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Wolfenstein: The Old Blood - PC-Version erneut mit massivem Geo-Lock

Achja, das Kreuz mit dem Kreuz. Inzwischen ist das für mich mehr und mehr ein Zeichen für die Unfähigkeit mit der Vergangenheit abzuschließen.
 
Eben. Nach nunmehr 70 Jahren Kriegsende sollte man zu der Thematik (solange diese nicht der Verherrlichung oder Propagandazwecken dient, was ja nun bei einem Wolfenstein definitiv nicht der Fall ist) einen etwas entspannteren Umgang pflegen. Hier fehlt mir die Logik von Gesetzgebern und Prüfern der USK, eine Sache in einem bestimmten Kontext zu werten statt allein und herausgerissen aus dem Gesamtzusammenhang.

In Filmen zum Thema ist das doch auch absolut kein Problem. Da werden sogar in einigen Szenen teils mehr Hakenkreuzfahnen gehißt wie es damals vielleicht überhaupt der Fall war.
 
In Filmen zum Thema ist das doch auch absolut kein Problem. Da werden sogar in einigen Szenen teils mehr Hakenkreuzfahnen gehißt wie es damals vielleicht überhaupt der Fall war.

Weil Filme als Kunst anerkannt sind, was bei Spielen noch nicht der Fall ist, so einfach ist das.
Frage mich, wieso das einige immer noch nicht verstehen wollen.
 
Eben. Nach nunmehr 70 Jahren Kriegsende sollte man zu der Thematik (solange diese nicht der Verherrlichung oder Propagandazwecken dient, was ja nun bei einem Wolfenstein definitiv nicht der Fall ist) einen etwas entspannteren Umgang pflegen. Hier fehlt mir die Logik von Gesetzgebern und Prüfern der USK, eine Sache in einem bestimmten Kontext zu werten statt allein und herausgerissen aus dem Gesamtzusammenhang.

wer was ändern will, muss gegen den status quo vorgehen.
das tut in diesem fall keiner, also bleibt es so wie es ist.
ganz simple rechnung.
 
Weil Filme als Kunst anerkannt sind, was bei Spielen noch nicht der Fall ist, so einfach ist das.
Frage mich, wieso das einige immer noch nicht verstehen wollen.

Gab es da letztes Jahr nicht auch ein Special zu, in dem es auch darum ging wie viel Zeit und auch Geld es verschlingen könnte?
 
Was du für richtig empfindest ist nur leider völlig irrelevant.
Mit deiner Formulierung "zu Recht verboten" stellst du deine Meinung dar und wirfst diese in die Diskussionsrunde (aka Thread).
Und dem widerspreche ich: ich sehe keine Sinn darin, in einem Wolfenstein die Hakenkreuze rauszuschnipseln, während Indiana Jones durch selbige watet - ich kann nicht sagen, daß diese Beschränkung in der DE Version "zu Recht" durchgeführt wird.

So lange der Gesetzgeber Videospiel nicht als Kunst anerkennt, sind sie es auch nicht.
Die Frage ist, warum es nicht bei den entsprechenden Stellen ankommt, wenn man das doch sogar bei der BPjM erkannt hat: "... bei grundsätzlich formal anzuerkennendem Kunststatus eines Spielfilms oder Computerspiels ..." (Quelle, Seite 12, fünftletzte Zeile)
 
Was ich allerdings nicht verstehe und ich auch noch nirgends hier gelesen habe: Wie sieht es den seitens Valve/Steam mit der Haftbarkeit aus?

Wenn Steam es erlaubt den Key der Ausländischen Fassung in Deutschland zu aktivieren machen Sie sich doch damit strafbar?! Schließlich sind sie ja in gewisser weise Händler. Mit dem Key hat man das Spiel bei Steam "gekauft", wo man ihn her hat ist ja letzendlich egal, er muss und kann nur bei Steam aktiviert werden. Und da sie Ihre Plattform in Deutschland anbieten müssen Sie sich an die Gesetze und Vorgaben halten. So kann Steam letzendlich als Onlinehändler für den Verkauf haftbar gemacht werden in meinen Augen. Oder sehe ich das jetzt total falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil Filme als Kunst anerkannt sind, was bei Spielen noch nicht der Fall ist, so einfach ist das.
Frage mich, wieso das einige immer noch nicht verstehen wollen.
Verstanden wird das wohl schon von den meisten, nur eben nicht akzeptiert. Letztlich sind es ja nur ein paar Hardcore-Gamer, die sich daran stören, und die sind halt weder ökonomisch noch gesellschaftlich irgendwie relevant. Ändern wird sich das vermutlich auch erst dann, wenn die deutsche Computerspielbranche für die Umsätze sorgt, die heute noch der Automobil- oder Maschinenbaubranche vorbehalten sind. Dann gibt's auch mehr Lobbyistenbüros in Berlin und Gesetze werden umsatz- und wachstumsfreudlich gestreamlined. Bis dahin kuscht man lieber vor ewig Gestrigen, macht sich regelmäßig ins Höschen, sobald der Zentralrat der Juden mal seine Stimme erhebt, und gibt "Hakenkreuz = Böse"-Parolen von sich.

Lächerlich sind halt - wie in vielen anderen Bereichen auch - nur die Begründungen, mit denen man sich zeitgemäßen Anpassungen von Gesetzen und Verordnungen generell verweigert. So ist das Lieblingsargument gegen mehr direkte Demokratie in unserem Land beispielsweise nach wie vor "die Erfahrungen aus der Weimarer Republik". Ernsthaft. Die ist zwar mittlerweile fast hundert Jahre her und wir haben auch längst keinen Kaiser, keine nationalsozialistische Partei und seit 70 Jahren auch schon keinen Krieg mehr, aber wenn man dem deutschen Wahlrind mehr erlaubt als den vierjährlichen Trott zur Wahlurne, kommt dabei natürlich zwangsläufig sofort der nächste Führer raus. Schon klar. Und für genauso mündig hält man den gemeinen Deutschen eben, wenn es um den verantwortungsbewussten Umgang mit verfassungsfeindlichen Symbolen geht. Wenn man das Ganze jetzt noch mixt mit dem totalen - keine Angst, nicht mit dem totalen Krieg - Nicht-Ankommen unserer Politiker in der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts, kann einem wirklich manchmal Angst und Bange werden.
 
Wenn Steam es erlaubt den Key der Ausländischen Fassung in Deutschland zu aktivieren machen Sie sich doch damit strafbar?! Schließlich sind sie ja in gewisser weise Händler.

Nein, eben nicht. Dass der int. Key nicht in Deutschland verkauft werden darf, ist durchaus korrekt. Aber wenn eine int. Version in Deutschland aktiviert wird, wurde sie dementsprechend woanders verkauft, was deutsches Recht nicht tangiert.
 
Wenn Steam es erlaubt den Key der Ausländischen Fassung in Deutschland zu aktivieren machen Sie sich doch damit strafbar?! Schließlich sind sie ja in gewisser weise Händler. Mit dem Key hat man das Spiel bei Steam "gekauft", wo man ihn her hat ist ja letzendlich egal,...
Eben nicht. Da es sich nur um einen Key handelt, hat man den bei dem Keyhändler gekauft - nicht bei Steam. Und damit verkaufen Valve in diesem Fall nicht innerhalb DEs Hakenkreuze. Dennoch stellen sie die Inhalte in DE zur Verfügung (inklusive durch die Leitung geschobener Hakenkreuze).
Wie das rechtlich genau zu werten und ob dabei die Analogie zu einem Importspiel ohne Steam Anbindung und ebenfalls mit Hakenkreuzen zu berücksichtigen ist: ka, InaL.
 
Die Frage ist, warum es nicht bei den entsprechenden Stellen ankommt,

warum sollte "die politik" bei diesem -sind wir ehrlich- extremen randgruppen'problem' initiativ tätig werden?

es ist doch nun einmal so, dass sich ganz offensichtlich bislang niemand (also kein publisher, entwickler, branchenverband etc.) mit nachdruck beschwert hat.
das hauptproblem, das ich sehe, ist die tatsache, dass die usk spiele mit ns-symbolik offenbar nicht einmal testen darf und demzufolge logischerweise auch keine freigabe für den dt. markt erteilen kann.

das ist meiner ansicht nach das einzige was geändert gehört. der §86a stgb kann genauso bleiben wie er ist.
denn dass computerspiele auch kunst sein können, ist sehr wahrscheinlich inzwischen sogar relativ unumstritten.
 
Wäre vielleicht gut, dem Publisher explizit klar zu machen, dass Privatimporte einzelner Kopien den Publisher nicht treffen würde. Denn diese Kopien wurden ja nicht öffentlich vertrieben. Zudem können bei Steam aktivierte Spiele generell ohnehin nicht mehr weiterverkauft werden.
 
Was du für richtig empfindest ist nur leider völlig irrelevant.
So lange der Gesetzgeber Videospiel nicht als Kunst anerkennt, sind sie es auch nicht.

Der Gesetzgeber definiert nicht, was Kunst ist und was nicht. Das steht ihm gar nicht zu.

Das ist eher ein gesellschaftlicher Prozess. Und da Computerspiele allgemein noch eher als Kinderkram gelten, dürfte sich daher erst was ändern, wenn ein Spielehersteller vor´s BVerfG zieht.
 
Eben. Kunst wird von der Allgemeinheit in deren Stand erhoben. Nicht von der Politik bestimmt. Ein Neo Rauch (einer der wenn nicht gar der erfolgreichste und teuerste zeitgenössische Künstler) wurde nicht von der Politik als Künstler festgelegt. Das hat die Szene von ganz allein getan. Was aber geändert gehörte wären eben der Umgang mit der Symbolik in Zusammenhang mit Spielen wie Wolfenstein oder auch Company of Heroes. Und eben dem herausholen der Games aus der Nerd-Nische, wohin viele Außenstehende die Games noch verorten.
 
Trotzdem muss die Anerkennung von Spielen als Kunst gegenüber dem Staat erst einmal erstritten werden, sonst kann es nicht zur Anwendung der Ausnahme von §86a kommen.
 
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