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Anschlag in Halle: Kritik für Seehofer nach Gaming-Kommentar

Wie Du jetzt auf Einsperren kommst, ist mir ein Rätsel. Und wenn ich die Frage so in den Raum stelle, dann bedeutet dies idR dass ich keine Antwort darauf kenne - darum frage ich ja.


Das mit dem Einsperren war natürlich überzogen. Und Gedanken hast du dir ja sicher schon drüber gemacht. Nur ist halt keine der Maßnahmen die mir dazu einfallen mit einer freiheitlichen Gesellschaft vereinbar. Üblicherweise folgen auf solche Dinge mehr Überwachung und stückweise Einschränkung der Bürgerrechte. Ich denke mal wir sind uns einig das das nicht diel Lösung sein kann.
 
Mich wundert es, dass bei jedem Autounfall nicht auch die Gamingszene an den Pranger gestellt wird. Machen denn die ganzen Racing-Games nicht jeden Spieler zu einem unkontrollierbaren Raser?
 
Das mit dem Einsperren war natürlich überzogen. Und Gedanken hast du dir ja sicher schon drüber gemacht. Nur ist halt keine der Maßnahmen die mir dazu einfallen mit einer freiheitlichen Gesellschaft vereinbar. Üblicherweise folgen auf solche Dinge mehr Überwachung und stückweise Einschränkung der Bürgerrechte. Ich denke mal wir sind uns einig das das nicht diel Lösung sein kann.

Mir geht es tatsächlich darum, was die Gaming-Szene tun kann, um nicht von solchen Leuten "unterwandert" zu werden. Ein Bann ist ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung - aber was hält einen solchen Menschen dann davon ab, sich einfach mit einem neuen Account anzumelden?
 
Beim Mittagsmagazin gab es zu dem Thema heute eine gute Einschätzung von Sascha Lobo, der ganz nebenbei dann auch Seehofer als ahnungslos "entlarvt" hat (für uns klar, für viele Ü40-TV-Zuschauer aber eine wichtige Info).

Er hat dabei sehr gut geschildert, dass es nicht "Die" Gamingszene gibt, sondern lediglich innerhalb der "Gamingszene" eben auch, wie überall im Leben, wo etliche Millionen ein Hobby oder eine Freizeitbeschäftigung teilen, kleine extremistische Gruppen unterwegs sind. Diese nutzen dann zwar bei der Kommunikation Dinge, die an sich für die Kommunikation in und um Games herum gedacht sind, aber es hat eben nichts mit Gaming zu tun, DASS die Typen extremistisch sind und sich darüber austauschen. Man könnte ebenso gut "die Gaststättenszene" oder "die Musikszene" oder "die Kleingärtnerszene" unter Beobachtung stellen, weil dort, wo viele Leute zusammentreffen, sich immer manche Gruppen herauskristallisieren, die Hass und Hetze propagieren.
 
Der Typ war vielleicht vieles, aber kein "normaler Nazi". Der Täter war ein psychisch gestörter junger Mann ohne soziale Kontake. Klassicher Fall. Eltern geschieden, keine Freunde oder Freundin, wohnt bei Mama mit 27 Jahren. Zu viel Zeit im Internet, falsche Leute kennengelernt und radikalisiert.

Stephan B. ist ein Fall, der immer wieder auftreten kann. Täter die nämlich nicht in Erscheinung treten, kann man nicht mit irgendwelchen Mitteln verhindern.

Versagt hat da die Gesellschaft, die ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er jetzt ist. Ein kranker Psychopath
Dass der Typ - der Kerl kommt übrigens aus meiner Heimatregion und einige aus meinem engen Freundes- und Familienkreis, so wie auch ich selbst, kannten ihn - war alles, aber keinesfalls psychisch gestört. Ein Psychopath kann die Konsequenzen seiner Taten nicht mehr abschätzen oder sie sind ihm egal. Er konnte es, weswegen er ja auch geflüchtet ist. Er wusste ganz genau, was er da tat und was er für eine Strafe dafür kassieren würde. Und er hatte ein klares Ziel für seinen Anschlag.

Ein Psychopath handelt willkürlicher und weniger zielgerichtet. Ein Psychopath boxt dir eine aufs Maul, nur weil du neben ihm stehst. Gewalt richtet sich bei einem Psychopathen nicht gegen dich persönlich, sondern letztlich willkürlich gegen alles, was er gerade zu fassen kriegt.

Indes war der Kerl stark radikalisiert, lebte kein schönes Leben und er war ein Nazi. Und wenn kein Nazi, dann auf jedenfall ein Antisemit. Das kann ich dir versichern. Der Kerl hat sich (wenn auch stümperhaft) vorbereit, ist von Benndorf in das 30-40km entfernte Halle gefahren, hat dort zielgerichtet eine Synagoge angegriffen, eine Passantin erschossen, ist dann zu einem Dönerladen gefahren und hat da Stunk gemacht, ebenfalls einen Passanten getötet und ist dann Richtung Landsberg geflüchtet, auf dessen Weg er noch zwei Menschen verletzte. Irgendwann konnte er dann auf der Autobahn dingfest gemacht werden. Der Kerl hatte einen Plan. Zumindest hat er, wenn auch ziemlich stümperhaft, nicht willkürlich gehandelt, sondern ein Ziel gehabt. So handelt kein Psychopath.

@Topic
Klar ist, dass Videospiele und Medien allgemein Einfluss auf den Konsumenten verüben. Unsere gesamte Umwelt hat Einfluss auf uns. Einen Blick auf das Konsumverhalten des Täters kann man also durchaus werfen. Wie groß der Einfluss letztlich ist, hängt aber stark von verschiedenen anderen Faktoren ab. Wie sieht das soziale Umfeld des Täters aus? Hat der Täter vlt. selbst Erfahrungen mit echter Gewalt machen müssen? Leidet er an psychischen Krankheiten/Störungen? Ist er emotional belastet? etc. etc. DAS sind die Dinge, die man primär betrachten sollte.

Wenn ich zu jung und unreif bin oder emotional labil bin und an einer psychischen Störung leide, können gewalthaltige Spiele die eigene Gewaltbereitschaft durchaus erhöhen oder mich abstumpfen lassen. Aber es besteht kein kausaler Zusammenhang zwischen Videospiel und Mord. Wenn ich FIFA spiele, kenne ich zwar die lizenzierten Spieler und die Regeln, aber bin ich nicht automatisch ein Fußballspieler. Wenn ich Wirtschaftssimulationen spiele, kann ich vielleicht rudimentäre wirtschaftliche Zusammenhänge besser erkennen, aber bin ich längst kein Großunternehmer.

Oder anders ausgedrückt: Die Ursachen liegen woanders. Nämlich in der Realität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Populismus bei den "Profis" ist einfach nur traurig. Täter sind üblicherweise immer religiöse Extremisten, rechtsradikal, psychisch krank oder Videospielspieler. Damit ist dann die Suche nach Gründen auch oft, zumindest was die Öffentlichkeit angeht, beendet und der Schuldige gefunden. Das wiederum schürt dann wieder Vorurteile und Ängste in der Bevölkerung, dass sich die Leute vor bärtigen Ausländern und psychisch kranken Menschen fürchten oder auch Videospiele verteufeln, ohne auch nur einen Ansatz von Ahnung von dem Thema zu haben. Diverse nach Schlagzeilen gierige Medien a la Bild & Co. schließen sich der ganzen Geschichte natürlich an, da sich sowas natürlich gut verkauft.

Ich wünschte, da würden sich die Politik und natürlich auch die Medien endlich mal kritischer mit den Anfängen, den Ursachen und Problemen der Tat/Täter auseinandersetzen und das auch öffentlich kommunizieren. Die eigentliche Tat ist nämlich meist nur das allerletzte Glied einer sehr viel längeren Kette, die üblicherweise so viel mit Videospielen zutun hat, wie mit Brot oder Unterwäsche.
 
Ich weiß ja, dass Verstopfung auf die Psyche gehen kann, aber eine angebliche Magen-OP ist trotzdem keine Geisteskrankheit.
Allerdings halte ich nicht viel davon auf Fakten zu reiten, wenn sie noch nichtmal gesichert sind.

Zum Rest... :haeh:
Du hast Recht, mea culpa.

Wenn er für geistig unzurechnungsfähig erklärt und in die Psychiatrie eingewiesen wird, dann wäre es für mich bewiesen.
Davor ist doch alles bloß Spekulatius.

Hier jedoch würde ich einwerfen, dass psychische Erkrankungen nicht unbedingt zur Unzurechnungsfähigkeit führen. Im Übrigen bin ich überzeugt, dass die meisten Täter solcher Kategorien psychisch gestört sind.
 
Ja, wir müssten endlich was gegen lootboxen und simuliertes Glücksspiel machen und alle Spiele die das enthalten erst ab 18 Jahren freigegeben. (siehe auch Böhmermann und Coin Master)

DAS wäre wichtig, nicht dieser bullshit der wieder einfache schuldige für komplexe Probleme sucht. Es ist einfach schlimm wenn Politiker über Themen reden von denen sie absolut keine Ahnung haben. Alle seriösen Studien sehen keinen Zusammenhang bei interaktiven Medien und realer Gewalt. Wer getriggert wird durch Filme, Spiele oder Musik, der hat schon vorher ein Problem. Aber sich mit den psychologischen Problemen der Menschen zu befassen ist halt komplizierter als einfach die Schuld bei etwas zu suchen, das man dann leichter verbieten kann.
 
DAS wäre wichtig, nicht dieser bullshit der wieder einfache schuldige für komplexe Probleme sucht. Es ist einfach schlimm wenn Politiker über Themen reden von denen sie absolut keine Ahnung haben. Alle seriösen Studien sehen keinen Zusammenhang bei interaktiven Medien und realer Gewalt. Wer getriggert wird durch Filme, Spiele oder Musik, der hat schon vorher ein Problem. Aber sich mit den psychologischen Problemen der Menschen zu befassen ist halt komplizierter als einfach die Schuld bei etwas zu suchen, das man dann leichter verbieten kann.
Nichts für ungut, aber dass Games schuld seien und man da irgendwas verbieten soll hat Seehofer IMHO nicht gesagt und gemeint, zumindest ist hier in der News dazu nichts zu sehen, und ich hab dazu auch noch nichts in der Richtung gehört.

Er sagte lediglich, dass man "die Gamingszene" in Zukunft näher auf dem Radar haben sollte, weil der Täter offenbar dort aktiv war und andere Täter bzw. potentielle Täter die Kommunikationsmöglichen in/um Games nutzen. Mehr nicht. Das Problem bei der Sache ist nur, dass er mit dieser sachlich ja durchaus richtigen Einschätzung, nämlich dass man sich beim Kampf gegen Terror AUCH Gaming-Chats/Foren/Clans usw. anschauen sollte, bei in Sachen Gaming außenstehenden Leuten den Eindruck erweckt, die "Gamingszene" sei eine rel. kleine verschworene Gemeinschaft, in der es eine relativ hohe Tendenz für mögliche Täter gäbe. Und das ist eben Quatsch und lässt bei Laien den Eindruck entstehen, in der "Gamingszene" ginge es drunter und drüber in Sachen Hass und Hetze usw. - aber das ist was ganz anderes als zu sagen, Games seien schuld.

Es sind zwar erschreckend viele "Gamer" in irgendwelchen Gruppen&CO unterwegs, die rassistisch, frauenfeindlich und antisemitisch sind, ebenso wie auch andere in linksextremistischen oder islamitischen Gruppen sind, und viele dieser Gruppen "fangen" sich Leute ein, die zuerst eher gemäßigt sind, schaffen es aber durch Filterblasen die Leute immer radikaler werden zu lassen. Aber "erschreckend viele" sind es eben, weil es extrem viele "Gamer" gibt - in D gelten um die 30 Mio als Leute, die halbwegs regelmäßig spielen. Wenn von denen nur jeder 1000. radikal oder halb-radikal ist und in entsprechenden Foren seinen Hass rauskrakelt, sind das schon 30.000 Leute. Ist von denen nur jeder 1000. nicht nur ein "Verbalterrorist", sondern auch zu aktiven Taten bereit, sind das 30 potentielle Attentäter.
 
Yeah, endlich sind wir wieder wer - die Bad Boys! :rolleyes:
Jahrelang wurde der Name von einigen Leuten in den Schulfluren leise geflüstert und die Augen gesenkt wenn man des Weges kam - als Rollenspieler war man ja mit Satan im Bunde und jeder auf der Schule hätte ein Ritualopfer werden können.
Und dann *puff* ... aus und vorbei.
Aber dann war man jahrelang ein potentieller Amokläufer...allein die Anträge von all den Mädels, hätten einen Charles Mason vor Neid erbleichen lassen, bei den paar Heiratsanträgen die er bekommen hat.
Hybristophilie anyone?
Aber auch das wurde uns genommen, plötzlich waren wir Mainstream - ja selbst Opi und Omi fingen an zu zocken.
Doch jetzt hat die gesamte Politik uns im Fadenkreuz!
Jetzt sind wir stramme Computerfaschos die eine neue Ordnung errichten wollen - die Babos im Block werden sich einnässen, wenn sie hören das man Computer spielt... .
:B:B:B
 
Hier jedoch würde ich einwerfen, dass psychische Erkrankungen nicht unbedingt zur Unzurechnungsfähigkeit führen. Im Übrigen bin ich überzeugt, dass die meisten Täter solcher Kategorien psychisch gestört sind.

Stimmt schon, da kann man sich natürlich schon die Frage stellen, wie "normal" jemand im Kopf ist, der mal eben rausgeht um möglichst viele Leute umzubringen.

Andererseits... wenn jemand nur nach reiner Logik entscheidet, sogar wissenschaftlich basiert, dabei Emotion und Moral völlig außen vor lassend, bekommst du wahrscheinlich die schlimmsten Massenmörder der Geschichte.
 
Das gerade der Horst sich aufregt, das ist der Hohn schlechthin. Wer hat denn die letzten Jahre regiert? Für mich sind die Parteien schuld, die in den letzten Jahren 10-15 Jahren regiert haben. Sie haben mit ihrer desaströsen Politik das Land komplett gespalten und zersplittert. Vermutlich so sehr, wie es noch nie nach dem 2.Weltkrieg war. Überall gibt es heftige Diskussionen, unterschiedliche Weltansichten treffen aufeinander und alles radikalisiert sich immer mehr.
Egal wer da in Zukunft auch regieren muss, er hat eine verdammt schwere Aufgabe und MUSS das Land wieder vereinen, sonst haben wir im schlimmsten Fall irgendwann einen Bürgerkrieg hier und ich glaube, darauf hat niemand Bock.

Und da die Spiele herauszupacken, das ist natürlich sehr einfach, weil heute fast jeder in der Gesellschaft spielt. Da wird man fast immer einen treffen, der da gezockt hat.
 
Mir geht es tatsächlich darum, was die Gaming-Szene tun kann, um nicht von solchen Leuten "unterwandert" zu werden. Ein Bann ist ja schon mal ein Schritt in die richtige Richtung - aber was hält einen solchen Menschen dann davon ab, sich einfach mit einem neuen Account anzumelden?

Ah ok, ich dachte wegen der Denunziation meinst du schon sowas wie das an Behörden melden. Ich glaube nicht das die Gamerszene unterwandert wird, die Radikalisierung findet sicher nicht auf Plattformen wie dem PCGames-Forum statt. Die haben ihre eigenen Echokammern, da wird man wohl nur was tun können im Rahmen von Ermittlungen des Verfassungsschutzes (das wäre zumindest ihre Aufgabe). Auf "Gamingplattformen" wird nix anderes übrigbleiben außer Beiträge und User zu melden und den Moderatoren den Rest zu überlassen.
 
Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation, oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag.

Jahahaharrr, ich wusste es ja schon immer, das was die großen Spielefirmen auf den Markt bringen sind gar keine Spiele sondern verdeckte Planungen für Anschläge. :B

Seehofi, mal das eine oder andere Crackpfeifchen weglassen, dann geht's auch wieder mit der Paranoia.
 
Ich sehe das Problem in Seehofers Stammkneipe. Dort hat er sich sein Gehirn weggesoffen!
 
Und ich sehe sehr große Probleme in der Politik, vllt. sollte man auch daran denken diese abzuschaffen?!
 
diese alberne killerspiel-debatte könnten wir mal langsam hinter uns lassen. dass videospiele niemandem zum killer machen, haben ja inzwischen sogar die ehemals größten kritiker eingesehen. dass aber die selbsternannte hardcore-gamer-elite brutkasten für radikalisierung sein könnte, kann ich mir schon vorstellen. mit den spielen an sich hat das per se wenig zu tun, sondern eher mit der zusammensetzung dieses grüppchens: überwiegend jung und beinahe ausschließlich männlich. wenn dann noch frustration etc. dazukommt, hat es extremistisches gedankengut bisweilen leicht(er). ist natürlich sehr klischeemäßig, aber dass es diese ungeküssten dauerzocker gibt, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten können. leider.
 
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