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Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Boesor

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Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Heute Abend im Fernsehen: Alles

Matthias Becker 15.04.2006
Videoüberwachung neuer Qualität: in London sollen Bewohner ihr Viertel selbst beobachten
James Morris ist stolz: "Ehrlich gesagt hat mich dieses Interesse selbst überrascht!" Seit im Januar die Pläne von Shoreditch Trust, einem Londoner Wohlfahrtsverband, ] bekannt wurden , kann sich der Vorstandsvorsitzende der Anfragen von Journalisten und Stadtpolitikern kaum erwehren. Sogar aus dem Ausland kommen interessierte Anrufe – kein Wunder, denn was Morris plant, ist weltweit einzigartig: Bald sollen bis zu 20.000 Menschen Zugang zu den Aufnahmen von Überwachungskameras erhalten und von ihren heimischen Fernsehgeräten und Computerbildschirmen aus ihre Nachbarschaft beobachten.

"Das East End war dafür bekannt, dass die Menschen hier aufeinander aufgepasst haben", glaubt Morris. "Heute sind die Menschen so beschäftigt mit ihrem Berufsleben, dass es einfach weniger Gemeinschaftsgefühl gibt. Und wir bringen das zurück, mit Hilfe moderner Technik." Der gemeinnützige Vereins soll Shoreditch wiederaufwerten. Das Viertel ist Teil des Londoner East End, geprägt von Arbeitslosigkeit, Verarmung und Kriminalität, gleichzeitig aber auch eine attraktive Gegend in unmittelbarer Nähe des innerstädtischen Bankenviertels. Der Etat von Shoreditch Trust ist dementsprechend beeindruckend: Über 60 Millionen Pfund hat der Verein bis zum Jahr 2010 zur Verfügung, bezahlt vom britischen Staat und der Regionalförderung der Europäischen Union.

"Es geht darum, die Leute wieder zusammenzubringen!" Deshalb bietet der Verein nun ein lokales Fernsehprogramm namens[extern] Shoreditch Digital Bridge (SDB) an. "Heute Abend kommt im Fernsehen alles!", lautet der Werbespruch für dieses Angebot, und tatsächlich kommt Morris aus dem Aufzählen der verschiedenen Angebote kaum heraus: "Schüler können mit ihren Lehrern kommunizieren und Hausaufgabengruppen bilden; die Eltern können feststellen, ob ihre Kinder tatsächlich in der Schule sind; man kann seine Sozialleistungen berechnen lassen; ärztliche Beratung; selbstgedrehte Filme … ." Und das alles für knapp 4 Pfund im Monat.

Während der jetzt laufenden Testphase können zunächst 1.000 Haushalte dieses Angebot nutzen. Erklärtes Ziel ist, mit Hilfe eines Crime Channels die Zusammenarbeit zwischen Bewohnern und Polizei zu verbessern. Neben allgemeinen Ratschlägen und Informationen stehen die Zuschauern Echtzeitübertragungen von elf Kameras in ihrer Gegend zur Verfügung. Sie sind aufgefordert, Verdächtiges sofort der Polizei zu melden. Was für Delikte denn so bekämpft werden sollen? Morris bleibt vage: "Drogenhandel, potentielle Überfälle und so was..." Weiterhin gibt es im Crime Channel eine Galerie von Anwohnern, die in der Vergangenheit auffällig und deshalb mit Verhaltenauflagen belegt wurden. "Naming and shaming" nennt sich diese Strategie, die in den letzten Jahren in Großbritannien immer beliebter wird.

"Wir sind davon überzeugt, dass sie das nicht zum Voyeurismus benutzen werden", versichert Dan Hodges, Pressesprecher von Shoreditch Digital Bridge. Überhaupt gehe es auch um das subjektiv größere Sicherheitsgefühl. Aber Kritiker sind entsetzt über dieses Vorhaben. Etwa William McMahon, Direktor der Crime and Society Foundation, einem Forschungsinstitut, das sich mit Kriminalität und ihren Ursachen beschäftigt:

Durch dieses Projekt wird das Strafrechts in den Alltag ausgedehnt. Warum sollen Anwohner etwas tun, was Aufgabe der Polizei ist?

Und Andrew Mackay von der Bürgerinitiative ASBO Concern:

Wir befürchten unter anderem Selbstjustiz, wenn auf den Bildschirmen zum Beispiel Bettler zu sehen sind. Dieses Projekt ist geradezu eine Aufforderung, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen.

Shoreditch Trust betont dagegen, die Idee stamme von den Bewohnern selbst. Man komme nur einem Bedürfnis der Menschen selbst nach. "Natürlich geht es auch um Neugier", gibt Morris zu, "andererseits ist das für die Menschen eine Möglichkeit, sich bei der Kriminalitätsbekämpfung einzubringen!"

Die vier Straßen um die Haberdasher Estates wirken wie viele englische Straßen, die vom sozialen Wohnungsbau geprägt sind. Ein einzelnes Hochhaus, daneben ein langgestrecktes vierstöckiges Gebäude mit Innenhof und Garagen, das einen neuen Anstrich nötig hätte, ein paar renovierte Häuser mit kleinen Läden dazwischen. Es ist ein ruhiger Nachmittag. Unten bei den Garagen langweilen sich ein paar Kinder, misstrauisch schauen sie dem Fremden nach.

"Ja, von diesen Kameras habe ich gehört", meint ein alter Mann, in dessen freundlichem Lächeln einige Zähne fehlen, "interessiert mich aber nicht. Ich seh' sowieso lieber Fußball." Die meisten in dem Wohnblock bezweifeln, dass sie die Kameras langfristig nutzen werden. "Es geht ja mehr um Abschreckung", meint John, der kürzlich seine Wohnung hier gekauft hat. "Damit diese Leute sich nicht asozial verhalten, weil sie beobachtet werden. Aber werde ich wirklich stundenlang die Garagen beobachten? Bestimmt nicht." "Das ist ne gute Sache", meint Lisa. Findet sie denn nicht, dass ihr Privatleben durch die Maßnahme eingeschränkt wird? Sie lacht: "Ich kümmere mich um mich und meine Familie, ich gehe arbeiten und ansonsten bleibe ich zuhause. Wer soll das interessant finden?"

Quelle:www.heise.de


Was meint ihr, ist solch ein Voyeurismus (ja, ich halte das dafür) in Deutschland auch möglich?
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Boesor am 29.08.2006 19:53 schrieb:
Was meint ihr, ist solch ein Voyeurismus (ja, ich halte das dafür) in Deutschland auch möglich?

Das gibt's doch in Deutschland schon lange, wenn auch nur analog. Noch nie einen Autorückspiegel am Wohnungsfenster gesehen? ;)

Scherz beiseite, das wird's bei uns wohl nicht geben. Dürfte ja nur bei flächendeckender Überwachung funktionieren und gegen die haben selbst unsere Politiker was.
Die Engländer sind beim Thema Videoüberwachung sowieso anders drauf als wir ;)
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Loosa am 29.08.2006 20:30 schrieb:
Boesor am 29.08.2006 19:53 schrieb:
Was meint ihr, ist solch ein Voyeurismus (ja, ich halte das dafür) in Deutschland auch möglich?

Das gibt's doch in Deutschland schon lange, wenn auch nur analog. Noch nie einen Autorückspiegel am Wohnungsfenster gesehen? ;)

Scherz beiseite, das wird's bei uns wohl nicht geben. Dürfte ja nur bei flächendeckender Überwachung funktionieren und gegen die haben selbst unsere Politiker was.
Die Engländer sind beim Thema Videoüberwachung sowieso anders drauf als wir ;)

Ich wohne ja in Dortmund, da gibts noch die Unterarm-auf-Kissen-im-Fenster Überwachung.

Aber wer weiß, ich sag mal sowas wie in England könnte ich mir am ehesten in Bayern vorstellen
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Ich find gut. Es darf nicht angehen das der Staat ein Monopol auf Überwachung hat. Jeder Bürger sollte auf jede öffentlich installierte Überwachungskamera Zugriff haben.
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Knochenmann am 29.08.2006 20:46 schrieb:
Ich find gut. Es darf nicht angehen das der Staat ein Monopol auf Überwachung hat. Jeder Bürger sollte auf jede öffentlich installierte Überwachungskamera Zugriff haben.

Dann dürfte es hier ja bald wieder tund gehen, du hast so eine provozierende Art an dir die viele, viele Leute hoch gehen lässt.
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Boesor am 29.08.2006 20:39 schrieb:
Ich wohne ja in Dortmund, da gibts noch die Unterarm-auf-Kissen-im-Fenster Überwachung.

Aber wer weiß, ich sag mal sowas wie in England könnte ich mir am ehesten in Bayern vorstellen

Nur weil hier ein paar Idioten immer und immer wieder die Einheitspartei CSU wählen, heißt es noch lange nicht, das alle Bürger mit sich machen lassen, was der rechte Flügel will...
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Onkel_B am 29.08.2006 20:59 schrieb:
Boesor am 29.08.2006 20:39 schrieb:
Ich wohne ja in Dortmund, da gibts noch die Unterarm-auf-Kissen-im-Fenster Überwachung.

Aber wer weiß, ich sag mal sowas wie in England könnte ich mir am ehesten in Bayern vorstellen

Nur weil hier ein paar Idioten immer und immer wieder die Einheitspartei CSU wählen, heißt es noch lange nicht, das alle Bürger mit sich machen lassen, was der rechte Flügel will...

Ich habe da resigniert, wenn ich mir anschaue was Stoiber alles treibt und wie z.B. damals Strauss gewütet hat, die Amigoaffäre usw.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das es etwas gibt was Bayern davon abhalten könnte die CSU zu wählen
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Boesor am 29.08.2006 21:02 schrieb:
Aber wer weiß, ich sag mal sowas wie in England könnte ich mir am ehesten in Bayern vorstellen
Da stimme ich soweit zu, da ich die meisten Spiegel bisher in Niederbayern gesehen habe :B

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen das es etwas gibt was Bayern davon abhalten könnte die CSU zu wählen
Vielleicht ein ernsthafter und wahrheitsliebender Politiker... jo, das könnte so manchen verschrecken ;)
Ich wohne zwar schon lange hier, aber das mit dem CSU Machtverhältnis verstehe ich immer noch nicht. Immerhin, Christian Ude (SPD) ist schon seit ´93 Bürgermeister von München :finger:

@Onkel B, CDU/CSU sind auch gegen flächendeckende Überwachung.
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Boesor am 29.08.2006 20:51 schrieb:
Knochenmann am 29.08.2006 20:46 schrieb:
Ich find gut. Es darf nicht angehen das der Staat ein Monopol auf Überwachung hat. Jeder Bürger sollte auf jede öffentlich installierte Überwachungskamera Zugriff haben.

Dann dürfte es hier ja bald wieder tund gehen, du hast so eine provozierende Art an dir die viele, viele Leute hoch gehen lässt.

Schade das der Satz von ihm kam :( Im Grund drückt er einen imo richtigen Gedanken auf eine zynische Art aus.
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

das ist wieder sowas, wie es in amerika schon passiert ist: nachbarn sollen nachbarn anschwärzen. wird auch garantiert nicht missbraucht. :B
hat man nicht gelernt, was dabei herauskommt? was ist denn in frankreich zu zeiten der guillotine passiert? da haben sich leute ihrer lästigen mitmenschen mittels denunziation entledigt. heute werden sie zwar nicht mehr gleich geköpft, aber das prinzip ist dasselbe: die bürger haben nicht die beobachtungs- und interpretationsfähigkeiten eines polizisten. und persönliche interessen.
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

HanFred am 30.08.2006 12:24 schrieb:
das ist wieder sowas, wie es in amerika schon passiert ist: nachbarn sollen nachbarn anschwärzen. wird auch garantiert nicht missbraucht. :B
hat man nicht gelernt, was dabei herauskommt? was ist denn in frankreich zu zeiten der guillotine passiert? da haben sich leute ihrer lästigen mitmenschen mittels denunziation entledigt. heute werden sie zwar nicht mehr gleich geköpft, aber das prinzip ist dasselbe: die bürger haben nicht die beobachtungs- und interpretationsfähigkeiten eines polizisten. und persönliche interessen.

In kürze werden dann aber eine Menge Wohnungen frei sein, weil die Leute entweder im Knast sitzen oder Weggezogen sind :B :-D
 
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Zero-Zardon am 30.08.2006 13:50 schrieb:
HanFred am 30.08.2006 12:24 schrieb:
das ist wieder sowas, wie es in amerika schon passiert ist: nachbarn sollen nachbarn anschwärzen. wird auch garantiert nicht missbraucht. :B
hat man nicht gelernt, was dabei herauskommt? was ist denn in frankreich zu zeiten der guillotine passiert? da haben sich leute ihrer lästigen mitmenschen mittels denunziation entledigt. heute werden sie zwar nicht mehr gleich geköpft, aber das prinzip ist dasselbe: die bürger haben nicht die beobachtungs- und interpretationsfähigkeiten eines polizisten. und persönliche interessen.

In kürze werden dann aber eine Menge Wohnungen frei sein, weil die Leute entweder im Knast sitzen oder Weggezogen sind :B :-D

Das dauert wahrscheinlich nicht lange, und dann wohnen da nur noch Spanner :B
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Loosa am 30.08.2006 01:22 schrieb:
@Onkel B, CDU/CSU sind auch gegen flächendeckende Überwachung.

Hab ichs gegenteil behauptet? - Ich sprach vom rechten Flügel der Regierung in Bayern und was denen vorschwebt weiß hier ja jeder ;B
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Onkel_B am 29.08.2006 20:59 schrieb:
Nur weil hier ein paar Idioten immer und immer wieder die Einheitspartei CSU wählen, heißt es noch lange nicht, das alle Bürger mit sich machen lassen, was der rechte Flügel will...

Ich habe eher das Gefühl, daß hier ganz andere Leute "Idioten" sind.
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

SatPK am 30.08.2006 20:34 schrieb:
Onkel_B am 29.08.2006 20:59 schrieb:
Nur weil hier ein paar Idioten immer und immer wieder die Einheitspartei CSU wählen, heißt es noch lange nicht, das alle Bürger mit sich machen lassen, was der rechte Flügel will...

Ich habe eher das Gefühl, daß hier ganz andere Leute "Idioten" sind.

worauf willst du hinaus?
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Ich verstehe nicht was es bringen soll wenn jeder Idiot Zugriff auf diese Kameras hat. Man kann doch die Kameras auch einfach installieren und wenn dann ein Verbrechen irgendeiner Art in einer solchen Gegend stattfindet, kann die Polizei die Bilder im Nachhinein immer noch auswerten.
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

AK_EliteOrangensaft am 30.08.2006 22:02 schrieb:
Ich verstehe nicht was es bringen soll wenn jeder Idiot Zugriff auf diese Kameras hat. Man kann doch die Kameras auch einfach installieren und wenn dann ein Verbrechen irgendeiner Art in einer solchen Gegend stattfindet, kann die Polizei die Bilder im Nachhinein immer noch auswerten.

Und wo speicherst du die ganzen Daten dann? Und wer sagt, wie lange die ganzen Daten gespeichert werden dürfen?
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Onkel_B am 30.08.2006 20:36 schrieb:
SatPK am 30.08.2006 20:34 schrieb:
Onkel_B am 29.08.2006 20:59 schrieb:
Nur weil hier ein paar Idioten immer und immer wieder die Einheitspartei CSU wählen, heißt es noch lange nicht, das alle Bürger mit sich machen lassen, was der rechte Flügel will...

Ich habe eher das Gefühl, daß hier ganz andere Leute "Idioten" sind.

worauf willst du hinaus?
Er wird wohl CSU-Wähler sein und sich von Deiner persönlichen Beleidigung - eine Beleidigung, die ich schon fast als "intim" beschreiben muss - angesprochen fühlen. *g*
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

Boesor am 29.08.2006 19:53 schrieb:
Was meint ihr, ist solch ein Voyeurismus (ja, ich halte das dafür) in Deutschland auch möglich?


Ich finde sowas absolut daneben. Es ist der Tod einer freiheitlichen Gesellschaft, wenn die Bürger anfangen (und ermutigt werden) das Verhalten ihrer Mitbürger ständig kritisch zu hinterfragen. Sowas gibt's sonst nur in Diktaturen. Und als DDR-Bürger habe ich das ja erlebt. Einerseits war's schön, dass jeder im Ort jeden kannte und sich die Leute halfen und es viele soziale Kontakte gab. Gleichzeitig war man aber eben auch unfrei in seinem Handeln auf offener Straße. In sehr kleinen Dörfern ist das wohl auch im Westen so.

Genauso daneben fand ich Tiefensees Aufsehen erregenden Vorschlag, Hartz-IV-Empfänger könnten doch in öffentlichen Verkehrsmitteln mitfahren, dort hilfsbereit sein ... und wenn sie was Verdächtiges sehen, dies melden. Meine Zeitung hat das hervorragend glossiert:

Berliner Zeitung schrieb:
Der Kampf gegen den Terror ist in Deutschland in eine neue Phase eingetreten. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee will Hartz-IV-Empfänger als unbewaffnete Patrouillen im öffentlichen Nahverkehr einsetzen. "Wir suchen immer nach Möglichkeiten für gemeinnützige Arbeiten, die Empfänger staatlicher Unterstützung leisten können", sagt Tiefensee. Die Langzeitarbeitslosen könnten "in Bussen und Bahnen nach dem Rechten sehen". Das würde kaum etwas kosten, aber die Sicherheit erhöhen.

Deutschen Politikern wird zuweilen vorgeworfen, sie seien nicht kreativ genug. Wenn es aber um die Frage geht, was Langzeitarbeitslose alles machen könnten, ist ihr Einfallsreichtum ungebrochen. Koma-Patienten Geschichten vorlesen, im Altersheim Theater spielen, in Problemschulen die Pausenhöfe überwachen, das sind so die Vorschläge. Langzeitarbeitslose sind mit der Zeit zu einer Art Geheimwaffe geworden. Wenn es irgendwo schwierig wird, werden sie gerufen. Deshalb ist es nur logisch, dass sie jetzt auch Terroristen und Kofferbomben aufspüren. Hartz-IV-Empfänger als Volkssturm gegen El Kaida, da können sogar die Amerikaner noch was von uns lernen.

Wolfgang Tiefensee gilt nicht zu Unrecht als Visionär. Er hat erkannt, dass die Anti-Terror-Branche Zukunft hat. Arbeitslose, die sich heute als Bus-Fahnder bewähren, können schon morgen gefragte Sicherheitsexperten sein. Und weil die Arbeitslosen in Deutschland eher mehr werden als weniger, würde unser Land mit der Zeit immer sicherer werden.

Damit spart man sich auch die teuren Umschulungsmaßnahmen. Gesunder Menschenverstand ist gefragt, wenn man in der überfüllten Straßenbahn die Verdächtigen ausfindig macht und sie mitsamt ihren Bomben an der nächsten Polizeidienststelle abliefert. Vor allem in den neuen Bundesländern gibt es jede Menge arbeitslose, kräftige, junge Männer, die eine gewisse Erfahrung darin haben, friedliche, deutsche Fahrgäste von gefährlichen Ausländern zu unterscheiden. Man muss ihnen nur mal eine Chance geben.

:B

Quelle

PS: Wusste gar nicht, dass die Sicherheit in Verkehrsmitteln eine gemeinnützige Aufgabe ist, die nicht privatwirtschaftlich vergolten werden könnte. Angeblich sollen doch keine regulären Jobs vernichtet werden mit Hart-4!
 
AW: Videoüberwachung wie sie NICHT sein sollte

bierchen am 30.08.2006 23:44 schrieb:
Er wird wohl CSU-Wähler sein und sich von Deiner persönlichen Beleidigung - eine Beleidigung, die ich schon fast als "intim" beschreiben muss - angesprochen fühlen. *g*

Sei dir da mal bloß nicht so sicher. ;) :-D
 
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