Da ich dazu keine genauen Zahlen kenne, will ich da jetzt keine große Diskussion vom Zaun brechen. Aber es geht ja nicht nur um den Rohstoffverbrauch, der bei der Herstellung anfällt (und dazu zählt bei Plastikverpackungen auch Erdöl), sondern auch um die ganze Logistik und den damit verbundenen Energieverbrauch, der betrieben werden muss, um die die Dinger in den Laden zu bringen oder per Versand zum Kunden zu bringen, zumal der ganze Kram ja auf riesigen Schiffen um die halbe Welt geschickt wird.
Also, falls das überhaupt stimmt, dass die hier verkauften Games von SEHR weit her kommen: der Verbrauch an Energie pro produziertem/verkauften Retail-Game ist gerade bei "Riesenschiffen" irrsinnig gering, und wenn ein Kunde sich was liefern lässt, ist das oft auch energiegünstiger als es selber im Laden zu kaufen. zB Äpfel aus Neuseeland sind oft ökologischer sein als wenn du Äpfel von einem Bauern aus D, der 100km entfernt vom Supermarkt anbaut und vielleicht sogar in einem Kühlhaus lagert, um den Markt möglichst lange bedienen zu können, kaufst. Erst recht ist es ökologischer als wenn du selber ggf. 10-15km zu einem Bauern fährst anstatt in den Supermarkt 1-2km weit weg zu fahren - außer natürlich du fährst per Rad zum Bauern
Natürlich ist Retail am Ende aber mehr Energieverbrauch als wenn man ein Spiel nur runterlädt, zumal auch viele Retailkäufer ohnehin die Disc gar nicht nutzen und fast alle Games so viele Patches haben, dass am Ende selbst bei Installation per Disc nur irrelevant weniger Datenvolumen anfällt als beim reinen Downloadkauf. Aber gerade WEIL Retail immer weniger wird, ist der Umwelteffekt durch Retail heutzutage nur sehr gering. Wenn du als Gamer so "öko" bist, dass du Retail WEGEN der ökologischen Kosten quasi den Tod wünschst, dann dürftest du konsequenterweise an sich auch beim Gaming per Download maximal 1-2 Stunden pro Monat zocken...
und du müsstest den ganzen Mobile-Gamern an sich wünschen, dass die vor die nächste Bahn laufen, denn wenn die durch ihre Games das Smartphone 1x pro Tag neu laden müssen und nicht nur alle 2 Tage, dann kostet das auch extrem viel Energie.
Aber ohnehin sind ganz andere Dinge des Alltags VIEL unökologischer als der kleine Sektor Retailgames. Andere Dinge müsste man viel eher abschaffen, zB sinnlos verpacktes Obst &Gemüse, oder auch vorgeschnittenes und dann in Plastikbechern verkauftes Obst&Gemüse usw., wovon viele Leute sicher 4-5 Produkte die Woche kaufen. Ein Retail-Game kaufen aber selbst Leute, die deutlich mehr spielen als der Normalbürger, eher nur 3-4 mal im Jahr im Schnitt, wenn es denn überhaupt noch so viele sind angesichts der immer weiter steigenden Downloadkäufe.