Das Problem mit diesem "Argument" ist nun aber, dass das gleich zwei Behauptungen sind, die beide im Zweifel erst mal belegt werden müssten. Nämlich
1: dass es überhaupt keine unabhängige Forschung zu diesem Thema gibt und
2: dass für Förergelder ein gewünschtes Ergebnis eingekauft wurde.
Mal unabhängig davon, dass der Beweis dafür fehlt: das finde ich auch aus mehreren Gründen unplausibel.
1: Cui Bono? Wer profitiert? Sind diejenigen, die die Fördergelder gezahlt haben auch wirklich diejenigen, die von der These des menschengemachten Klimawandels profitieren würden?
2: der Konsens der Klimaforscher ist großflächig und länderübergreifend. Wer auch immer die Klimaforschung so großflächig beeinflusst hat müsste ein gaaaaaanz großer Player sein, der über sämtliche Ländergrenzen hinweg einen unglaublichen Einfluss hat. Und gleichzeitig dabei aber völlig unerkannt bleibt.
Tatsächlich aber sehen wir ja gerade an der politischen Realität, dass diejenigen, die tatsächlich Macht ausüben, sich ziemlich erfolgreich gegen effektive Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels wehren.
Zumal dieses Argument auch schon ein recht grundsaetzliches Missverstaendnis aufzeigt, darueber, wie oeffentliche Foerdergelder (z.B. an Universitaeten) normalerweise vergeben werden. In den meisten Laendern, die viel Forschung betreiben laeuft das ueber Gremien, die von Wissenschaftlern selbst besetzt sind, z.B. die
NIH oder (fuer Klimathemen wahrscheinlich eher interessant) die
NSF in den USA, der
ERC in der EU oder die
DFG in Deutschland.
Dort beantragt ein Leiter einer Forschungsgruppe normalerweise Geld fuer ein Projekt, welches dann von den Wissenschaftlern in den Gremien ueber mehrere Stufen hinweg begutachtet wird. Die Projekte bekommen dann Punkteverteilungen, je nachdem, wie gut das Projekt durchdacht ist, wie gut und relevant die Forschungsgruppe, die es beantragt bisher publiziert hat, etc. Am Ende werden die Finanzen, die durch die Politik zur Verfuegung gestellt werden auf die Projekte mit den besten Punktestaenden in verschiedenen Gebieten verteilt.
All das ist uebrigens antuerlich auch oeffentlich einsehbar.
Das ganze laeuft durch so viele verschiedene Leute und Kontrollmechanismen, da nun irgendeine Verschwoerung aufzubauen von wegen "einer bezahlt fuer ein bestimmtes Ergebnis" ist schlicht nicht machbar. Am Ende geht es immer darum wie gut Ergebnisse aus verschiedenen unabhaengigen Quellen miteinander uebereinstimmen. Danach betrachtet man normalerweise die Standfestigkeit einer These und bei der Beteiligung des Menschen an der Klimaentwicklung gibt es nunmal sehr viele unabhaengige Ergebnisse, die auch unterschiedlich gefundet wurden, die alle auf das gleiche hinweisen.
Klar, wenn du dich nur auf ein paar Studien stuetzen wuerdest, die von irgendwas wie "international society for manmade climate change warnings" bezahlt wurden, dann waere das verdaechtig, aber so schlau sind Wissenschaftler, die sich seit zig Jahren mit dem Thema auseinandersetzen ja nu auch.
Ein grosess Kommunikationsproblem der Wissenschaft besteht eher darin, dass Medien sehr gerne einzelne - moeglichst auch noch daramatische (und damit meist in dem eigentlichen Expertenkreis als nicht sonderlich serioes angeshene) - Studien rauspicken, die sich halt schoen zu Schlagzeilen verwursten lassen. Dadurch entsteht in der Gesellschaft oft ein voellig verzerrtes Bild davon, wie wissenschaftliche Forschung eigentlich ablaeuft. Spoiler: Sie ist normalerweise langsam und so detailiert, dass sie ausshalb eines recht kleinen Kreises sehr langweilig sein duerfte. Das liegt halt auch daran, dass Ergebnisse normalerweise sehr genau und redundant auf Verlaesslichkeit geprueft werden,