Der-Aggro am 17.01.2008 22:23 schrieb:
Für die Glücksgefühle, die mir meine Freundin bisher beschert hat (nach 3 Monaten Beziehung und keinem Sex) würde ich auch ein Depression auf mich nehmen.
Ich will lieber ein bisschen leben, als gar nicht leben.
Lieber Schmerz fühlen, als gar nicht.
Du hältst es also mit Agent Smith: Der Mensch definiert seine Realität durch Schmerz und Verzweiflung.
Und mit diesem "+" machst du dann was?
Mir geht es eher darum gelebt zu haben. Ich will hinterher nicht noch was ändern müssen, was ich nicht ändern kann.
(Siehe auch weiter oben in meinem Posting)
Dann weiß ich, dass mein Leben erfolgreich verlaufen ist. Du sagst also, mein ganzes Leben ist eine Verschwendung, weil ich das, was gemeinhin als "Liebe" bezeichnet wird und das ich für Unfug halte, nicht hatte?
Komisch. Ich hab meine Freundin 1,5 Jahre lang übers Internet kennen gelernt. Wir haben uns quasi nicht gesehen. Sie ist geradeso 15, ich bin 16 (werde dieses Jahr noch 17). Wie soll ich mich da gescheit Fortpflanzen?
Gehöre ich jetzt auf den Scheiterhaufen (oder in die Gaskammer), weil ich mich nicht Lebensfähig verhalte und somit die Menschliche Rasse schwäche?
Das soll keine Beleidigung sein.
Ich behaupte nicht, dass ich jede Frage beantworten kann. Meine Meinung zu deiner Geschichte: Aufgrund der über Jahrhunderte der kulturellen Entwicklung "antrainierten" Ansichten über Liebe und Beziehung erwartet man praktisch, einen Partner zu finden, und glaubt, verliebt zu sein, wenn man eine Person anderen Geschlechts kennen lernt, die einem interessant vorkommt. Ich behaupte ja auch nicht, kein Interesse an Frauen zu haben. Nur, wenn mir so etwas passiert, sehe ich das nicht als irgendein romantisches Gefühl, sondern als eben das, was ich gerade beschrieben habe.
Ob du dich fortpflanzt oder nicht, ist deine Sache. Es mag zwar ein natürlicher Auftrag sein, sich fortzupflanzen, aber ich sehe darin keine Verpflichtung der menschlichen Rasse gegenüber. Und was daran "nicht lebensfähig" sein soll, musst du mir bitte erklären.
WiesokeinLeerzeichen am 17.01.2008 22:37 schrieb:
Eben. Es geht nicht darum, auf dem Totenbett sagen zu können "also wenn ich das jetzt so abwege bin ich glaubich bei +4 Gummipunkten, juhu!", sonder darum, vielleicht eines Tages zurückzublicken und zu sagen "klar, ich hab auch viel Scheiße mitgemacht, aber dann gab es doch diese Momente für die es sich gelohnt hat".
Und diese Momente muss man erlebt haben, um es einfach irgendwo beurteilen zu können, das kann man nicht vorherberechnen.
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass es etwas gut ausgeht; sondern der Gedanke, dass es sich lohnt etwas zu probieren.
Für mich geht es darum, ob ich dann mit meiner Partnerin in einer Wohnung hocke, alle paar Wochen mal von Kindern/Enkeln besucht werde und daran denke, welche Kompromisse ich eingehen musste, oder ob ich allein und unabhängig in meinem gemütlichen Haus sitze und mit Freude daran zurückdenke, dass ich alles gemacht habe, was ich mir im Leben vorgenommen hatte.