TBrain am 17.10.2005 22:58 schrieb:
Also, entweder liest du die Tagespresse nur selektiv, oder du unterschlägst uns hier absichtlich,
wie die Geschichte ihr Ende nahm - nämlich als Blamage für Frau Birthler. Das Beispiel zeigt aber, wie einfach es der Gegenseite gemacht wird, die Linken schlecht zu machen.
pacsun am 17.10.2005 17:48 schrieb:
@aph: Leider sind die Vorstellungen der linken nicht finanzierbar, die Parteien werden quasi auf den richtigen Weg gezwungen, ob sie wollen oder nicht.
Dazu noch ein nettes Zitat von H.-W. Sinn:
"Die Profitgier der Kapitalisten ist in der Tat der Grund dafür, dass das Kapital in die Niedriglohnländer wandert. Aber was folgt daraus für unser Thema? Gar nichts! Da die Kapitalisten am längeren Hebel sitzen und sich nicht um deutsche Befindlichkeiten scheren, rennen wir vor die Wand, wenn wir dennoch überhöhte Löhne verteidigen wollen. Nun kann man natürlich daran denken, die Kapitalisten abzuschaffen und das Kapital gesellschaftlich verwalten zu lassen. Aber das haben wir schon einmal vergebens probiert. Ein System, das auf solche Lösungen setzt, rennt ebenfalls vor die Wand. Die Beule schmerzt uns Deutsche immer noch."
Ein weiteres Armutszeugnis für Herrn Prof. Unsinn. Er sagt uns also: Wenn Wölfe uns fressen wollen, flieht nicht, legt euch ihnen freiwillig vor die Füße. Dabei gibt es auch alternative, erfolgreiche wirtschaftspolitische Konzepte, wie zB das der Linkspartei oder das skandinavische Modell. Globalisierung muss nicht Verarmung der Massen heißen.
Zur Nicht-Finanzierbarkeits-Lüge:
Download PDF Auflistung der Finanzposten des Linkspartei-Wahlprogramms. Aber die Mühe wird sich wohl jemand, der Herrn Unsinn Glauben schenkt, wohl nicht machen. Ist ja einfacher sich nicht mit der Wahrheit auseinanderzusetzen.
pacsun am 17.10.2005 18:25 schrieb:
Zumindest war Gysi recht schön im Verbrecherstaat DDR involviert. Er war ja schon seit 1967 Mitglied der SED. Und noch was von Wikipedia:
Im Mai 1998 stellte der Immunitätsausschuss des Deutschen Bundestages in seinem Abschlussbericht fest, dass Gysi zwischen 1975 und 1986 für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR unter verschiedenen Decknamen, dabei hauptsächlich als IM Notar gearbeitet haben soll, nachdem in einer früheren Version des Abschlussberichtes noch davon die Rede war, dass ein solcher Nachweis aufgrund unzureichender Unterlagen nicht erfolgen konnte.
Eine weiße Weste sieht anders aus.
Klar ... der Immunitätsausschuss. Da sitzen ja nicht zufällig sämtliche Gegner der Linkspartei?
Ein Gericht hat inzwischen mehrfach bestätigt, dass die Behauptung, Gysi hätte für die Stasi gearbeitet, nicht haltbar ist. Es gibt sogar gerichtliche Verfügungen, dass dies nicht mehr behauptet werden darf, weil es Verleumdung wäre.
Wie oben schon gesagt: Alles lesen, nicht nur, was einem in den Kram passt!
RevanAtreides am 17.10.2005 19:18 schrieb:
Die Ähnlichkeit ist fast erschreckend: Charismatischer Führer (Gysi); unhaltbare Versprechungen; scheinbar tagesaktuelle Politik, aber unter Beibehaltung eines "Endziels" (Sozialismus); unpassender Parteiname (Partei des DEMOKRATISCHEN Sozialismus, dabei weiß doch jeder, dass sich Demokratie und Sozialismus gegenseitig ausschließen); ....
Der Vergleich mit der NSDAP ist nun wirklich schwachsinnig. Wenn unserer Demokratie noch eine Gefahr droht, dann von der erfolgreichen Jugendarbeit der NPD und ihren Wahlergebnissen in Sachsen. Die Linkspartei lebt Demokratie. Ich weiß das, weil ich die Arbeit der Parteibasis aus nächster Nähe kenne.
Ohne mich jetzt dafür aussprechen zu wollen: Sozialismus und Demokratie sind durchaus vereinbar. Warum sollte sich ein Volk nicht mehrheitlich dafür entscheiden können? Das schließt pluralistische, individuelle Freiheit nicht aus.