AW: Behördliche Willkür – Erst Resozialisierung, dann Abschiebung
dejay46 am 27.01.2008 20:10 schrieb:
In den 70's kamen GASTARBEITER um hier in D den Mangel an Arbeitskräften auszugleichen mit der eigenen Vorstellung hier nur eine begrenzte Zeit ein höheres Einkommen als in ihrer Heimat zu erzielen,dann aber dorthin zurück zu kehren.Erst nach einigen Jahren vlt. durch eine gewisse gewachsene Distanz zu ihrer ursprünglichen Heimat entstand in vielen Gastarbeitern der Wunsch hiezubleiben usw. Migranten,politisch Verfolgte und Wirtschaftsflüchtlinge sind eine ganz andere Sache,haben teilweise auch ganz andere Vorstellungen wenn sie hier nach D kommen.
Da magst du sicher Recht haben: Gastarbeiter und Immigranten sind nicht das selbe. Das ging auch schon früher los, nicht erst in den 70ern. Aber Fakt ist, damals haben wir die Ausländer mit Handkuss begrüsst und heute würden einige Leute sie am liebsten zum Teufel jagen. Über den Rest deines Postings hüll ich mal besser den Mantel des Schweigens.
Peter23 am 27.01.2008 20:29 schrieb:
Trotzdem verstehe ich die Aufregung nicht ganz.
Jeder verdient eine Chance, aber die hat Ronny doch bekommen oder?
Richtig. Die hat er genutzt und wurde trotzdem abgeschoben. Deshalb die Aufregung.
Mit jemandem der kriminell geworden ist und dadurch abgeschoben wird, habe ich kein sonderlich großes Mitleid.
Oh, welch differenzierte Betrachtungsweise. Kannst du dir vielleicht vorstellen, dass man nicht aus Spass an der Freude kriminell wird? Dass man Drogen verkauft oder eine Tanke ausraubt, weil man keine andere Möglichkeit hat an Geld zu kommen, keine Perspektive? Dass man versucht hat einen Job zu finden, aber als Farbiger ohne Schulabschluss aus einer schlechten Gegend keiner etwas mit dir zu tun haben will? Dass man in einem kriminellen Umfeld leben muss, obwohl man sich das ganz bestimmt nicht ausgesucht hat? Aber Pauschalisierung ist da natürlich der einfachste Weg. Kriminell -> weg mit ihm.
Böser Zusatzkommentar: Auf einen weiteren Rapper kann ich auch gut verzichten.
Böse Antwort: Stimmt, Ausländer sind ja schon schlimm genug, aber rappende Ausländer? Nein danke!
Peter23 am 27.01.2008 21:09 schrieb:
da wir weder die Straftat noch die Hintergründe kennen, lohnt es sich eigentlich nicht groß zu diskutieren. Weder contra noch pro Ronny, aber das war scheinbar die Absicht des Erstellers.
Ich habs schon mal gesagt, ich sags nochmal: Es geht hier nicht um den Rapper Voodoo, sondern um den Menschen Ronny, und Ronny ist auch nur ein Fallbeispiel. Es geht um die ganzen Ronnys, die wir z.T. in die Hölle schicken, weil es uns zu umständlich ist ihren Fall gesondert zu betrachten, sondern lieber alle über einen Kamm scheren, genau das was du mit deiner Aussage oben getan hast. Zu allem Überfluss wurde Ronny auch noch Hoffnung gemacht, eine Chance gegeben, obwohl vermutlich von Anfang an mehr oder weniger klar war, dass er abgeschoben wird. Human ist das ganz bestimmt nicht.
Lordnikon27 am 27.01.2008 23:25 schrieb:
Bitter sowas.
Allerdings bin ich nach wie vor für eine Art "three strikes out" Regelung Beim dritten mal Verhaftet und verurteilt werden, kann man imho davon ausgehen, das derjenige seine Lektion nicht mehr lernt. -> Deutsche Staatsbürger längerfristig wegsperren, Nicht-deutsche Stattsbürger abschieben.
Natürlich müsste man hier differenzieren, je nach schwere der Straftat, aber prinzipiell bin ich für diese Regelung.
Ist das tatsächlich dein Ernst? Diese "Three strikes law" ist ein Dorn im Auge aller Bürgerrechtler. Dieses Gesetz ist der Grund dafür, dass die Gefängnisse in den USA hoffnungslos überfüllt sind, z.T. mit Leuten die wegen Ladendiebstahl oder Besitz von ein paar Gramm Marihuana zu mehreren Jahren Haft verurteilt werden. Ein kleiner Strassendieb wird im Gefängnis ganz bestimmt nicht resozialisiert, ganz im Gegenteil. Da gehst du als kleiner Fisch rein und kommst, wenn überhaupt, als Verbrecher wieder raus.
Lordnikon27 am 28.01.2008 12:02 schrieb:
Boesor am 27.01.2008 23:28 schrieb:
Also wie in den USA oder wie?
3 mal Diebstahl =lebenslänglich.
Das war es, was ich mit differenzieren meinte
Aber prinzipiell: Ja.
Wenn du eh für Differnzierung bist, dann ist doch diese Regelung völlig überflüssig, sogar kontraproduktiv. Wie soll differenziert werden, wenn beim dritten mal definitiv Sense ist?
Keiner muss hier verhungern, selbst für ilegale Einwanderer gibt es genug Einrichtungen um nicht zu verhugnern oder zu erfrieren. Warum man dann stiehlt (außer es ist eine psychische Erkrankung ), ist mir unverständlich.
Wenn du in einem fremden Land am Existenzminimum kratzen würdest, während um dich rum alle Verlockungen der Welt nur einen Handgriff entfernt zu sein scheinen, dann könntest du vielleicht nachvollziehen warum man schnell mal zum Dieb wird, obwohl man im Grunde ein ehrlicher Mensch ist.
SSA