NACHTRAG ZUM EVANGELIUM: 21,1-25
Die Erscheinung des Auferstandenen am See: 21,1-14
Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal. Es war am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus (Zwilling), Natanael aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, und ihr werdet etwas fangen. Sie warfen das Netz aus, und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt. Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.
Das Wort des Auferstandenen an Petrus:21,15-23
Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweitenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum drittenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein andrer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!
Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, (diesem) folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird? Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach! Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht. Sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an?
Schlussbemerkung der Herausgeber des Evangeliums: 21,24-25
Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.
Hier muss ich auch noch einmal eine Ausnahme machen und den Kommentar hinzufügen:
20,30f Ursprünglich Schlusswort des Johannesevangelium.
21,1-25 Das nachträglich hinzugefügte Kapitel stammt aus dem Schülerkreis des Evangelisten.
Ich weiß, man hätte es einfach aus dem I-net kopieren können, aber da müsste man zuerst immer die Website genauer unter die Lupe nehmen (und naja, ich hatte keine Lust zu einer genaueren Quellenanalyse
).
So, wo sind denn nun die „eklatanten Unterschiede in der jeweiligen Beschreibung“? Bitte um Aufklärung! Die Unterschiede zwischen den einzelnen Texten finden sich in winzigen Details (ok, das „winzige Details“ ist eine Wertung meinerseits, aber der wirst du doch hoffentlich zustimmen
– falls nicht, bitte erläutern). Meist sind es nur Erweiterungen.
Oder fallen die von dir genannten großen Unterschiede etwa in den Bereich, wie viele Engel an der Auferstehung beteiligt waren
? Könnten diese Unterschiede möglicherweise damit zu tun haben, dass es sich bei der Auferstehung um ein außergewöhnliches Ereignis handelte (es sei, denn so eine Auferstehung inkl. Engel ist für dich nichts Ungewöhnliches *gg*)? Nein, jetzt mal im Ernst: Die Unterschiede sind äußerst gering und bewegen sich auf Detailebene. Von „eklatanten Unterschieden“ sehe ich keine Spur. Selbst wenn du beispielsweise die Berichte zur Anzahl der Engel (die man z. B. auch phänomenologisch deuten könnte) als falsch abtust, nehme ich dir keinesfalls ab, dass du tatsächlich glaubst, dass ein Richter bei einem ähnlich gelegenen Fall, ausgehend von solchen Detail-Unterschieden (und ich betone nochmals Detail-Unterschiede!), das Geschehen an sich in Frage stellt.
Und ich bleibe bei meiner Ansicht, dass Aussagen verschiedener Zeugen, die sich nur unwesentlich unterscheiden, nicht den Kern der Aussage verändern (in dem Fall aber braucht man nicht einmal so weit zurückgehen, da es hier wirklich nur um minimale Details geht – deshalb dachte ich auch, dass dein Beispiel nicht auf die Bibel respektive die Geschichte der Auferstehung gemünzt war).
Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten (kann mich natürlich auch irren), dass du an dem Punkt mit deiner Argumentation nicht weiter kommen wirst. Da ist die Übereinstimmung einfach zu groß. Wenn du tatsächlich die Bibelaussagen verwerfen willst, gibt es einen viel bequemeren (wenn auch meiner Ansicht nach etwas „billigen“ – aber bitte, jedem das Seine) Weg: Es könnte ja sein, dass schon die frühe Kirche das Neue Testament (und von mir aus auch das Alte) gefälscht hat und so modifiziert hat, dass sie so viele Gläubige wie möglich unter ihre Herrschaft zwingen konnte. Bitte, schon wäre das „Problem“ gelöst. Die üblichen Verschwörungstheorien können in jede nur denkbare Richtung ausgebaut werden. Das ist genau der Grund, wieso ich sagte, dass es einen Vertrauensvorschuss für Zeugen geben müsse, da eben solche Verschwörungstheorien nicht oder nur äußerst schwer widerlegbar sind (und das gilt nicht nur für die Bibel, sondern für jedes andere in der Geschichte der Menschheit geschriebene Werk).
Wofür man sich entscheidet ist schließlich jedem seine eigene Sache.
Hui, wenn du mir da zustimmen würdest, da wären wir ja schneller als gedacht fertig (und dabei haben wir ja noch längst nicht alle „Gottesbeweise“ durch, geschweige denn die Theologie des 20. Jh. z. B. Rahner, usw.)