Auf der Grundlage eines neuen, erweiterten Verbreitungsvertrages mit Arena, einem Unternehmen des TV-Kabelkonzerns Unity Media, wird Premiere wieder zum wichtigsten Pay-TV-Vermarkter von Bundesliga-Fußball in Deutschland: So darf Premiere den Bundesliga-Sender arena ab sofort in ganz Deutschland über Satellit verbreiten und vermarkten.
Bislang hatte sich Premiere lediglich mit Arena darauf geeinigt, die Bundesliga-Übertragungen in den Kabel-TV-Netzen von Kabel Deutschland und Kabel BW verbreiten zu dürfen. Premiere vergrößert sein Bundesliga-Vermarktungspotenzial damit nach eigenen Angaben auf über 30 Millionen TV-Haushalte in Deutschland. Mit dem neuen Vertrag erwirbt Premiere auch die nationalen arena-Vermarktungsrechte für Sportsbars (über Kabel und Satellit) und ein langfristiges, nicht-exklusives Lizenzrecht an der Marke Arena zur Präsentation und Vermarktung von Bundesliga-live.
Außerdem betreut Premiere künftig im Auftrag von arena technischen Betrieb, Service und Administration der arena-Satellitenplattform. Premiere gibt an arena dafür gegen die geleistete Sacheinlage (Verbreitungs-, Vermarktungs- und Markenlizenzen) 16,4 Millionen neue Aktien aus dem genehmigten Kapital aus. Die Aktien werden von einem unabhängigen Finanzinstitut weisungsfrei verwaltet. Die Vereinbarung mit dem Finanzinstitut schließt jegliche Einflussnahme von Arena auf die Unternehmenspolitik von Premiere aus.
Georg Kofler, Vorstandsvorsitzender der Premiere AG, wird in der Mitteilung des Pay-TV-Senders mit den Worten zitiert: "Premiere ist für Bundesliga-Fans wieder die Nummer eins und die erste Adresse – mit mehr Zugangsmöglichkeiten als je zuvor: über Satellit, Kabel und IPTV." Zusätzliche Reichweite bringt die neue Vereinbarung auch im Kabel: Premiere kann arena weiteren 2,2 Millionen TV-Haushalten in kleineren Kabelnetzen direkt anbieten.
"In vielen Premiere-Haushalten kehrt Bundesliga live schon am Freitag auf den Bildschirm zurück: Sie können über ihren Premiere-Sat-Receiver ganz einfach arena sehen", betonte Kofler. Dies war in der Regel bislang nicht möglich, da Premiere mit Nagravision und Arena mit Cryptoworks bei der Satellitenausstrahlung unterschiedliche Verschlüsselungsalgorithmen einsetzten. Für Kunden, die nach dem Wechsel zu Arena extra einen neuen Satelliten-Receiver mit Cryptoworks-Unterstützung beziehungsweise CI-Slot erworben hatten, dürfte dies allerdings ein Schlag ins Gesicht sein. Kritiker sehen zudem in der neuerlichen Vereinbarung mit Premiere eine reine Niederlage seitens Arena.
Buchbar ist das neue Premiere-Arena-Angebot ab sofort zu Preisen ab 9,99 Euro pro Monat. Neben Satelliten-Haushalten können auch 2,2 Millionen Kunden kleinerer Kabelnetzanbieter (Netzebene 4) in allen Bundesländern außer Nordrhein-Westfalen und Hessen arena jetzt bei Premiere abonnieren. Den 9,6 Millionen Haushalten im Netz der Kabel Deutschland (KDG) bietet Premiere Bundesliga live auf arena bereits seit August 2006 an. Weitere 2,3 Millionen Kabelhaushalte in Baden-Württemberg können Arena bei Premiere buchen – verbreitet wird der Sender dort von Kabel Baden-Württemberg. Insgesamt steigt die Bundesliga-Vermarktungsreichweite von Premiere damit auf über 30 Millionen Haushalte. In den Kabelnetzen von Nordrhein-Westfalen und Hessen wird Arena wie bisher von ish und iesy verbreitet und vermarktet.
Besonders einfach und günstig soll der Umstieg für Premiere-Komplett-Abonnenten werden, die ihr Programm über Satellit empfangen. Sie erhalten arena ohne weitere Kosten und sind bereits am kommenden Freitag für arena freigeschaltet. Allen anderen Abonnenten mit Sat-Empfang, die in der vergangenen Saison Zugang zu Bundesliga live hatten, präsentiert Premiere arena die nächsten vier Spieltage (bis zum 24. Spieltag am 2. bis 4. März) in einer kostenfreien Schnupperphase. Grundsätzlich gilt: Premiere-Kunden, bei denen Arena nicht zum Umfang des bisherigen Abo-Paketes gehört, können den Bundesliga-Sender ab sofort abonnieren.
Nach der Einigung mit Arena erwartet Premiere, dass sich die Wachstumschancen der Pay-TV-Industrie im deutschen Markt insgesamt verbessern. Kofler: "Jetzt gibt es eine einfache und kundenfreundliche Regelung für den Empfang der Bundesliga: über Satellit ebenso wie im Kabel. Premiere ist wieder eine zentrale Anlaufstelle für Bundesliga live". Der gesamte deutsche Pay-TV-Markt habe laut Kofler jetzt bessere Wachstumsperspektiven.
Premiere hat sich das Verbreitungs- und Vermarktungsrecht am Sender arena und seinen Programminhalten langfristig gesichert. Der Satelliten-Distributionsvertrag mit Arena hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Noch länger gelten die erworbenen Marken-Lizenzen: Premiere kann die Marke arena zur Präsentation und Vermarktung von Bundesliga-live-Angeboten bis Ende 2026 nutzen. Die Markenrechte an Arena hält Premiere auf nicht-exklusiver Basis.
[update]:
Nach Auskunft von Premiere wird das Arena-Angebot weiterhin in unveränderter Form ausgestrahlt. Somit obliegt es Arena, ob es in Zukunft eine Bundesliga-Liveübertragung via Satellit in HDTV geben wird. Derzeit bekommt man die Spiele in hochaufgelösten Bildern lediglich über das T-Home-Angebot der T-Com. Dieses wird ausschließlich über das VDSL-Netz der Deutschen Telekom ausgestrahlt; Partner ist hier ebenfalls Premiere.
Premiere geht weiterhin davon aus, dass das Arena-Angebot über Satellit auch weiterhin von arena selbst in Cryptoworks ausgestrahlt wird. Demnach können die Arena-Bestandskunden ihre bisherigen Receiver auch in Zukunft für den Empfang der Bundesliga-Übertragungen verwenden.