.Auf die Spiele wurde so gut wie gar nicht eingegangen. Da wurden einfach nur ein paar Namen übernommen.
Im Grunde ein Familiendrama mit Zombies.
1,5 von 5
Nah, da waren schon ein paar Insider drin, mit denen die "echten" Fans getriggert werden sollen. Beispielsweise die Mondscheinsonate am Klavier, welche die versteckte Klappe öffnet (Resident Evil 1). Oder in einer Szene ganz subtil und nicht im Fokus des Geschehens, aber trotzdem groß und deutlich sichtbar, eine alte Schreibmaschine des Typs, wie er in den Spielen zum Speichern vorkommt. Oder das mutierte Krokodil als Pendant zum Krokodil in der Kanalisation bei der Leon-Kampagne von Resident Evil 2. Aber irgendwie hat das auch nicht so recht geholfen, warm mit der Serie zu werden.
Ich fände eine reine Eins-zu-Eins-Verfilmung eines Resi-Spiels ehrlich gesagt stinkelangweilig. Das wäre für mich nichts Neues, sondern einfach ein nicht interaktives Spiel aus einer anderen Perspektive. Neuansätze sind herzlich willkommen. Aber, was hier bei der Serie gemacht wurde, ist wieder ein Chaos, welches dergleichen sucht. Alles Mögliche aus vielen Teilen der Spielereihe wurde in einen Topf geworfen und einfach mit absurden neuen Ideen ordentlich durchgerührt. Dabei ist für mich weder Fisch noch Fleisch herausgekommen.
Übrigens hasse ich Usain-Bolt-Zombies wie die Pest. Mit der Loveparade-Kunterbunt-Made hätte ich irgendwie noch leben können, mit Schnappi dem Krokodil auch, wobei die plötzliche Wendung vor seinem Tod durch Raketen zum liebevollen Beschützer-Haustier, das einfach nur kuscheln will, unerwartet kam. Aber sprintende Zombies gehen für mich gar nicht. Zombies müssen für mich so sein, wie bei Resident Evil 1: Verfaulende, stöhnende Schlürfer, die ihre auseinanderfallenden Körper gerade noch so irgendwie durch die Gegend schieben können, weil sie nur noch ihrem Fressinstinkt folgen. Die Zombies aus der Serie erinnerten mich eher an einen aufgebrachten Flashmob auf Kokain oder anderen ganz üblen Uppern.
Und seit wann ist Albert Wesker ein Afroamerikaner? Gegen afroamerikanische Schauspieler ist nichts einzuwenden, aber Wesker ist seit dem ersten Teil des Spiels ein arroganter, weißer Mann mittleren Alters mit Sonnenbrille und nach hinten gegelter, blonder Schmalzlockenfrisur, der übrigens seit 2009 und Resident Evil 5 offiziell tot ist. Plötzlich steht da Blade der Vampirjäger im Lederoutfit und behauptet, er sei der originale Albert Wesker. Okay!? Laut Serie hat er sich im Jahr 2005, also vor seinem Tod, geklont. Klonen... Bedeutet das nicht, ein ebengleiches Abbild von etwas oder jemandem zu erschaffen? Ergo hätten die Klone auch weiße Männer mit Schmalzlocke sein müssen, oder irre ich mich da? Das Einzige, was diesen hirnverbrannten Bullshit noch einigermaßen gerettet hat, ist die überragende schauspielerische Leistung von Lance Reddick.