Ich habe alle Beiträge dieser Serie zu Barrierefreiheit gelesen.
Was mir fehlt, sind Ausblicke oder Vorschläge, bzw. Ideen. Natürlich kann ich auch aufzählen, was es alles schon gibt und was nicht.
Aber außer der Forderung, als Resume, dass alles für alle zugänglich zu sein hat (was ich für absolut unmöglich halte), ist da nicht viel.
Man kann sich einem gewünschten Ergebnis sicher annähern, doch man muss auch realistisch bleiben und auch Konsequenzen dessen beleuchten was gefordert wird.
Es wird immer Aktivitäten geben, die beeinträchtigte Menschen nicht tun können.
Es gibt haufenweise Aktivitäten, die sehr viel wichtiger sind als Videospiele, die vom Gros der Bevölkerung schon sehr viel länger ausgeübt werden und dennoch nicht von allen getan werden können und was höchstwahrscheinlich auch nie passieren wird.
Doch bei Videospielen wird irgendwie erwartet, dass man einfach ein paar weitere „Knöpfe“ einbaut und schon gehts? Bezweifle ich stark.
Es wäre hier eher die Medizin gefragt, Blinde wieder sehend, Taube wieder hörend oder Gelähmte wieder gehend zu machen.
Ein weiterer Punkt sind auch die Kosten. Vieles von dem, was wir heute tun können und was wir uns leisten können geht nur deshalb, weil es in großen Mengen gemacht oder hergestellt wird und die Kosten pro Einheit deshalb erschwinglich sind.
Daher müsste man auch die Frage stellen, wie das alles finanziert werden soll, je kleiner die Zielgruppe ist.
Auch hatte ich letztens bereits geschrieben, dass es meiner Ansicht nach speziell und ganz gezielt gestaltete Spiele für verschiedenste Arten von Beeinträchtigungen braucht und es nicht mögich ist, jedes Spiel so anzupassen, dass es alle gleichermaßen spielen können. Halte ich für völlig unmöglich.
Konzepte und Strategien ganz speziell für verschiedene Formen von Beeinträchtigungen und nicht alles gleichmachen.
Was alles andere für die breite Masse betrifft, so denke ich, sind so langsam die Grenzen des machbaren erreicht.
Was nicht heißen soll, dass man damit aufhört, sich weiter um Verbesserungen zu bemühen und die dazu anzuspornen, die es bisher noch gar nicht tun.
Zur Präsenz von Behinderten in Spielen…auch hier nochmal, sehe ich nach wie vor kritsich.
Möchte ein Rollstuhlfahrer überhaupt einen rollstuhlfahrenden Protagonisten oder ein Blinder einen Blinden Protagonisten? Oder gehen wir Nicht - Beeinträchtigte viel zu sehr von unserem Standpunkt aus? Denn das kann bei Behinderten auch als eine Art Bemitleidung aufgefasst werden, was die überhaupt nicht wollen.
Will ich selbst als Diabetiker mehr von meinesgleichen als Protagonisten sehen, weil ich mich auch total unterrepräsentiert fühle?
NEIN, um Himmels willen, das will ich überhaupt nicht. Dann müßte man auch in so eine Rolle alles einbauen, was ein Diabetiker so ständig zu beachten hat. Baut man einen ein, nur damit er irgendwie da ist, dann ist das alles völlig witzlos und nützt nichts und niemandem.