Geld verdienen muss sein, und Geld verdienen ist eine gute Sache. Gar keine Frage.
Meiner Meinung nach wirds aber kritisch wenn Geld verdienen zum einzig wahren und wichtigen wird. Videospiele leben von Leuten mit Leidenschaft und einer Vision, die ein tolles Erlebnis erschaffen wolle, eine tolle Geschichte, tolle Charakter oder tolles Gameplay. Und ja, die müssen auch von was leben, selbstredend wollen sie also auch Geld damit verdienen. Und wenn sies gut machen, sollen sie auch einen riesen Haufen davon Verdienen.
Wenn ich da an ein Squaresoft denke, eigentlich schon pleite, die Leute alle schon arbeitslos. Und sie sagen sich "Na gut, das ist wohl das letzte was wir zusammen machen und dann sind wir arbeitslos, aber wir erschaffen was grossartig" und sie zaubern das erste Final Fantasy aus dem Hut. Um Geld gings ihnen damals nicht wirklich, aber sie haben dann reichlich damit verdient und sich unerwartet gerettet. Die drei Typen die 100'000 Dollar nahmen und eine Videospielfirma auf die Beine stellten, einfach weil sie grossartige Games machen wollten und hofften von der Leidenschaft auch leben zu können. Und heute unter der EA Fuchtel hauen sie Games überhastet und unfertig raus und wollen einfach nur Geld and thats it.
Doch so schlechte Beispiele Firmen wie EA auch sind, es gibt zum Glück genügend Leute die noch Games machen weil sie tolle Games machen wollen, die noch Leidenschaft reinstecken. Die all ihr Geld das sie verdient haben in den Nachfolger stecken, und wäre Witcher 2 kein Finanzieller Erfolg gewesen gäbs CDPRed wohl gar nicht mehr. Zum Glück sind sie da ja nicht die einzig.
Okay, warte... Generals2, F2P... irgendwie hab ich das Thema verfehlt. Lange geschichte kurz: Geld verdienen wollen ist gut, ist es aber das einzige was für einen Hersteller von Games zählt ist das nicht so gut.
Spiele sind mittlerweile nicht mehr nur ein Nischenprodukt irgendwelcher Garagen-Firmen, die von Nerds geleitet werden. Spiele (und alles drum herum, OS etc.) sind ein Massenmedium geworden und die Konkurrenz ist riesig geworden. Da gibt es eben nicht mehr nur die großen Jungs, sondern auch die Kleinen, die bald groß werden können.
Man mag es nicht glauben, aber selbst gigantische Firmen wie Activision Blizzard und EA stehen unter immensen Konkurrenzdruck. Im Falle der Großen wird das bei den Chefs eher aus finanzieller Sicht gesehen und somit werden vermehrt verschiedenste Möglichkeiten "ausprobiert", Kunden für sich zu gewinnen und zu locken. Erst waren es Retailprodukte, die mit Addons erweitert wurden. Dann waren es Retailprodukte, die mit DLCs erweitert wurden. Jetzt sollen es wohl die Free2Play-Spiele werden, die Kunden locken sollen. Das ganze geht noch weiter, bis hin zu Social Network-ähnlichen Zuständen, hinter denen nicht nur der Gedanke der Kundengängelung und Datenverwertung des Users steht.
Alles in allem ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn EA es richtig macht, dann hat man ein vollwertiges kostenfreies Multiplayer-Strategiespiel, bei dem man sich selbst im Shop mit Maps versorgen und bei dem man sich mit Geduld und Zeit auch ohne zusätzliche Investitionen den Abend mit einer Runde Zocken auf der Lieblings-Map versüßen kann. Wenn sie es nicht richtig machen, dann wird C&C Free2Play ein Pay2Win-Game, das gewaltig floppen könnte und vermutlich auch wird. Immerhin hat C&C eine gewaltige Fangemeinde, die bereits durch C&C4 schon enttäuscht wurde. Hier werden immense Risiken eingegangen, die, wenn es nach hinten los geht, große Verluste bedeuten können. Und das sollte EA eigentlich (die Betonung liegt auf 'eigentlich') bewusst sein. Also sollten sie es besser nicht versauen und den Spielern kein unvollständiges Pay2Win-Game andrehen, das sowohl nur von seinem Namen, als auch nur von seiner zugegebenermaßen sehr guten Grafik lebt.
Ich selbst wünsche EA nicht den Untergang und ich wünsche der Firma auch keine Epic Fails, die ihnen den Untergang bringen. Immerhin denke ich dabei auch an die Arbeitskräfte, die nur das ausführen, was ihre Chefs ihnen sagen und ihren Job behalten wollen. Aber ich werde auch wohl nur ein "Tja, shit happens" übrig haben, wenn EAs Plan nach hinten los geht und C&C und somit ihr ganzer Free2Play-Plan ein Flop werden sollte. Denn ihr Plan wird ein Flop, wenn EA C&C hier verkackt.
Ich hab es in einem vorherigen Post schon gesagt: Ich denke, diese Free2Play-Aktion oder vielmehr C&C wird ein Experiment sein. Anders kann ich mir das nicht erklären, dass sie so eine große Marke dafür verwenden. Immerhin ist Free2Play, auch wenn es erfolgreich ist, ein risikoreiches Geschäft, das von vielen eher mit Skepsis beäugt wird (zurecht), was EA bewusst sein sollte.
Wo du gerade in deinem Post Final Fantasy erwähnst...ja, die Kleinen haben immer Visionen. Aber man sieht ja, was heute aus Final Fantasy geworden ist. Der 13. und dessen zweiter Teil sind beileibe keine schlechten Spiele, finde ich. Aber das Kampfsystem ist zu sehr auf Action und Effekte ausgelegt und weniger auf Taktik, wie es noch bei den vorherigen Teilen der Fall war. Das macht das Spiel für mich weniger gut, als FF10. Und FF12 war der wohl langweiligste und schlechteste Teil.
Kleine Firmen haben immer Visionen. Sie gehen mit Motivation und Träumen an die Sache ran, aber entweder scheitern sie oder sie werden erfolgreich und groß. Und wer groß und erwachsen ist, sollte eigentlich auch realistisch denken und tun, was für sich und die Firma das beste ist. Und das ist was? Gewinn und Gewinnsteigerung. Und das erreicht man nur, wenn man nicht nur die Fans anspricht, die meist den geringeren Teil der Kundschaft darstellen, sondern auch massenübergreifend entwickelt. Das ist leider ein Fakt.
Dass es besser geht als das, was die "großen Jungs" machen, steht außer Frage.