Auch wenn ich erst mal ein wenig abschweife, will ich noch was anderes loswerden.
Deshalb klagte Kirchberg Logistik in Frankfurt gegen unzulässigen Wettbewerb per Rechtsbruch. Mario Brunow, Geschäftsführer der Video Buster Gruppe, zu der neben 44 Familienvideotheken, den Online-DVD-Verleihern Netleih und Amovie auch Kirchberg Logistik gehört: "Der Wettbewerber Youporn verschafft sich mittels Rechtsbruch einen enormen Vorteil gegenüber uns. Und Arcor hilft dabei."
(
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,512460,00.html)
Das heißt also, dass der ganze Stein nur ins Rollen kam, weil es mal wieder ums Geld ging, denn Kirchberg Logistik stört ja nur, dass die Leute ihr teures Zeug bei Youporn umsonst schauen können, also Gewinneinbußen bringt.
Das jetzt ausgerechnet Arcor dafür herhalten muss und als erster vors Gericht geschleift wird ist wahrscheinlich reine Willkür, aber ich halte es für verwerflich, dass Kirchberg Logistik da wegen ihrer Gewinneinbuße etwas vom Zaun bricht, wodurch jeder, der Internetportale wie Youporn besucht und weitehin besuchen möchte (da gehe ich jetzt nicht näher drauf ein), einen Nachteil davon hat.
Aber um wieder zum Thema Zensur/Jugendschutz zurückzuzkommen, ich denke, dass man Kindern und Jugendlichen den Zugang zu solchem Material durchaus verbieten sollte, und dass dieses Verbot somit auch im Internet vollzogen werden muss. Aber wie schon viele andere bemerkt haben, ist es eben nicht so einfach (um nicht zu sagen unmöglich), eine zuverlässige und wirksame Alterkontrolle im Internet durchzuführen. Und wenn es sie dann doch mal geben sollte, haben irgendwelche ausgefuchsten Menschen aus den unterschiedlichsten Motiven ganz schnell rausgefunden, wie man auch die Umgeht...
Die Frage, wo die Zensur eines Internetportals hinführt ist beinahe sinnlos, da stimme ich Vorrednern zu: Die Pornografie im Internet wäre nur durch eine komplette Zensur und Kontrolle zu erreichen, und das will wohl keiner ernsthaft füt gut heißen.
Dass die Eltern Verantwortung darüber zu tragen haben, welche Seiten die lieben Kleinen im Intenet so ansteuern ist zwar richtig, aber mal ehrlich: Wer, der als Kind/Jugendlicher Zugang zum Internet hatte/hat, besucht/e denn nicht Internetseiten (und sei es auch nur aus Neugier), die die Eltern mit Sicherheit verboten hätten? Man kann es also auch nicht komplett auf die Eltern abwälzen, damit würde man es sich auch zu einfach machen.
Es bleibt also erst mal abzuwarten, was bei dem Prozess gegen Arcor und der Neuverhandlung des im heise-Artikels beschriebenen Falls so rauskommt, dann kann man weitersehen. Ein weiteres Problem an der ganzen Sache ist natürlich auch die Globalität des Internets. Deutsche Gerichte können eben nur für deutsche Provider und Anbieter von Websites entscheiden, was sonstwo passiert liegt nicht in ihrem Einfluss. Man muss also zu den ganzen Schwierigkeiten hinzu noch erwarten, dass eine Internationale Zusammenarbeit von gigantischem Ausmaß stattfindet. (Aus wie vielen Ländern kann man ins Internet gehen?)
Und noch was: Einen Führerschein fürs Internet? Sorry, aber halte ich für Schwachsinn. Wer soll den ausstellen? Nach welchen Kriterien? Wer konrolliert die Einhaltung der Kriterien? Und wie? Zu viele Fragen.