Worrel
Spiele-Guru
Ganz einfach: daß diese Verherrlichung des konservativen Grundgedankens "Es soll doch bitte alles bleiben, wie es immer schon war" nichts mit dem Ablauf des Lebens zu tun hat.@ Worrel:
Und was hat diese natürliche Veränderung der Dinge mit dem Thema zu tun?
Wenn mir zB meine fast 100-jährige Großmutter erzählt, wie das Leben in ihrer Jugend war - von technischen Kleinigkeiten wie Karbidlampen über einen die Welt verändernden Weltkrieg, die komplette Lebensdauer des geteilten Deutschlands; die Entwicklung der Mobilität, mehrere kulturelle Revolutionen, quasi die komplette Geschichte der Modernen Musik- und Film-Entwicklung und nicht zuletzt der Einfluß des Internets, den sie in seinem ganzen Ausmaß schon gar nicht mehr begreift...
... Leben ist Veränderung. Ein zwanghaftes Festhalten an einem Status Quo nur um des Festhaltens willen ... man könnte das schon provokativ als "krank" bezeichnen.
Deutschland und seine Rolle in der Welt werden sich in unserer Lebenszeit ändern. Das ist unausweichlich. Die Zeiten von einem Deutschland, in dem es fast nur Deutsche gibt, weil Menschen von der anderen Seite der Welt aus Kommunikationsgründen noch nie mehr davon gekannt haben als das Bild auf dem Globus und wo eine Reise dahin noch ein Vermögen kostete, gibt es nicht mehr. Die Welt ist international geworden. Grenzen werden aufgeweicht. Sprachen vermischen sich auch weiterhin. Englisch wird sich irgendwann als Weltsprache mindestens der halben Welt durchsetzen. Deutschland wird es irgendwann nicht mehr geben. Gibt ja auch zB kein Gotisches oder Römisches Reich mehr...
... Natürlich ist es dann ebenso "krank", Veränderung nur um der Veränderung willen herbeiführen zu wollen. Kann ja durchaus sein, daß man in einem bestimmten Bereich gerade die optimale Lösung für das jeweilige Problem installiert hat. So wie das Rentenkonzept optimal war, als es genug Arbeiter gab, die Rente der (nach dem Krieg wenigen) Alten bezahlten - aber mit der heutigen Bevölkerungsstatistik muß man da Änderungen vornehmen.
Ist es das?Es gibt natürlich Leute, die dem kleinen Tante Emma Laden um die Ecke mit seinen 3 Artikeln hinterherweinen. Aber letztlich ist der Sprung zum Riesen-Supermarkt mit 10.000 und mehr Artikeln ein riesiger Gewinn, ein positiver Fortschritt also.
Beispielsweise kaufe ich meine Musik CDs ( ja, ich kaufe immer noch so viel wie möglich auf CDs) immer beim kleinen Fachhändler vor Ort, desse Laden gerade mal rund 3m breit ist(!) (und ~10-12m lang). Dort habe ich mir zB die neue U2 CD über Lautsprecher vorspielen lassen (inklusive Vorskippen). Dabei haben wir noch munter über Musik geklönt und nach all dem hatte er nicht mal finanziell was davon, weil meine Meinung zur CD sich daraufhin folgendermaßen darstellte:
Sicher, man will sich nicht bei jedem Kauf von einem Liter Milch über Kühe und Landwirtschaft unterhalten - dennoch ist dieses Kauferlebnis mir wert, daß meine CDs nicht ganz so billig sind wie bei Amazon.
Ähm ... und? bspweise Texas ist ja auch noch in kleinere Gebiete unterteilt.Und den Vergleich mit dem Texaner der natürlich auch Amerikaner ist verstehe ich nicht!? Hier gibt es auch den Hessen, den Bayern, den Saarländer und die sind ebenso alle Deutsche.
Wie, es gibt "den Deutschen"? Wer soll das sein? Gar ein Bayer oder ein Sachse?Außerdem gibt es den Deutschen, den Polen, den Italiener, den Spanier, aber NICHT den Europäer, ...
Deutscher ist man, (grob gesagt) wenn man in Deutschland lebt. Europäer ist man, wenn man in Europa lebt. Dortmunder ist man, wenn man in Dortmund lebt. Nordrhein-Westfale ist man, wenn man in Nordrhein-Westfalen lebt...
Es ist doch überhaupt kein Grund da, zu sagen "Ich bin kein Europäer", wenn man in Europa lebt. Außer Realitätsverweigerung.
Denn selbst, wenn man Europa als Staatengemeinschaft verachtet und sich nicht damit identifizieren kann, ist man immer noch Europäer, solange man darin wohnt.
Und ich werde außerhalb von Paßkontrollen nie sagen "Ich bin Deutscher". Und jetzt?Trotzdem hört man kaum jemanden sagen, dass er sich als Europäer sieht, in dem Sinne einer Landes- oder Staatszugehörigkeit
Ah super, das klassische "Wir erweitern das Gesagte mal um sinnlose Dimensionen und machen uns darüber lächerlich, wie sinnlos diese Dimensionen sind, obwohl wir als einziger diese sinnlosen Dimensionen ins Gespräch gebracht haben"- Argument.Und das ist sowieso sinnlos, dann kannst du das ausdehnen auf Welt, Sonnensystem, Milchstraße, Universum. Sorry, soweit sind wir eben noch laaaaange nicht.
Finde ich ziemlich sinnlos.