AW: Bundeswehr-Ausbilder:"Denkt beim schießen an Schwarze!"
TBrain am 16.04.2007 11:46 schrieb:
Solche Typen würde ich feuer, fristlos! Egal ob das jetzt harmlos gemeint war oder nicht, ob das ein Einzelfall ist oder nicht... Der Typ hat dem Ansehen der BW geschadet also weg mit ihm.
Dann müsste man aber auch konsequent in allen Gesellschaftsschichten damit beginnen, eine "selektive Säuberung" durchzuführen. Polizisten, Ärzte, Anwälte, Politiker, Krankenschwestern, Altenpfleger, Bahnmitarbeiter, Bäcker, Schauspieler etc, rechtes, bzw. "angedichtetes" rechtes Gedankengut findest du überall. Ob jetzt der kleine Gymnasiast der im Vorbeigehen "minderwertige" Hauptschüler mit dunkler Hautfarbe als "scheiß Kanackenpack" tituliert, oder eine Krankenschwester die beim Anblick eines Patienten mit dunkler Hautfarbe die Miene verzieht. Solch Gedankengut wird es immer geben, und lässt sich nicht mal eben beseitigen. Ob man den Soldaten jetzt feuern soll oder nicht, ist die Frage. Aber wie gesagt, ohne richtige Beleuchtung der Situation fände ich eine Entlassung schlichtweg übertrieben. Der Spruch von ihm war imho fast schon Hardcore-Klischee, also Zeugs was man täglich in den Medien sieht (US-Serien, Blink-Blink-Gangster Niggas, Spiele wie San Andreas oder True Crime 2, Bücher etc). Wären Bezeichnung wie "Niggersau" oder “Sklaventransporter” statt “Van mit Afroamerikanern “gefallen, dann hätte man zweifelsfrei von einem rechten Hintergrund ausgehen können, aber hier? Nun ja, ich weiß nicht. Hier greift mal wieder vornehmlich die geistige Schnellfeuer-Methodik: Feuern, an die Wand mit ihm, schnell, schnell. Ohne aber den Background zu kennen. Parallelen mit pauschalen Killerspielverboten werden da mal wieder sehr markant wach. Keiner weiß eigentlich was abgeht, aber alle sind sich einig, dass ein Verbot her muss. Okay war der Spruch nicht, aber auch nicht gerade der Grund für einen neuen Aufstand.
Da fand ich in Relation dazu, die "Relativierung" der Taten des NS-Richters von Oettinger wesentlich beunruhigender.
Regards, eX!
Edith Piaf:
Spassbremse am 16.04.2007 12:50 schrieb:
EDIT: Das mit "erst ab Oberst" kann ich so nicht bestätigen. In der Bundeswehr verfügen nahezu ausnahmslos alle Stabsoffiziere (also ab Major) über ein abgeschlossenes Studium; ich hab' persönlich dort auch noch keinen "Idioten" kennengelernt.
Entspricht auch meinem Eindruck. Ich diente 6 Monate im Stab einer Brigade, also hatte täglich nur mit Offizieren ab Hauptmann bis hinzu einem Brigadegeneral zu tun. Also zumindest dort sind mit ausnahmslos fähige, faire, und sehr kompetente Offiziere begegnet. Ein "Idiotenfaktor" war dort definitiv nicht existent. Eher ein deutlicher Respektfaktor. Etwas was ich leider stark in der zivilen Welt vermisse. Hier kommen mir einige Abteilungsleiter eher so vor, wie benachteiligte, völlig unfähige und in der Menschenführung permanent versagende "Viecher". Also ich wurde damals im Stab niemals mit "Hey, ist das Dokument endlich fertig?!" saudumm von der Seite angerotzt, sondern eher mit einem höflichen "Herr XXXX, wie ist die Lage?".
Klar, in den tieferen Rangetagen gibt es oft und gerne Leute mit kleinen Problemen. Ich hatte das Glück normale und faire Ausbilder in der AGA zu haben, aber einige Leute sind da auch mit einem gewissen komischen Humor an die Sache gegangen. Ein gebürtiger Italiener als Uffz hat z.B. sehr gerne die Deutschen und Russen / Polen etwas geneckt (Flieger XYZ, wo ist ihr G36-Tragegurt? Etwa schon in Polen?! *g*), war aber auch nicht verlegen sich selbst gerne und häufig als "Pastafresser" zu titulieren, oder generell Itacka-Klischees zu verwenden. Solche Sachen gehören einfach dazu, und festigen den Zusammenhalt der Truppe - wenn es nicht übertrieben wird. Was eben die Frage beim aktuellen Fall ist.