Passengers:
Oh mann, echt jetzt?
Ich hatte ja von Anfang an meine Bedenken aber da ich nun mal einem Science Fiction Film nicht widerstehen kann habe ich mir doch mal Passengers angeschaut. Was ich gesehen habe stimmt mich ehrlich gesagt fast schon traurig.
Visuell gesehen ist der Film naemlich wunderbar. Tolle Sets, tolle Visuals, tolle Effekte. Und wofuer werden diese Production Values verwendet?
Nun, zuerst sehen wir ein halbe Stunde lang Montagen von dem Typen, wie er alleine auf dem Schiff ist, erst versucht seiner Situation zu entkommen, sich dann damit abfindet und dann sein Leben auf dem verlassenen Luxusliner lebt. In der zweiten halben Stunde sehen wir dann Montagen des Paerchens, wie sie zu zweit auf dem Schiff sind, erst vor allem wegen ihr noch mal versuchen ihrer Situation zu entkommen, sich dann damit abfinden und dann ihr Leben auf dem verlassenen Luxusliner leben.
So weit so belanglos. Was danach folgt ist der vorhersehbarste und Klischeebehafteste Plot, den ich in den eltzten Jahren gesehen habe. Abgesehen davon, dass ploetzlich eine dritte Person auftaucht (deren Tot man dann aber auch wieder innerhalb von 20 Sekunden Screen Time vorhersagen kann und der wirklich nur dazu da ist um den beiden anderen die Schluessel zum Schiff zu geben) passiert aber auch wirklich gar nichts unerwartetes, aussergewoehnliches oder gar spannendes.
Die "Science" in dieser Science Fiction ist natuerlich ein Totalversagen aber gut, da hatte ich auch nichts erwartet und das werfe ich dem Film auch nicht vor, das war klar nicht der Fokus.
Der Protagonist wird als der coole nette, charmante Alleskoenner dargestellt, begeht aber nach der ersten halben Stunde einen Akt, nach dem ich in nur in die Kategorie komplettes Arschloch einstufen kann und leider konnten mich auch alle seine spaeteren coolen Sprueche, herzerwaermenden Gesten und heroische Aufopferungen nicht mehr von dieser Meinung abbringen (ganz im Gegensatz zu seiner Liebschaft natuerlich, die nach der vorhersehbarsten Beziehungskrise aller Zeiten natuerlich doch wieder den Weg in seine Arme findet).Die beste Szene war noch die Wiederbelebung des Helden, wenn das Maedl einfach mal alle Optionen in der Wiederbelebungsmaschine anklickt und der Typ gleichzeitig beatmet,defibrilliert, gewaermt, gekuehlt, massiert , Adrenalin-injiziert, Blut-transfusiert und neurostimuliert wird. Das hat mir dann doch noch mal ein Schmunzeln entlockt.
Visuell ist aber wirklich einiges geboten, das Schiff und seine diversen Bereiche sehen fantastisch aus, die Effekte sind gut bis sehr gut (z.B. die Szene mit dem schwerelosen Wasser war super, auch wenn mich gewundert hat, wie viel blauen Farbstoff die anscheinend in ihren Pool kippen
) . Leider ist halt nicht viel dahinter.
Mein Gott, was haette man tolles mit diesen Sets und diesem Budget anstellen koennen, haette man sie nur fier einen komplett anderen Film verwendet. Stattdessen bekommen wir knapp zwei Stunden lang eine futuristische RomKom/Beziehungkiste, die statt zum nachdenken hoechstens zum zaehneknirschen anregt. Echt Spitzenleistung Hollywood!
2/10 Jahrzehnten im Kaelteschlaf