Also bei Spielen ist das wie in Filmen.
Sichtbare Gewalt ist bei weitem nicht so schlimm wie zum Beispiel eine perverse Erkenntnis oder Psycho-Terror, also alles, was so schleichend von der Atmosphäre her kommt.
Vor allem kann man Splatter-Stories (sofern es sie gibt) schon längst vorhersehen, während richtig brutalste Atmosphäre aus Psycho-Filmen weitaus krasser ist.
Ich fand zum Beispiel schon The Green Mile ziemlich nervenaufreibend, allein durch die Story und die Charaktere oder dasselbe in Butterfly Effect, aber das sind nicht unbedingt Horror-Streifen.
Saw fand ich auch ziemlich genial und krass, und da sind nicht unbedingt viele gängie eklige Szenen zu finden, aber die perversen Vorstellungen machen diesen Film widerum extrem...
Allgemeinn reagiere ich mit vollkommenes Unverständnis auf Filme wie Hostel. Das hat nichts mehr mit Schocken zu tun, sondern mit Liebe für die Sache, total krank sowas anzusehen. Aber es wurde ja schon gesagt, dass Regisseure sich einen Wettstreit liefern, wer den ekligsten Film macht. Eine erschreckende Entwicklung.
Alles in allem ist optische Gewalt aber nicht so extrem wie eine beklemmende Situation oder Handlung, die einem zeigt wie hilflos die Charaktere erscheinen, und das hat man, um auf Spiele zurückzukommen, schon in Computerspielen ab 12 Jahre. Ist aber nur ein Spritzer (vorzugsweise rotes) Blut zu sehen, dreht jeder durch.
Solange der Tod nicht sarkastisch und gewaltverherrlichend dargestellt wird, sondern einfach mit Logik aus der Story heraus, ist alles ok.
Wenn man Realität als gewaltverherlichend bezeichnet, ist das auch seltsam. Eine Shotgun aus 10cm Abstand abgefeuert verursacht nunmal nicht nur blaue Flecken.
Leute, die sich Spiele aber nur wegen solcher Szenen zulegen, sind allerdings schon schräg. Ich lege da doch lieber Wert auf Story und/oder Atmosphäre eines Spiels.
Und so war F.E.A.R. mit Kopfhörern nachts einfach phänomenal, und die Grafik und Animationen passten vollkommen.
Aber Soldier of Fortune war ein Beispiel von falscher Gewalt, die Leichen flogen selbst mit kleinen Waffen in Einzelteile, die Story war typisch amerikansich...also nicht vorhanden, als wäre es eine Ausrede auf die Frage nach dem Sinn des Spiels. Die KI war strohdoof, und das Leveldesign langweilig. Das Spiel zielte von vornherein auf übertriebene Gewalt, und sowas ist einfach falsch.
Ich hab mir mal die Mühe gemacht, und damals einen Bloodpatch besorgt, weil ich es auch Leid war, dass in Deutschland immer schwer verstümmelte Spiele ankommen, und das drückt eindeutig die Atmosphäre.
Der Patch war über 120 MB groß. Als ich den verwundert installiert hatte, war mir klar warum. Ich dachte echt, ich spinne, so detailiert und mit Liebe zum Detail hab ich noch keine Wunden gesehen. Aber das macht das Spiel auch nicht besser, ich habs nach ein paar Minuten deinstalliert und so mache ich das mit den meisten Shootern heutzutage, ich merke direkt, ob es sich lohnt, oder ob es mal wieder ein 0815-Shooter ist.
Ich schweife ab, letztendlich können Medien in einem gewissen Rahmen machen, was sie wollen, es gibt Alterseinstufungen. Am Ende müssen die Eltern die Aufgabe übernehmen und ihren Kindern Sachen verbieten. Aber wieviele 13-jährige spielen CS? Nein, das sind keine Helium-abhängigen Erwachsenen, die da in ihr Mikro mit gelernten Worten aus dem Kindergarten fluchen.
Leider kümmern sich wenig Eltern darum, und da liegt das komplette Problem.
Spiele können gewaltfördernd sein, aber niemals sind sie der Katalysator...
es sind immer soziale Gründe...