Der Inhalt von Computerspielen beschreibt oftmals, vielleicht immer die Symptomatik des "Seins" an und für sich, den zwangsläufigen Konflikt bei Potenzialverschiebungen, der immer ein (essentielles) Bedarfsthema zum Ursprung hat.
Viel wichtiger aber, als die Konstante des Handlungsrahmens (Bedarfsthema) sollten aber doch die Handlungsmöglichkeiten innerhalb dieser sein. Viele Spiele bieten keine Möglichkeit es "nicht zu tun", man folgt den Vorgaben des Spiels, um weiter zu kommen, egal was da auch passiert, kann man ja nicht beeinflussen, moralischer Konflikt hält sich in Grenzen oder kommt gar nicht erst auf. Welches Spiel wäre aus dieser Sicht moralisch fragwürdiger zu spielen, ein Call of Duty (in dem ich töten MUSS!), ein Super Mario (in dem ich töten MUSS! (normale Spielweise), oder ein kontroverses Postel 2 (wo ich töten KANN, aber nicht muss!), um das Spiel erfolgreich abzuschließen.
Die öffentliche Wahrnehmung verhält sich allerdings wie folgt: In CoD kämpfe ich gegen Terroristen und für eine freie Welt, heldenhaft, Wird akzeptiert. Mario lebt in einer Phantasiewelt, alles bunt und niedlich abstrakt und schließlich rettet man eine Prinzessin, man bist ein Held, wird akzeptiert. Wenn du aber in Postel 2 nur daran denkst die Knarre auf dem Tisch schief anzusehen, bist du ein Psychopath! Bist eben nur ein Trailorparkbewohner, kein Held, nur Helden dürfen Knarren haben und morden. Und in CoD mordet man, da es geplant und voller Absicht geschieht, in dem Moment, wenn man bewusst des Inhalts, das Spiel spielt, da man hier den Gegner töten muss. Klar, nur in einer visuell aufbereiteten Simulation, aber der Verstand scheint empfänglich für das Konstrukt des Dekonstruktiven zu sein, sucht aber gleichzeitig nach Akzeptanz seiner Handlung, nach einer Rechtfertig für den moralischen Konflikt, welchen man eben durch die Themen (Story) bedient und den Protagonisten in eine für den moralischen Ausgleich günstige Position versetzt. Dadurch wird die Position aus der ich meine Handlung ausführe, wichtiger als die Handlung selbst. Weicht mal jemand von dem Schema ab, gibt es einen riiiiiiiiiiiiiiiiiiesen Shitstorm.