Ich möchte zunächst etwas zum Spiel und dann zu dem Umgang mit dem Test sagen:
Also ich habe das Spiel auch gespielt und mich lange und breit mit Daniel über das Spiel auseinandergesetzt und verstehe sehr gut, wo seine Kritik herkommt. Es geht darum, dass einem das Spiel ständig anbietet, Abzweigungen zu nehmen, einen aber im Grunde dafür "bestraft", denn die alternativen längeren Pfade sind leer und man läuft langsamer als auf dem Hauptweg. Wenn man es als linearen Walking-Sim spielt, dann funktioniert es ganz gut, auch wenn ich die Auflösung absolut lahm fand. Ich habe mehrere Enden gespielt und eines hat gar keinen Sinn ergeben und ein anderes war verbuggt. Was mich davon abgehalten hat, alle Enden zu spielen, waren die 20 Minuten gleicher Dialog, den man sich dafür anhören muss, ohne skippen zu können.
Das einzige Erkunden, was belohnt wird, ist ganz am Ende im Spiel an einer Stelle und dort erfährt man auch was Wichtiges über die Handlung, wobei auch komplett antiklimatisch.
Und das ist generell ein großes Problem an dem Spiel: Es sind interessante Ansätze in der Handlung zu erkennen, die alle ins Leere führen, für mich sehr enttäuschend.
Als Walking-Sim hat es zudem die Schwäche, dass die Wege eigentlich zu lang sind, dafür dass die Welt so leer ist. Ja, man läuft zwar etwas schneller als in den meisten anderen Spielen des Genres, aber die haben oft ein Haus als Setting, mit vielen interessanten Details, wodurch sich die Spiele runder anfühlen und auch atmosphärischer.
Das Spiel hätte durch kürzere Laufwege auch halb so lange sein können, ohne etwas von den Dialogen einzusparen.
Weiterhin hatte ich neben dem Endbug mehrere Bugs, durch die ich neu laden musste. Teilweise starten Dialoge erst nach einer halben Minute irgendwo herumstehen und es gab am Ende grobe Bewegungsbugs.
Weiterhin hat der Tester das Buch tatsächlich gelesen und mag Walking-Sims, wer also tatsächlich eine echte Diskussion über das Spiel erwartet, sollte bitte davon absehen, irgendwelche Mutmaßungen über den Autor des Textes anzubringen und aufgrund falscher Annahmen die Person schlechtreden. Ja, man muss den Stil des Textes nicht gut finden, er ist polemisch geschrieben, aber
Kritiken sind ein Meinungsformat und dürfen auch so geschrieben werden. Natürlich darf man das schlecht finden - das sollte aber nicht zu Beleidigungen führen, zumal die Zahlenwertung gar nicht so schlecht ausfällt.
Was die Wertung der Konkurrenz angeht: Auf
Meta-Kritik hat das Spiel heute einen Schnitt von 70 (PC) . Dazu haben neben den wesentlich höheren Wertungen auch die niedrigeren Wertungen unserer Mitwettbewerber geführt.