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Unterschriftensammlung zum Thema "Killerspiele"

Gargi

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Hallo Community! Wir haben mitte letzte Woche eine Onlineunterschriftensammlung gestartet. Hier unsere offizielle Pressemitteilung.

http://www.killerspieleverbieten.de

Medialog e.V. organisiert Protest gegen pauschale Computerspiel-Verbote

Forchheim, 04.12.2006 - Bereits kurz nach dem bewaffneten Angriff eines ehemaligen Schülers auf die Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten, bei dem am 20.11.2006 37 Menschen verletzt wurden, setzte eine Debatte um das Verbot so genannter "Killerspiele" ein. Schon im Jahre 2002 hatten Politiker angesichts einer ähnlichen Tat am Erfurter Gutenberg-Gymnasium Computerspiele, insbesondere das Spiel "Counterstrike" verantwortlich machen wollen. Der Verein Medialog e.V. - Verein zur Förderung von Medienkompetenz beobachtet nun mit Sorge die abermals aufflammende Diskussion und sieht Handlungsbedarf. Daher hat Medialog e.V. am 30.11.2006 eine Unterschriften-Initiative gestartet, in der sich die Teilnehmer gegen die pauschale Verurteilung von Computerspielen und für eine sachliche Auseinandersetzung mit den Ursachen des Emsdetter Amoklaufs aussprechen. Die Unterschriftensammlung soll im Falle einer zu erwartenden Gesetzesinitiative zum Verbot von Computerspielen dem Bundestag übergeben werden.

"Setzt man sich mit den bekannten Fakten zum Emsdetter Fall auseinander", so Pierre Kretschmer, der Vorstandsvorsitzende von Medialog e.V., "so stellt man schnell fest, dass mit einem 'Verbot von Killerspielen' niemandem geholfen ist und eine sachliche Auseinandersetzung mit den Hintergründen des Falles eher verhindert wird. Es ist besorgniserregend, wie schnell Politiker und bekannte Kritiker von Computerspielen reagiert und die tragischen Ereignisse für ihre Zwecke instrumentalisiert haben." Medienwissenschaftler, Soziologen und Psychologen betonen in den letzten Wochen hingegen immer wieder, dass die Verbotsforderungen allenfalls Ängste gegenüber Medien und Medientechnologien schüren, an der Sache jedoch völlig vorbeigehen, betont Kretschmer. Eine Gesetzesinitiative scheint ihm zufolge aber trotz der immer lauter vernehmbaren Gegenstimmen von Wissenschaftlern und einer Vielzahl von Bürgern kaum noch zu verhindern zu sein. Daher habe sich Medialog e.V. entschlossen, Stimmen gegen ein solches Verbotsbestreben zu sammeln und im Falle konkreter Gesetzesinitiativen an den Bundestag weiterzugeben.

Der Verein Medialog e.V. hat sich in der Vergangenheit immer wieder für eine sachgerechte Auseinandersetzung mit neuen wie alten Medien stark gemacht und betont, dass Zensurierung und Verbote kontraproduktiv seien, weil sie eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Medien und ihren Inhalten verhindern. Angesichts der tragischen Ereignisse in Erfurt und jetzt Emsdetten zeige sich, dass vor allem Angst und Vorurteile den Diskurs über Medien bestimmen und der Verdacht erweckt wird, einzelne Politiker nutzten diese Ängste und das Entsetzen der Öffentlichkeit, um lang gehegte Verbotsansinnen in die Tat umzusetzen. Daher sei die jetzt gestartete Unterschriftenaktion auch als ein Protest gegen die Vereinnahmung des Themas für medien- und parteipolitische Zwecke zu werten.

Die Unterschriftenaktion sowie relevante Texte und Informationen finden sich auf der Internetseite: http://www.killerspieleverbieten.de/ - in einem offenen Diskussionsforum unter dem Link http://debatte.killerspieleverbieten.de/ bietet Medialog e.V. zusätzlich die Möglichkeit, sich zum Thema auszutauschen.
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Zur Zeit ist das Verbot doch eh vom Tisch, also insofern...
 
Boesor am 04.12.2006 19:31 schrieb:
Zur Zeit ist das Verbot doch eh vom Tisch, also insofern...

Das glaube ich erst, wenn die üblichen Befürworter offiziell zurückrudern.
 
1) Wird es NIE zu so einem Verbot kommen, versprochen !!!
2) Siehe auch hier: http://www.pcgames.de/?article_id=531000
3) Nerven langsam diese ganzen Killerspiel Threads


edit:
Gargi am 04.12.2006 19:42 schrieb:
Das glaube ich erst, wenn die üblichen Befürworter offiziell zurückrudern.

Ach komm schon, so naiv kann man einfach nicht sein, um nicht zu merken, dass das ganze eine reine profilierung unserer Politiker zur aktuellen Tageslage ist - Ergo = alles heisse Luft.

Ich wiederhole mich ja gerne nochmal, es wird nie, nie, nie, nie zu einem Verbot kommen.
 
Na Dein Wort in Gottes Ohr. Der Tenor im Hintergrund ist aber ein ganz anderer.
 
Atropa am 04.12.2006 19:44 schrieb:
1) Wird es NIE zu so einem Verbot kommen, versprochen !!!


da würd selbst ich mal nicht so hoch greifen .....verboten vlt nicht ...aber eine verschärfung der USK hilft mir( udn sicherlich anderen hier) auch nicht grade mehr
 
Ich seh schon, es wird hier auch Bezug auf die Newsmeldung genommen "Vorerst kein Verbot". "Vorerst" schließt das nunmal nicht generell aus. Zudem ist das die Haltung des Familienministeriums. Es wird aber keinen davon abhalten, eine Bundesratsinitiative einzureichen. Zudem sich einige ja jetzt wieder durch die Forsaumfrage bestätigt fühlen (70% aus einer Forsaumfrage angeblich FÜR ein Verbot).

Erledigt ist das noch lange nicht. Da kennste unsere Hardliner etwas schlecht, und ich bin Bayer ;) :)

cu
Gargi
 
Gargi am 04.12.2006 20:08 schrieb:
Na Dein Wort in Gottes Ohr. Der Tenor im Hintergrund ist aber ein ganz anderer.

Also ich empfinde den Tenor als heisse Luft, nicht mehr, nicht weniger.

Was mir viel mehr auffällt, dass sich Gamer immer mehr in die Rolle der Leute, die sich für ihr Hobby rechtfertigen müssen, drücken lassen (wollen).
Warum reagiert man als "betroffener" nur in solchen Situationen und sucht nicht die Konfrontation vor solchen Ereignissen und geht offensiv mit einer Aufklärung über die neuen Medien und ihrer Auswirkungen auf Kritiker zu ?
Wenn man erst reagiert wenn etwas passiert ist, wirkt es immer mehr als wolle man sich rechtfertigen oder etwas enschuldigen, als das man gegen antiquierte Denkweisen angeht.
 
Äh... das ist doch gerade ein Versuch. Nur können hier mehrere Leute mitmachen. Schonmal auf die Teilnehmerliste geschaut? Den Brief gelesen?
 
Ich find's gut, wenn sich die Leute auch mal wehren und sich nicht alles gefallen lassen :top:
 
Gargi am 04.12.2006 20:31 schrieb:
Äh... das ist doch gerade ein Versuch. Nur können hier mehrere Leute mitmachen. Schonmal auf die Teilnehmerliste geschaut? Den Brief gelesen?

Habe ich, zwar nur überflogen - aber mir geht es darum, dass solche Aktionen erst dann gestartet werden wenn mal wieder auf gut deutsch gesagt die Kacke am dampfen ist.
Warum wird sowas nicht die ganze Zeit getan ? warum kommen erst alle aus ihren Löchern gekrochen wenn das Kind schon im Dreck liegt ? warum betreibt man keine Aufklärung bzw. betreibt diese erst dann wenn eh alle die Computerspiele kritisch hinterfragen ?
Damit meine ich jetzt nicht nur diese (deine ?) Page, viel mehr ziehe ich sämtliche Gruppen damit rein, angefangen bei den Herstellern, Publisher und dem deutschen Spieleverband, über Medien wie die PCG, bis hin zu den Verbrauchern.
 
Hallo! Also ich gebe Dir da schon Recht. Es nützt nichts, nur zu schreien, wenn "es schon wieder mal passiert ist". Das ist klar. Das ist auch allen anderen klar. Deswegen wird auch an den Universitäten geforscht, Medienwissenschaftler schreiben, Politiker diskutieren.

Nur wenn mal wieder sowas wie in Emsdetten passiert, dann wird alles erstmal über den Haufen geworfen. Populäre Medien, die in Vergangenheit eher eine Antihaltung einnehmen stehen dann an vorderster Front, diverse Wissenschaftler und Politiker, die eben die gleiche Position einnehmen rufen dazu auf, dass "jetzt endlich was passieren muss" etc. Na und dann wird der Öffentlichkeit einige Ausschnitte von blutigen Spielen gezeigt und schon hast Du am Stammtisch den Ruf nach Verboten und eine Forsaumfrage mit 70% gegen "Killerspiele".

Was will der Medienwissenschaftler dann an so einer Stelle machen, der jahrelang das Gegenteil behauptet? Er kann nur versuchen, sich in so einer Situation sich Gehör zu verschaffen, wenn er denn überhaupt zu Wort gerufen wird.

Ich freue mich ja auch, dass hier innerhalb der Politik keine wirklich einheitliche Meinung vorherrscht (muss auch so sein, sonst dürfte man das auch eigentlich keine echte Demokratie nennen) und hier auch ranghohe Politiker - wie wir nun sehen - der Jugendschutznovelle von 2003 ihre Chance lassen wollen, aber es wird konstant daran gesägt und ich verweise auch auf den Koalitionsvertrag, der nach wie vor Bestand hat.

Es gibt auch andere Meinungen und es gibt auch immer wieder Studien, die natürlich auch Verfechter eines Verbotes in Ihren Bestrebungen bestärken. Aktuell zum Beispiel dieses aus der Universität Pottsdam:

http://www.psych.uni-potsdam.de/social/index-d.htm

"Der Konsum von Computerspielen mit hohem Gewaltgehalt erhöht bei Erwachsenen wie auch Kindern und Jugendlichen die Aggressionsbereitschaft. Das ist eines der Ergebnisse, die Psychologinnen der Universität Potsdam durch entsprechende Untersuchungen erhielten. Die Wissenschaftlerinnen haben gleich mehrere Studien zum Zusammenhang von Mediengewalt und Aggression durchgeführt. Demnach belegen Experimente, dass das Spielen gewalthaltiger Videospiele im Vergleich zum Spielen eines gewaltfreien Spiels aggressives Verhalten sowie aggressive Gedanken und Gefühle im Spieler begünstigt."
Quelle: http://www.uni-potsdam.de/pressmitt/2006/pm215_06.htm

Sowas ist auch aktuell im Gespräch und sowas wird natürluch auch an das Familienministerium herangetragen.

Deswegen sage ich auch abschließend, dass auch wenn es jetzt heißt, dass "Vorerst keine 'Killerspiele' verboten werden" der Weg dahin gar nicht mal so weit zu sein scheint. Bisher haben wir einen §131StGB, der ein Verbot von menschenverachtenden und gewaltverherrlichenden Medien ermöglicht, aber dies scheint zu wenig für manche zu sein, weil es nicht unbedingt die Spiele immer betrifft, die Verbotsbefürworter gerne im Giftschrank sehen würden. Und das sind wie sich das mir darstellt eben die bekannten "Räuber und Gendarmspiele", die mehr oder weniger blutig in Szene gesetzt sind und bei denen es darum geht, Gegner mit Schusswaffen außer Gefecht zu setzen.

Viele Grüße,
Gargi
 
Von wegen vom Tisch:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,452419,00.html

Hier wird bereits ein konkreter Vorschlag zur Änderung unseres bekannten §131StGB vorgelegt. Ich glaube nicht, dass das den Innenminister wirklicjh interessiert, was das Familienministerium sagt.

Ich will keine Ängste damit schüren, das sind nur Fakten, dass es weiterhin die Bestrebung gibt.

cu
Gargi
 
Shadow_Man am 04.12.2006 20:45 schrieb:
Ich find's gut, wenn sich die Leute auch mal wehren und sich nicht alles gefallen lassen :top:

Genau das ist was ich auch meine.
Mein Gott wenn in Frankreich irgendwelche durchgeknallten Politiker (bei uns Diktatoren) ein Verbot in erwägung ziehen würden, dann wären die Straßen dort unten ganz schnell voll.

Wir deutschen laßen uns von den Diktatoren (und nichts anderes sind es ) alles gefallen.

Und auch ich bin der Meinung das das ganze mit Sicherheit noch nicht vom Tisch ist.
 
Nein, ist es nicht wie wir es nun sehen können. Seit heute scheint es auch bei uns mit der Unterschriftensammlung gut los zu gehen. Wir haben einige Pressemeldungen raus gegeben und ein umwerfendes Feedback im Moment. Das muss aber definitiv noch mehr werden!
 
toprop am 06.12.2006 21:31 schrieb:
Ich Habe Mitgemacht hoffendlich hilft es! =)

Wir haben unsere Sammlung an heise geschickt und sind dort im Newsticker erwähnt worden:

"Die Computerspieler bemühen sich derweil auch selbst um Initiativen zum Widerstand gegen ein pauschales Verbot. So hat der Verein Medialog etwa zu einer Protestaktion aufgerufen und eine entsprechende Petition mit Unterschriftenformular ins Web gestellt. "
http://www.heise.de/newsticker/meldung/82136

Also haut rein! Je mehr wir sind, desto mehr lässt sich daraus machen.

cu
Gargi
 
Was mir viel mehr auffällt, dass sich Gamer immer mehr in die Rolle der Leute, die sich für ihr Hobby rechtfertigen müssen, drücken lassen (wollen).

Ich bin ganz deiner meinung, dadurch das den killerspielen die schuld an solchen geschehnissen gegeben wird, werden alle begeisterten killerspielefans als spinner und assoziale angeprangert. nach der meinung dieser "experten" nach werden aggrssionen durch diese spiele hervorgerufen. diese meinung teile ich jedoch nicht, ich glaube das sich viele bereits aggressive persönlichkeiten an diesen spielen abreagieren, was doch eher gut ist. ausserdem trifft dies nur auf einen kleinen teil der killerspielefans zu, ich denke das die meisten leute (so wie ich) einfach nur spaß dran haben, und nicht darüber nachdenken das sie hier gerade menschen töten.
 
aber mir geht es darum, dass solche Aktionen erst dann gestartet werden wenn mal wieder auf gut deutsch gesagt die Kacke am dampfen ist.

Ich teile deine meinung, aber wie heißt es so schön: wer im glashaus sitzt soll nnicht mit steinen werfen, und bevor du dich bei Gargi beschwerst warum er diese aktion nicht früher gestartet hat, solltest du lieber selbst eine starten !
 
BlackAcidDevil am 06.12.2006 22:43 schrieb:
aber mir geht es darum, dass solche Aktionen erst dann gestartet werden wenn mal wieder auf gut deutsch gesagt die Kacke am dampfen ist.

Ich teile deine meinung, aber wie heißt es so schön: wer im glashaus sitzt soll nnicht mit steinen werfen, und bevor du dich bei Gargi beschwerst warum er diese aktion nicht früher gestartet hat, solltest du lieber selbst eine starten !

Zumal die Aktion einige Tage VOR der konkreten Forderung losgelaufen ist. Man sollte halt auch einwenig die Nachrichten und Informationen auswerten, die man bekommt, dann kann die Schlussfolgerung nur sein, dass der Käse noch lange nicht gegessen ist. Und ich denke, dass wir mit unserer Vermutung nicht verkehrt gelegen sind. Interessant hierzu fand ich auch das Verhalten in dem Counterstrike Forum einen Tag VOR Bekanntwerden des Beckstein Vorschlages:

http://counterstrike.4pforen.4players.de/viewtopic.php?t=248051

Besonders der abschliessende Beitrag zeigt, dass man sich nicht unbedingt zu sehr in Sicherheit wiegen sollte. Das steht mit Sicherheit nicht für alle CS Spieler, aber gerissen hat mich das am 4.12.06 schon. Gerade von denen, die geschützt werden sollen.

Aber es kommt halt immer anders, als man denkt, gelle ;)

Liebe Grüße,
Gargi
 
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