automatisierung Vorrang haben, da viele der Arbeitsschritte keine Kreativität benötigen. Modding von verfügbaren Engines und das Einfügen eines neuen Gameplays wird dann wieder von 10-Mann-Teams erledigt werden.

allein seine aussage über die stahlerzeugung disqualifiziert ihn.
er verschweigt nämlich vehement, das sich in dieser zeit neue wirtschaftszweige gebildet haben.
Ja, aber all diese Wirtschaftszweige bieten nicht mehr Arbeit als verloren gegangen ist. Wäre ja auch blöd, so unproduktiv zu bleiben. Wenn du das ersetzen willst, brauchst du Wirtschaftszweige, bei denen Produktivitätsfortschritte von vornherein unmöglich sind. [/quote]

Zu den Details dieser Produktpalette hat ruyven schon Treffendes geschrieben.
 
ruyven_macaran am 29.12.2005 23:30 schrieb:
Micha2 am 29.12.2005 15:11 schrieb:
naja, ich sehe die wissenschaft nicht als nonprofitsektor an. warum wohl auch.

weil wissenschaft zum großteil grundlagenforschung oder zumindest rein staatlich (insbesondere miltitärisch gesteuert) ist und somit nicht profitorientiert?
naja, wie schon gesagt sehe ich das in keinster weise so. aus meiner sicht wird geforscht, damit das neu entwickelte medikament oder der neuentwickelte intelchip rendite abwirft. da ist nichts mehr militärisch gesteuert.
dem kann ich jetzt wohl eher nicht so richtig folgen. laut meiner logik, leben auf der welt heute deutlich mehr menschen und es sind etwas mehr arbeitslos bzw. unterbeschäftigt geworden. sehe ich da etwas falsch? sagen wir mal 400Millionen menschen leben heute mehr auf der welt. es gibt aber nur 200Millionen menschen die in dieser zeit arbeitslos geworden sind. das ist aus meiner sich keine tendenz zu 50% arbeitslosigkeit sondern eher zu null.

?
rechne dir den trend einfach mal auf 100jahre hoch (nicht, dass ich von keinerlei veränderung ausgehe - aber es macht die richtung deutlich und rechnet sich einfach.), dann hätten wir 6milliarden (ich machs mir sehr einfach ;) ) +40milliarden (dazugekommen)=46milliarden menschen. davon wären 5milliarden (heute schon) +20milliarden(200millionen jobs/jahr) = 25milliarden beschäftigt.
macht also einen beschäftigtenanteil von 25/46, also gut 45% arbeitslose - im vergleich zu 5/6 beschäfftigte heute, die einer arbeitslosenquote von gerademal 16% entsprechen.
deine rechnung ist schlicht falsch! wo bekommst du die 200millionen jobs pro jahr her?
ich hab mir mal die mühe gemacht, deine rechnung nachzuvollziehen.
ich habe mich auch an deine zahlen von 1995 und 2001 gehalten und komme auf etwas andere ergebnisse. allerdings habe ich auch sämtliche daten linear hochgerechnet.

danach komm ich auf folgendes ergebnis:

Weltbevölkerung Arbeitslose in Prozent

1995 5.694million 800million 14,05%
2001 6.148million 1.000million 16,26%
2101 13.714million 4.333million 31,59%

es ergibt sich zwar ein ergebnis, was mir nicht so richtig in den kram passt. ich hätte halt schonmal nach deinen ersten verbesserungsversuch nachrechnen sollen ;) allerdings passiert es auch nur auf den daten von 6 jahren die auch noch geschätzt sind. zumindest, was die arbeitslosenzahlen angeht. nimmt man mal die letzten 100Jahre kommen wohl eher ganz andere daten in 100 jahren raus. das zeigt mir einfach die entwicklung in der vergangenheit. arbeitslosigkeit gab es schon immer. und hohe arbeitslosigkeit ebenfalls.
geht man jetzt noch von einer sich abschwächenden wachstumsrate aus (nicht infolge von reichtum -imho eher utopisch- aber platz&nahrung ist begrenzt und die zunehmenden auswirkungen des klimawandels machens noch schlimmer), wird das ganze sogar noch heftiger:
arbeit wird trotz allem noch für menschen gemacht - je mehr menschen, desto mehr arbeit. weniger bevölkerungswachstum = weniger arbeitsplatzwachstum.
der angesprochene arbeitsplatzabbau dagegen wurde zwar mit dem bevölkerungswachstum verglichen, resultiert aber aus forschung&automatisierung. wird also auch bei verminderter wachstumsrate genauso eintreten.

und wenn ich dann noch bedenke, das hier unterverdienente mir reingerechnet werden, wird mir vor dieser statisik eher schlecht.

ist zugegebenermaßen blöd - aber da dies bei beiden werten (95 und 01) so gehandhabt wird, dürfte sich der systematische fehler ausgleichen und zumindest die tendenz stimmen, auch wenn die absoluten werte (noch) ein deutliches stück drunter liegen.
aber wie ich schon erwähnte: den arbeitsmarktdaten zu einem nicht unerheblichenteil der weltbevölkerung würde ich eh kein vertrauen schenken.
nein, das glaube ich eher nicht. allein, die definition unterverdienende kann ich nirgens erkennen. was meint er damit? eine halbtagskraft? oder einen billigarbeiter?
wenn ich bedenke, das vor 100jahren ein 14h job die normalität war um sich das tägliche brot zu leisten. und heute ein 8h job reicht um nen golf zu fahren.
naja. ist die sicht in die erste welt. wie rechnet er die dritte mit rein. ist der bauer arbeitslos, weil er nirgens angestellt ist? nagut ich nehm mal an er rechnet sie als nicht arbeitslos ;) aber vielleicht doch wieder zu den unterverdienenten :-D

wenn ich allerdings den linearen verlauf der arbeitzeit bedenke, könnte seine theorie wieder stimmen. wir wären in ca. 130jahren bei null arbeitszeit. aber läuft es auch linear ab? oder entwickelt sich das ganze eher wie eine sinuskurve?
übrigens wird aktuell wieder nach arbeitszeitverlängerung geschrien! das würden mister rifkins theorie wieder stark erschüttern :-D
naja, das konnte ich aus dem interview nicht erkennen. ich gehe mal von der ganzen welt aus. er spricht ja auch von weltweit. was in meinen augen eher ein begriff für die ganze welt ist, als für einen teil. von daher passt deine rechnung nun garnicht ins bild,oder?
sonst könnte ja jeder sagen" naja ich geh mal davon aus....."
dann kann man alles richtig reden.

steht ja auch nicht im interview drinne - sondern ist ein schätzung von mir, bei der ich jeweils davon ausgegangen bin, dass sich die arbeitslosen gleichmäßig über die welt verteilen, ich aber anschließend nur die hälfte der führende(ere)n industrienationen abzüglich china betrachtet habe, die zwar nur einen winzigen anteil am bevölkerungswachstum haben, bei denen man von verlässlichen zahlen ausgehen kann.
ich persönlich kann mir jedenfalls schwer vorstellen, dass es in den meisten dritte welt ländern eine vernünftige erfassung der arbeitslosenquote gibt (wozu auch - es gibt keine arbeitslosen oder sozialhilfe, keine vermittlung,.. für die die daten von praktischer relevanz wären) und insbesondere zahlen aus china sind in jeder hinsicht immer fraglich und werden zumindest in statistischen untersuchungen in anderen bereichen (namentlich weiß ichs aus der fischereibiologie) nach möglichkeit außen vor gelassen, weil sie einfach frei erfunden sind.

:confused:
naja, es bildeten sich in tausenden von jahren immer neue wirtschaftszweige auf der welt. die einen wurden optimiert. arbeitskräfte wurden frei. es entstanden neue wirtschaftszweige in denen die freien arbeitskräfte eingesetzt wurden. usw. usw. im laufe der zeit hatte das dann den vorteil, das der wohlstand der menschen wuchs.

wo wurden arbeitskräfte frei? wo wurde optimiert?
naja, ich nehm mal an das henry ford anfang des 20sten jahrhunderts sein t-model baute und wir heute aus zig automarken wählen können und diese sich mal ganz nebenbei auch noch immens entwickelt haben ,sollte die entwicklung erkennen lassen, oder?
die letzten jahrtausende waren immer davon geprägt, dass rohstoffe und auch abnehmer in sehr großem maße vorhanden waren und man eine optimierung somit für mehr produktion nutzen konnte.
wenn durch neue arten oder anbaumethoden die erträge der landwirtschaftgesteigert wurden, dann überlebten halt mehr menschen die nächste hungerperiode, wenn dank einer wassermühle eine schmiede effizienter arbeitete, dann wurden halt metallerzeugnisse (=luxus) für menschen erschwinglich. da wurde niemand entlassen und fing in einem anderen wirtschaftszweig wieder an.
genau ;)
heutzutage dagegen wird die mehrproduktion in der landwirtschaft zwecks vernichtung von der eu aufgekauft und die stahlwerke wären ohne subventionen längst dicht, weil niemand diese massen an stahl zu seinem eigentlichen wert braucht.
die neuen wirtschaftszweige entstanden in der vergangenheit zusätzlich, nahmen ihre arbeitskräfte aus dem bevölkerungswachstum und steigerten damit die gesamtwirtschaft.
die verdrängung einer wirtschaft durch eine andere gibt es in nenneswerten (aber stetig zunehmenden) maße erst seit beginn der industrialisierung, und selbst da setzte sie verzögert ein. (z.b. wurde holz zwar nach beginn der stahl-massenproduktion in deutlich geringerem maße für bauvorhaben benötigt, aber war anfangs um so begehrter für die holzkohleherstellung)
ja, in gewissen maße hast du schon recht. die subventionen sind schon irgendwie irreführend. aber ein problem sehe ich darin nur insofern, das versucht wird, die anpassung des lebensstandarts etwas zu dämpfen. ist ja ganz klar, das wir so ein bisschen den höchsten haben und andere einen etwas niedrigeren ;)
was den rest betrifft, naja, das mit den rohstoffen ist so eine sache. eigentlic haben wir immer noch ne ganze menge. muss halt recycelt werden. geld haben die englander wie heu. können die schwarzen also ihre rohstoffe weiter an england verkaufen. kriegen ja von den englandern, die rohstoffe veredelt zurück. wie schon gesagt, liegt ein fortschreiten des menschlichen wissens vor. aus einem kleinen schmied ist heute eine ganze stahlindustrie mit autobau/schiffsbau und und und geworden. warum soll sich diese entwicklung ändern? nur weil wir uns heute keine anderen technologien oder wirtwschaftszweige vorstellen können? frag mal nen schmied aus dem 14ten jahrhundert, was er vom heutigen stand der wirtschaft wusste ;)
die menschen konsumieren mehr. man hat nicht mehr einen plattenspieler in 10 Haushalten. nein man hat einen computer in fast jedem haushalt.
und zusätzlich halten DVD-player/recorder,5.1 Boxensysteme,Digitalreciever und und und einzug ins wohnzimmer.

plattenspieler, verstärker, boxen und n bandgerät waren auch früher keine seltenheit (jedenfalls nicht solange nach der jeweiligen einführung wie sie seit den ersten dvd-playern vergangen ist).
lediglich das technische niveau der produkte ist gestiegen, nicht deren verbreitung. da dies aber in erster linie durch technologische weiterentwicklung begründet ist, sind dadurch keine neuen arbeitsplätze entstanden. oder glaubst du, es braucht mehr leute, einen dvd-player oder einen computer zu fertigen als für einen plattenspieler oder für einen schwarz/weiß fernseher?

der mann denkt wie die maschinenstürmer in england!!
hätten die damals recht bekommen, würden wir heute noch mit kutschen durch die gegend fahren. allerdings nur wenn wir uns ne kutsche leisten könnten.

...aber jede hätte arbeit.
er zweifelt ja nicht an, dass der technologische fortschritt dadurch nicht gefördert werden kann, sondern dass es dadurch mehr arbeit gibt.
im übrigen spielt hier auch noch mit rein, was ich weiter oben erwähnt habe:
im 19jhd. war die rohstofflage in england noch ziemlich gut, industriewachstum problemlos möglich. das ist heute nicht mehr so.
hätte man in den 1950er jahren die maschienen gestürmt, hätte das lediglich den niedergang der englsichen
 
aph am 30.12.2005 13:42 schrieb:
Micha2 am 29.12.2005 12:22 schrieb:
da der mensch immer weiter forschen wird, ist diese theorie wohl hinfällig.
allein das forschen verursacht immer immenseren arbeitsaufwand.
Worauf gründest du diese Behauptung?
auf die weltgeschichte? den drang des menschens alles wissen und verstehen zu wollen?
In meinem Arbeitsbereich (Spieleentwicklung) sehe ich momentan einen Anstieg der Teamgröße pro Projekt. Allerdings ist sich die Branche auch einig, dass wir dabei gerade den Gipfel erreichen. Schon bald wird auch hier Automatisierung Vorrang haben, da viele der Arbeitsschritte keine Kreativität benötigen. Modding von verfügbaren Engines und das Einfügen eines neuen Gameplays wird dann wieder von 10-Mann-Teams erledigt werden.
vielleicht stellt sich in deiner branche langsam normalität ein? der boom deines wirtschaftszweiges ebbt vielleicht langsam ab? so wie halt in vielen neuen branchen ;)
allein seine aussage über die stahlerzeugung disqualifiziert ihn.
er verschweigt nämlich vehement, das sich in dieser zeit neue wirtschaftszweige gebildet haben.
Ja, aber all diese Wirtschaftszweige bieten nicht mehr Arbeit als verloren gegangen ist. Wäre ja auch blöd, so unproduktiv zu bleiben. Wenn du das ersetzen willst, brauchst du Wirtschaftszweige, bei denen Produktivitätsfortschritte von vornherein unmöglich sind.
Zu den Details dieser Produktpalette hat ruyven schon Treffendes geschrieben.
warum, hat sich dann die arbeitslosenraten in den letzten hundert jahren nicht mehr als verdoppelt? die gleichen erklärungen, die ihr nun für diese entwicklung sucht, könnt ihr auch in die zukunft projizieren. wir kennen die zukunft eben noch nicht.
und eine lineares hochrechnen klappt da nunmal nicht ;)
das zeigt mir zumindest die vergangenheit.
 
Micha2 am 30.12.2005 17:33 schrieb:
naja, wie schon gesagt sehe ich das in keinster weise so. aus meiner sicht wird geforscht, damit das neu entwickelte medikament oder der neuentwickelte intelchip rendite abwirft. da ist nichts mehr militärisch gesteuert.

nachdem jemand den halbleitereffekt endeckt, jemand anderes damit einen transistor gebaut, jemand weiteres das ganze durch lithographische techniken in großem maße nutzbar gemacht hat, konnte jemand anderes dies nutzen um rechenanlagen in miniatur zu bauen, die auf einer sehr umfassenden sammlung elektricher theorien und 2,5+ jahrtausender mathematischer forschung basieren - was dann nach aufwendiger weiterentwicklung an universitäten und in militärischen anlagen die grundlage dafür war, dass intel soetwas wie einen "mikrochip" kommerziell produzieren konnte.
und dass medikamenten entwicklung ohne 5000+ jährige erforschung von heilenden substanzen, 3000+ jährige erforschung von krankheiten, 2000+ jährige erforschung des körperbaus und insbesondere auch deutlich über 100 jährige erforschung des aufbaus und der funktion von organismen auf organischer und zellulärer ebene überhaupt nicht möglich wäre, muss ich wohl auch nicht näher erleutern.

sorry, aber das bißchen entwicklung für ein praktisch verwendbares produkt ist NICHTS im vergleich zu der grundlagenforschung, die nötig war, damit überhaupt jemand auf die idee gekommen ist, dass es da etwas zu entwickeln gäbe.


deine rechnung ist schlicht falsch! wo bekommst du die 200millionen jobs pro jahr her?

hmmm:
Original von Micha2 am 29.12.2005 15:11 schrieb:
sagen wir mal 400Millionen menschen leben heute mehr auf der welt. es gibt aber nur 200Millionen menschen die in dieser zeit arbeitslos geworden sind.

zugegeben - das war pro 6jahre, aber dann gelten meine zahlen halt für 2601, auch egal, solange wir uns einig sind, dass es zahlen sind, die NIE erreicht werden sollten ;)


es ergibt sich zwar ein ergebnis, was mir nicht so richtig in den kram passt.

das ist ja das wichtigste ;)

ich hätte halt schonmal nach deinen ersten verbesserungsversuch nachrechnen sollen ;) allerdings passiert es auch nur auf den daten von 6 jahren die auch noch geschätzt sind. zumindest, was die arbeitslosenzahlen angeht.

in anbetracht zunehmender ressourcenknappheit ist aber imho eher ein verschlimmerung anzunehmen, so dass auch geschätzte zahlen bei linearer hochrechnung noch deutlich über dem worst-case liegen dürften.

nimmt man mal die letzten 100Jahre kommen wohl eher ganz andere daten in 100 jahren raus.

nimmt man die letzten 100jahre, hat mein 2weltkriege mit drin, die bekanntermaßen das bild auf dem arbeitsmarkt grundlegend verändern ;)


nein, das glaube ich eher nicht. allein, die definition unterverdienende kann ich nirgens erkennen. was meint er damit? eine halbtagskraft? oder einen billigarbeiter?

ich würde spontan von leuten ausgehen, die nur deswegen einen job haben, weil sie durch löhne im bereich des exitenzminimums und extrem langen arbeitszeiten billiger als maschienen sind, also kinderarbeit, sweatshops,...
aber wie schon gesagt - das ne exaktere ausdrucksweise wäre nett, aber ist halt n interview.
und solange bei beiden erhebungen die gleiche definition zugrunde gelegt wurde..

übrigens wird aktuell wieder nach arbeitszeitverlängerung geschrien! das würden mister rifkins theorie wieder stark erschüttern :-D

es wird von den arbeitgebern nach arbeitszeitverlängerung geschrien, um die produktionskosten zu senken.
interessanterweise wollen die gleichen arbeitgeber aber auch leute entlassen, weil nicht genug arbeit da ist..
also genau das, was rifkins sagt: weniger arbeiter.
die unternehmen setzen halt noch einen drauf - deutlich weniger arbeiter, weil der einzelne mehr tun muss.
und wenn man n paar 100 angestellte mehr hat, als man braucht (also leute, die man jederzeit auf die straße setzen kann, ohne das die produktion leidet), dann lassen sich mit den gewerkschaften&politikern durchaus konditionen erhandeln, die die arbeitskraft so billig werden lassen, dass man den neukauf eigentlich effizienterer maschienen erstmal noch n bissl hinten anstellt.


naja, ich nehm mal an das henry ford anfang des 20sten jahrhunderts sein t-model baute und wir heute aus zig automarken wählen können und diese sich mal ganz nebenbei auch noch immens entwickelt haben ,sollte die entwicklung erkennen lassen, oder?

deine aussage war, dass durch optimierung arbeitskräfte frei wurden, die dann in neuen wirtschaftszweigen arbeit fanden, insgesamt also der bedarf an arbeit angestiegen ist.
henry ford dagegen hat die menge an arbeit, die für ein auto nötig ist, drastisch reduziert und was für einen einfluss die verbreitung des selbigen auf die landwirtschaft/pferdezucht hatte, ist wohl ebenso klar wie die dadurch möglichen drastischen personaleinsparungen im transportwesen. (sagt ja keiner, dass sich das ganze nur in eine richtung auswirkung hat - seinen wert erhält ein produkt ja erst durch seinen nutzen und wenn der ebenfalls arbeitsplätze betrifft, weil es sich halt nicht nur um ein konsumgut handelt, wirds halt n bissl komplexer)
ich hab jedenfalls mal zweifel, ob durch die massenfertigung von autos mehr arbeit pro mensch geschaffen wurde..


ja, in gewissen maße hast du schon recht. die subventionen sind schon irgendwie irreführend. aber ein problem sehe ich darin nur insofern, das versucht wird, die anpassung des lebensstandarts etwas zu dämpfen. ist ja ganz klar, das wir so ein bisschen den höchsten haben und andere einen etwas niedrigeren ;)

diese dämpfung betrifft aber nur eine seite - man verhindert das entlassen von arbeitern in alten betrieben, aber nicht das einstellen in neuen wirtschaftszweigen.
selbst wenn deine theorie der wanderung des arbeitsaufwandes stimmen würde, würde dieses vorgehen also für eine deutliche steigerung der gesamtbeschäftigung sorgen, die aktuell zu messenden zahlen müssten also (deutlich?) geschönt sein.
afaik ist die arbeitslosenstatistik aber aktuell nicht gerade schön und wenn man dann davon ausgeht, dass die realität nochmal n stück schlechter aussieht..
nö, lässt nicht den eindruck von mehr arbeit für alle aufkommen

was den rest betrifft, naja, das mit den rohstoffen ist so eine sache. eigentlic haben wir immer noch ne ganze menge. muss halt recycelt werden.

es ist ein gehöriger unterschied, ob man "rohstoffe" wieder zurückgewinnen muss oder ob man sie einfach nur auszugraben braucht. (ich möchte hierbei insbesondere darauf hinweisen, dass aktuelle recyclingverfahren in hohem maße engerieaufwendig sind - und energie stammt bei uns bekanntermaßen zu über 95% aus anderen, endlichen rohstoffen)

wie schon gesagt, liegt ein fortschreiten des menschlichen wissens vor. aus einem kleinen schmied ist heute eine ganze stahlindustrie mit autobau/schiffsbau und und und geworden. warum soll sich diese entwicklung ändern? nur weil wir uns heute keine anderen technologien oder wirtwschaftszweige vorstellen können? frag mal nen schmied aus dem 14ten jahrhundert, was er vom heutigen stand der wirtschaft wusste ;)

es geht nicht darum, ob aus dem schmied n stahlwerk und ne werft geworden ist.
es geht darum, dass vor 1000jahre mehr arbeitskraft in form von schmied, förster, holzfäller und schiffsbauer benötigt wurde, als heute an stahl- und werftarbeiter.
(pro kopf weltbevölkerung gesehen - natürlich sind in einer schiffsbauindustrie für 6milliarden mehr leute beschäftigt als in einer für 500millionen, aber es sind halt noch viel mehr leute, da, die da nicht zusätzlich beschäftigt werden - und das obwohl früher sicherlich eher 16 denn 8h gearbeitet wurde, der anteil sich also eigentlich hätte verdoppeln müssen)
 
Micha2 am 30.12.2005 17:53 schrieb:
warum, hat sich dann die arbeitslosenraten in den letzten hundert jahren nicht mehr als verdoppelt?

weil sich die arbeitszeit/arbeiter halbiert hat?
weil 2 weltkriege die zahl der arbeiter reduziert und die baubranche kräftig gefördert haben?
weil rohstoffe und umwelt allgemein in einem nie dagewesenen -und nie wieder möglichen- maße ausgebeutet wurden?
weil sich die verschuldung in allen bereichen ver-verdammt-viel-facht hat?

die gleichen erklärungen, die ihr nun für diese entwicklung sucht, könnt ihr auch in die zukunft projizieren. wir kennen die zukunft eben noch nicht.
und eine lineares hochrechnen klappt da nunmal nicht ;)
das zeigt mir zumindest die vergangenheit.

stimmt. wenn ich mir die arbeitslosenentwicklung der letzten 200jahre so angucke und mal die weltwirtschaftskrise der 30er raus lasse, dann haben wir ganz klar (naja - so klar wie das ohne nachgucken der zahlen ;) möglich ist) einen nur minimalen anstieg der arbeitslosenzahlen bis in die 60er 70er hinein und dann immer höher werdende zuwachsraten bei der arbeitslosenquote.
also eigentlich ist für die zukunft kein linearer sondern ein exponentieller anstieg zu erwarten.
weiß aber nicht, ob dass deine these des "mehr/gleichviel arbeit durch neue wirtschaftszweige" ernsthaft unterstützt ;)
 
ruyven_macaran am 30.12.2005 22:53 schrieb:
Micha2 am 30.12.2005 17:53 schrieb:
warum, hat sich dann die arbeitslosenraten in den letzten hundert jahren nicht mehr als verdoppelt?

weil sich die arbeitszeit/arbeiter halbiert hat?
weil 2 weltkriege die zahl der arbeiter reduziert und die baubranche kräftig gefördert haben?
weil rohstoffe und umwelt allgemein in einem nie dagewesenen -und nie wieder möglichen- maße ausgebeutet wurden?
weil sich die verschuldung in allen bereichen ver-verdammt-viel-facht hat?

die gleichen erklärungen, die ihr nun für diese entwicklung sucht, könnt ihr auch in die zukunft projizieren. wir kennen die zukunft eben noch nicht.
und eine lineares hochrechnen klappt da nunmal nicht ;)
das zeigt mir zumindest die vergangenheit.

stimmt. wenn ich mir die arbeitslosenentwicklung der letzten 200jahre so angucke und mal die weltwirtschaftskrise der 30er raus lasse, dann haben wir ganz klar (naja - so klar wie das ohne nachgucken der zahlen ;) möglich ist) einen nur minimalen anstieg der arbeitslosenzahlen bis in die 60er 70er hinein und dann immer höher werdende zuwachsraten bei der arbeitslosenquote.
also eigentlich ist für die zukunft kein linearer sondern ein exponentieller anstieg zu erwarten.
weiß aber nicht, ob dass deine these des "mehr/gleichviel arbeit durch neue wirtschaftszweige" ernsthaft unterstützt ;)
naja, ok. nen gemeinsamen nenner werden wir hier wohl nicht finden. ich kann halt nicht in die zukunft schauen, hoffe auch nicht das die zukunft so ähnlich aussieht, wie die vergangenheit, zwecks weltkriege und so.
hoffe eher, das wir unsere rohstoffe(dann reichen sie doch wieder bis ins unermessliche) von anderen planeten holen, vielleicht das all wirklich besiedeln. die menschheit immer größer wird(mehr menschen-mehr arbeitskräfte -mehr konsumenten). die futuristische ansicht scheint mir realistischer als eine hypothese mit dem heutigen erkenntnisstand. aber wie schon gesagt, ich kann nicht in die zukunft schauen.
 
aph am 23.12.2005 16:17 schrieb:
Hier war es ja schon öfter mal Streitpunkt. Folgender Artikel beleuchtet das Thema aus Expertensicht: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“.

Würde mich gern mit euch darüber austauschen. Lest es mal!

Naja, wieder so ein Pseudoexperte. Fakt ist, daß die Arbeitslosigkeit steigt, das kann man nicht ignorieren, doch es ist auch Fakt, daß sowohl die Anzahl der Beschäftigten ansteigt als auch die der Schwarzarbeiter.

Natürlich gibt es in einigen Bereichen einen Rückgang z.B. in der im Artikel erwähnten Stahlbranche, dafür sind andere hinzugekommen.

Man sollte bei dieser Thematik nie vergessen, daß in den letzten 30 Jahren die Anzahl der Menschen auf dem Arbeitsmarkt massiv zugenommen hat. Anfang der 70er gab es ein Frauenerwerbsquote von rund 15%, heute liegen wir über 70%. Da ist es nur klar, daß die Arbeitslosigkeit steigt, denn woher sollten denn soviele Jobs plötzlich auftauchen?

Gut, 30 Jahre klingt nach viel Zeit, ist es in Wirklichkeit aber nicht. Wenn man davon ausgeht, daß es rund 50% der Bevölkerung Frauen sind (eigentlich etwas mehr) und davon die Hälfte im Erwerbstätigen Alter ist, dann reden wir hier von 20 Mio zusätzlichen Arbeitskräften. Eine Steigerung von 15% auf 70% macht demnach 11 Mio Arbeitsplätze, die man bräuchte, damit alle Arbeitswilligen auch arbeiten können. 11 Millionen!!!

Was sollte denn mit diesen Arbeitsplätzen produziert werden und wer sollte es kaufen? Das kann so nicht funktionieren.

PS: Ich hab die österr. Daten auf Deutschland umgelegt. Kann gut sein, daß es statt 11 Mio. in D +/- 3 Mio sind, aber das spielt nicht wirklich eine Rolle.
 
aph am 28.12.2005 12:18 schrieb:
Stef1811 am 28.12.2005 10:54 schrieb:
Ja die hatte ich gelesen. Zum Schwarzweiß denken: In manchen Dingen denke ich nun mal ist es positiv also weiß ode ist es negativ also schwarz. Aber z.B zum Mindestlöhne können sowohl grau als auch schwarz sein. Bis zu einer gewissen Höhe sind Mindestlöhne okay. Aber wenn diese Grenze überschritten wird, kann es zu negativen Folgen kommen. Ich bin aber trotzdem gegen Mindestlöhne.

Nö, es gibt keine Dinge, die eindeutig besser als andere sind. Es gibt immer auch Schattenseiten. Eine perfekte Welt gibt es nicht.
Du aber bringst nach wie vor immer Argumente und Standpunkte, die einen Anspruch absoluter Wahrheit beinhalten (sowas wie: "Mindestlöhne sind immer schlecht", "Die Linksparteiforderungen hätten die Wirtschaft geschwächt", usw.).

So pauschal sollte man meiner Ansicht nach nie denken. Damit schadet man sich letztlich nur selbst, weil man unflexibel wird, mit bestimmten überraschenden Situationen nicht klar kommt und irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.

Ich habe nicht gesagt,dass Mindestlöhne immer schlecht sind. Schau dir meinen ersten Beitrag in dem " Mindestlöhne"-Thread an. Ich schrieb, dass es nicht unbedingt immer schlecht sein muss. Ich sagte, dass man nur eine bestimmte Grenze nicht übersschreiten sollte.
Die Linksparteiforderungen hätten der Wirtschaft geschadet, davon bin ich ( und noch ein paar unbedeutende Ökonomen ) übezeugt.
Es kann natürlich keine perfekte Welt geben, aber ich bin überzeugt, dass die beste Welt eine kapitalistische ist. Kein ungezügelter Kapitalismus nein ein Kapitalismus mit Spielregeln. Aber das habe ich jetzt schon so oft gesagt.

Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Du denkst teilweise auch sehr pauschal. Ich auch , dass weiß ich. Das liegt daran , dass wir bestimmte Überzeugungen haben von denen wir nicht abrücken können weil wir sie für richtig halten.
 
kiljeadeen am 31.12.2005 11:32 schrieb:
aph am 23.12.2005 16:17 schrieb:
Hier war es ja schon öfter mal Streitpunkt. Folgender Artikel beleuchtet das Thema aus Expertensicht: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“.

Würde mich gern mit euch darüber austauschen. Lest es mal!

Naja, wieder so ein Pseudoexperte. Fakt ist, daß die Arbeitslosigkeit steigt, das kann man nicht ignorieren, doch es ist auch Fakt, daß sowohl die Anzahl der Beschäftigten ansteigt als auch die der Schwarzarbeiter.

Natürlich gibt es in einigen Bereichen einen Rückgang z.B. in der im Artikel erwähnten Stahlbranche, dafür sind andere hinzugekommen.

Man sollte bei dieser Thematik nie vergessen, daß in den letzten 30 Jahren die Anzahl der Menschen auf dem Arbeitsmarkt massiv zugenommen hat. Anfang der 70er gab es ein Frauenerwerbsquote von rund 15%, heute liegen wir über 70%. Da ist es nur klar, daß die Arbeitslosigkeit steigt, denn woher sollten denn soviele Jobs plötzlich auftauchen?

Gut, 30 Jahre klingt nach viel Zeit, ist es in Wirklichkeit aber nicht. Wenn man davon ausgeht, daß es rund 50% der Bevölkerung Frauen sind (eigentlich etwas mehr) und davon die Hälfte im Erwerbstätigen Alter ist, dann reden wir hier von 20 Mio zusätzlichen Arbeitskräften. Eine Steigerung von 15% auf 70% macht demnach 11 Mio Arbeitsplätze, die man bräuchte, damit alle Arbeitswilligen auch arbeiten können. 11 Millionen!!!

Was sollte denn mit diesen Arbeitsplätzen produziert werden und wer sollte es kaufen? Das kann so nicht funktionieren.

PS: Ich hab die österr. Daten auf Deutschland umgelegt. Kann gut sein, daß es statt 11 Mio. in D +/- 3 Mio sind, aber das spielt nicht wirklich eine Rolle.

Auch in der Stahlbranche müssen nicht zwangsläufig alle Jobs verloren gehen. Die Arbeitsplätze wandern nur von West nach Ost. Die Arbeiter im Westen sind nun leider sehr teuer und arbeiten weniger als die Chinesen. Daran kann man nichts ändern. Man kann diesen Prozess auch nicht aufhalten indem man diese Industriezweige subventioniert. Das einzige was man tun kann, ist dass man diese an den Osten verlorenen Jobs aus den anderen Industrieländern holt. Man muss halt besser und flexibler als z.B Japan sein.
 
Stef1811 am 31.12.2005 11:44 schrieb:
Auch in der Stahlbranche müssen nicht zwangsläufig alle Jobs verloren gehen. Die Arbeitsplätze wandern nur von West nach Ost. Die Arbeiter im Westen sind nun leider sehr teuer und arbeiten weniger als die Chinesen. Daran kann man nichts ändern. Man kann diesen Prozess auch nicht aufhalten indem man diese Industriezweige subventioniert. Das einzige was man tun kann, ist dass man diese an den Osten verlorenen Jobs aus den anderen Industrieländern holt. Man muss halt besser und flexibler als z.B Japan sein.

Nein, natürlich werden nicht alle Arbeitsplätze in der Stahlbranche verloren gehen, doch die verstärkte Automatisierung reduziert hier das Potential schon gewaltig.

Die Frage ist, was man mit diesen Arbeitslosen macht. Stell dir einfach vor, da arbeitet jemand 20+ Jahre in einem Stahlwerk und verliert seinen Job. Was soll der jetzt machen? In der Branche kommt er nicht unter, ähnlich Branchen mit Jobs gibt es nicht und defakto hat er absolut keine Qualifikation für einen anderen Job, denn wo sonst werden den Hochöfen eingesetzt?
Mit Schulungen wird man auch nur begrenzt helfen können.

Hier wäre es wichtig, wenn man schon heute daran denkt, wie die Situation in 20+ Jahren sein wird, damit die Jugendlichen von heute keine falsche Ausbildung wählen, nur um dann zur Arbeitslosigkeit verdammt zu sein.

Was China anbelangt, da geht es um 0815 Massenstahlprodukte. Eine Spezialisierung kann hier wieder Märkte öffnen, indem man beispielsweise hochwertigen Werkzeugstahl anbietet. Geht natürlich nicht von heute auf morgen, muß es aber auch nicht.

Es wird auch langsam Zeit, daß die Leute kapieren, daß Bildung eine Holschuld ist. Wer nicht bereit ist von sich aus Weiterbildung zu betreiben, wird es künftig schwer haben. Gute Kurse sind zwar teuer, lohnen sich aber allemal und hinterlassen auch beim Personalchef einen bleibenden Eindruck (wenn der Kurs zur Arbeit/Firma paßt). Wer darauf wartet, daß ihm irgendjemand einen Kurs zahlt, der wird nicht weit kommen.
 
MrM am 24.12.2005 18:09 schrieb:
z.B.: Man könnte ja für eine Maschine - für die der Betrieb fünf Arbeiter entlassen kann - eine Steuer erheben die mindestens so viel kostet wie drei Arbeiter. Da man den technischen Fortschritt sowieso nicht aufhalten kann. Aber so könnte man auf Dauer wenigstens das Sozialsystem aufrecht erhalten.

Dann stellt man eben die Maschine gleich ins Ausland. So ein Unsinn betreffend Maschinensteuer wurde schon oft gebracht und immer wieder verworfen, weil es einfach nicht durchführbar und nebenbei bemerkt völlig vertrottelt ist.

Das beginnt schon einmal bei der rechtlichen Besteuerungssituation. Was besteuere ich eigentlich, die Maschine oder den Wegfall der Arbeitsplätze? Ersteres ist nicht mehr als ein weiterer Wettbewerbsnachteil für uns (du glaubst ja wohl nicht, daß da irgendein Billiglohnland mitziehen wird, oder?), zweiteres eine Steuer ohne Einnahmen, denn da schickt doch jeder die alte Firma in Konkurs und baut eine neue mit Maschinen.

Fraglich ist auch, was denn eine Maschine überhaupt ist, denn so offensichtlich ist die Sache ja nun auch wieder nicht. Was ist beispielsweise mit einer Druckmaschine, wie es sie in Druckereien gibt. Maschine, die besteuert gehört? Was wäre die Alternative, vielleicht 2000 Schreiber hinsetzen und ein Buch kostet dann 2500 Euro und mehr oder wie stellst du dir das vor?

Ist ein Computer eine Maschine? Sind wir schon soweit, daß ich extra Steuern zahlen muß, damit ich ein Email schreiben/empfangen kann?

Der Punkt ist, Maschinen machen Waren billiger. Wer gegen Maschinen argumentiert, befürwortet massive Preiserhöhungen in allen Bereichen und zwingt weitere Firmen ins Ausland abzuwandern, damit sie überlebensfähig bleiben.

Wenn man das Sozialsystem retten möchte, dann sicherlich nicht über höhere Abgaben sondern nur über mehr Effizienz im System.
 
kiljeadeen am 02.01.2006 15:00 schrieb:
Dann stellt man eben die Maschine gleich ins Ausland. So ein Unsinn betreffend Maschinensteuer wurde schon oft gebracht und immer wieder verworfen, weil es einfach nicht durchführbar und nebenbei bemerkt völlig vertrottelt ist.

Das ist doch nur bildlich gesprochen. oO

Es geht darum, die Produktion unabhängig vom Faktor Mensch zu besteuern. Und das lässt sich sehr wohl ermitteln. Man weiß doch, was eine Firma produziert bzw. wieviel. Oder man greift es am Endprodukt in Form der Konsumsteuer ab.

Dass wir für die Lösung der Probleme der nächsten 300 Jahre globale Regeln brauchen, steht außer Frage. Ohne die werden wir eh keine Chance haben. Also ist das Argument mit der Auslandsflucht schon mal hinfällig. Wenn sich die Regierungen weiterhin gegenander ausspielen lassen, sind wir verloren.
 
aph am 02.01.2006 15:51 schrieb:
Es geht darum, die Produktion unabhängig vom Faktor Mensch zu besteuern. Und das lässt sich sehr wohl ermitteln. Man weiß doch, was eine Firma produziert bzw. wieviel. Oder man greift es am Endprodukt in Form der Konsumsteuer ab.

oder bei den rohstoffen, wie rifkin es auch vorschlägt.
hat nebenbei den vorteil, dass genau das teuer wird, was man minimieren will -energieverbrauch, rohstoffe,..- und nicht das, was man eigentlich maximieren will (konsum)
 
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