• Aktualisierte Forenregeln

    Eine kleine Änderung hat es im Bereich Forenregeln unter Abschnitt 2 gegeben, wo wir nun explizit darauf verweisen, dass Forenkommentare in unserer Heftrubrik Leserbriefe landen können.

    Forenregeln


    Vielen Dank

ZDF: JBK Skandal

Oh man, und ich Idiot hab sofort umgeschaltet, als ich die Fresse von Mario Barth gesehen hab. ;(
Hätte ich mich doch nur gezwungen weiterzugucken...ich liebe solche "Eklats".^^
Ich hätte ja nie gedacht, dass es mal jemand schafft bei Kerner rauszufliegen. Werde mir das jetzt auch mal geben, um das besser beurteilen zu können. Aber interessant ist das Ganze schon deshalb, weil es wohl imao nicht so häufig vorkommt, dass ein Gast aus dem Studio verwiesen wird (von Vormittags-Talk mal abgesehen, da gehört das ja zum Programm).
Eva hätte mal echt lieber dabei bleiben sollen, wovon sie was versteht. Denn als Moderatorin fand ich sie eigentlich immer recht angenehm. Entweder hat sie garkeine Berater oder total schlechte...die hat sich nicht nur einmal ins eigene Bein geschossen, sondern gleich zweimal. Wie dumm. Mit Selbstvermarktung kann das imao auch nichts mehr zu tun haben, da das in diesem Fall ja eine glatte Negativwerbung wäre. Aber eines hat sie erreicht: So schnell kommt sie nicht aus den Schlagzeilen und somit nicht aus dem kollektiven Gedächtnis.
 
Chemenu am 10.10.2007 13:24 schrieb:
der-jo am 10.10.2007 13:14 schrieb:
Ja, Gesetze werden halt immer erlassen.
Göring hat auch das Deutsche Tierschutzgesetz erlassen, und es besteht bis heute in unveränderter Form, natürlich ergänzt um Käfighaltung blabla.

Ändert aber nix an den Verbrechen.

Wo ist eigentlich das Problem wenn man sagt dass es in der NS-zeit auch Gutes gab?

Schon mal von Yin-Yang gehört?
In jedem Guten steckt auch etwas Böses, und natürlich auch umgekehrt.

Es stimmt zwar dass man in D ganz schnell unten durch ist wenn man diese Meinung vertritt, bzw. auch nur ansatzweise die Möglichkeit erwähnt dass nicht alles Böse war, aber da pfeif ich ehrlich gesagt drauf! :]

Das Problem habe ich in einem vorigen Post bereits beschrieben.
Niemand sagt das Erdbeereis 1939 nicht gut war.
ebenso sagt niemand das das Tierschutzgeset böse wäre.

Es geht immer mehr darum mit welcher Intention ein solches Gesetz gemacht wurde, und das ist beim Kindergeld damals auch die Vorbereitung für den Krieg gewesen.
Heute ist es mehr um der Demographischen Entwicklung entgegenzuwirken.
 
der_Menthol_Elch am 10.10.2007 12:21 schrieb:
.......Aber "wir" haben aus der Geschichte vielleicht mehr gelernt als jedes andere Land und das finde ich eigentlich ganz gut so.......

Wenn man sich den Beginn der Diskussion anschaut, wird man das Gefühl nicht los, daß man eben eher NIX gelernt hat ....

Abgesehen davon, daß manche Ansichten der Ex-Nachrichtensprecherin aus dem vorigen Jahrhundert heute einfach nicht merh zeitgemäß sind und man darüber trefflich streiten kann, finde ich diese öffentliche Hexenjagd eher beschämend und der faschistischen Ideologie näher, als die Äußerungen der Frau H.

@Jo:
und das war genau das , was ich auch im Mügeln-Thread meinte:
Wir machen uns mit dieser Haltung selbst zu dem, was wir am meisten verteufeln.
 
Fanator-II-701 am 10.10.2007 13:42 schrieb:
der_Menthol_Elch am 10.10.2007 12:21 schrieb:
.......Aber "wir" haben aus der Geschichte vielleicht mehr gelernt als jedes andere Land und das finde ich eigentlich ganz gut so.......

Wenn man sich den Beginn der Diskussion anschaut, wird man das Gefühl nicht los, daß man eben eher NIX gelernt hat ....

Abgesehen davon, daß manche Ansichten der Ex-Nachrichtensprecherin aus dem vorigen Jahrhundert heute einfach nicht merh zeitgemäß sind und man darüber trefflich streiten kann, finde ich diese öffentliche Hexenjagd eher beschämend und der faschistischen Ideologie näher, als die Äußerungen der Frau H.

@Jo:
und das war genau das , was ich auch im Mügeln-Thread meinte:
Wir machen uns mit dieser Haltung selbst zu dem, was wir am meisten verteufeln.

schon klar...habs auch so verstanden...
Ich mache aber ohnehin bei allem was nicht ganz so leicht politisch zu erörtern ist die Gegenprobe ;)
Ich selbst hätte Frau Hermann zwar wohl auch entlassen wenn sie es so gesagt hat (was ich erst heute abend sicher weiß), damit wäre dann aber auch gut gewesen, denn ich habe auch einige Minuten gebraucht um zu definieren warum diese Aussage geschmacklos und einer Moderatorin der ARD nicht angemessen ist.

Schlimm ist aber folgendes:
Geh mal auf die Straße an ein Zeitungskiosk und frag da mal was daran so falsch war an dem was Frau herrman gesagt hat.
Alle werden dir sagen können das sie was böses gesagt hat.Was allerdings genau diese Aussage so falsch macht, werden dir die Wenigsten beantworten können.
Dieses Bewusstsein würde ich gerne gestärkt sehen..doch dafür sind die meisten zu faul oder zu dumm.
 
Chemenu am 10.10.2007 13:24 schrieb:
Schon mal von Yin-Yang gehört?
In jedem Guten steckt auch etwas Böses, und natürlich auch umgekehrt.

Das ist wie mit der dunklen Macht. Ohne helle kann diese nicht existieren und umgekehrt. Schnell habe ich mal was gefunden.

http://www.jedipedia.de/wiki/index.php/Macht#Macht-Anwendung
 
eX2tremiousU am 10.10.2007 13:04 schrieb:
Grundsätzlich stimme ich Dir zu - diese hysterische Reaktion der Medien und der "Öffentlichkeit" auf jeden noch so kleinen Scheiß regt mich auch tierisch auf.


Aber in einer Hinsicht verwechselst Du Äpfel mit Birnen. Wie du richtig erkannt hast, ist es falsch inter dem Militär und Patriotismus gleich verkappten Nationalsozialismus zu wittern, aus einem einfachen Grund: Auch andere Länder haben eine Armee, auch in anderen Ländern gibt es patriotische Menschen.

Aber wer von den Nazis geprägte Begriffe benutzt, muss sich wohl oder übel in eine Ecke mit den Glatzköpfen stellen lassen. Denn bei der Wirkung eines Wortes zählt eben nicht nur die wortwörtlichen Bedeutung (im Fall "Gleichschaltung" wäre das "totalitäre Vereinheitlichung aller Gesellschaftsbereiche"), sondern auch die dabei geweckten Assoziationen.

"Gleichschaltung" ist nun mal ein von den Nazis geprägter Begriff (auch wenn er aus der E-Technik stammt); auch "Entartung" ist ursprünglich ein medizinischer Begriff, der aber erst im "Dritten Reich" seine jetzige Bedeutung erlangte. Und wenn der Kardinal Meisner von "unchristlicher Kunst" sprechen will und "entartete Kunst" sagt, dann geben die dabei entstandenen Assoziationen Meisners Gedanken wohl besser wider als der Wortlaut seiner Rede...


Ich finde es also durchaus in Ordnung, etwas genauer auf die Wortwahl zu achten. Wer in der Öffentlichkeit anstatt eines Synonyms lieber einen "Nazi-Begriff" wählt, macht das wohl mit Absicht - oder er ist ein miserabler Rhetoriker.
Ich bin der Meinung man sollte diese eindeutig besetzten Begriffe einfach aus seinem Wortschatz streichen. Wie wichtig die Sprache in der Politik ist, erkannte bereits George Orwell...
 
bsekranker am 10.10.2007 14:16 schrieb:

Tut mir leid, aber eine solche Einstellung ist gerade der falsche Weg. Natürlich kann man auch einfach eine imaginäre Schwarze-Liste anfertigen, wo alle bösen Wörter stehen, die man nicht mehr verwenden darf. Doch genau das ist es, was die Nazis (z.B. mit ihrer Bücherverbrennung) erreichen wollten.

Eine Aussage wird allein deswegen für falsch erklärt, weil der jenige sich in der Wortwahl vergriffen hat!

Auf diese Art werden natürlich alle Diskussionen zum Thema beschnitten oder in eine bestimmte Richtung gelenkt. Nationalsozialistischer geht es eigentlich nicht.
 
der-jo am 10.10.2007 13:57 schrieb:
......Schlimm ist aber folgendes:
Geh mal auf die Straße an ein Zeitungskiosk und frag da mal was daran so falsch war an dem was Frau herrman gesagt hat.
Alle werden dir sagen können das sie was böses gesagt hat.Was allerdings genau diese Aussage so falsch macht, werden dir die Wenigsten beantworten können.
Dieses Bewusstsein würde ich gerne gestärkt sehen..doch dafür sind die meisten zu faul oder zu dumm.

Und warum?
Zur Bildung einer fundierten Meinung sollen eigentlich die öffentlich-rechtlichen Sender beitragen, die aber wieder einmal ihrem Auftrag meilenweit hinterherhecheln.... statt dessen sogar noch Ressentiments schüren und dabei den eigentlichen Eklat bilden, immer auf der Jagd nach der schnellen Schlagzeile und DER Überstory.
:$
 
bsekranker am 10.10.2007 14:16 schrieb:
Ich finde es also durchaus in Ordnung, etwas genauer auf die Wortwahl zu achten. Wer in der Öffentlichkeit anstatt eines Synonyms lieber einen "Nazi-Begriff" wählt, macht das wohl mit Absicht - oder er ist ein miserabler Rhetoriker.
Ich bin der Meinung man sollte diese eindeutig besetzten Begriffe einfach aus seinem Wortschatz streichen. Wie wichtig die Sprache in der Politik ist, erkannte bereits George Orwell...

Nein, das sehe ich anders. Sprache und Symbolik für sich sind zunächst einmal wertneutral, wenn sie, wie bei den genannten Beispielen, durch ein menschenverachtendes Regime verdorben werden, dann gilt es, diese Begriffe NICHT aus dem Wortschatz zu tilgen (btw., ist "Tilgung" nicht auch ein von den Nazis mit Vorliebe verwendeter Begriff...
:B ?), sondern lieber dafür zu sorgen, dass die negative Konnotation wieder aufgehoben wird.

Nur weil eine Sache von etwas Bösem mißbraucht wurde, darf man nicht die Sache an sich verteufeln.
 
eX2tremiousU am 10.10.2007 13:04 schrieb:
der_Menthol_Elch am 10.10.2007 12:21 schrieb:
Aber "wir" haben aus der Geschichte vielleicht mehr gelernt als jedes andere Land und das finde ich eigentlich ganz gut so...
"Wir" haben zweifelsfrei aus der Geschichte gelernt, nur ist es noch immer traurig, dass "wir" nicht mit unserer Geschichte umgehen können.

Ich finde es irgendwie komisch, das immer gesagt wird das die Deutschen nicht mit ihrer Geschichte umgehen können. Keiner weiß, wie eine Alternative aussehen könnte. Einfach sagen das dies Schnee von gestern ist, kann man nicht. Man darf es a) nicht vergessen und b) muss man zusehen, das sowas hier nicht nochmal passiert. Wie soll man sonst damit umgehen?
 
Spassbremse am 10.10.2007 15:06 schrieb:
...... Nur weil eine Sache von etwas Bösem mißbraucht wurde, darf man nicht die Sache an sich verteufeln.

Ähm, zählen da auch NS-Symbole (eigentlich vom NS mißbrauchte Symbole mit anderer ursprünglicher Bedeutung) dazu?
Jetzt bloß nicht antworten..... (ein Bein im Knast).....

Da sitzt genau der Brennpunkt. Mich wundert es, daß das so schnell ging.
;)
 
der_Menthol_Elch am 10.10.2007 15:12 schrieb:
eX2tremiousU am 10.10.2007 13:04 schrieb:
der_Menthol_Elch am 10.10.2007 12:21 schrieb:
Aber "wir" haben aus der Geschichte vielleicht mehr gelernt als jedes andere Land und das finde ich eigentlich ganz gut so...
"Wir" haben zweifelsfrei aus der Geschichte gelernt, nur ist es noch immer traurig, dass "wir" nicht mit unserer Geschichte umgehen können.

Ich finde es irgendwie komisch, das immer gesagt wird das die Deutschen nicht mit ihrer Geschichte umgehen können. Keiner weiß, wie eine Alternative aussehen könnte. Einfach sagen das dies Schnee von gestern ist, kann man nicht. Man darf es a) nicht vergessen und b) muss man zusehen, das sowas hier nicht nochmal passiert. Wie soll man sonst damit umgehen?

Einfach etwas lockerer mit dem Thema umgehen und nicht gleich histerisch werden. Gutes Beispiel ist doch auch der U19 Nationalspieler vom VfL Wolfsburg der nicht nach israel will. Ohne überhaupt den Hintergrund zu kennen fordert der Zentralrat der Juden den Ausschluß aus dem Nationalteam. Aber er hat wohl noch Familie im Iran und Iraner ist es nun mal verboten gegen Israel anzutreten bzw. nach Israel einzureisen. Ich könnte mir schon vorstellen das er seine Familie schützen will, der Zentralrat unterstellt aber sofrt wieder antisemitische Tendenzen.
 
stimmt, stimmt beides irgendwie :(
(sowohl das man bestimmte wörter nichtmehr benutzen will, als auch das man sie nicht vergessen sollte weil "ein" Arsch sie mal benutzte und missbrauchte)

euthanasie (der leichte tod) ist auch so ein Beispiel...

Will auch keiner mehr sagen, dabei ist es das beste wort für das Einschläfern von Tieren bzw das töten von schwerkranken Menschen (auf deren Wunsch).

Doch auch das haben die Nazis so negativ geprägt das es verschwunden ist.

Am Ende wäre es fatal diese Wörter nicht mehr zu verwenden und sie ganz den Nazis zu überlassen...


Dennoch sind worte wie "entartet" schon irgendwie faschistoid, da sie ja eben das anderssein als schlecht oder eben "ent"gegen des guten bezeichnen..

"mutierte" Kunst würd rocken!
 
LordTerror270 am 10.10.2007 14:48 schrieb:
Tut mir leid, aber eine solche Einstellung ist gerade der falsche Weg. Natürlich kann man auch einfach eine imaginäre Schwarze-Liste anfertigen, wo alle bösen Wörter stehen, die man nicht mehr verwenden darf. Doch genau das ist es, was die Nazis (z.B. mit ihrer Bücherverbrennung) erreichen wollten.

Eine Aussage wird allein deswegen für falsch erklärt, weil der jenige sich in der Wortwahl vergriffen hat!

Auf diese Art werden natürlich alle Diskussionen zum Thema beschnitten oder in eine bestimmte Richtung gelenkt. Nationalsozialistischer geht es eigentlich nicht.
Eine Schwarze Liste ist gar nicht nötig - dafür haben wir ja den gesunden Menschenverstand.

Heutzutage bezeichnet man einen Schwarzen nicht als ***, man bezeichnet einen körperlich Behinderten nicht als Krüppel, man bezeichnet einen geistig Behindeten nicht als Idiot, man bezeichnet einen Andersgläubigen nichts als Ketzer. Denn diese Begriffe sind alle rein vom Wortsinn her zutreffend, aber ideologisch vorbelastet.

Und aus dem selben Grund sollte man Kunst die einem nicht zusagt nicht "entartet" nennen, sollte man einen peniblen und intriganten Nachbarn nicht "Blockwart" nennen, sollte man einen Triumph nicht "Endsieg" nennen, sollte man ein aus der Welt geschafftes Problem nicht "Endlösung" nennen, usw. usf.


Und ich korrigiere dich mal:

Eine Person und ihre Aussagen werden alleine deswegen etwas kritischer beobachtet, weil derjenige sich in der Wortwahl "vergriffen" hat!


Wer meint in der Öffentlichkeit sprechen zu müssen, darf sich nicht imao "versprechen" - dann ist er so oder so fehl am Platz. Außerdem verweise ich gern auf den Freudschen Versprecher.
 
Siehe hierzu die Leserbriefe von Adolf H. aus B. und Joseph G. aus R. in der Zeitung Die Welt: http://www.welt.de/satire/article1250943/Fuehrende_Nazis_von_Eva_Herman_enttaeuscht.html :-D
 
LordTerror270 am 10.10.2007 14:48 schrieb:
bsekranker am 10.10.2007 14:16 schrieb:

Tut mir leid, aber eine solche Einstellung ist gerade der falsche Weg. Natürlich kann man auch einfach eine imaginäre Schwarze-Liste anfertigen, wo alle bösen Wörter stehen, die man nicht mehr verwenden darf. Doch genau das ist es, was die Nazis (z.B. mit ihrer Bücherverbrennung) erreichen wollten.

Eine Aussage wird allein deswegen für falsch erklärt, weil der jenige sich in der Wortwahl vergriffen hat!

Auf diese Art werden natürlich alle Diskussionen zum Thema beschnitten oder in eine bestimmte Richtung gelenkt. Nationalsozialistischer geht es eigentlich nicht.

Der "Skandal" ist doch völlig übertrieben. Mir tut die Herman echt leid, wie da mit ihr umgesprungen wurde (und wird) ist unangebracht. Aber es ist auch typisch für solche TV-Diskussionen oder öffentliche Diskussionen allgemein. Man kann einfach nicht sachlich diskutieren weil sich der Antworter immer nur auf einzelne Wörter oder Satzfetzen stürzt. Es muss einfach alles so schnell gehen, dass man nicht mal darüber nachdenken kann was denn der Gegenüber gemeint haben könnte. Sie hatte in dieser Sendung nur die Optionen: zu Grabe kriechen oder verbal niedergeknüppelt zu werden.

Wenn sie einen Fehler gemacht hat, dann war es der den Nationalsozialismus überhaupt angesprochen zu haben. Die Werte, die sie vertritt sind ja schon erheblich älter, sie wurden eben nur auch durch die Nazis vertreten. Es wäre also gar nicht nötig gewesen den Nationalsozialismus überhaupt ins Spiel zu bringen. Objektiv gesehen ist das zwar Unsinn, aber die Wirkung in Dt. ist eben verheerend. Es gibt eben argumentative No-Go-Areas, die man beachten muss.

Ursprünglich wollte sie ja die 68er und die Frauenbewegung angreifen und nicht den Nationalsozialismus verteidigen. Aber darauf kommt es jetzt nicht mehr an, jetzt hat man ja ein beherrschendes Diskussionsthema :rolleyes:

Hier die Passage aus der Pressekonferenz, die den Unmut auslöste:

“Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ‘ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ‘ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt – das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehen bleiben….“
 
Fanator-II-701 am 10.10.2007 15:16 schrieb:
Spassbremse am 10.10.2007 15:06 schrieb:
...... Nur weil eine Sache von etwas Bösem mißbraucht wurde, darf man nicht die Sache an sich verteufeln.

Ähm, zählen da auch NS-Symbole (eigentlich vom NS mißbrauchte Symbole mit anderer ursprünglicher Bedeutung) dazu?
Jetzt bloß nicht antworten..... (ein Bein im Knast).....

Da sitzt genau der Brennpunkt. Mich wundert es, daß das so schnell ging.
;)

Ich sehe es so. Man sollte sich nicht von einem bloßem Symbol ins Bockshorn jagen lassen (siehe weiter oben, die Auswüchse in Deutschland sind lachhaft), sondern von Fall zu Fall hinterfragen, WELCHE Intention dahinter steckt.

Wenn z.B. in Berlin Buddhisten einen Tempel eröffnen, und an dessen Wänden sind Swastika zu sehen, dann würde ich persönlich mich nicht aufregen (andere vermutlich schon :rolleyes: ). Genauso geht es mir bei der Darstellung von Hakenkreuzen in Weltkriegsspielen - entweder, man ist konsequent und verbietet die Darstellung von Wehrmacht/WaffenSS/Deutschland im 3. Reich komplett, oder aber man stellt es SO dar, wie es der Realität entspricht. Alles andere ist irgendwie heuchlerisch.

Genauso irritierend wirkt es auf mich, wenn wieder einmal nordische Runensymbole verboten werden, weil irgendwelche Neonazis diese mißbrauchen. Man bekämpft (vermeintliche) Symptome, aber nicht die Ursachen (siehe ebenfalls weiter oben).

Solange sich unsere Öffenlichkeit mit Symbolik und Terminologie über Gebühr hinaus befasst und dabei im Gegenzug ECHTEN, neuen Nazismus konsequent ignoriert, dann läuft in meinen Augen etwas falsch...
 
Spassbremse am 10.10.2007 15:06 schrieb:
Nein, das sehe ich anders. Sprache und Symbolik für sich sind zunächst einmal wertneutral,
Sorry Spassbremse, aber diese ultramarinblauäugige Naivität kann und will ich Dir einfach nicht abnehmen!

Hier mal als Beispiel die Sprachdefinition von Edward Sapir: „Sprache ist eine ausschließlich dem Menschen eigene, nicht im Instinkt wurzelnde Methode zur Übermittlung von Gedanken, Gefühlen und Wünschen mittels eines Systems von frei geschaffenen Symbolen.“ Achte auf die Markierung. ;)

Und Symbolik funktioniert wertneutral gar nicht, da sie über das eigentliche Objekt hinausgeht.


Spassbremse am 10.10.2007 15:06 schrieb:
wenn sie, wie bei den genannten Beispielen, durch ein menschenverachtendes Regime verdorben werden, dann gilt es, diese Begriffe NICHT aus dem Wortschatz zu tilgen (btw., ist "Tilgung" nicht auch ein von den Nazis mit Vorliebe verwendeter Begriff...
:B ?), sondern lieber dafür zu sorgen, dass die negative Konnotation wieder aufgehoben wird.
Das ist jetzt Ansichtssache, aber ich bin der Meinung die deutsche Sprache kann den Verlust von Wörtern wie "Entartung", "Rassenschande", "Schrumpfgermane" und "Untermensch" gut verkraften.


Spassbremse am 10.10.2007 15:06 schrieb:
Nur weil eine Sache von etwas Bösem mißbraucht wurde, darf man nicht die Sache an sich verteufeln.
Ich verteufle gar nichts - ich rufe nur zur Vorsicht auf. Denn wenn die Sache vom Bösen missbraucht wurde, steckt vielleicht noch etwas vom Bösen drin. ;)
 
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