Ein flehender Blick in den Kalender ,leider vergebens, offenbart mir, dass derartigen Produkte nicht gekauft werden. Dann trifft man wo es weh tut. Am Geldbeutel.
Ich spiele seit zahlreichen Jahren Pen and Paper, von den Klassikern wie DSA und D&D hin über Nischentitel deren Namen keine Zunge je vermag diese korrekt auszusprechen.
Ich war Moderater in Deutschlands größtem DSA und P&P Forum.
Ich hab Verlage via Kickstarter bei etlichen P&P Projekten unterstützt.
Kurzum ich bin sehr tief in der Szene drin. Manche Stimmen sagen zu tief.
Sie könnten recht haben
In den Spielergruppen in denen ich Teil war/bin tummelt sich alles was das Alter, die Geschlechter, die Ethnie, der Bildungsgrad und die Vorliebe für verschiedenfarbige Gummibärchen so hergibt. Quasi alles alles.
Und ja es gibt innerhalb der Szene den Wunsch nach mehr Aufgeklärtheit und weniger/keinem Rassismus, aber nicht so(!) wie es hier durch gesetzt werden soll.
Erklärungsversuch: Beispiel Das Schwarze Auge (egal welche Edition)
Das menschliche Volk der Mohas ist in den südlichen Dschungeln an zutreffen und wird in den Regelwerken & Almanachen und zum Teil den DSA Romanen mit stigmatisierenden "Eigenschaften" beschrieben welche sehr eindeutig auf die reale Kolonialzeit und den Umgang mit Sklaven abzielen. Beim Erschaffen von (leider selten holistischen) Welten tut sich sowohl der Erbauer als auch später der Spieler natürlich leichter wenn er mit Dingen konfrontiert wird, welche er schon aus der Realität kennt.
Nun gibt es eben einen Teil der DSA Spieler welche sagen: "Stop, es ist 2020 und DSA muss sich weiter entwickeln, ergo keine Völker mehr welche auf realem Rassismus basieren."
Diese Position kann man vertreten oder nicht, da wird auch innerhalb der Szene hart geschritten von "Es ist nur ein Fantasyspiel" bis hin zu "DSA Spieler sind alle Nazis!" ist da alles an Argumenten und Absurditäten dabei.
Dagegen geht es im Last of Us 2 Artikel mehr als gesittet zu. Trust me, I am an halbelfen Magierin von der Akademie der Verformungen zu Lowangen
Was allerdings kaum jemand bis niemand fordert ist die Überarbeitung von eindeutig (un)klassischen Völkern wie Elfen, Zwerge, Trolle, Oger, Drachen und dem Rest was so kreucht und fleucht.
Wenn wir den echten (Alltags)Rassismus beseitigt haben können wir gerne noch einmal über den fiktiven Rassismus gegenüber fiktiven Fantasy Völkern sprechen, kurz lachen und das Ganze dann als Unsinn abhaken.
Der Verlag läuft mMn erheblich Gefahr sich es sich mit einem großen Teil seiner Stammfans zu verscherzen nur um einer Kleinstminderheit den Gefallen zu tun den Rassismus aus D&D zu verbannen.
Inwiefern man ohne den in innerweltliche Konflikte führenden Rassismus dann noch Helden braucht die spannende Abenteuer erleben um ebenjenen Missstand zu beseitigen muss mir bitte jemand nochmals schlüssig erklären. Ich kapier es nämlich nicht.