• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

Am 27. September 2009 sind Bundestagswahlen Aktuell: Minister Jung tritt ab

AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

evtl gäbe es da ein klitze kleines Problemchen^^
es nennt sich Wirtschaft, diese orientiert Produktpreise an die Einkünfte....wenn wir also Alle "viel" mehr hätten, würde auch Alles "viel" teurer werden :]
unterm Strich könnten sich die jetzigen Reichen viel weniger Leisten, und die jetzigen Ärmeren nen Stück mehr. Die Masse bleibt bei dem was sie jetzt auch hat....nur verdient sie mehr, und zahlt mehr dafür....
Deine Rechung ist deshalb inkorrekt, weil die Konsumquote der verschiedenen Einkommensschichten nicht gleich ist. Im unteren Bereich wird fast das gesamte Einkommen verkonsumiert, in der Mittelschicht ein großer Anteil und im oberen Bereich so gut wie gar nichts.

Wenn du also in bestimmten Bereichen (im unteren am besten) die Einkommen erhöhst, und dafür die oberen Einkommen senkst, dann hast du unter dem Strich eine steigende Nachfrage.

Das kann man anhand bestimmter Entwicklungen in verschiedenen Volkswirtschaften sogar nachweisen. In Deutschland wurde nach oben umverteilt, hier ging die Binnennachfrage zurück. In den USA ermöglichte eine lasche Kreditvergabe auch Ärmeren einen hohen Konsum, und prompt brummte dort die Konsumnachfrage insgesamt.

Sprich: Etwas Gleichmacherei der Einkommen kann sehr stimulierend für die Wirtschaft sein. Ist halt die Frage, ab welchem Grad von Gleichheit das wieder umkippt und die Nachteile überwiegen. Ich denke aber, von diesem Punkt sind wir derzeit nachweislich sehr weit entfernt, da wir uns in den letzten Jahren ja von ihm wegbewegt haben.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Zudem kann ich mir gerade nicht vorstellen wie das Sozialsystem als solches dann noch funktionieren soll, wenn es nur noch die Mehrwertsteuer gibt =?
Die Versicherungsbeiträge von AN und AG bestehen natürlich weiterhin, aber trotzdem ist ein Steuersystem, das nur auf Mehrwertsteuer basiert, natürlich absolut nicht realisierbar, genau wie Boesor es beschrieben hat.
Es kommt noch hinzu, dass Arbeitslose und Geringverdiener im Moment überhaupt keine Einkommensteuer zahlen. Und plötzlich werden diese Personengruppen dennoch aufgrund der hohen Mehrwertsteuer gezwungen, weil ihnen überhaupt keine andere Wahl bleibt, und für diese natürlich nicht finanzierbar ist (wie auch, Arbeitslosengeld etc bleibt ja gleich).
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Ich habe noch nie einen so ruhigen und langweiligen Wahlkampf erlebt wie dieses Jahr.
Sehe ich auch so. Blamabel, desolat und lahmarschig kommt dieser Wahlkampf daher, obwohl es ja "nur" um Deutschlands Rolle in und aus der Krise geht. Ich habe so ziemlich jede Talkrunde im TV zur Wahl gesehen (Illner Intensiv, Wahlwatching, Hart aber fair), und noch immer konnte mich kaum eine Partei tatsächlich packen, oder zumindest solide und glaubwürdige Ansätze nennen, die ein Anreiz für mich wären.

Besonders die aktuell laut Umfragen führenden Parteien wie FDP und CDU finde ich in den ganzen Runden schlicht unprofessionell und bisweilen einfach nur dreist. Während Grüne, SPD und Linke immerhin Thesen oder konkrete Ansätze basierend auf Zahlen oder Planspielen vorlegen und präsentieren, kommt von den beiden kritisierten Parteien genau nichts. In jeder, wirklich jeder Runde kommen die Figuren mit ihren "Killerargumenten" "Steuern runter! Arbeit für alle! Investitionen für die Zukunft". Wie die das aber bewerkstelligen wollen, konnte bisher keiner, ja keiner wirklich ansatzweise im TV erläutern. Besonders die FDP geht mir da auf den Senkel. Seit Monaten predigen die von niedrigen Steuern, doch noch immer gibt es kein Konzept, dass die Finanzierung erläutert. Das ist unfassbar substanzschwach, und kommt in meinen Augen einer Verarschung der Bürger gleich, und zwar auf Referenzniveau. Bei der gestrigen Sendung von "Hart aber fair" wieder das gleiche Trauerspiel. Gysi fragt, wie man das alles bezahlen soll, und Kauder samt FDP-Mitbringsel flüchten sich wieder in Ausreden oder Widersprüche. Toller Auftritt auch von Kauder: Erst kritisiert er stark das Vorhaben der Mindestlöhne, dann am Ende der Sendung hingegen plädiert er dafür, dass die Löhne so stark steigen müssen, dass sich Arbeit wieder lohnt. Aber wie er das machen will, ist natürlich sein Geheimnis - was wohl besser gewahrt bleibt als die Spendenpolitik in diesem schwarzen Sumpf. Und warum ich als Wähler überhaupt einer Partei mein Vertrauen schenken sollte, die bis heute nicht den Spendenskandal gänzlich aufgedeckt hat, ist mir generell ein Rätsel.

Aber hey, so ein Wahlkampf wird scheinbar belohnt, anders kann man sich die Werte ja nicht erklären. Das lässt mich natürlich auch sehr stark an der geistigen Verfassung des Volks zweifeln. Substanzschwäche wird belohnt. Puh, ich wünschte, ich könnte mit so einer Vorgehensweise punkten.

Immerhin weiß ich, wer NICHT wählbar ist. Und die, die jetzt noch im Topf bleiben, sollten mich langsam mit halbwegs begründ- und realisierbaren Ideen und Versprechen anheizen.

Auf "Kanzlerebene" ist der Wahlkampf generell ein öder Krampf. Keine derben Wortgefechte wie damals zwischen Stoiber und Schröder, keine klaren Ansagen. Einfach nur Tristesse in Reinkultur. Ich kaufe es beiden Spitzenkandidaten nicht ab, dass die tatsächlich siegen und regieren wollen. Was aber wohl auch damit zusammenhängt, dass beide Kandidaten die Außenwirkung eines Igels haben, der gerade geschützt im Untergrund Winterschlaf hält.

Gestern kam übrigens ein interessanter Kommentar in den Tagesthemen: Der französische Präsident hat über 80 Dienstwagen, residiert in einem Schloss, hat knapp 80 Köche, gibt allein für Alkoholika 1 Million Euro aus, und keiner regt sich dort darüber auf. Und hier macht man ein Abendessen im Kanzleramt und Dienstwagen zum gefühlten Wahlkampfthema Nummer 1.

Regards, eX!
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Ich habe noch nie einen so ruhigen und langweiligen Wahlkampf erlebt wie dieses Jahr.
Sehe ich auch so. Blamabel, desolat und lahmarschig kommt dieser Wahlkampf daher, obwohl es ja "nur" um Deutschlands Rolle in und aus der Krise geht. Ich habe so ziemlich jede Talkrunde im TV zur Wahl gesehen (Illner Intensiv, Wahlwatching, Hart aber fair), und noch immer konnte mich kaum eine Partei tatsächlich packen, oder zumindest solide und glaubwürdige Ansätze nennen, die ein Anreiz für mich wären.
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Aber hey, so ein Wahlkampf wird scheinbar belohnt, anders kann man sich die Werte ja nicht erklären. Das lässt mich natürlich auch sehr stark an der geistigen Verfassung des Volks zweifeln. Substanzschwäche wird belohnt. Puh, ich wünschte, ich könnte mit so einer Vorgehensweise punkten.
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Meine Vermutung ist das sich keiner anstrengt weil das Ergebnis eh schon so gut wie fest steht. Es wird Schwarz Gelb werden, auch wenn ich niemanden kenne der diese kombination wählen würde. Ich will hier nichts von irgendwelchem Betrug oder irgendetwas in dieser richtung sagen, da ich denke das die Wahl noch eines der letzten ehrlichen Sachen in der deutschen Politik ist. Aber mir kommt es so vor als würde sich keiner Anstrengen weil alle Prognosen auf Schwarz - Gelb hinauslaufen. Und warum Geld für etwas ausgeben das man eh nciht verhindern kann oder warum Geld für etwas ausgeben das man eh schon hat?
Der 27.9.2009 wird ein sehr Schwarzer Sonntag werden.

Das einzige Spannende an der Wahl ist ob die Piraten 5% schaffen und das ist irgendwie auch nicht sehr spannend. ;)

Ich fühl mich bei dieser Wahl absolut verarscht!
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Das einzige Spannende an der Wahl ist ob die Piraten 5% schaffen und das ist irgendwie auch nicht sehr spannend. ;)

alles über 1% wäre wohl schon fast eine sensation.
die spannung kann ich dir also nehmen. :-D
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Mich lässt es am Demokratieverständnis einzelner zweifeln, wenn dem Volk unverblümt Dummheit unterstellt wird -vor allem natürlich von der sog. Intelligenz des Landes-, weil es sich nicht der eigenen politischen Auffassung, dem Nonplusultra der eigenen Weltanschauung (oder politischen Couleur) anschließen möchte. Schon mal daran gedacht, dass der Wahlkampf vom Gros der Menschen durchaus als das gesehen wird, was er ist? Nämlich inhaltslos? Und dennoch wählen die Leute diese so "kämpfenden" Parteien. Weil sie dumm sind? Oder weil sie sich einfach für den Haufen entscheiden, der ihren Interessen am nächsten kommt und nicht, weil ihnen die Wahlversprechungen gefallen? Traut man dem Volk so wenig zu?
[POLEMIK]Aber lasst uns diese lästigen Wahlen ja auch direkt abschaffen, der Souverän ist ja scheint's ohnehin zu blöd, sich richtig regieren zu lassen (Vox populi? Vox Rindvieh!), weil er nicht erkennt, dass das Heil bei Rot zu suchen ist (oder Grün, Schwarz, Braun, Violett, ....) also führen wir doch die Diktatur wieder ein. Darin haben wir Deutsche ja echt Erfahrung, auch, sie effizient zu gestalten, und das lästige Beschäftigen mit den Regierungsgeschäften fällt dann auch weg- und die, die es dennoch tun wollen, werden in "Erziehungslagern" ausreichend Muße dafür haben. Und ganz nebenbei beseitigen wir auch noch die Hauptquelle für Fehlinformationen, nämlich die Presse (und vor allem das Empire of Evil, den Springer-Verlag), und schon wird es sich ganz ungeniert leben: Sorgen- und geistlos. [/POLEMIK] :rolleyes:
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Besonders die aktuell laut Umfragen führenden Parteien wie FDP und CDU finde ich in den ganzen Runden schlicht unprofessionell und bisweilen einfach nur dreist. Während Grüne, SPD und Linke immerhin Thesen oder konkrete Ansätze basierend auf Zahlen oder Planspielen vorlegen und präsentieren, kommt von den beiden kritisierten Parteien genau nichts. In jeder, wirklich jeder Runde kommen die Figuren mit ihren "Killerargumenten" "Steuern runter! Arbeit für alle! Investitionen für die Zukunft". Wie die das aber bewerkstelligen wollen, konnte bisher keiner, ja keiner wirklich ansatzweise im TV erläutern.
Das ist mir am Dienstag auch aufgefallen ... auch auf mehrfache Nachfrage von Frau Maischberger waren Kauder und Westerwelle nicht in der Lage, auch nur ein einziges konkretes Vorhaben zu nennen.

"Was wollen Sie anders machen?"
"Wir setzen darauf, dass wir die nötigen Maßnahmen ergreifen, die unser Land nach vorn bringen."

Und das genügt, um ne Wahl zu gewinnen. Wo sind wir gelandet?

PS: Es ist keineswegs sicher, dass es Schwarz-Gelb wird. Drei-vier Prozent der Wähler müssten das Lager wechseln, dann sieht es schon wieder anders aus. Die Presse schreibt nur, es sei entschieden. Ist es aber nicht.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Das ist mir am Dienstag auch aufgefallen ... auch auf mehrfache Nachfrage von Frau Maischberger waren Kauder und Westerwelle nicht in der Lage, auch nur ein einziges konkretes Vorhaben zu nennen.

"Was wollen Sie anders machen?"
"Wir setzen darauf, dass wir die nötigen Maßnahmen ergreifen, die unser Land nach vorn bringen."

Und das genügt, um ne Wahl zu gewinnen. Wo sind wir gelandet?

wenn es funktionieren sollte, kann man das den gewinnern dann aber wohl kaum zum vorwurf machen oder?

PS: Es ist keineswegs sicher, dass es Schwarz-Gelb wird.
absolut nicht.

Die Presse schreibt nur, es sei entschieden.

wer schreibt das denn?
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

So ziemlich jede Wahlprognose die man nur irgendwo auftreiben kann
äh ja natürlich, wenn die prognosen der institute nunmal zu ausfallen- oder sind die auch von der presse manipuliert? :B

daraus wird doch aber, gerade heutzutage, kein mensch und damit auch kein journalist den schluss ziehen, dass die wahl auch letztendlich so ausgeht.
falls doch, wo steht das?

die einzigen die ein anderes Ergebniss bringen sind z.b. Wahlumfragen auf Xing oder in Foren
welche umfrage wird sich letztendlich als zutreffender erweisen?
die in irgendwelchen internetforen etc. oder die der grossen institute? :-D
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

So ziemlich jede Wahlprognose die man nur irgendwo auftreiben kann
äh ja natürlich, wenn die prognosen der institute nunmal zu ausfallen- oder sind die auch von der presse manipuliert? :B

daraus wird doch aber, gerade heutzutage, kein mensch und damit auch kein journalist den schluss ziehen, dass die wahl auch letztendlich so ausgeht.
falls doch, wo steht das?
Hm, doch doch, das schreiben so einige Kommentatoren, dass das nicht mehr rumgerissen werden können von der SPD. Als ob nur CDU oder SPD zur Wahl stünden ...

Zu deiner obigen Frage: Ja, Güllners Ergebnisse (FORSA) sind manipuliert. Die haben nahezu durchgehend 2-3% weniger für die SPD als die anderen Institute. Vielleicht fragen sie aber auch nur anders, hihi.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Ist schon etwas komisch. Bei den letzten Wahlen haben sich alle aufgeregt das der Wahlkampf immer mehr aufgebauscht und amerikanisiert wird. Mit TV-Duellen persönlichen Angriffen etc. Nun da es seichter von statten geht ist as aber auch unbefriedigend. *gg*

Meiner Ansicht nach liegt es allerdings nicht an der Ideenlosigkeit der Parteien sondern auch and er allgemeinen Stimmung. Die würde ich mal als "abwartend" bezeichnen. In dieser Stimmung ist man nicht anfällig für Patentrezepte die sonst im Wahlkampf vorgetragen werden. Soetwas kommt einfach nicht an, also wird es auch nicht angeboten.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Mich lässt es am Demokratieverständnis einzelner zweifeln, wenn dem Volk unverblümt Dummheit unterstellt wird -vor allem natürlich von der sog. Intelligenz des Landes-, weil es sich nicht der eigenen politischen Auffassung, dem Nonplusultra der eigenen Weltanschauung (oder politischen Couleur) anschließen möchte.
Zweifeln muss man an einem Volk schon, dass scheinbar Parteien mit gänzlich fehlender oder schlüssiger Programmatik bei Umfragen überdeutlich favorisiert. DAS ist die Aufgabe eines gesunden Demokraten. Er muss hinterfragen, warum ein Volk handelt wie es handelt, obwohl es für die Handlungen keine wirklich sinnigen oder nachvollziehbaren Grundlagen gibt. Und so ist es aktuell ganz massiv bei den Programmen von CDU und FDP. Was will das Volk dieser Partei eigentlich alles durchgehen lassen? Jung spielt munter mit dem Gedanken die Rechte der BW zu stärken, was zwangsläufig Inlandseinsätze abseits der bereits möglichen "Amtshilfe" ermöglicht. Hinzu kommt die absolute unklare Linie bei der Afghanistanfrage in Kombination mit der hirnrissigen Debatte, ob da nun Krieg ist oder nur ein „bewaffneter Konflikt“ stattfindet. Schäuble "bereichert" das Gemeinwohl mit den interessantesten Konzepten, wie man Schritt für Schritt die Grundrechte der Bürger demontiert - natürlich nur zum Schutz vor Terroristen und anderen Fremdkörpern (Verfechtern der Grundrechte und des Grundgesetztes z.B.). Ursula von der Leyen betritt mit ihren Vorstößen ebenfalls gefährliches Terrain. Dann das übliche Spiel mit den Atomendlagern, wo die Regierung Kohl nach Strich und Faden gelogen hat, Sicherheitsmängel ignorierte und Gutachten frisierte. Der Gipfel ist hingegen das neu erkannte Gefühl der Partei für Klimaschutz und Bewahrung der Umwelt. Tja, dumm nur, dass man Atomkraft behalten und sogar den Kohleabbau fördern will. Wie das mit Naturschutz vereinbar ist, soll man mir stichhaltig erklären. Ich verstehe da schon die amüsanten Reaktionen der Grünen.

Wie ein Volk trotz dieser oftmals im Detail negativen Aspekte auch weiterhin einer Partei knapp 42 % geben will, ist mir absolut unverständlich.

Der Knaller ist und bleibt natürlich die FDP. Jetzt will man tatsächlich eine Partei in die Regierung schicken, die Jahre lang unter Kohl die Deregulierung der Finanzmärkte angestrebt hat, und noch immer auf diesen Punkt setzt.

Da stellt sich mir schon die Frage: Wie zurechnungsfähig ist die breite und wahlberechtigte Masse in diesem Land?

Traut man dem Volk so wenig zu?
Das Volk traut sich selbst nichts zu. Ergo können auch Politiker mit dem Volk anstellen, was sie wollen. Da ist ein Wahlkampf mit Substanz nicht mehr nötig, schließlich wird so oder so alles gefressen, was vorgesetzt wird. Während in anderen Ländern (Frankreich, Griechenland, Polen) Arbeiter ihre zahlungsunfähigen Firmen besetzen, Köpfe von Politikern fordern, Manager als Geiseln nehmen, Generalstreiks vom Zaun brechen und eine klare Linie oftmals friedlich demonstrieren, schlucken "wir" alles. Jobabbau und Niedriglohn? Kein Problem. Gefährliche Sicherheitsforderungen von Parteien? Immer her damit. Bundeswehr im Inland? Klar, die tragen tolle Uniformen. Den Finanzmark ohne großartige Regeln gewähren lassen? Warum nicht, eine zweite Krise bekommen wir auch noch hin. Hauptsache ich habe eine Abwrackprämie.

Mir unverständlich, wie ein Volk markante Punkte ignorieren und über fehlende Programmatik hinwegsehen kann. Die Diskussion führte ich schon mit Freunden die ebenfalls CDU-Wähler sind. Als Antwort kam meist das, was auch ein Kauder, ein Pofalla oder eine Merkel erklären würden. Ausweichende Antworten. Floskeln. Und viele Fragezeichen, zusammen mit dem „Argument“, dass man die trotzdem nicht so schlimm findet, weil man ja im Großen und Ganzen den Punkten zustimmt. Na Prost Mahlzeit und gute Nacht Deutschland.

Regards, eX!
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

[...]
Mir unverständlich, wie ein Volk markante Punkte ignorieren und über fehlende Programmatik hinwegsehen kann. Die Diskussion führte ich schon mit Freunden die ebenfalls CDU-Wähler sind. Als Antwort kam meist das, was auch ein Kauder, ein Pofalla oder eine Merkel erklären würden. Ausweichende Antworten. Floskeln. Und viele Fragezeichen, zusammen mit dem „Argument“, dass man die trotzdem nicht so schlimm findet, weil man ja im Großen und Ganzen den Punkten zustimmt. Na Prost Mahlzeit und gute Nacht Deutschland.

Regards, eX!
Genau das ist der springende Punkt: Im Großen und Ganzen zustimmen. Jungs und Schäubles Fantasien von der Bundeswehr im Inneren sind nicht das große Ganze (und würden kaum eine notwendige Mehrheit bekommen), ebenso wenig Zensursulas Kreuzzug für das Kinderwohl (der hoffentlich bald vom BVerfG gekippt wird).
Ich kenne keine Partei, die alle meine Interessen und Anliegen zu 100% vertritt, und das wird auch so bleiben, solange ich nicht selbst eine solche gründe. Daher muss ich mir überlegen, was mir wie wichtig ist und mir die Partei suchen, die dem am nächsten kommt. Momentan ist das bei mir z.B. nicht die Union (mit derern Spitzenpersonal und Parteientwicklung ich ziemlich unzufrieden bin), sondern eine Klein(st)partei. Aber da ich auch möchte, dass meine Stimme Gehör findet, also wenigstens ein Teil der mir wichtigen Anliegen umgesetzt wird, habe ich kaum eine andere Wahl, als eine der sog. großen Parteien zu wählen. Das ist ein Kompromiss, und kein angenehmer, aber ich werde damit leben können. Und meine Unmut über diesen Kompromiss der Partei auch mitteilen (ich habe meine Staatsbürgerpflicht nämlich nicht erfüllt, wenn ich bloß mein Kreuzchen auf einem Stück Papier gemacht habe).
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Ist schon etwas komisch. Bei den letzten Wahlen haben sich alle aufgeregt das der Wahlkampf immer mehr aufgebauscht und amerikanisiert wird. Mit TV-Duellen persönlichen Angriffen etc. Nun da es seichter von statten geht ist as aber auch unbefriedigend. *gg*
Naja, es gibt ja wohl noch einen dritten Weg zwischen lahmen Wahlkampf und personalisiertem Wahlkampf: Einen der Sachthemen. Aber genau der findet mitten in der größten Umwälzung unserer Generation einfach nicht statt.

Meiner Ansicht nach liegt es allerdings nicht an der Ideenlosigkeit der
Parteien sondern auch and er allgemeinen Stimmung. Die würde ich mal
als "abwartend" bezeichnen. In dieser Stimmung ist man nicht anfällig
für Patentrezepte die sonst im Wahlkampf vorgetragen werden. Soetwas
kommt einfach nicht an, also wird es auch nicht angeboten.
Da hast du nicht ganz Unrecht. Man hat es geschafft, eine Atmosphäre des Abwartens zu schaffen, in der halsbrecherische Vorschläge nicht gefragt sind. Dafür war die Krise bisher zu sanft. Und wenn sie auch im Arbeitsmarkt zu spüren sein wird, dann ist die Wahl vorbei.

Dass auch die SPD sich nicht mit radikalen Vorschlägen zur Krise profilieren möchte, liegt schlicht daran, dass sie selbst mindestens genauso Schuld ist an der Deregulierung und Vermögensungleichheit, wie die Union.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Hat sich überhaupt jemand von euch schon mit den jeweiligen Direktkandidaten auseinandergesetzt? Das ist ja auch durchaus ein Faktor der nicht zu unterschätzen ist.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

Mir unverständlich, wie ein Volk markante Punkte ignorieren und über fehlende Programmatik hinwegsehen kann. Die Diskussion führte ich schon mit Freunden die ebenfalls CDU-Wähler sind. Als Antwort kam meist das, was auch ein Kauder, ein Pofalla oder eine Merkel erklären würden. Ausweichende Antworten. Floskeln.
Ein Bekannter von mir antwortete darauf: "Die CDU hat uns damals die D-Mark versprochen und gebracht. Und seitdem betreiben sie eine kontinuierliche Politik. Deshalb wähle ich sie immer."
Worin genau die Politik bestehe, konnte er mir nicht sagen. Aber es scheint, ihm gefiel einfach diese Stabilität. Das Gefühl, dass alles so bleibt wie es ist.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

also wenigstens ein Teil der mir wichtigen Anliegen umgesetzt wird,
Die da wären ? Und wurden die den schonmal umgesetzt?

habe ich kaum eine andere Wahl, als eine der sog. großen Parteien zu wählen. Das ist ein Kompromiss, und kein angenehmer, aber ich werde damit leben können.

Hast du nicht? Zwingt dich ja keiner dazu, noch nicht jedenfalls. Die großen Parteien werden doch nur noch gewählt weil sie schon immer gewählt wurden. Ich hab in der richtung noch nicht ein einziges gutes Argument gehört warum man diese Parteien überhaupt noch wählen sollte.
 
AW: In genau neun Monaten sind Bundestagswahlen

also wenigstens ein Teil der mir wichtigen Anliegen umgesetzt wird,
Die da wären ?
U.a. Familien-, Außen- und Europapolitik.

Und wurden die den schonmal umgesetzt?
Meistens schon, ja.

habe ich kaum eine andere Wahl, als eine der sog. großen Parteien zu wählen. Das ist ein Kompromiss, und kein angenehmer, aber ich werde damit leben können.
Hast du nicht? Zwingt dich ja keiner dazu, noch nicht jedenfalls. Die großen Parteien werden doch nur noch gewählt weil sie schon immer gewählt wurden. Ich hab in der richtung noch nicht ein einziges gutes Argument gehört warum man diese Parteien überhaupt noch wählen sollte.
Lies (und zitier) mein Posting bitte ganz.
 
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