McTrevor
Hobby-Spieler/in
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Ich hatte nie grobe Bugs, die mich wirklich am Weiterspielen hinderten. Aber immer wieder sehr viele kleine Bugs, die teilweise echt nervig waren. Das aggressive LOD und die miese Performance schlagen mir auch etwas sauer auf.
Und inhaltlich wirkt es entweder eher unfertig oder nicht richtig durchdacht.
- Die Map ist völlig überflutet mit Icons. Das war bei The Witcher 3 zu Release schon so, wurde aber ausgebessert. Warum man diesen Fehler bei Cyberpunk 2077 ein weiteres Mal begeht, ist mir schleierhaft.
- Die Aufträge für die Autokäufe müllen das Questlog zu und auch die Map. Man sollte das vlt. noch mal zusätzlich separieren, damit man den Überblick nicht verliert.
- Das Balancing ist schlichtweg für die Katz. Manche Skills sind übermächtig, andere völlig unbrauchbar. Das Spiel ist zu leicht.
- Die Stadt wirkt nur auf dem ersten Blick belebt. Tagesabläufe der NPCs gibt es nicht, es gibt abseits gewaltsamer Aufträge keine Nebenbeschäftigungen (Pokern o.ä., vielleicht auch mal Kinogänge?) usw. Was Open World angeht, hinkt das Spiel anderen Vertretern meilenweit hinterher.
- Man wird mit Loot voll gemüllt und der meiste Loot ist auch Grütze und kaum zu gebrauchen. Ich spiele die Hälfte der Spielzeit mit den immer gleichen Waffen, hab seit Ewigkeiten n Legendary-Shirt und Legendary-Schuhe, und komme super durch, ohne jedes Problem (wo wir wieder bei Punkt 3 wären).
- Es gibt zwar einige echt gute Nebenquests, aber die meisten Aufträge (siehe Map) sind kaum der Rede wert. Davon sind nur die wenigsten wirklich interessant. Quantität statt Qualität war hier wohl die Devise.
- Die Autos steuern sich zwar passabel, aber sobald man auch nur das kleinste Hindernis überqueren möchte, fliegen die wie n Flummi rum.
Das waren unter anderem auch mein größtes Problem mit dem Witcher(3). Das anspruchslose Vanilla Gameplay habe ich gerade mal bis Novigrad durchgestanden. Ohne Overhaul wäre dort Ende gewesen. Aber zum Glück ist hier die Modding Community beigesprungen. Ich hoffe, es wird auch für CP Overhauls geben, die den spielerischen Anspruch auf das Niveau des Writings bringen.
Nebenbeschäftigungen und Tagesabläufe sind Geschmackssache. Ich brauche beides absolut nicht. Wenn das Spiel ein gutes Gameplay hat, brauche ich mich nicht an einen virtuellen Pokertisch setzen, bei dem eine grottenschlechte KI rumdonkt. Die Ressourcen sind beim Herzen des Spiels meines Erachtens nach besser aufgehoben. Ich frage mich auch, wie viele Spieler bei RDR2 in Erinnerungen an Pokernächte und dem Finger-Messer-Spiel schwelgen. Wäre schade, wenn bei dem Game genau das in Erinnerung bleibt...
Tagesabläufe sind für mich auch so ein Ding, was sich jemand mal ausgedacht hat und das jetzt in vielen Games einfach sklavisch bei einer Checkliste abgehakt wird. Meiner persönlichen Schätzung nach gibt es vielleicht höchstens 5 Spiele, die dadurch besser sind, dass es einen dynamischen Tag- und Nachtwechsel gibt, weil es wirklich spielerische Auswirkungen hat. Ich denke da an BG2 mit den Vampiren bei Nacht und ähnlichem. Ansonsten ist das fast immer nur im Spiel um zu zeigen, dass die Engine auch eine Nachtszenerie schön darstellen kann und bringt dem Spieler meist nur Ärger, weil der NPC, den er treffen wollte gerade nicht da ist, sondern schläft oder auf dem Klo sitzt.
Mir sind da statische Abläufe, die an die Progression des Spielers gekoppelt sind (wie bei Bloodborne z.B.) millionenfach lieber.